Quote:

Nur weil die aktuelle politische Situation vielleicht nicht so prickelnd ist, heißt das doch noch lange nicht, dass man sich einer rechten Bedrohung (oder auch linken) aussetzen muss?!




Du übertreibst mit dieser "Gefahr". Wie die Vergangenheit auch in einigen Ländern oder Städten gezeigt hat, machen die Linken z.B. ganz normale Politik, müssen sie auch, denn sie sind durch ihre Vorgängerparteien an Verträge gebunden und haben das gleiche Budget wie die anderen auch.
Vielleicht zeigt das aber auch, dass die Parteien im Grunde eh nicht viel ändern an der realen Situation, denn sie können schlecht Arbeit schaffen, das müssen die Selbständigen und Firmen machen.
Das einzige was der Staat schafft, sind neue Barrieren für die Bürger und Firmen.


Quote:

Wenn es dir wirklich nicht passt, warum gehst du dann einfach garnicht wählen? Eine geringe Wahlbeteiligung setzt genau so ein Zeichen wie Protestwählen, nur ist es alles in allem nicht halb so gefährlich.




Erst mal ist es genauso gefährlich, weil dann die "Extremwähler" genauso wie Lobbyisten mehr Macht bekommen, wenn sich Verdrossene nur noch zurück halten. Wenn der Durchschnittsbürger nicht mehr wählen geht, kann eine kleine engagierte Gruppe mehr prozentuale Macht erhalten.
Wie gefährlich oder weniger gefählrich das am Ende ist, habe ich oben versucht zu schildern.


Quote:

Ich finde die deutsche Politik im Moment nun allerdings nicht so schlecht...




Ich habe Volkswirtschaft studiert und es ist leider sehr traurig, wenn man sieht, wie Wirtschaftspolitik in Deutschland komplett an dem Stand des Wissens vorbei praktiziert wird. Es ist auch traurig, wenn man sich mit anderen Ländern vergleicht.


Quote:

Unserer Wirtschaft geht es erstaunlich gut, wir haben deutlich weniger Arbeitslose




Ja, wir haben jetzt etwas weniger als extrem viel. Aber vergleich Deutschland mal bitte mit der Schweiz oder mit skandinavischen Ländern. In der Schweiz gibt es weniger als 3 Prozent Arbeitslose, wenn ich da noch richtig liege. Das entspricht einer theoretisch normalen "natürlichen" Arbeitslosigkeit, die nur durch strukturellen Wandel und Unbeweglichkeiten einiger Individuen bedingt ist. Man kann da sogar von Vollbeschäftigung sprechen.
Davon sind wir sehr weit entfernt.


Quote:

...wo kommt das bitte schön nicht an? Das ein Hartz IV - Empfänger in keiner dreistöckigen Villa mit Pool und Boot leben kann und am Enden möglichst noch ein Managergehalt übrig haben sollte, ist doch wohl hoffentlich jedem klar. Die Zeiten in denen wir uns leisten konnten jeden unendlich weit zu fördern sind nun einmal leider vorbei.




Ja, das ist sicher nicht der richtige Weg, den totalen Sozialstaat aufzubauen. Aber auch hier würde ich Deine Aussage relativieren wollen. Schweden und Norwegen schaffen es mit einer geringeren Steuerlast der Bürger ein leistungsfähigeres Sozialsystem aufzubauen.
Und Du selbst sagtest, es geht der Wirtschaft besser in Deutschland
Aber vermutlich frisst unser Staatsapparat und seine Instrumente das meiste selbst auf, bevor es beim Bürger ankommt.


Quote:

Es wäre meiner Meinung nach besser viel mehr Geld für die Bildung der Kinder zur Herstellung einer Chancengleichheit, die wir ja in diesem Land defintiv nicht haben, zu stecken. Dann kommt der Aufschwung nämlich garantiert ganz unten an.




Das stimmt schon, ist aber für einen deutschen Politiker ein zu langer Horizont. Wenn das ankommt, ist er nicht mehr im Amt, bekommt keine Würdigung und kann den Erfolg nicht für eine Wiederwahl nutzen.


Models, Textures and Games from Dexsoft