entweder man lernt, oder man spielt. beides sollte man zeitlich wie örtlich trennen. diese waldorf-konzeption von wegen "alles spielend - es muss spaß machen" hat mir schon als grundschüler nicht geschmeckt. entweder, man erreicht etwas, wofür man sich anstrengt, und wird dafür belohnt, oder man muss sich fester anstrengen. erster matheunterricht, äpfel und birnen werden "zusammengezählt" - na toll.. muss so was sein?
these: kinder der ersten bis vierten klasse sitzen schon zu hause genug vor der playstation und der glotze, das muss nicht auch noch im klassenzimmer passieren.
argument: kinder sind im allgemeinen verständiger und schlauer, als wir es ihnen zutrauen. beispiel: neulich in der oper, janacek: das schlaue füchslein. nur auf den ersten blick ein butes spektakel, auf den zweiten eine traurige, melancholische geschichte über das leben, altern und sterben. musikalisch durchaus kompliziert, zum teil nicht mehr festlegbare tonalitäten. viele erwachsene haben sich offensichtlich gelangweilt, da auch ihre hörgewohnheiten in zeiten von britney spears und rolling stones anders gewichtet sind. kinder sind da viel aufnahmefähiger, viel weniger von von vorurteilen dominiert, viel offener und verständiger.
antithese: computerkenntnisse sind eine wichtige qualifikation für die zu7kunft des kindes. stellungnahme: das stimmt sicher, aber nicht für erst- bis viertklässler. du kannst kaum erwarten, dass sie in einem alter, in dem sie kaum deutsch, geschweige denn englisch können, in einer von englischen fachtermini dominierten welt klarkommen. hier das herumhämmern auf tasten zu üben, zielt am lernauftrag der schule vorbei.
um's kurz zu machen: muten wir unseren kindern etwas zu! sie werden mit jeder aufgabe wachsen. und lernsoftware finde ich total doof, da sie weder ihren zweck erfüllt, noch das kind als das begreift, was es wirklich ist. ich würde mir die richtlinien meiner erziehung meines kindes von keinem viereckigen kasten diktieren lassen wollen.