Naja, man braucht nicht lange zwischen den Zeilen zu suchen... es steht alles da... bei den Kosten ging es um Fixkosten (Lohnkosten für angestellte Mitarbeiter), die gedeckt werden sollten. Darum war die Annahme des Auftrags reine Kostendeckung. Die Eingliederung von freien Mitarbeitern fand ausschließlich bei den Grafiken statt.

Aus der Sicht von den meisten (mich eingeschlossen) Hobby-Entwicklern, hier im Forum, sind diese Zahlen ziemlich grotesk. Aber man muß nicht unbedingt nach Karlsruhe zu Gameforge gehen, um zu wissen, daß Millionenumsätze im Wirtschaftsjahr keine Seltenheit in der Profi-Branche sind.

Was ich persönlich mitgenommen habe... (Punkt 1 habe ich vor Jahren schon mal geschrieben)

1. als Grafiker / Modeller bist du der letzte Dreck, und wenn du auch noch so
gut bist. Wenn Du gehen willst, bitte, an der Tür klopfen die nächsten.

2. Deine Grafiken können noch so zufriedenstellend sein. Wenn der Programmierer
irgendwelche Neuanordnungen oder sonstige Sachen will, dann tanzt nicht der
Programmierer nach der Pfeife des Koordinators, sondern genau umgekehrt.

3. Wenn es sein muß, dann wird bei Dir um 23.30Uhr aus England angerufen.. und
bis 21Uhr sollst Du irgend einen neuen Scheiß fertig haben.

4. Wenn Du nervst, dann kannst du gehen

5. Wenn Du dem Programmierer einen Vorschlag machen willst, dann kannst du
gehen.

6. Wenn Du nicht sofort alle emails beantwortest, dann kannst du gehen.

7. Wenn Du nicht 3 Monate auf Deine Kohle (ohne Anruf bei der Firma) aushalten
kannst, dann halte Dich von Firmen als freier Mitarbeiter fern.

8. Profi-Unternehmen in der Branche, die Umsatz bringen müssen... sind scheiße.
Wenn eine Intrige läuft, dann kann in den nächsten 5 Minuten Deine Arbeit im
Arsch sein, weil das Projekt "gekippt" wird.

9. Für mich, der hauptberuflich voll ausgelastet ist und nur freizeittechnisch
zeichnet - ist das alles scheiße.

10. Ich mach wieder meine eigenen Spiele und bin nicht der Nigger von ein paar
Freaks, die die ober-coolen Vollprofis raushängen.

Jo... das war mein Ausflug in die Branche zu einem Unternehmen, das mittlerweile
über 8 Jahre lang für Handkonsolen Anwendungen entwirft :-)


Wenn man ein Hobby aus Leidenschaft betreibt, dann sollte man es nicht unbedingt mit aller Gewalt zum Beruf machen.
Wenn man unter Konkurrenz auf dem Markt Leistung anbietet und damit seinen Lebensunterhalt bestreiten muß, dann kann das tollste Hobby zur Qual werden. Weil man nicht mehr das machen kann, was einem eigentlich gefällt, sondern man wird das tun, mit dem man Geld verdienen kann. Und das muß nicht unbedingt das sein, was man selbst gerne macht.

Last edited by alpha_strike; 12/10/08 21:29.