Die einen verurteilen zehn Jahre später den Alkohol aufs Schärfste und sehen in ihm die Hauptursache des eigenen problematischen Werdegangs. Die anderen sitzen zehn Jahre später gut gelaunt am Frühstückstisch, denken an die netten, alten Tage zurück und freuen sich des Lebens.
Da ist schon was dran. Wir sind halt Menschen und haben den freien Willen… oder sollten ihn zumindest haben, solange wir nicht die Würde anderer Menschen verletzen (so steht das ja auch in unserer Verfassung). Aber mit Drogen, Alkohol und Prostituierten ist das halt unterm Strich ein Spiel mit dem Teufel. Drogen machen dich kaputt, Alk macht dich besinnungslos, Nutten machen dich arm… wenn man ehrlich ist und davon abkam, alles als „Jugendsünde“ abtun kann, sollte man trotzdem das ganze Zeugs nicht als „nette Erinnerung“ frönen.
Und die Typen, die nach 10Jahren knallhart darüber urteilen, das sind wohl die, die immer noch dran hängen oder zumindest eine latente Neigung dazu haben. Das erinnert mich an einen Bekannten, der 30 kg abnahm und dann beinahe schon militant gegen die „fetten Leute“ hergezogen ist. „Die belasten unser Sozialsystem und fressen ja eh nur wie die Schweine“.
Ich persönlich denke, man darf zu seiner Coca-Linie stehen, genauso wie zum Nuttenbesuch mit seinem Kumpel. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in dieser Situation war saugut, aber
die Taten waren es eben nicht.