Ist ja schön und gut, dass manche meinen, Homegrowing betreiben zu müssen... aber wie viele Leute haben überhaupt einen (nicht direkt öffentlich einsehbaren) Garten. Und in der Bude hochzüchten geht schlecht, weil davon das ganze Treppenhaus aufs Übelste stinkt. Auch schon alles erlebt, da braucht mir keiner was erzählen. (Klar, mit teurem! Equipment ists machbar, aber da sind wir 1. wieder beim Weiterverkauf weils sonst kostentechnisch nicht lohnt und 2. beim enormen Risiko, weil man dann wirklich am Arsch ist, wenn man erwischt wird.)
Das ist nicht alles so 1+1 = 2, mit etwas Originellem denken geht das auch mit kaum ausgaben. Hier mal ein beispiel was man bei einschlägigen foren nachlesen kann: Die Stecklinge kann man problemlos in kleinen blumentöpfchen auf der fensterbank wachsen lassen, die riechen auch nicht. Wenn die etwas größer sind baut man sich aus 8 holzleisten (resteholz vom schreiner, der dankt dir auch noch das du dem den müll abnimmst) und nem weißem umzugskarton (oder nem weißen karton vom papiermüll vom lokalem edeka) kann man sich problemlos eine growbox basteln. Ne helle lampe mit nem zeitstecker und fenster auf kipp. Wenn die dann zu groß für zuhause sind, wird das in den wald verfrachtet. Gut hier läuft man das risiko das jemand drüber stolpert, aber zu dem zeitpunkt hast du vllt 10 EUR für den zeitschalter ausgegeben und 2.50 EUR für den strom für die 1-2 wochen. Ansonsten ist der rest einfach warten.
Risiko, ja gut, das will ich nicht bestreiten, ich würde mich sowas auch nicht trauen. Kosten? Nein.
Der Großteil der Konsumenten kauft, diese Leute nehmen auch in Kauf, dadurch Kriminell zu werden. Im Regelfall bekommt man beim "Dealer des Vertrauens" auch nichts wirklich gefährlich gestrecktes (würde ungesund für ihn enden), aber ich durfte schon selbst erleben, wie Süchtige - ja, SÜCHTIGE, die sind ohne Stoff gar nicht mehr aufs echte Leben klargekommen - WISSENTLICH schlechtes Zeug gekauft und geraucht haben. Weil sie süchtig sind, weil ihnen die Risiken nicht so hart erschienen, wie der temporäre Entzug.
Und von denen durfte ich auch mal einen bewundern, der danach tagelang mit gelbem Gesicht rumlag und gekotzt hatte, sich dann aber nicht ins Krankenhaus getraut hat. Wäre vermutlich einfacher für ihn, wenns legal wäre. Aber Heroinabhängigen würde man das Leben auch einfacher machen, wenn man Heroin legalisieren würde.
Und viele von denen, die ich kennenlernte, der mit Gras angefangen hatte, hatte später auch zu anderen Sachen gefunden - oder anders gesagt, jeder der zu harten Drogen griff, kam über Gras an die Sache ran. Natürlich stürzt nicht jeder ab, das sagt ja keiner, gibt sicher auch Rastafaris die nicht zu Speed oÄ greifen... aber in den beiden "Höhlen" hier in der Gegend hats bei den Leuten auch mit Gras angefangen und jetzt sind sie bei harten Sachen. Das weiss ich nicht, weil ich mir irgendwelche ach so alternativen Podcasts reinziehe, sondern weil ich das Jahre miterleben durfte.
Klar, gut, kann sein dass ich Scheisse rede und mir das grade alles ausdenke, um meinen Standpunkt zu beweisen, aber ich denke wer mit den Sachen im echten Leben schon mehr in Berührung gekommen ist als mal hinter der Schule am Joint von nem Kumpel genuckelt zu haben, weiss wovon ich spreche. Natürlich, jeder ist für sich selbst verantwortlich usw, aber es gibt auch einen Grund für die Anschnallpflicht.
Ja, ja, von Zigaretten und Alkohol sterben ganz böse viele Menschen. Gut, dann gehen wir dagegen als nächstes an. Ist ja wohl eher ein Indiz dafür, dass man härter gegen Rauschgifte vorgehen muss, anstatt da nachzugeben.
Ich ich dir ja auch nicht abstreiten dass es dazu kommen kann das jemand von Hanf süchtig wird, aber hier musst du auch bedenken, THC macht nicht Physisch abhängig, sondern Psychisch! Wenn jemand "abrutscht", dann ist diese person auch predisponiert dafür gewesen (probleme im leben, depression, vorhergehende drogenabhängigkeit, z.b. alkoholismus, etc. pp.) und - ganz wichtig - nicht durch das Hanf erst dazu gekommen. Alkohol oder jede andere Droge (Opiate (Valium, Lorazepam, ...), uvm. medizinisch verschriebene drogen) hätten den selben effekt gehabt. Im Kontrast (also am anderen ende des spektrums) macht z.b. Heroin Physisch abhängig indem es die Serotonin rezeptoren überlädt! Auch wichtig, menschen haben natürliche Cannabinoid rezeptoren und wir sind dafür ausgelegt solche stoffe zu verarbeiten (die auch in anderen wegen zu sich genommen werden, nicht nur über Hanf oder dessen wirkstoff THC(neben anderen)), cannabinoide sind in vielen anderen stoffen enthalten².
Ausserdem muss man auch daran denken dass das umfeld einen großen einfluss darauf hat ob Cannabis jetzt eine Gatewaydroge ist oder nicht. Wenn dich andere jetzt im rausch dazu überreden was anders auszuprobieren, dann hast du das problem, dass du durch die eingeschränkte denkfähigkeit einfach mal "Ja" sagst, und dann hast du das problem dass du an eine droge gelangst die Physisch abhängig macht, und da kommt man ganz schlecht von runter. Sind die leute mit denen du dich umgibst, die nicht gerade von anderen drogen abhängig sind, dann rennst du weniger so ein risiko nicht dass dich jemand ausnutzt in dem mental eingeschänktem zustand. Auch bei leichten drogen wie Cannabis gillt immer Set & Setting.
Last but not least, Anschnallpflicht, kriminalisierung, Verteufelung, das sind NICHT die richtigen wege. Aufklärung ist immer das richtige. Am ende wird jeder seine eigene entscheidung machen, und auch wenn es illegal ist; wenn jemand wirklich sich in den kopf gesetzt hat jetzt mal was neues auszuprobieren, dann wird er auch einen weg finden. Ist diese person vorher ausreichend aufgeklärt, dann kann sie auch die richtige entscheidung treffen statt auf risiko zu gehen "ich will einfach mal wissen wie das ist" und dann im falschen kreis, in der falschen situation bei der falschen droge zu landen.
Weis man jetzt im vorraus "Nicht nehmen wenn man depressiv ist, das führt zu nix gutem", kann man die selber besser entscheiden "nein, das ist nichts für mich". Das ein prozentanteil natürlich immernoch zu den drogen greifen wird, ist natürlich nicht vermeidbar, aber die haben dann ihre eigenen gründe warum und wieso, und sind hoffentlich aufgeklärt genug es nicht zu übertreiben.
² : Ich übernehme keine gewähr über die Cannabinoid rezeptoren info, ich habe jetzt nicht nochmal extra nachgeschaut, kann ich aber machen falls du zweifel daran hast.