Es gibt nicht nur einen "Filter" für den Informationseingang, sondern auch für das, was das Unbewusste dem Bewussten "zumutet".
@Pappenheimer: Ja, das sehe ich auch so. Es soll ja auch möglich sein, dass man mittels Hypnose Erinnerungen aus Menschen hervorholen kann, die diesem Menschen gar nicht bewusst waren. Also z.B. könnte ein Augenzeuge eine große Menschenmenge gesehen haben, jedoch eine bestimmte Person aus dieser Menge hätte dieser Augenzeuge nicht bewusst wahrgenommen (weil diese riesige Menge an Informationen gefiltert wurden). Der Augenzeuge kann sich also nicht bewusst an diese eine bestimmte Person erinnern. Unter Hypnose erinnert man sich dann aber plötzlich wieder daran. Ich kenne das allerdings nur aus Filmen oder Erzählungen - kann daher nicht mit Sicherheit bestätigen, ob soetwas wirklich möglich ist.
Die Sprache könnte man als diese Art Virus, den Du Lebenspartikel nennst, ansehen:
selbst ohne eigenes Leben, durchzieht und strukturiert sie nahezu alles Denken und "Fühlen",
die Sprache bietet sozusagen "Bahnen" an, in denen sich das Denken bewegt.
@Pappenheimer: Das sehe ich nicht so (falls ich Dich richtig verstanden habe).
Erstens, weil es auch Leben ohne Sprache gibt. Sprache ist also keine Grundvoraussetzung für Leben.
Sprache ist etwas, was erst in einem bereits sehr hoch entwickelten Lebewesen entsteht. Und es gibt viele Tiere, die ein Bewusstsein haben, jedoch keine Sprache. Die denken dann halt nicht in Sprache, sondern in Bildern oder etwas ganz anderem. Und wir selbst denken ja auch nicht NUR in Sprache, sondern auch in Bildern, Gerüchen, Gefühlen, etc.! Wir denken aber auch in Sprache, eben weil wir die Sprache beherrschen.
Wir müssen zuerst einmal definieren, was überhaupt Sprache ist:
- Wenn man Menschen auf der Straße fragt, was denn überhaupt Sprache ist, werden wahrscheinlich die meisten sagen: das sind die Töne, die wir von uns geben.
Aber das ist natürlich NICHT Sprache, sondern das ist nur das Übertragungs-Medium für Sprache. Sprache wird beim Menschen durch Schallwellen übertragen. Zumindest die GESPROCHENE Sprache. Weil Sprache kann ja auf viele Art und Weise übertragen werden.
- Also was ist dann "Sprache"? Ich würde sagen: Sprache ist die Fähigkeit eines Lebewesens, die eigenen Gedanken in ein Datenformat zu "packen", das man an andere Lebewesen weitergeben kann, sodass diese gesendeten Daten beim Empfänger wenn möglich die gleichen Gedanken auslösen, die der Absender hatte. Also eine Schnittstelle zwischen zwei Lebewesen.
Wenn Gedanken in Sprache umgewandelt werden, dann werden diese Daten/Informationen normalerweise auch sehr stark komprimiert/abstrahiert. Man kann schließlich keine bildlichen Erinnerungen, oder auch Gefühle oder Erinnerungen an Gerüche, etc., 1:1 an jemanden anderen mittels Sprache weitergeben. Deshalb kommt es ja auch immer wieder zu Missverständnissen, wenn zwei Menschen miteinander sprechen.
Genaugenommen reden fast alle Menschen ständig aneinander vorbei. Zum Beispiel wenn jemand erzählt, wie schön sein Urlaub war, dann hat der Erzähler in seinem Kopf ein ganz anderes Bild vom Urlaub als der Zuhörer. Der Zuhörer glaubt aber, den Erzähler richtig verstanden zu haben - weil es uns genaugenommen eh nicht interessiert, welche exakten Gedanken der Erzähler im Kopf hatte. Wir als Zuhörer haben dann unsere eigenen Gedanken und unsere eigenen Bilder von diesem Urlaub im Kopf, und das genügt uns. Sprache ist also keine sehr effiziennte Art und Weise, Daten zu übertragen.

Ich finde auch, dass die Fähigkeit des Menschen zu sprechen, stark überschätzt wird.
Eigentlich ist die menschliche Sprache etwas sehr rückständiges, und sehr fehlerhaftes. Aber da der Mensch in der Lage ist, Maschinen zu bauen, um die eigenen Schwächen zu korrigieren, gibt es inzwischen auch viel bessere Methoden, Informationen von Mensch zu Mensch zu übertragen (z.B. Bildübertragung). Ist zwar auch nicht perfekt - weil die optimalste Sprache wurde bis jetzt noch nicht erfunden: die Gedankenübertragung.
Die These hat mein Deutschlehrer mal aufgestellt. Ob wir nur soweit denken können, wie wir etwas mit Sprache ausdrücken können. Dem muss ich widersprechen, wenn ich irgendwas beweisen muss, dann denk ich eher bildlich.
@Joey: Ja, da muss ich Deinem Deutschlehrer auch widersprechen.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Viele Dinge die wir denken, können wir nicht einmal mit Sprache ausdrücken. Sprache ist ja nur ein Versuch, Dinge die wir wahrnehmen können, oder an die wir denken können, in eine Form zu bringen, mit der sie an andere Menschen weitergegeben werden kann. Also eine starke Vereinfachung von dem was wir wirklich denken.
Ich hatte auch schon oft Träume, die ich mit Worten gar nicht beschreiben kann. Da hatte ich von Dingen geträumt, die es in der realen Welt gar nicht gibt. Im Traum kamen mir diese Dinge absolut logisch vor. Ich kann zum Beispiel sagen, dass es eine Mischung war aus Farben, ein helles Licht in der Ferne, dem Gefühl in die Tiefe zu fallen, dem Gefühl sich aufzulösen, dem Gefühl von Glück und gleichzeitig Angst, dem Gefühl zu sterben weil man lebensnotwendige Medikamente vor dem Einschlafen nicht genommen hat, dem Gefühl sich in einem Paralleluniversum zu befinden (das sich am Ort meines Bettes befindet) und wieder ins echte Universum zurückzuwollen und zwischen diesen Universen ständig hin und her zu wechseln, neben dem Bett ein tausende Meter tiefer Abgrund in den man hinunterzufallen scheint, ohne jedoch das Bett zu verlassen, und ein Eisenbahn-Zug der über den Himmel fährt (wie immer der in diesen Traum hineinkommt *g*). Dazu Töne, die ich nicht beschreiben kann (eine Mischung aus Wind, Lärm, lautem Herzklopfen, Töne von Blasinstrumenten). Dieser Traum hatte sich schon mehrmals wiederholt. Meine Worte oben beschreiben nur ungefähr, wie sich dieser Traum "anfühlt". Und er ist so real, dass ich dann nach dem Aufwachen denke, dass ich wirklich Medikamente nehmen muss, um nicht von diesem Paralleluniversum "verschluckt" zu werden (oder zu sterben oder was auch immer - das kann man im Traum nicht so eindeutig erkennen). Allerdings habe ich keine Medikamente, die ich nehmen müsste. Keine Ahnung, wieso ich das immer wieder träume?!
Also das ist ein Traum, den man eigentlich mit Sprache gar nicht ausdrücken kann. Selbst nach meiner Beschreibung oben, könnt ihr nicht genau wissen, wie sich mein Traum "anfühlt". Ich selber "spüre" aber immer noch, wie dieser Traum war.
Also in meinem Kopf existieren eindeutig Gedanken, die sich mit Sprache gar nicht ausdrücken lassen. Vielleicht hatte ja Dein Lehrer in seinem Kopf nur Dinge, die er als Deutschlehrer schon mal mit Sprache ausgedrückt hatte?! Kann aber nicht sein, weil schon als Kind hatte er Gedanken, noch bevor er sprechen konnte.
Wie das bei Theorien so ist, die Bedeutung ihrer Bestandteile verändert sich durch ihre "Rolle" innerhalb des theoretischen Zusammenhangs. D.h. im Falle von Sprache, dass mehr die abstrakte Form, die alle menschlichen Sprachen gemeinsam haben, gemeint ist.
@Pappenheimer: Sorry, aber ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst. Auch nicht, nachdem ich es ca. 20mal durchgelesen hatte.

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu müde dafür?! Gibt es dafür vielleicht irgendwo eine Lösungshilfe?
