Originally Posted By: Harry Potter
Originally Posted By: Pappenheimer
Die Sprache könnte man als diese Art Virus, den Du Lebenspartikel nennst, ansehen:
selbst ohne eigenes Leben, durchzieht und strukturiert sie nahezu alles Denken und "Fühlen",
die Sprache bietet sozusagen "Bahnen" an, in denen sich das Denken bewegt.

@Pappenheimer: Das sehe ich nicht so (falls ich Dich richtig verstanden habe).

Erstens, weil es auch Leben ohne Sprache gibt. Sprache ist also keine Grundvoraussetzung für Leben.


Ich hatte Dich so verstanden, dass du Lebenspartikel als einen Bestandteil von Bewusstsein,
nicht von Leben allgemein, betrachtest.
Und als Vorraussetzung für - menschliches - Bewusstsein sehe ich Sprache schon.
Vielleicht müsste man es auch einschränken auf Bewusstsein, das sich seiner Selbst bewusst ist,
also Selbst-Bewusstsein.

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Die "abstrakte" Form von Sprache ist, dass etwas, nämlich eine Vorstellung von z.B. einem Gegenstand
durch etwas anderes - z.B. ein Wort - vertreten wird.
D.h. etwas ist nicht einfach es selbst, sonders es deutet auf etwas anderes,
es be-deutet etwas.

Bedeutung gehört also zur abstrakten Form von Sprache,
egal ob sie in Bildern, Lauten, Schrift- oder Handzeichen besteht.

Und wenn nun z.B. eine Theorie das Verhältnis von Sprache und Unbewusstem beschreibt, dann wird Sprache dadurch nicht nur "mit ganz anderen Augen" betrachtet, sondern es werden Eigenschaften an der Sprache "entdeckt", die sehr von dem, was wir bislang für die wesentlichen Eigenschaften von Sprache hielten, abweichen kann. Das meinte ich damit, dass sich Bedeutungen eines Begriffes durch seine Rolle innerhalb einer Theorie verändert.
Aber ich verstehe, dass dies ein wenig in Rätseln gesprochen ist! Sorry.

Vielleicht fällt mir noch eine veständlichere Erklärung ein...