Originally Posted By: Rondidon
Google verrät: Das menschliche Gesichtsfeld ist etwa 180 Grad mal 130 Grad.
Die Auflösung des menschlichen Auges hat aber nichts mit dem Gesichtsfeld zu tun. Sie hängt einzig und allein davon ab, wieviele Sehzellen ( Fotorezeptoren) Du auf Deiner Netzhaut hast.
Es gibt zwei Arten von Sehzellen für die Bilderkennung:
1.) Die Stäbchen: sie dienen nur dazu, um hell/dunkel erkennen zu können. Sie sind lichtempfindlicher als die Zapfen. Der Mensch hat ca. 120 bis 130 Millionen Stäbchen.
2.) Die Zapfen: diese dienen für die Farberkennung. Der Mensch hat davon nur ca. 6 Millionen. Also jeder "Farbpixel", ist sozusagen zusätzlich noch in ca. 21 Helligkeits-Pixel unterteilt.

Man könnte also sagen, dass wir Farben nur mit 6 Megapixel wahrnehmen können, Graustufen jedoch mit 120 bis 130 Megapixel.

Aber das Bild, das wir sehen, ist genaugenommen gar nicht das Bild, das unsere Augen (Sehzellen) wahrnehmen. Sondern es wird erst im Gehirn sozusagen "vorberechnet". Wir sehen nie die Realität, so wie sie momentan ist, sondern ein Bild, von dem unser Gehirn annimmt, das es der momentanen Realität entspricht. Das Gehirn täuscht uns eigentlich ständig ein Bild vor, weil es die ECHTEN Bildinformationen noch gar nicht erhalten hat (die Bildinformationen brauchen fast eine halbe Sekunde, um von den Augen zum Gehirn zu gelangen).

Deshalb kommt es manchmal auch vor, dass sich unser Gehirn irrt. Dann kann es passieren, dass wir beim Autofahren einen Baumstamm am Straßenrand kurz für ein Kind halten. Oder wenn eine Computeranimation von einem fahrenden Auto dieses Auto abrupt anhalten lässt (von 100 km/h auf 0 km/h innerhalb einer tausendstel Sekunde), dann sehen wir trotzdem für den Bruchteil einer Sekunde dieses Auto noch weiterfahren. Weil das Gehirn eben davon ausgeht, dass in der Realität kein Auto so schnell stehenbleiben kann.

Wir sehen eigentlich ständig ein künstlich berechnetes Bild, das aus inzwischen schon veralteten Informationen berechnet wird. Genauso wie die Bilder, die wir in unseren Träumen sehen, wenn die Augen gar nicht aktiv sind.

Und dieses Bild, das wir da sehen, ist nicht auf Pixel aufgebaut. Wir nehmen ja auch immer nur einen kleinen Prozentsatz unseres Blickfeldes BEWUSST wahr, weil das Gehirn gar nicht in der Lage ist, ALLE Informationen von den Sinnesorganen zu verarbeiten. Das Gehirn muss filtern, um mit der gigantischen Datenmenge mithalten zu können.

Das ist übrigens auch der Grund, warum wir z.B. beim Hören von Musik "träumen". Also in unserer Phantasie ein Bild sehen, das nicht der momentanen Realität entspricht. Das passiert dadurch, weil das Gehirn den Daten aus den Ohren Vorrang gibt, und die Bildinformationen aus den Augen größtenteils weg-filtert. Und ohne diese realen Bildinformationen, zeigt uns das Gehirn dann ein Traum-Bild. Umgekehrt, wenn wir uns beim Autofahren dann plötzlich auf den Verkehr konzentrieren müssen (das Gehirn also möglichst viele Informationen aus den Augen benötigt), dann wird das Hören der Musik sozusagen ausgeblendet. Wir hören die Musik dann nur noch dumpf im Hintergrund, und nehmen sie nicht mehr bewusst wahr.