Das Konzept, das Du vorschlägst, ist die letzten 30 Jahre konsequent verfolgt worden, und dürfte sich mit dem Crash und auch der Sinnlosigkeit der gegenwärtigen Konzepte komplett überholt haben. Es hat versagt.
Die Berufung auf liberale Wirtschaftstheorien greift hier auch nicht, denn wenn man denen gefolgt wäre, hätte man verhindert, dass Banken so groß werden, dass man sie nicht Pleite gehen lassen kann, ohne damit die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen.
Man kann auch nicht die Steuern von hier mit denen anderer Staaten vergleichen, weil hier vom Staat her auch überdurchschnittlich viel für die Unternehmen geleistet wird. Diese Argumentation mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hat mir vorher auch immer eingeleuchtet. Das sehe ich mittlerweile anders.

Es gibt genug Wirtschaftswissenschaftler, die die gegenwärtigen Strategien für zerstörerisch für die Wirtschaft wie für das Gemeinwohl ansehen, aber leider werden die Banker in politische Positionen gesetzt, die selbst die Finanzkrise mitzuverantworten haben.
Der Bock wird zum Gärtner gemacht.
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/1.html
http://www.independent.co.uk/news/busine...pe-6264091.html

Die gegenwärtige Politik widerspricht auch den sozialmarktwirtschaftlichen Politik der Gründerväter der Bundesrepublik.
Die Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und höhere Spitzensteuersätze machen Sinn - vor allem wirtschaftspolitisch. Denn der Reichtum untergräbt letztlich den freien Wettbewerb und die Demokratie.
Das müssen die Unternehmer und Banken nicht mit Frohlocken begrüßen, da dürfen sie meckern wie sie wollen - Kontrolle ist Kontrolle, das mögen die Kontrollierten nie wirklich und trotzdem ist es zur Wahrung des Gemeinwohls unerlässlich.

Diese Grundidee, dass egoistisches Handeln auf Ebene der Unternehmen zu allgemeinem Wohl führen ist ein Märchen. Es ist das von dem Vater der Kapitalismustheorien, Adam Smith, in die Welt gesetzte Heilsversprechen, das alle Unternehmer gern glauben, weil es ihnen alle Freiheiten zugesteht, was aber bei genauerem Betrachten nicht standhält.
Trotzdem wird es in einer nicht abreißenden Leier heruntergebetet.