Die Thematik hat sich geändert. Heute bekommst du fast nur noch Kriegsspiele in halbfiktiven Szenarien. Das Problem dabei ist, dass sie als realistische Spiele beworben werden, aber im Kern den Krieg verharmlosen, verklären und teilweise sogar glorifizieren. Speziell diese Flughafanszene fand ich sehr grenzwertig. In einem Spielfilm, vielleicht. Aber als aktiver Player unschuldige Zivilisten zu töten und dagegen nichts unternehmen zu können, geht mir zu weit.

Ein Half-Life oder ein Bioshock ist etwas anderes. Das sind fiktive Szenarien, die eher an Gedankenexperimente erinnern. Man kann sich davon distanzieren, wie man sich auch in Spielfilmen distanzieren kann.

Wenn ich aber jeden Tag in den Nachrichten Krieg sehe, Wikileaks erschreckende Kriegsverbrechen von US-Amerikanern veröffentlichen und ich gleich darauf 1:1 das gleiche in Call of Duty 4 ohne moralische Einwände nachspielen kann, dann fange ich an zu grübeln. Vor allem im Anbetracht von weniger reflektierten Leuten. Und die gibt es halt, das ist das Problem.

"Weniger moralisch" war vielleicht das falsche Wort. Eher hat sich die Thematik verändert.