Spike, ich habe auf Deinen Post nicht geantwortet, weil Du hier eher offene Türen einrennst. Nicht wir halten ACTA für notwendig, sondern die Großkonzerne. Mein Problem mit ACTA ist u.a., dass es die Freiheit des Internets untergräbt. Zwar nicht mit dem schwammigen Wortlaut im Haupttext, aber eventuell mit den dahinterstehenden Protokollen, die noch niemand in der Öffentlichkeit sehen durfte.

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Was übrigens das Copyright angeht, hbae ich vorhin gehört, dass nicht einmal die Piraten für dessen komplette Abschaffung plädiert.

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Frank, das habe ich nun davon, dass ich so einen unübersichtlichen Post geschrieben habe. Ich schaffe es jetzt nicht auf jeden Aspekt Deines Posts einzugehen.

Er verdient auf alle Fälle eine detaillierte Entgegnung, aber ich weiß noch nicht, wann ich die zu schreiben schaffe.


Erstmal kurz zum Thema Staatsverschuldung:

Wenn wir mal versuchen, eine Außenperspektive einzunehmen: Ist es nicht absurd, dass sich ein Staat als Vertretung der Allgemeinheit, die damit die Geldhoheit hat, verschulden kann? Das ist so als ob das Ganze der staatlichen Gemeinschaft, das Volk und die zum Staat zugehörige Landschaft samt der darin enthaltenen Rohstoffe sich verschulden kann. Druckt nicht eh der Staat das Geld? Wie kommt es dann, dass Staaten sich bei Privat(!)banken verschulden kann und zwar so stark, dass sie mit den Zins(!)zahlungen nicht hinterherkommen.
Das Geld ist kein Rohstoff, keine Ware, es ist das von dem Staat herausgegeben Kommunikations- und Distributionsmittel, damit gehört das Geld erstmal immer der Gemeinschaft. Damit haben die Privatpersonen und Privatfirmen und Privatbanken, das Geld eh nur "leihweise". Es wird "gewährt", um den Austausch der Güter zu unterstützen.
Der Umstand, dass sich Staaten ausgerechnet bei Privatbanken verschulden, ist absurd, und wenn man sich das Ganze anschaut, was in Europa im Moment abläuft, da sollte man doch mehr als stutzig werden, dass ausgerechnet die Banken, die die Staaten dazu gezwungen haben, sich zu Gunsten der Banken zusätzlich zu verschulden, die Minister stellen, die den Staaten dann das Sparen verordnen, damit die Abfuhr von öffentlichen Geldern über die Zinszahlungen auch weiterhin schön säuberlich in die Hände der Banker fließen.

http://www.independent.co.uk/news/busine...pe-6264091.html


Zur Monopolisierungstendenz:

Die Staaten haben sich von den Konzernen gegeneinander ausspielen lassen und zwar genau mit dem Argument des Abwanderns und internationaler Konkurrenzfähigkeit.
Die Staaten hätten sich miteinander verbünden müssen.
Wenn es ein politisches Gegengewicht gibt, ist die Tendenz zur Monopolisierung kein Problem. Wie aber das heutige Ergebnis zeigt, muss aber die politische Kontrolle bereits beginnen, wenn die Konzerne noch nicht so groß und stark sind.

Kein Geringerer als Keynes hatte vor der Weltwährungsreform nach dem 2.Weltkrieg ein faires internationales Tauschsystem vorgeschlagen, dass aber von den USA hintertrieben wurde, die ihren Dollar als Weltwährung einführen wollten, und letztlich Großbritannien aufgrund dessen Angewiesensein auf Hilfen aus den USA zwingen konnten dem unfairen System zuzustimmen.
(Übrigens ist besagtes Tauschsystem von China wieder ins Gespräch gebracht worden, weil es dem Dollar nicht mehr traut.)

Die allgemein proklamierte Notwendigkeit internationaler Freiheit für Finanz- und Warenströme ist eine Ideologie, keine Notwendigkeit.