""Beim Töten in Videospielen gibt es meines Erachtens keine Alternative. Entweder Du nimmst eine Knarre in die Hand oder eben nicht. Ohne Ausrede, ohne Alternative. Entweder ja oder nein.""

Bei allem Respekt, aber das ist einseitiges, dualistisches Geplapper und lässt
alle Graustufen eines Konfliktes aussen vor.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich in einem Kampf mit auf beiden Seiten
ungefähr gleichen Mitteln der Möglichkeit meines möglichen eigenen (virtuellen)
Ablebends entgegentrete oder ich hilfloses, verängstigtes Leben sinnlos
auslösche.
Noch einen weiteren Unterschied macht es, ob ich in dem Kampf der Aggressor bin,
der auf bewaffneten Widerstand trifft, der vermieden werden kann um trotzdem
ein gesetztes Ziel zu erreichen, oder ich verteidigend einem Aggressor
ausgesetzt bin, der auch dann angreift, wenn ich den Konflikt vermeiden will.

""Warum spiele ich Spiele, die insbesondere von den amerikanischen Behörden als "gut" eingestuft werden? Z.B. Cod oder BF. Da wird einfach dem Töten eine Rechtfertigung beigezimmert. Es wird gesagt - da sind die Bösen - also darfst du darauf schießen. Und letztendlich ist es dann jedem egal, der ballern will. Er schießt und tötet virtuell. Ich erinnere an die verlogene Begründung der Amis, die den ersten Irak-Krieg rechtfertigte. ""

Dieses ausgelutschte Argument schon wieder. Call of Duty und Battlefield und
jeden anderen in der Realität verankerten Militärshooter spiele ich nicht,
eben weil ich unreflektiert in einem fremden Land auf fremde Menschen schiesse,
die zwar bewaffnet sind, aber wer würde im Zweifelsfall nicht seine eigene
Heimat Verteidigen. Wer sagt, dass alle Gegner Terroristen sind.
Modern Warfare 1 war der einzige von mir gespielte Teil und machte mir sehr
schnell die Probleme der Reihe klar, und mir, dass ich diese platten
Propagandashooter auf Schienen nicht mag. Bin auch kein Fan von GTA.
Insofern ist dein Argument absolut richtig, rechtfertigt aber mit keiner Logik
Hatred.

Zudem ist deinerseits immer von "abschlachten" die Rede.
Ich glaube nicht, dass die meisten Shooterfans, ob Realsetting oder
Fantasy\Sci-Fi, das so empfinden. Es ist ein Unterschied, ob ich den Angreifer
besiege und seinen Tod als Ausgang in Kauf nehme um den Konflikt zu beenden und
gegebenfalls XYZ zu beschützen\retten, oder ob ich alle Gore-Effekte bei
Soldier of Fortune an den getöteten Gegnern mit diversen Waffen ausnutze, die
die Ghul-Engine zu bieten hat. Letzters dürfte Abschlachten definieren.

Mir ist bewusst, dass Hatred nichts neues ist, ich denke, da war Chiller als
erstes Game dieser Sorte da. Etwas Falsches wird aber nicht in Ordnung,
nur weil es davor zig mal das gleiche Falsche gegeben hat.
Hatred ist verachtungswürdige, kranke Scheisse und jeder, der das spielt und
etwas anderes als Abscheu empfindet ist für mich potentiell gefährlich.