Hilbert's Hotel

Diskussionsforum zur Unendlichkeit: Theismus, Atheismus, Primzahlen, Unsterblichkeit, das Universum...
Discussing Infinity: theism and atheism, prime numbers, immortality, cosmology, philosophy...

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Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Berliner2] #75839
09/06/06 07:02
09/06/06 07:02
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Machinery_Frank Offline
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"Der Mensch braucht etwas, an das er sich klammern kann."

Manchmal denke ich, Ihr nehmt euch einfach zu wichtig. Deswegen MUSS ja für euch auch etwas sein, das euch danach weiter begleitet. Ihr SEID und ihr MÜSST ja auch bleiben.

Denkt mal darüber nach. Warum soll der "Mensch" sich an etwas klammern? Was macht ihn so besonders? Ich sage mal ganz hart: Nichts!

Eure Katze klammert sich genauso. Die meiner Eltern jedenfalls kuschelt sehr gern, kommt wenn sie Hunger hat und vor der letzten Geburt ihrer Babies hat Sie meinen Vater angebettelt, ihr dabei zu helfen.
Sie hat ganz ähnliche Bedürfnisse wie wir.

Euer Hund wird euch liebevoll begrüßen, schämt sich, wenn er Mist gemacht hat und hat Angst, wenn Gewitter donnert. Er hat genauso Sorgen wie ihr und träumt manchmal schlecht.

Warum sollt ihr "tollen" Menschen nun eine Seele haben, die etwas Besseres verdient? Das klingt jetzt hart, ist aber Unsinn. Ihr seid ein Säugetier wie die anderen auch. Ihr sehnt euch nach einem Vater. Als ihr erwachsen wurdet, war da kein Papa mehr, also habt ihr Gott, den Doktorvater oder den Trainer beim Sport dafür akzeptiert. Das ist ein Halt im Leben, genauso wie der Lebenspartner, die Arbeit, die Familie. Das braucht man nicht, aber es gibt Sicherheit und macht alles einfach.

Aber was das mit der Seele und dem Leben nach dem Tod zu tun haben soll? Das weiß ich nicht. Ich glaube, diese Diskussion zielt hart am Ziel vorbeit, weil ihr denkt, dass "Glauben" einen Unterschied macht. Aber das macht es nicht, aus 2 Gründen:

1) wenn es keinen Gott gibt, interessiert es die Bohne, ob Du glaubst
2) wenn es doch einen Gott gibt, der in allen Nationen existieren, immer einen anderen Namen hat und mit anderen Büchern, Geschichten und Beschreibungen angebetet wird, dann ist er eh anders, als ihr es euch vorstellt. Diese Reliquien und Bücher sind dann ausgedacht und halbwahr. Der echte Gott ist viel weiser als ihr es ahnt und nicht so kleinlich und schwach, wie ihr ihn beschreibt. Er weiß zwischen gut und böse zu unterscheiden, egal ob Gläubiger oder nicht.

Meine Devise ist: Lebe gut, sei hilfsbereit, strebe das Beste an, auch wenn Du es nie erreichen kannst. Wenn jemand versucht, gut zu sein, und scheitert, ist es hundertmal besser, als wenn einer durch Zufall mal was Gutes tut. Und Religion hat mal wieder nichts damit zu tun !


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Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Machinery_Frank] #75840
09/06/06 07:30
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broozar Offline
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was du da aufzählst, fällt in den bereicht ethik. ethik wiederum ist ein existenzieller bestandteil des christentums und jeder religion. da jede religion ein wenig anders ist, siehst du, dass ethik ein kern ist, nicht aber den gesamten glauben ausmacht.
damit gibt es wieder einen gemeinsamen nenner, denn man soll nicht denken, dass es soviele ethiken gibt, wie es menschen/bevülkerungsgruppen gibt (-->beispiel nationalsozialismus, für alle die als warnendes beispiel Van den Bruk gelesen haben), das ist nämlich unsinn. die grundelemente hilfsbereitschaft, liebe, gegenliebe, fürsorge, nächstenliebe, hoffnung etc. finden sich immer.
deshalb ist es auch unsinnig, vom Guten als relativen Begriff auszugehen: durch diese übereinstimmungen, die in ganz unterschiedlichen religionen in unterschiedlichen weltregionenentstanden sind, kann man davon ausgehen, dass es ein objektives "gutes" gibt. so gibt es in jeder religion den konsens, dass das töten eines anderen menschen ein verbrechen ist. dennoch führen ALLE religionsgemeinschaften kriege, auch die lieben atheisten. das liegt meines erachtens nicht an der redundanz der religion, sondern an der anderen interpretation eines opfers für gott, der hingabe bis über das eigene leben hinaus. die atheisten tun es halt für die familie, fürs vaterland, für ihre politische überzeugung. macht sie das nun bessere menschen? nein. denn sie kämpfen alle.

das mit dem "wichtig nehmen" ist ein sehr guter punkt. stimme hier voll überein. nicht, dass die katze ob ihrer seele in den himmel oder sonstwohin kommt, sondern dass sich menschen zu wichtig nehmen. es muss ja schon recht voll da oben geworden sein deshalb sind die christen ja auch schon vor langer zeit davon weggekommen, die bibel buchstabengetreu zu lesen, sondern interpretativ. die bibel nicht als gesetzeswerk, sondern als lebenshilfe und leitfaden.

Re: Wie geht es weiter....??? [Re: broozar] #75841
09/06/06 07:47
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Machinery_Frank Offline
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Quote:

die atheisten tun es halt für die familie, fürs vaterland, für ihre politische überzeugung. macht sie das nun bessere menschen? nein. denn sie kämpfen alle




Das zeigt doch deutlich, dass jede Religion genauso wie die Nicht-Gläubigen einfach mal die gleichen Menschen sind, die gleiche Genetik haben und auf gleiche Weise reagieren und entscheiden.

Jeder Mensch hat so seine Lebenslüge, um sich das Leben einfacher zu machen. Manche Leute haben eine Lügengerüst und andere gleich eine ganze Religion daraus gemacht.

Nehmen wir mal einen Mensch, der sich nach Liebe sehnt, aber keinen Partner gefunden hat. Nach kurzer Zeit erklärt er sich selbst und allen anderen die es nicht wissen wollen, warum es hunderttausend mal besser ist, ein Single zu sein. Das ist eine Lebenslüge. Es wird einfacher für ihn und er ist mit sich und der Welt im Reinen.

Ich halte es da eher mit dem Verstand. Wenn es mir scheiße geht, dann rede ich es nicht schön, sondern gebe mein Bestes, das zu ändern. Mit der Wahrheit fährt man am besten und mit der Wahrheit kommt man irgendwann zur Wissenschaft, denn die liefert einfach mehr Beweise als eine Religion.

All das kann man auch auf die Frage übertragen, was wohl danach kommt. Wir klammern uns da häufig an kleine Lügen, die nicht den Schein eines Beweises je liefern konnten.


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Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Machinery_Frank] #75842
09/06/06 11:49
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Geht es nur mir so oder enden solche Threads immer in einer Wissenschaft/Glaubensdiskussion?


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Re: Wie geht es weiter....??? [Re: mk_1] #75843
09/06/06 12:07
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Ja, das ist typisch für das Hilbert's Forum. Vielleicht ist das ja auch ein zentraler Trend. Terrorismus gegen Demokratie und Gläubige gegen Nicht-Gläubige. Die Kommunisten sind so gut wie weg, wo bleibt da das Feindbild?

Vielleicht braucht nicht nur jeder Mensch einen Halt sondern auch einen Gegner?

Das wäre sehr traurig, denn wenn man einen Gegner braucht, könnte man auch einfach mal zum Sport gehen


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Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Machinery_Frank] #75844
09/06/06 13:54
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Thomas_Nitschke Offline
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Ich darf wohl die Annahme äußern, dass das Duell "Wissenschaft VS. Geisteswissenschaften" schon etwas älter ist als das Hilberts...

Und eigentlich führt man doch diese Diskussionen nur, weil man dabei immer wieder Gewinne für das eigene Gedankengut erzielen kann, nie aber, weil man hofft, den anderen von seiner eigenen Weltsicht überzeugen zu können. Abgesehen davon, dass das bei Wissenschaftlern ohnehin nochmal doppelt so schwer ist ( kleine Ohrfeige am Rand... nicht bös gemeint *gg* ), ist das ja gar nicht Punkt einer solchen Diskussion, weil es ohnehin nie gelingen wird.
Zweitens könnte man selbstredend auch interpretieren, dass solche Diskussionen schlicht und ergreifend eine Menge Spaß machen können


Formerly known as The Matrix - ICQ 170408644 I've been here for much longer than most people think. So where's my "Expert" status?
Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Thomas_Nitschke] #75845
09/06/06 14:02
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Quote:

Abgesehen davon, dass das bei Wissenschaftlern ohnehin nochmal doppelt so schwer ist




Es scheint nur doppelt so schwer, weil man nur mit schlüssigen Argumenten und Beweisen einen Wissenschaftler überzeugen kann, aber ganz ehrlich, meine Erfahrung ist genau umgekehrt. Ein guter Wissenschaftler hat einen offenen Geist, ist für Neues offen und lernt ständig, sonst ist er nur ein Möchtegern-Wissenschaftler, der festgefahren ist. Dieser offene Wissenschaftler wird Dir immer zuhören und schlüssigen Argumenten folgen, solange er sie nicht widerlegen kann. Wenn Du sogar Beweise anführst, hast Du ihn schnell gewonnen.

Ein Gläubiger dagegen sitzt fest in seinen Grenzen. Wenn der Verstand oder das Herz etwas anderes sagt, verlangt seine Religion, dass er darauf nicht hören soll, denn Glaube verlangt, im Zweifelsfall nicht nachzufragen, sondern bedingungslos zu glauben.

Wie soll man so einen überzeugen? Festgefahrener geht doch nicht mehr.


Quote:

Zweitens könnte man selbstredend auch interpretieren, dass solche Diskussionen schlicht und ergreifend eine Menge Spaß machen können




Ich denke da ist was Wahres dran


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Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Machinery_Frank] #75846
09/06/06 14:45
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komisch, meine erfahrung lehrt mich, dass insbesondere wissenschaftler durchaus gläubige menschen sein können, ich würde sogar sagen, die überwiegende mehrheit.

mir passt diese ewige antithetik "wissenschaft vs. glauben" und umgekehrt nicht. ist es nicht vielmehr so, dass sich beide entwickeln und bedingen? gehen wir mal ins mittelalter. die klöster waren nicht nur burgen des glaubens, sondern auch inseln des wissens, wo neben dem glauben an gott auch kenntnisse in medizin, landwirtschafts"technik", astronomie, altphilologie, philosophie etc, gelehrt wurden, was es sonst einfach nicht gab. gehen wir noch weiter zurück, um das jahr 0 wurden die klosterschulen auch nicht nur zum beten und schriften lesen genutzt, sondern dienten als umschlagplatz sämtlichen wissens im altertum, nicht etwa der königshof.

und vergessen wir nicht, dass sowohl religion als auch wissenschaft vehikel sind, die etwas transportieren sollen: einen glauben. religion authorisiert oder verurteilt das eigene tun durch den warnenden finger einer höheren macht, wissenschaft den glauben an die überlegenheit des menschlichen geistes vor allem anderen, die ihn befähigt, die welt zu begreifen, sich untertan zu machen ("nutzen"), und über "richtig" oder "falsch" zu entscheiden. schaut man sich allein die letzten 100 jahre an, so hätte ich mir gewünscht, die menschen hätten sich mehr in christlicher demut geübt als im glauben an die eigene omnipotenz.

was ich am wenigsten will, ist die verdammung einer der beiden seiten. beide bedingen sich. der mensch wird einfach, begrenzt durch lebenszeit, hirnkapazität etc. nie in der lage sein, das universum zu vollständig begreifen. und das veblüffendste ist: was heute noch als unumstößlich wissenschaftlich wahrheit galt, ist morgen überholt und reif für die tonne. werte wie liebe, gegenliebe, hoffnung, hilfsbereitschaft etc. haben hingegen einen universellen wert, und der hat sich in den letzten 2006 jahren nicht geändert und wird es auch nicht.
Als glaubens-gegenbeispiel fiele mir zum Beispiel das buch Genesis ein, also die erschaffung der welt in sieben tagen etc. ich kenne keinen christen in deutschland, der dieses werk buchstabengetreu in sich aufgenommen hat und nicht davon abrückt.
Das mag auf den ersten blick ein bisschen wie mit den äpfeln und birnen klingen, was ich abr verdeutlichen wollte, ist, dass sich glauben entwickelt. und dass die wissenschaft auch keinen uniersalitätsanspruch haben kann, denn beide transportieren nur einen - glauben.

Re: Wie geht es weiter....??? [Re: broozar] #75847
09/06/06 15:03
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Quote:

..und über "richtig" oder "falsch" zu entscheiden.




Es gibt kein richtig oder falsch. Was für einen richtig ist, ist für den anderen falsch. Es gibt nur einen allgemeinen Konsenz über das, was man demokratisch als "richtig" bezeichnet.


Quote:

...schaut man sich allein die letzten 100 jahre an, so hätte ich mir gewünscht, die menschen hätten sich mehr in christlicher demut geübt als im glauben an die eigene omnipotenz.




Große Worte. Im Grunde stimme ich da sehr überein. Aber die christliche "Demut" hat Millionen Menschen ausgerottet, ganze Völker gerichtet und zerstört (siehe die Spanier in der neuen Welt oder die Kreuzzüge). Von dieser Art Demut distanziere ich mich sehr. Dass aber der Bauer auf dem Feld Demut zeigen sollte, ist ja klar. Er sollte ja nicht gegen die herrschende Kirche aufbegehren.


Quote:

was ich am wenigsten will, ist die verdammung einer der beiden seiten. beide bedingen sich.




Verdammen will ich auch nichts. Die Kirche hat auch anständige Werte vermittelt. Aber es stimmt überhaupt nicht, dass sich beide Seiten bedingen. Das war tatsächlich vielleicht früher so aber heute muss ein Wissenschaftler nicht unbedingt gläubig sein. Es ist auch nicht verboten, wenn er es ist, weil Wissenschaft einfach unabhängig von Glauben ist. Wenn Du nur glaubst, dass die Inflation vom Preis abhängig ist, sieht es mal schlecht aus für Dich, als Wissenschaftler. Du solltest es auch schon beweisen können. Und das ist es, was der klare Unterschied ist.


Quote:

...und das veblüffendste ist: was heute noch als unumstößlich wissenschaftlich wahrheit galt, ist morgen überholt und reif für die tonne.




Was ist daran verblüffend. Das ist normal mit neuen Erkenntnissen, sonst würden wir immer noch glauben, die Welt wäre eine Scheibe. Die Kirche war es doch, die so ein Wissen lange Zeit sogar verboten, gejagt und verbrannt hat. In solchen Fällen war die Kirche nicht der Hüter sondern der Gegner der Wissenschaft, was im Gegensatz zu deinen obigen Ausführungen steht.

Genau dieser Unterschied lässt Wissenschaft wachsen, wo Glaube in seinen Grenzen gefangen ist.


Quote:

werte wie liebe, gegenliebe, hoffnung, hilfsbereitschaft etc. haben hingegen einen universellen wert, und der hat sich in den letzten 2006 jahren nicht geändert und wird es auch nicht.




Warum sollte sich das ändern. Das ist ja in unseren EPROM, in unsere Genetik eingebrannt. Das wird sich nicht ändern auch ohne Religion nicht.


Quote:

...und dass die wissenschaft auch keinen uniersalitätsanspruch haben kann, denn beide transportieren nur einen - glauben.




Das wäre schlimm, wenn die Wissenschaft einen Glauben transportieren würde. Das, was ich studiert habe, hatte schon gute Beweise und mathematische Grundlagen. Ein Glaube wäre sehr schädlich gewesen. Sicher werden einige Modelle am Ende vereinfacht, damit man sie besser lehren und besser damit arbeiten kann, aber die Grundlage ist harte Logik, Beweise und eine Menge Arbeit.

Vielleicht solltest Du einfach mal eine wissenschaftliche Arbeit schreiben, um den klaren Unterschied zu sehen.

Hier eine kleine Anekdote: Es gab mal eine Elitegruppe in der katholischen Kirche, die eine besonders gute Ausbildung bekam und dadurch den Gegnern sehr gefährlich kommen sollte. Aus dieser Gruppe entstanden die härtesten Feinde der katolischen Kirche. Sie haben sich also gegen ihre eigene Kirche am Ende gewendet.
Das ist ja auch verständlich. Schaut euch nur M. Luther als Beispiel an, er hat Theologie studiert und den Missbrauch der Reliquien und Abgaben schnell erkannt und sich dagegen gewehrt.

Intelligenz, eine gute Bildung und ein offener Verstand macht den Unterschied.

Ein guter demütiger Gläubiger wurde doch bewusst von der Kirche dumm gehalten, sonst hätte man ihn doch nicht mit Sonnenfinsternis und anderen Dingen drohen können. Wissen war in der Religion oft nur ein Mittel, und nicht gerade für die besten Zwecke.

Last edited by Frank_G; 09/06/06 15:12.
Re: Wie geht es weiter....??? [Re: Machinery_Frank] #75848
09/06/06 15:28
09/06/06 15:28
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nun, da ich aus deinem letzten satz nicht schlau werde, sehe ich davon ab, irgend etwas dorthinein zu interpretieren.

zwei punkte, in denen du dir widersprichst:

Code:

Quote:
..und über "richtig" oder "falsch" zu entscheiden.

Es gibt kein richtig oder falsch. Was für einen richtig ist, ist für den
anderen falsch. Es gibt nur einen allmeinen Konsenz über das, was man
demokratisch als "richtig" bezeichnet.


Code:

Quote:
werte wie liebe, gegenliebe, hoffnung, hilfsbereitschaft etc. haben
hingegen einen universellen wert, und der hat sich in den letzten
2006 jahren nicht geändert und wird es auch nicht.

Warum sollte sich das ändern. Das ist ja in unseren EPROM, in unsere Genetik
eingebrannt. Das wird sich nicht ändern auch ohne Religion nicht.



offensichtlich, oder? ich plädiere für das zweite... das erste führt zu kulturdarvinismus und schlimmerem... (und das ist wissenschaftlich belegt )


die kriege etc. haben nicht die christliche demut ausgelöst, sondern eben die menschliche dummheit und der glaube an die eigenen omnipotenz. glaube ist hier keine ursache, sondern mittel zum zweck.

"Die Kirche war es doch, die so ein Wissen lange Zeit sogar verboten, gejagt und verbrannt hat."
mögliches Gegen"zitat": "die wissenschaft wird immer erst für kriegszwecke genutzt, neue erkenntnisse eingesetzt, um sich selbst einen vorteil zu schaffen und andere zu bekämpfen."
du siehst, aufrechnen von menschlichen fehlern (und nicht fehlern, die in der sache wissenschaft oder der sache religion begründet liegen) ist müßig und führt zu keinem neuen ansatz.

noch etwas in eigener sache, ohne dass du dich angegriffen fühlen sollst, denn es ist nicht böse gemeint:
allein der fakt, dass du nicht bereit bist, die wissenschaft als gesamtwerk zu hinterfragen, anders als den glauben, und zwar in seiner gesamtheit (das interpretiere ich in deine posts), spielt die wissenschaft für dich sehr wohl eine art "ersatzreligion"srolle und bestärkt dich in deinem _glauben_ an deine unabhängigkeit, individualität, macht, "Intelligenz, guter Bildung und einen offener Verstand" vor alldenjenigen, die es offensichtlich nicht tun, von denen du dich abhebst.
nur, weil ich glaube, kann ich das alles nicht? bin ich deshalb weniger intelligent, gebildet, individuell etc. als ein wissenschafts_gläubiger_? bin ich deshalb der wissenschaft unabgeneigt?
natürlich nicht. und es macht mich auch in meinen augen nicht zu einem besseren menschen in dem sinne, dass ich über den anderen stehe, sondern gibt mir für mein leben eine moralische richtlinie, die aus mir einen moralisch besseren menschen macht. in diesem satz liegt nicht, dass du moralisch weniger wert wärst als ein gläubiger, das wäre natürlich unsinn. nur ist diese moralische hilfe eine unglaubliche stütze im leben, die einen immer wieder aufrichte kann. wenn ich sie nicht hätte, würde etwas fehlen.

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