Studium

Posted By: Slin

Studium - 03/11/10 17:06

Ich habe hier zwar schon einige ähnliche Posts gesehen im Laufe der Jahre aber noch nichts wirklich vergleichbares und deshalb einfach mal beschlossen zu Posten wink

Jedenfalls sind hier ja durchaus ein paar Leute vertreten die ähnliche Interessen habe wie ich und die auch schon irgendwas studieren, studiert haben oder auch abgebrochen haben.
Da sich meine Schullaufbahn nun so langsahm dem Ende zuneigt, kann es denke ich nicht schaden schonmal so langsahm ein paar Informationen zu sammeln.
Nicht vorstellen kann ich mir ein reines Mathestudium, schon allein, da ich damit keine Aussicht auf einen Beruf sehe, der mir wirklich Spaß machen würde. Vorstellen könnte ich mir Elektrotechnik oder Physik und am ehesten noch Informatik. Ganz besonders interessant finde ich aber auch das von der TUHH angebotene Infotronik Studium.

Was mich jetzt interessiert sind einfach eure Erfahrungen und vielleicht auch etwas Hilfestellung zur Ortswahl.
Hat hier jemand Erfahrung mit "Dualem Studium"?
Also wenn ihr etwas Zeit habt und einfach zum Thema drauflos schreibt, kann es eigentlich nur interessant werden wink
Posted By: mk_1

Re: Studium - 03/11/10 18:05

E-Technik an der RWTH Aachen.
Ich behaupte mal, ich bin nicht dumm, ich gehöre aber mit Sicherheit auch nicht zu den Genies. Zu Beginn des Studiums ging es mit dem Lernen noch locker, inzwischen bin ich echt am Kämpfen und muss echt viel tun. Dafür bin ich demnächst mit allen schweren Klausuren durch (Vordiplom + einige Pflichtklausuren), danach soll es - wie man mir sagte - ziemlich locker zugehen.

Zum Studium selber: Es ist viel Theorie, wenig Praxis, die Praktika sind mehr nach dem Motto "steck hier ein paar Kabel rein, mess was, dann steck die Kabel rein, mess nochmal. Wo ist der Unterschied und wieso? Wieso weicht das ganze von den berechneten Werten ab?", die sind also recht unnütz. Ab dem dritten Semester ist man zumindest soweit, dass man sich seine eigenen Schaltungen basteln kann, inklusive Microcontroller oder wenn es nötig ist auch gerne ein paar mehr. wink Ich arbeite an einem Freizeitprojekt, ein elektronisches Trink... Unterhaltungsspiel für vier Personen, mit zwei LCD-Displays, Soundausgabe und dem ganzen üblichen LED-Schnickschnack. Das hat mir einen enormen Ansporn gegeben, das Studium wirklich durchzuziehen.

Weiterhin ist E-Technik sehr mathelastig. Klar, da schwingt viel und wo Schwingungen sind, sind Sinusfunktionen und Differentialgleichungen nicht weit weg. Man muss aber zugute halten, dass wenig auf den Hintergrund eingegangen wird. Es werden keine großartig komplexen Körper definiert und generell gibt man sich mit dem, was einem die großen Mathematiker der letzten paar Jahrhunderte so zur Verfügung gestellt haben, ohne Herleitung zufrieden.

Das gilt aber nur für den Matheteil. Das dritte und 5./6. Semester geht auf elektrische Felder ein. Elektrisches Feld, Magnetisches Feld, deren Zusammenspiel über die Maxwellschen Gleichungen, ziemlich anstrengend und je nach Studienziel auch total nutzlos.

Grundstudium: Mathe (teilweise schwer, aber alles schaffbar), Informatik (wer programmieren kann und etwas in den Vorlesungen aufpasst: läppsch), E-Technik (zu Beginn verwirrend, aber nach viel Übung auch einfach), Physik (Oberstufenniveau)

Hauptstudium: Elektrische Felder (sehr hart), Elektronische Bauelemente (Transistoren, MOSFETs, Operationsverstärker, OTA, sehr interessant), Systemtheorie (pure Mathematik aber nützlich und interessant, kann schwer sein)
danach gibt es Wahlfächer wie digitale Bildverarbeitung, Compilerbau, usw.
kann also auch sehr viel Informatik sein

ein Informatikstudium habe ich nicht gewählt, weil:
a) Theorie pur. Ich muss ein Problem nicht zwangsweise klassifizieren, damit ich es lösen oder auch nicht lösen kann
b) Hobby zum Beruf machen ist fein, aber mein Leben vorm Bildschirm verbringen und auf Code starren, nein danke.

Ich hoffe, das hat dir ein wenig geholfen.
Posted By: Puppeteer

Re: Studium - 03/11/10 18:20

Also ich plane Kognitionswissenschaften zu studieren.
Das wird bis zum Master bzw. Promotion zur Zeit nur in Osnabrück angeboten, vereint aber Thematisch einen großen Bereich meines Interesses.
Vll ist es ja auch interessant für dich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitionswissenschaft
EDIT: auf Englisch fast noch besser:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cognitive_science /EDIT
http://www.gk-ev.de/
In Osnabrück:
http://www.uni-osnabrueck.de/160_12030.html
Posted By: Error014

Re: Studium - 03/11/10 19:03

Physikstudent hier (Uni Hamburg).

Geht ja wohl nur noch auf Bachelor (ich muss leider auch auf Bachelor machen), die verschiedenen Unis sind mit der Umstellung sicher alle unterschiedlich gut klar gekommen, ich bin bei mir eher wenig begeistert: Das Problem ist, dass der Bachelor als "berufsqualifizierender Abschluss" grob das umfassen soll, was das Diplom damals umfasst hat. Allerdings sinds weniger Semester - entsprechend wird eine Menge gequetscht und zusammengelegt, und einiges bleibt dabei leider einfach auf der Strecke. Wie sehr das ins Gewicht fällt, hängt aber sicher vom Professor und der Uni ab.

Stofftechnisch - gehts erstmal mit klassischer Mechanik los, die natürlich keinen vom Hocker haut, auch, wenn es hier und da über den Schulstoff hinausgeht (was man aber sicher auch erwartet). Du wirst schon im ersten Semester auf erste Differentialgleichungen treffen (harmonischer Oszillator), die kommen aber immer und immer wieder.
Gleichzeitig gibt es Mathekurse, in denen alle wichtigen Sätze & Definitionen genannt und auch bewiesen werden*. Da du ja als Enginenutzer vermutlich schon gewisse Hintergründe in Dingen wie Vektorrechnung usw. hast, wird dir vieles leichter fallen als dem Durchschnittsstudenten. Aber gewisse andere Dinge, die dort von der ersten Stunde an erwartet werden (Leichte Beweise führen usw.) stellen einige vor echte Schwierigkeiten. Ist aber machbar - nicht unbedingt einfach, aber machbar.

Das Physikstudium selbst beginnt wie gesagt recht harmlos, im zweiten kommt dann (jedenfalls bei uns) Elektrodynamik, d.h. elektrische und magnetische Felder, Maxwellgleichungen usw. Ab hier wird es dann richtig interessant (seien wir ehrlich, so aufregend sind rotierende Körper nicht), aber ein gewisses Grundverständnis für die Phänomene hilft. Hier wirst du selbst am besten wissen, wie du in Physik grundsätzlich klar kommst.

Bei uns gabs in den ersten zwei Semestern Einführungskurse in die theoretische Physik, wo man dann bereits erste Grundlagen in den "theoretischen Herangehensweisen" lernt. Hat mir immer mehr Spaß gemacht, als Experimentalphysik laugh

(Drittes Semester ist bei uns Quantenmechanik & Statistische Mechanik, was natürlich nicht jedermanns Sache ist. Gleichzeitig geht es dann mit "richtiger" Theorie los).

Nebenfächer - im Bachelor fröhlich "Ergänzungsfach" genannt - kann man sich aus einem relativ breiten Spektrum aussuchen, da kannst du dann deine Interessen vertiefen. Es gibt aber auch andere Studiengänge, wo man sich von Anfang an auf das "Nebenfach" konzentriert (Geowissenschaften o.ä.)

Dann sind da noch die Praktika. Die... sind furchtbar. Aber sie gehen vorbei.

Wenn du noch spezielle Fragen hast, kann ich die gerne beantworten. Grundsätzlich macht mir das Studium Spaß und ich würde es weiterempfehlen - aber nur, wenn man das Fach wirklich mag (was aber wohl für alle Studienfächer gilt)


* hängt aber auch vom Prof. ab - und alles kann man ganz sicher nicht beweisen - aber es ist klar, dass der Physikstudent an manchen Sätzen vielleicht eher interessiert ist, als an anderen, und im Großen und Ganzen wird darauf auch Rücksicht genommen.
Posted By: Toast

Re: Studium - 03/11/10 22:24

Also ich habe einige Semester Physik studiert, bin nun aber in Richtung Werkstoffingenieurswesen abgewandert. Auch habe ich unter anderem durch Freunde einen kleinen Einblick in andere Studiengänge...

Tja - was kann ich dir erzählen. Ich denke ich erspare dir das Gesülze von wegen wie anders die Uni doch ist als die Schule. Da wird einem zwar viel Wahres erzählt, einige Dinge sind allerdings auch kompletter Blödsinn und oftmals sind sie sehr von dir, deinen Profs und deinem Umfeld abhängig...

Da du ja unter Anderem auch Physik ins Auge gefasst hast werde ich dir dazu mal was erzählen. Ich hab's wie erwähnt im Laufe des vierten Semesters abgebrochen. Es hatte leider nur wenig mit dem zu tun was auf den Informationstagen beschrieben wurde und was ich mir darunter vorstellte. Im Endeffekt muss ich sagen: Du brauchst ein sehr großes Faible für Mathematik, denn auch wenn es nicht den Anschein hat (und das durfte ich dann selber leider erfahren) sind ca. 80-90% der Zeit die du in den ersten paar Jahren verbringen wirst quasi ausschließlich mit Mathematik gefüllt. Für mich (damals noch Diplom) hieß das dann, dass man etwa im ersten Semester noch schön lockere Chemie als Nebenfach hat und jedes Semester eine Veranstaltung über Experimentalphysik, welche man themenmäßig ganz gut mit dem vergleichen kann, was man in der Schule als Physik hat. Prinzipiell war es das dann auch schon was man mit der Physik / Naturwissenschaft so wie du sie dir vorstellst in Verbindung kriegen kann. In den höheren Semestern sieht es dann so aus, dass du quasi nur noch das eine Experimentalphysik-Fach hast, wo du dir wirklich vorkommst, als hättest du was mit Physik zu tun...

Beim Rest ist das leider nicht der Fall. Hier gibt es dann zum einen jedes Semester eine Matheveranstaltung - kann man nicht viel zu sagen ausser, dass es im Vergleich zur Schule recht ungewöhnlich ist, da man eher selten "rechnet". Den Großteil der Zeit verbringt man mit dem Erbringen (und Verstehen!) von Beweisen. Ist zwar recht anspruchsvoll, aber man kann damit leben. Zusätzlich zu diesen so genannten "Höhere Mathematik" Veranstaltungen wirst du auch noch einige wenige Veranstaltungen zu Analysis bzw. Lineare Algebra haben, je nachdem werden's dann sogar dieselben sein wie die der Mathematiker. Klingt soweit ja gar nicht mal so schlimm, denn man weiß ja von vornherein schon, dass man nicht mathescheu sein darf...

Das Problem (zumindest für mich) waren dann aber die "getarnten Veranstaltungen". Das sind dann Dinge wie "Einführung in die Datenverarbeitung" oder die "Theoretische Physik" (mit einem anderem Themengebiet jedes Semester). Klingt gut und interessant, aber es sind letztendlich Matheveranstaltungen. Beim Datenverarbeitungskram geht es letztendlich nicht darum einen Rechner bzw. Software zu verstehen und bedienen zu können, sondern es geht um Stochastik. So war dann auch einer der ersten Kommentare des Profs, dass er zahlreiche mathematische Methoden zur Datenauswertung vorstellen wird, sie uns aber nicht erklären wird. Letztendlich musste man sich also selber versuchen themenmäßig in Mathebüchern nachzuschlagen, wenn man verstehen wollte was man da überhaupt macht und warum es funktioniert...

In der Theoretischen Physik war das nicht viel anders, auch wenn es zugegebenermaßen deutlich mehr Bezüge zur Physik gab. Primär geht es dann darum, irgendwelche Fälle mathematisch zu beschreiben. Will also heissen, dass man im Prinzip nichts anderes macht als irgendeinen Körper zu beschreiben und wie er sich bewegt. Das läuft dann allerdings nicht in der Weise ab, wie du's in der Schul-Mechanik (Newton & Co) kennengelernt hast. Da wird dann halt allgemein in einer gewissen Zahl von Dimensionen und gewissen Rechenregeln und Tricks dran rumgerechnet. Was an mathematischem Handwerkszeug dazu nötig ist wird bzw. wurde dir in den Mathefächern zu dem Zeitpunkt noch nicht beigebracht und dementsprechend darfst du die entsprechenden Schlagworte mal wieder selber in Mathebüchern nachschlagen. So hatte ich dann in diesen Fächern immer das Problem, dass mir im Prinzip klar war was gemacht werden muss und worauf es hinausläuft - nur leider waren die mathematischen Probleme harte Nüsse. Wenn man's nicht gesehen hat glaubt man kaum wie schwierig irgendein Ding sein kann dass sich nur irgendwie dreht und bewegt... wink

Interessant ist dann auch die Erfahrung, dass wenn dann ein bis zwei Semester später die Dinge die du etwa für die theoretische Physik gelernt hast dann auch in den Mathefächern auftauchen du da trotzdem keinen Plan haben wirst, da es dort wieder mal nicht so sehr um die praktische Anwendung, sondern um den Beweis von Zusammenhängen der ganzen Gesetzmäßigkeiten gehen wird...

An einem gewissem Punkt habe ich dann die "Notbremse" gezogen, weil obwohl ich versucht habe mich durchzubeissen einfach zu blöd wurde. Die Experimentalphysik hat mir viel Spaß gemacht und auch mit den Mathefächern - selbst wenn sich deren praktische Bezug für die Zukunft nie ganz erschlossen hat - hätte ich leben können. Dass der Teil der theoretischen Physik dann aber auch noch derartig in den Mathebereich abdriftete und man auch noch vorgesetzt bekommt, dass das was man da lernt für über 95% der Absolventen egal sein wird, da nur sehr wenige sich auf die theoretische Physik spezialisieren war für mich dann einfach zuviel. Ich bin der Mathematik gegenüber nicht abneigend eingestellt, aber dann über mehrere Semester hinweg quasi nur das eine Fach der Experimentalphysik zu haben, dass nicht quasi nur aus dem Nacharbeiten von mathematischen Fragen besteht war mir dann zuviel. Hier hätte ich mir eine Einführungsveranstaltung gewünscht, die einem das auch klarmacht. Die ganzen Informationstage bestehen ausschließlich aus Experimentalphysik mit der Anmerkung, dass natürlich auch Mathe vorkommt. Das Studium präsentierte sich dann aber vielmehr als Mathestudium mit dem kleinen Nebenfach Physik. In den höheren Semestern soll sich das wohl bessern (vor allem weil dann der theoretische Kram als Pflichtfach größtenteils wegfällt und wenn man es denn so wählt durch Experimentalphysik Fächer ersetzte werden)...

Für mich war es das die Quälerei durch die Mathefächer dann aber doch nicht wert und ich bin dann auf den Werkstoffingenieursstudiengang gewechselt wo ich mir sicher war, dass mir nicht zig getarnte Mathefächer begegnen würden. Inzwischen gibt es ja nun das Bachelor System. Was ich von einigen Bekannten dazu gehört habe ist eher zwiegespalten. Interessant fand ich, dass es im ersten Semester jetzt eine eigene Veranstaltung namens "Einführung in die theoertische Physik" gibt, wo man eben viele mathematische Methoden im Hauruck-Verfahren gezeigt bekommt. Auch waren Professoren teilweise wohl etwas ungehalten, dass dann dafür etwa eine theoretische Physikveranstaltung vom Winter- ins Sommersemester verlegt wurde ohne den Stoff zu kürzen (man bemerke: Von der Vorlesungszeit her ist das Sommersemester kürzer). Teilweise gab's im ersten Semester wohl auch Probleme, da wolh unter anderem wegen der neuen Einführungsveranstaltung das offiziell zulässige Stundenpensum pro Woche überschritten wurde. Des Rätsels Lösung war dann etwa, dass man halt etwa die Übung für das Chemie Fach offiziell nicht mehr besuchen musste. Nette Augenwischerei, aber im Endeffekt nur ein Hinweis darauf, dass das Studium zumindest in dem Semester eigentlich überladen ist...

Tja - ansonsten kann ich nur grob was Erzählen. Informatik ist ebenfalls eins der "matheverseuchten" Fächer, wobei das meiner Meinung nach besser Vorauszusehen ist, da du dem Computer ja alle Probleme umschreiben musst. Von daher liegt die Zahl der Mathefächer nochmal eine ganze Schippe höher als in Physik. Dann gäbe es da noch die Elektrotechnik, welches sich mir gegenüber immer als ein wenig merkwürdig dargestellt hat. Mit einem Mathegehalt der in etwa dem bei Physik gleichkommt muss der Schwierigkeitsgrad einiger Veranstaltungen wohl legendär sein. Ich kenne einen Diplomer der nun fast durch ist und wie oft der mir von Veranstaltungen mit 90-95% Durchfallquote erzählt hat ist nicht mehr feierlich...

Dementsprechend habe ich auch großen Respekt vor Leuten, die sich durch ein Mathe-, Physik-, Elektrotechnik- oder Informatikstudium schlagen. Es sind die bei weitem schwierigsten Studiengänge die ich kenne...

So - zum Schluss vielleicht noch kurz was zum Thema Bachelor, weil darüber ja viel geredet wird. Ist es gut oder schlecht? Ich kann es nicht sagen. Ich denke es hängt stark vom Studiengang ab. Tendentiell ist es aber mit Sicherheit eine Verschlechterung, da das neue "Regelwerk" quasi ausschließlich Nachteile für Studenten hat und Vorteile hauptsächlich nur für die Abarbeitung von den Nummern, die die Studenten am Ende nuneinmal sind. Da wird in einigen Fächern für jeden Furz nen Test geschrieben, es gibt ständige Anwesenheitspflichten und so weiter. Hatte beim Einführen des Bachelors bei den Architekten wohl auch dazu geführt, dass nicht wenige in den Vorlesungen einfach umgekippt sind. Schwächeanfälle wegen Überarbeitung. Fand ich nicht prickelnd zu hören. Gleichzeitig will ich aber auch keine Angst vor'm Studium machen. Hängt sicherlich vieles von der Einstellung und vom jeweiligem Studienfach ab. Einige müssen sich vielleicht damit abfinden nicht immer Noten im Einser- oder Zweierbereich abzusahnen - ist am Ende wahrscheinlich gesünder. Im Bereich Werkstoffingenieurswesen etwa fand ich die Bachelor-Folgen (gehöre da ja jetzt mit dazu) erträglich. Es gibt zwar einige strunzdumme Regelungen, aber ich würde es im großen Ganzen als "fair" bezeichnen...
Posted By: Germanunkol

Re: Studium - 03/11/10 22:38

mk_1: danke für deinen Beitrag! Ich glaub jetzt studier ich wirklich E-Technik, hab mir das schon lange überlegt (ähnliche Ideen wie Slin gehabt) und muss mich dieses Jahr entscheiden... Deine Post hat mich glaube ich nen ganzen Schritt weitergebracht.
Posted By: Hummel

Re: Studium - 03/11/10 22:51

kann vlt nochmal jemand genauer auf das Infostudium eingehen?-hat das hier jemand durchgezogen?
Posted By: Error014

Re: Studium - 03/11/10 23:11

@Toast: Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich wir von dem Fach berichten!

Ich denke, daran sieht man, wieviel letzendlich auch von Universität und Professoren abhängt. Gerade bei den theoretischen Vorlesungen neigt wohl der ein oder andere Professor dazu, die physikalischen Hintergründe zu vergessen (ich hatte da bisher Glück gehabt). Aber es stimmt schon: Die "allgemeinsten Lösungen" bestimmter physikalischer Probleme erscheinen einem im ersten Moment (und auch noch im zweiten, dritten...) wenig sinnvoll - man erwartet irgendwie etwas anderes als Integrale (die aber noch nicht gelöst sind) oder unendliche Summen. So richtig verstanden hab ich das alles aber auch erst in den Übungen.

Was noch ein weiterer Punkt ist: Die Vorlesung ist eine Sache, aber den Stoff richtig verstehen und verinnerlichen tut man erst in den Übungen. Das ist zwar leider eine Menge, die man da machen muss, aber es bringt wirklich viel.
Posted By: AlexDeloy

Re: Studium - 03/11/10 23:20

Ich bin gerade in den letzten Zügen meiner Bachelorarbeit.
Mit Informatik direkt kann ich nicht dienen, ich studiere in Passau Internet Computing. Von der aussterbenden Art der Dipl.Inf. als "info light" belächelt und von den e-technikern als "betreutes surfen" verspottet (beides zu Unrecht übrigens)
Der Studiengang setzt sich aus nem Informatikstudium mit nur 2 Mathe-Vorlesungen (Grundlagen) + 3 Wirtschaftlastige Vorlesungen + 3-4 Rechtsvorlesungen zusammen.
Die Wirtschaftssachen kann man m.M.n. von der Nützlichkeit her knicken aber die Jurasachen wie Internetrecht, Rechtsinformatik, etc. sind gut machbar und brauchbar.
Wer auf einen Teil Mathe verzichten kann liegt mit so nem interdisziplinären Studiengang gar nicht so falsch, natürlich bleibt der Hauptfokus immer auf Informatik, die paar Fachfremden Vorlesungen nimmt man halt nebenbei mit.
Fokus liegt wie der Name schon andeutet auf Webinhalten, aber es gibt auch genug konventionelle Infovorlesungen.

Außerdem positiv anzumerken: Software Engineering Praktikum im 5. Semester, man hat da im Team 3-4 Monate Zeit eine Anwendung nach einem vorgegeben Pflichtenheft in kommerzieller Qualität zu entwickeln. Sehr spaßig und vor allem lehrreich.

Ich link hier mal unverbindlich die Infoseite mit Studienplan rein, wenn du Richtung E-Technik und Physik schielst möchte ich noch den Link zum Studiengang Intelligente Technische Systeme Intelligente Technische Systeme weitergeben.

Was Hilfestellung zur Ortswahl angeht: Passau liegt von Eutin schlappe 900km entfernt laugh
Generell würde ich aber nur zweitrangig auf die Lage des Studienortes schauen, mal von daheim wegkommen hat auch was für sich (Natürlich klappt das besser wenn Bafög und/oder die Eltern mitspielen), kommt natürlich auch immer darauf an in welcher Größe von Stadt man sich wohl fühlt, Großstädte wie München wären mir persönlich zu groß
Posted By: Toast

Re: Studium - 03/11/10 23:48

@Error014:
Ja, ich hatte da mit Professoren, bei denen es etwa ein Exemplar mit dem Spitznamen des "Exmatrikulators" gab vielleicht nicht immer die beste Besetzung... wink

Vielleicht hat sich da inzwischen auch was beim Bachelor geändert bzw. verbessert - wie gesagt so eine Veranstaltung "Einführung in die theoretische Physik" wie du sie ja glaube ich auch angesprochen hast gab's bei uns gar nicht. Da fing also das Fach an und das wurde stillschweigend vorausgesetzt - war also quasi ein virtuelles Mathefach das man komplett und ohne Vorgaben selber nebenbei bearbeiten musste. Das kann man mögen, muss man aber nicht... XD
Posted By: Xarthor

Re: Studium - 03/12/10 00:02

Ok dann sind hier mal meine Erfahrungen.
Studiengang: Informatik
Fachsemester: 4. (ab Sommersemester)
Universität: Universität zu Lübeck
Informationen zum Studiengang im Netz: www.informatik.uni-luebeck.de

Meine Erfahrungen soweit sind: Mathe ja, aber nicht zu viel.
Das Studium der Informatik ist hier in Lübeck wie folgt aufgebaut:
Man studiert zwar Informatik auf Bachelor (und später evtl Master), allerdings gibt es noch 4 Anwendungsfächer zur Auswahl. Diese wären da Robotik&Automation, Medieninformatik, Medizinische Informatik und Bioinformatik.
Ich habe davon letzteres gewählt, aber das spielt kaum eine Rolle, da man pro Semester eigentlich nur eine Veranstaltung im Anwendungsfach hat.
Ich konzentrier mich folgenden also auf das Hauptfach, näheres zu den Anwendungsfächern findest du auch auf der oben genannten internet seite.

In den ersten vier Semestern hat man im Hauptfach jeweils einen Mathe Block, in den ersten drei Semester besteht dieser jeweils aus einer 8+2 Veranstaltung. D.h. 8 Semesterstunden Vorlesung + 2 Semesterstunden Übung. Die Blöcke/Veranstaltungen sind:
Lineare Algebra und Diskrete Strukturen I (kurz: LADS), Lineare Algebra und Diskrete Strukturen II, Analysis I, Analysis II+Stochastik I

Analysis II und Stochastik I sind somit jeweils eine 4+1 Veranstaltung.
Ich persönlich fand LADS I/II sehr interessant und vorallem auch nachvollziehbar, logisch strukturiert. Was nicht zu letzt aber auch am Prof. liegt.
Analysis liegt mir dahingehend nicht ganz so, da dort vorallem bei unserem Prof. sehr viele Epsilons, deltas etc. vom himmel fallen ;-)
In LADS I geht es los mit Aussagen Logik, Mengelehre, Gruppen, Körper. Weitere Themen sind Vektorräume, Graphen (Einführung) und Matrizen.
In LADS II gehts weiter mit Linearen Gleichungssystemen und wie man sie löst und sehr viel Matrizen rechnung (wenn ich mich recht erinnere). Ich hatte das empfinden, das LADS II sehr viel mehr "anwenden" war als LADS I.
So waren auch die Klausuren recht verschieden. In LADS I gings im wesentlich darum zu zeigen das etwas eine Gruppe ist oder nicht, ob irgendwas ein Untervektorraum ist oder eine Norm etc. pp.
In LADS II berechnete man dann eher Basis-Wechsel-Matrizen und hat vielmehr einfach das angewandt was man vorher ausführlich in der Vorlesung gelernt hat.

Analysis I, na ja. Nicht so mein Fall wie gesagt. Dort gehts halt um Stetigkeit, Differenzierbarkeit etc.

Mehr Matheveranstaltungen habe ich bisher nicht gehört. Aber allgemein gilt: Wer die Übungsblätter bearbeitet, zur Übung geht und zuhört und auch in der Vorlesung nicht pennt, schafft es mit ein wenig Vorbereitung (Altklausuren bearbeiten) auch durch die Klausur.

Tjo was gibts noch zu sagen: Im Gegensatz zur Vorstellung von manchen sitzt man im Informatikstudium _nicht_ den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Jedenfalls nicht in der Uni und auch nicht zwangsläufig wenn man die Übungszettel bearbeitet.

Hier noch weitere Veranstaltungen im Überblick:
1. Semester:
- Programmieren: Dies war bei uns im wesentlichen eine Einführung in Java und die Grundlagen der Objektorientierten Programmierung. Aber der Prof. der das bei uns gemacht hat ist inzwischen nicht mehr da und ein, meiner meinung nach, geeigneterer Prof. hat übernommen. Letztes Semester wurde da wohl etwas mehr gemacht als bei uns.
- Betriebssysteme: War bei mir eine ziemliche Schlafveranstaltung. Dies ist eine Einführung in Grundlagen der Betriebssysteme. Also Speicherverwaltung, Scheduling-Verfahren etc.
- Logik für Informatiker: Eine der besten Veranstaltungen (liegt auch am Prof.) dort wird man leicht in die Theoretische Informatik eingeführt.

2. Semester:
- Algorithmen und Datenstrukturen: Baut auf Programmieren auf. Hier gehts nun um das Kennenlernen von Grundlegenden Algorithmen und Lösungsverfahren sowie Datenstrukturen. Ein paar beispiele: Binär Bäume, AVL Bäume, BubbleSort, Mergesort (und weitere Sortierverfahren), Hashfunktionen, Dijkstra, Breitensuche/Tiefensuche in Graphen, Suchen in Texten (Knuth-Morris-Pratt)
- Softwareergonomie: Behandelt Themen zur Ergonomie von Software, dort werden einige Normen vorgestellt. (mein lieblingsfach war es nicht)
- Technische Grundlagen der Informatik: Das Elektrotechnik/Informatik Grenz Fach. Fängt an mit Schaltalgebra, dann FlipFlops, Automaten (Moore/Mealy) zur beschreibung von Schaltwerken, Minimierungsverfahren (Quine-McClusky, Karnaugh-Veitch), Register-Transfer Programme, Mikroprograme, Assembler (auf ATmega16)

3. Semester:
- Technische Grundlagen der Informatik Praktikum: Hier wird nun das ganze wissen aus dem 2. Semester vertieft, die Klausurzulassung erhält man erst nach erfolgreicher übung im 2. Semster und erfolgreicher Praktikumsteilsnahme im 3. Semester. Fängt an mit der physik hinter schaltungen (Funktionsweise von Dioden etc.), dann einfache Schaltungen, später dann Mikroprogrammierte Steuerwerke und abschließend Assembler Programmierung auf dem ATmega16.
- Theoretische Informatik: War bei uns der selbe Prof. wie in Logik für Informatiker, daher sehr gute Veranstaltung. Wie der Name schon sagt: Theoretische Informatik. Inhalt (im Groben): Berechenbarkeit (Zeit- und Platzklassen), (Nicht-)Deterministische endliche Automaten (NFA, DFA), 2-Wege-NFAs, Push-Down-Automaten, Turing-Maschine und jeweils was diese berechnen können. Innerhalb der Übung wird man einige Dinge beweisen müssen als übungsaufgaben (korrektheit von automaten und anderes), aber bei uns gab es immer Beweisrezepte im Skript und durch LADS I und Logik für Informatiker war man schon gut vorbereitet und das Beweisen war mehr bla blubber ;-)
- Softwaretechnik: Vergleichbar mit Softwareenginering. Gibt eine Einführung in die Entwurfsmethodik von Software etc. Zu dieser Veranstaltung gibt es im vierten Semester dann ein Praktikum wo ein Semester lang in 4-Teams nach Pflichtenheft eine Software erstellt wird. Diese wird am ende bewertet und fließt mit in die gesamtnote des Softwaretechnik Moduls ein (Klausur + Praktikum)

Zu den nachfolgenden Semestern kann ich nicht so viel sagen. Da weiß ich nicht mehr als im Internet steht.
Hoffe es reicht als kleiner Einblick in das Informatik Studium (bezogen auf die Uni Lübeck)

-----------
Hier noch ein paar Vorteile der Uni Lübeck wink (Werbung):
+ Kleine Uni => Gute Betreuung durch Dozenten und Übungsleiter (man kennt sich)
+ Anwendungsfächer => Informatik Abschluß mit Wissen in anderen bereichen aber keine engstirnige Spezialisierung im Bachelor, Weitere Spezialisierung im Master
+ Mathe Fächer gestreckt auf 4 Semester (früher war dies alles auf 2 Semester gepackt)
+ Keine Studiengebühren (dank Schleswig-Holstein)
Posted By: Tempelbauer

Re: Studium - 03/12/10 07:53

Jetzt komme ich

Studiengang: Angewandte Informatik
Fachsemester: 6 (mein letztes)
Universität: Hochschule Fulda
Informationen zum Studiengang im Netz: www.hs-fulda.de

Wie auch bei Xarthor: Mathe im angenehmen Umfang

In den ersten beiden Semestern ists bei uns so, dass es erstmal weniger mit Rechnern zu tun hat. Außer der Programmieren-Veranstaltung gibts nichts. Viel mehr Einblicke in angrenzende Bereiche (Elektrotechnik, BWL, Präsentation, Mathematik).
Die "gefürchteten" Mathe-Fächer kommen zuerst. Wobei das durchaus mit ner guten Note machbar ist, wenn man halt mal was dafür macht. Bei mir wars so, ich bin an die Uni gekommen und gleich die ersten am Campus meinten: "Mathe, das ist beim ersten Mal nicht machbar". Ich habs geschrieben und beim ersten Versuch ne 2. Damit kann ich leben, zumal ich nicht der Mathefreak bin.

Im zweiten Semester gings bei uns dann mit Algebra weiter (das war einfacher als Analysis). Desweiteren mit Programmieren II, BWL II, Algorithmen und Datenstrukturen, Datenbanken, Digitaltechnik. Das war sehr interessant. Ist auch das Semester mit meinem besten Notenschnitt.

Im 3. gehts dann richtig los und tiefer in die Materie. Wir haben z.B. unter Solaris im Xemacs-Editor eine Mandelbrotmenge berechnet und grafisch visualisiert. Dann noch Multimediagrundlagen (web, video, audio). Das Projektmodul hat begonnen (das geht über 2 Module; in dem du im Team zu 8-10 Mann Software entwickelst). parallel zum projekt läuft software-engineering

Das 4. ging wieder mehr in Richtig Theorie, allerdings tiefer. In Automatentheorie lernst du z.B. die Grundlagen für Compilerbau und Syntaxanalyse. In Verteilte Systeme lernt man Theorie über Netzwerktechnik, Grafische Datenverarbeitung ist ne Einführung in OpenGL und "Konzeption von Systemen" ist wichtig für Projektplanung (haben viel mit Anforderungsspezifikationen gemacht, UML und co.; für nen Privatentwickler vielleicht überdimensioniert, aber nicht wenn man das kommerziell macht und Kundenwünsche erfüllen will).

Danach kann man sich in eine spezielle Richtung vertiefen. Da gibts:
- Medieninformatik (Multimedia-Anwendungen, 3D-Technik, etc)
- Wirtschaftsinformatik (Statistik, BWL, Wirtschaftlichkeitsberechnungnen denk ich)
- Embedded Systems (das geht mehr in den Hardware-Bereich, u.a. Robotik)
- Telekommunikation (VoIP, Netzwerktechnik, etc)

Ich habe Medieninformatik gewählt. Da erwartet dich im 5. Semester:
3D-Modellierung und Animation: Grundlagen mit kleinem Projekt (erstellen eines 3D-Animations-Films), Audio/Video-Verarbeitung (auch mit Projekt; Grundlagen der Filmtechnik), Wissensbasierte Systeme (Theorie zu neuronalen Netzen; Projekt mit Roboter). kurzum: das interessanteste Semester, zumal du auch mal eigene Erfahrungen sammeln kannst und dich nicht nur theoretisch damit auseinander setzt. allerdings auch sehr stressig. viele projekte, viel zu tun.

Im 6. (und letzten) gibts dann ein 12 wöchiges Praxisprojekt wo du im Unternehmen arbeitest. Danach 12 wochen Abschlussarbeit (meist über das Thema was du im unternehmen bearbeitet hast).


ich bin jetzt zurzeit im praxisprojekt. im sommer werd ich fertig sein (in der regelstudienzeit)

achja, vorteile:
+ kleine hochschule
+ keine studiengebühren
+ inkl semesterticket (kostenlos zug und bus hessenweit)
+ relativ gut ausgestattete labore
Posted By: Slin

Re: Studium - 03/12/10 14:40

Vielen Dank für die schon so zahlreichen und sehr ausführlichen Antworten. Das ist wirklich alles sehr hilfreich und interessant.

@Puppeteer: Das ist tatsächlich sehr interessant, ich habe aber den Eindruck, dass das für meinen Geschmack zu theoretisch bleibt und einige Teile mir eventuell auch zu lernlastig sind. Aber an sich ist das doch äußerst interessant.

Elektrotechnik und Physik finde ich auch weiterhin interessant, ich tendiere aber immer deutlicher in Richtung eines Informatikstudiums. Die Spezialisierung schon im Bachelor Studium von Tempelbauer gefällt mir glaub ich nicht so gut. Kann es sein, dass der Eindruck täuscht, dass Informatik von den bisher vorgestellten Studiengängen noch am meisten Praxisbezug hat, oder ist das tatsächlich so?

Mir fallen spontan noch zwei Leute hier im Forum ein von denen ich gern Feedback zu ihrem Studium hätte, von allen anderen aber natürlich auch weiterhin.

Darüber hinaus fände ich aber jetzt vor allem auch noch interessant, wonach ich die Universität aussuchen sollte. Die Distanz zu Zuhause ist mir dabei eigentlich ziemlich egal. Aber die Stadt sollte nicht total heruntergekommen sein und die Uni sollte sowohl von den Professoren her als auch von der Ausstattung überzeugen. Gibt es da irgendwelche einfachen Möglichkeiten sich ein gutes Bild dazu zu verschaffen?
Interessant finde ich auch, dass ihr, Xarthor und Tempelbauer, zum Schluß nur Vorteile nennt. Gibt es auch irgendetwas weshalb ihr euch schonmal über eure Wahl geärgert habt, oder seit ihr wirklich wunschlos Glücklich? Gibt es irgendwelche Unis die besonders beliebt sind im Bezug auf Informatik, wenn ja warum? Ich habe im Moment etwas den Eindruck, dass man bei der Wahl kaum etwas falsch machen kann. Das kann ich mir aber eigentlich kaum vorstellen.
Posted By: oliver2s

Re: Studium - 03/12/10 15:00

Ich schreib auch mal was zu mir:

Ich studiere seit letztem Jahr "Wirtschaftswissenschaft" an der Uni Mainz. Dieser Studiengang beinhaltet am Anfang BWL, VWL, Mathe, Informatik und Jura. Alles sehr allgemein gehalten am Anfang, erst im 4ten Semester musst du anfangen dich zu spezialisieren. Ich will mich wenn es soweit ist auf (Wirtschafts-)Informatik spezialisieren. Das Fach hat von Anfang an einen sehr guten Praxisbezug in Sachen Informatik. Wir haben im ersten Semester HTML, PHP und SQL gelernt, ein Semester zuvor wurde JAVA gelehrt. Alles sehr Praxisbezogen gehalten, du musst von Anfang an immer daheim an einem Projekt arbeiten. Wir mussten zum Beispiel bis Semesterende einen kompletten Blog programmieren.

Die ersten paar Semester musst du dich halt mit dem anderen Kram rumärgern wie VWL, Marketing, Rechnungswesen, bissel Jura und natürlich Mathematik (Analysis, Lineare Algebra und Statistik). Hast du aber diese Hürden genommen und bist soweit dich spezialisieren zu dürfen (auf Informatik dann) wird das ganze sehr locker.

Ich finde das allgemein sehr geschickt gelöst von der Uni mit diesem Studiengang weil er halt sehr Praxisbezogen ist. Es gibt auch das reine "Informatik" ohne den Wirtschaftsteil, aber das ist wirklich sehr trocken und voller Theorie hab ich mir sagen lassen.

EDIT: Zu der Stadt, ich finde Mainz ist einfach eine Hammer Stadt. Es ist eine Großstadt hat aber eher das Flair einer Kleinstadt durch die vielen Grünanlagen und alten Gebäude. Außerdem ist die Infrastruktur optimal. Die Autobahn liegt eigentlich direkt an der Uni und an der Innenstadt. Außerdem kannst du mit dem Studi-Ticket kostenlos nach Frankfurt und Koblenz (um mal die großen Städte zu nennen). Und feiern kann man in Mainz auch super.

Was ich noch besonders cool finde ist das Uni-Wlan in Kombination mit den Studentenwohnheimen. Wenn du einen Platz in einem dieser Campus-Studentenwohnheime ergattern kannst (ist sehr schwierig dort ein Platz zu kriegen) dann kannst du per Uni-Wlan ins Internet und brauchst keinen extra Internetanschluss. Und das WLan dort ist verdammt schnell auf dem Campus.
Posted By: Xarthor

Re: Studium - 03/12/10 15:07

Nun was hier in Lübeck speziell etwas "nervt" ist, dass der Informatikstudiengang eher so eine "nebensächlichkeit" zu sein scheint.
Die großen Aushänge Schilder der kleinen Uni sind der Medizinstudiengang (1. Platz im CHE Ranking soweit ich weiß) und der CLS (Computational Life Science, mittlerweile auch "Angewandte Mathematik in den Lebenswissenschaften" genannt) Studiengang. (Der Studiengang MIW = Medizinische Ingenieurs Wissenschaften wird auch mehr gefördert)
Wie äußert sich das? Nun als Informatikstudent hast du meist nicht die Möglichkeit interessante veranstaltungen anderer studiengänge zu besuchen, aber deine eigenen sind "durchsetzt" mit studenten anderer studiengänge. Desweiteren ist die vergabe der ECTS punkte teilweise uneinheitlich.
Was sich auch teilweise stark unterscheidet sind die Prüfungsordnungen der einzelnen Studiengänge, aber da wird wohl in naher zukunft dran gearbeitet.
Wirklich richtig ärgern tut mich das alles aber nicht.

Was du dir für eine entscheidungsfindung (was die wahl der uni betrifft) noch anschauen könntest wäre das erwähnte CHE Ranking:
http://ranking.zeit.de/che10/CHE
Dort steht die Uni Lübeck in Sachen Informatik auch nicht schlecht dar.
Man sollte aber schon genau hinschauen welche Benotungen einen als Student interessieren und nicht nur nach dem Ranking gehen.
Zu den beliebtesten Unis gehören sehr wahrscheinlich alle Elite-Unis. Zu denen gehört Lübeck beispielsweise nicht, Lübeck gehört "bloß" zu einem Excellenz-Cluster.

Was das Studium im Wesentlichen zu einer guten Erfahrung macht sind meiner Meinung nach die Profs. und ihre Fähigkeiten in der Lehre.
Ob sich nun viele junge oder alte Profs an einer Uni tummeln lässt sich oft rausfinden in denen man die Institutsseiten abgrast und sich die Mitarbeiter anschaut (falls bilder vorhanden). Die Kompetenz derjenigen zu beurteilen kann man im vorhinein jedoch leider meist nicht.
Da sollte man sich dann unter studenten der jeweiligen uni umhören.

Meine Erfahrung hier in Lübeck war jedoch bis jetzt sehr positiv. Es gab keinen Prof. der total daneben war.
Posted By: Joey

Re: Studium - 03/12/10 15:13

Originally Posted By: Slin
Mir fallen spontan noch zwei Leute hier im Forum ein von denen ich gern Feedback zu ihrem Studium hätte

von wem?

Originally Posted By: Slin
Darüber hinaus fände ich aber jetzt vor allem auch noch interessant, wonach ich die Universität aussuchen sollte. Die Distanz zu Zuhause ist mir dabei eigentlich ziemlich egal. Aber die Stadt sollte nicht total heruntergekommen sein und die Uni sollte sowohl von den Professoren her als auch von der Ausstattung überzeugen. Gibt es da irgendwelche einfachen Möglichkeiten sich ein gutes Bild dazu zu verschaffen?

Dazu kann ich dir auf jeden Fall was sagen. Such dir die Unis raus, die dir vom Studienplan und von der örtlichen Lage her passen, auch Reputation, wenn das für dich wichtig ist. Dann gehst du einfach zu den Unis und hockst dich in die Vorlesungen. Das ist absolut kein Problem, weil die Profs ihre Studenten eh nicht alle kennen.
Ich hab mir zum Beispiel die TU München, Uni Konstanz und Stuttgart angeschaut. Bei der ersten hat mir zwar der Campus gefallen, allerdings waren die Leute da recht unsympathisch. In Konstanz hatte ich den Eindruck, als ob die Leute da nicht so recht wüssten, warum sie überhaupt Physik studieren. Und die Uni in Stuttgart haben wir nicht gefunden. Darum bin ich dann nach Heidelberg und jetzt sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

Ich habe übrigens den Eindruck, dass sich das Niveau der Studiengänge von Uni zu Uni stark unterscheidet. Außerdem kann man in fast allen Studiengängen "schmalspur" und "hardcore" studieren. Ein Beispiel ist, dass man an manchen Unis in Informatik Mathematik mit den Mathematikern hören kann, und zwar alle Vorlesungen. Dadurch musst du mehr Vorlesungen hören, die auch noch schwieriger sind. Manchem mag das unnötig erscheinen, weil sie nie wieder einen Beweis in ihrem Beruf machen werden. Aber ob dir sowas liegt, entscheidet sich dann im Studium, darüber würde ich mir keine so großen Gedanken machen.

Im Zweifelsfall kannst du die Uni später wechseln, das ist im Bachelorsystem noch wesentlich einfacher als früher. Die einzigen Unis, an denen ich definitiv nicht studieren wollte, sind irgendwelche Winzunis, die sich keine ordentlichen Profs leisten können. Das Problem ist, dass da die meisten Leute dann auch übers Wochenende heimfahren. Von Studentenleben merkst du dann nicht so viel.

Gruß,
Joey
Posted By: Hummel

Re: Studium - 03/12/10 15:40

danke für die Informatik-Infos wink
Posted By: AlexDeloy

Re: Studium - 03/12/10 16:16

Ich kenne ein paar Leute die an "Elite-Unis" in München oder Karlsruhe sind bzw. waren und die sind alle nur mäßig begeistert: zu große Vorlesungen, zuviel Stoff bzw. Druck (man ist ja schließlich Elite-Uni)
Ob man auf Ratings so viel gibt sei jedem selbst überlassen, Passau hat den 3. Platz im CHE Ranking für Informatik gemacht und dann ging die Selbstbeweihräucherung los, hat sich aber inzwischen wieder gelegt laugh

Persönlich bin ich mit meinem Info-mit-weniger-Mathe Studiengang aber höchst zufrieden, bin damals zufällig darauf aufmerksam geworden weil bei Heise ne Meldung drüber stand und den Master werd ich auf jeden Fall auch hier absolvieren.

Wie Joey schon sagte das Niveau unterscheidet sich wohl ziemlich von Uni zu Uni von daher sollte man auf keinen Fall pauschalisieren, du solltest dir auf jeden Fall ein paar Unis der engeren Wahl anschauen und mal in die ein oder andere Erstsemestervorlesung reinhören. Auch der Campus und Leute sollten einem irgendwie zusagen (Hab ich schon erwähnt dass Passau laut Unicum den schönsten Campus hat ? smile)

Also am besten wenn du Zeit dafür hast mal in der Republik rumfahren und alles anschauen. Je nach Stadt findet sich sicher jemand aus der verstreuten Anhängerschaft dieses Forums der einen mal ne Rundtour durch die Uni gibt (und vllt. auch mal ne Übernachtungscouch frei hat)

Edit:
Eben noch was zum Thema "mal schauen wie einem das gefallen könnte gefunden": Informatik Sommercamp, sowas gibts sicher an anderen Unis auch und man kann sich da mal ein besseres Bild von Leuten und Location machen.
Posted By: Joey

Re: Studium - 03/12/10 17:03

Zur Wahl: Was ist den das, ich meine bei "Architektur" fehlt Mannheim:

Natürlich ist da die Hochschule Magdeburg-Stendal toller:

Ein weiterer Beleg, dass man auf Ratings absolut nichts geben kann.
Posted By: checkbutton

Re: Studium - 03/13/10 12:26

Versteh ich das richtig? Weil die Gebäude schöner sind? Deswegen kann man nicht nach Rankings gehn? grin

Mein Tipp: Geh' nach München!
1. Schönste Stadt Deutschlands (seriously!)
2. Zwei (!!) Elite-Unis in einer Stadt
3. Großes Studienangebot

PS: Wems in München zu stressig ist, zuviel Druck, usw., der passt hier garnicht her. Und in der Arbeitswelt wirds nicht anders sein...
Posted By: Joey

Re: Studium - 03/13/10 13:19

Originally Posted By: checkbutton
Versteh ich das richtig? Weil die Gebäude schöner sind? Deswegen kann man nicht nach Rankings gehn? grin

Nö, aber das Ranking, das Alex über mir angegeben hat, sagte, dass die Hochchule Magdeburg-Stendal die Uni mit der zweitschönsten Architektur Deutschlands ist - bullshit. Daher kann man nicht nach Rankings gehen, weil die einfach Sachen weglassen und dann erst nicht stimmen.

Originally Posted By: checkbutton
PS: Wems in München zu stressig ist, zuviel Druck, usw., der passt hier garnicht her. Und in der Arbeitswelt wirds nicht anders sein...

Das war ein Grund, warum ich nicht nach München gegangen bin. Die Münchner haben ein extrem lästiges Gehabe, wenn sie sich toll finden. Das ist mir ein Jahr lang auf den Keks gegangen, während meinem Studium wollt ich mir das dann nicht auch nochmal geben.
Posted By: checkbutton

Re: Studium - 03/13/10 19:58

Originally Posted By: Joey

Originally Posted By: checkbutton
PS: Wems in München zu stressig ist, zuviel Druck, usw., der passt hier garnicht her. Und in der Arbeitswelt wirds nicht anders sein...

Das war ein Grund, warum ich nicht nach München gegangen bin. Die Münchner haben ein extrem lästiges Gehabe, wenn sie sich toll finden. Das ist mir ein Jahr lang auf den Keks gegangen, während meinem Studium wollt ich mir das dann nicht auch nochmal geben.

qed. Sorry, ich kann Leute einfach nicht ab, die sich beschweren, weil man was von ihnen verlangt. Das hat auch nichts mit Arroganz zu tun, das ist einfach eine Einstellung gegenüber Leistung.
Posted By: Joey

Re: Studium - 03/13/10 20:37

Jup, das kann sein, aber warum gehst du davon aus, dass die Unis in München mehr verlangen als andere Unis? Ein Kumpel von mir studiert dort Informatik an der TU und sagt, das sei ein sehr chilliger Studiengang.
Posted By: checkbutton

Re: Studium - 03/14/10 21:04

Ich sag nicht, dass sie mehr verlangen, ich sag, dass die Einstellung zum Studium eine andere ist. Sicher nicht bei allen, aber bei der Mehrheit. Zumindest von den Leuten, die ich kenne...
Posted By: Slin

Re: Studium - 04/13/11 20:00

Gibt es hier irgendwelche Meinungen zur TU Darmstadt, vor allem im Bezug auf Informatik?
Wäre super laugh
Posted By: jenGs

Re: Studium - 04/14/11 06:59

Ich geb auch mal meinen Senf zum Informatikstudium.
Wählt nie eine uni aus, weil sie in der nähe liegt.
Ich wohne im Ruhrgebiet und habe das Informatikstudium in Duisburg gemacht - nächstes Semester steht die Bachelorarbeit an.
Die Inhalte des Studiums waren durchweg interessant und gut zu meistern. Mein Studiengang heißt "Angewandte Informatik - spezialisierung Medieninformatik". Ich hätte mich auch auf den Ingenieur-Informatik teil spezialisieren können.
Also der Studiengang ist nicht schlecht. Die Umsetzung auf den Bachelor ist relativ gut gelungen.
Wer jedoch nicht mit Veranstaltungen klarkommt, die Grundsätzlich keine Anwesenheit erfordern und nicht die Diziplin mitbringen kann, dann aber doch immer da zu sein, sollte die Finger davon lassen (oder komplett von Studium lassen).
Das Negative:
DIE UNI DUISBURG

Eine absolut geldgierige aber völlig desorganisierte Bande.
Das Studentische Leben ist lahm. Die Vorlesungen immer -- IMMER überfüllt. Die meisten Professoren die ich hatte waren eine Art vorlesungsroboter, die ihre zusammengeklauten Skripts einfach nur stupide vorgelesen haben. Die aktuellen Informationen zu den einzelnen Fächern sind über zig Internetseiten verstreut.

Das W-LAN ist toll und funktioniert überall.
MfG,
Patrick
Posted By: TechMuc

Re: Studium - 04/14/11 07:43

Hey Slin,

Duales Studium.. Hier hast jetzt die Erfahrungen von mir ;-)
Ich studiere Informationstechnologie an der Dualen Hochschule Baden Württemberg Mannheim für Atos-Origin, ehemals SIS GmbH, ehemals Siemens AG.

Das Studium läuft so ab, dass du alle drei Monate in der Praxis bist, alle 3 Monate in der Theorie in Mannheim. Zusätzlich haben wir hier vier Wochen pro Jahr Fortbildungen in verschiedenen Bereichen wie SAP, Office o.ä.
Ich geb hier jetzt mal zwei verschiedene Bewertungen für Praxis und Studium ab.

Praxis: Wie gut die Praxis ist, hängt extrem von a) deinen Praxisphasenbetreuer und b) deinen Einsatzbereich innerhalb der Praxis ab. Wenn beides passt, hast du hier eine ziemlich gute Chance dich wirklich fortzubilden und neue Erfahrungen zu sammeln. Effektiv sind die drei Monate da immer zu schnell rum..

Theorie: Das Studium ist leider eher witzlos. Die Professoren (die öfter mal keine sind) haben diesen Titel nicht verdient. Als Student sitzt du nur in der Uni und zockst vor dir her... Anwesenheitspflicht macht es möglich.
Aber Achtung: Das ist hier nur bei den Informationstechnik Studiengängen so. Sowohl Mechatronik als auch jeder BWL Studiengang soll extrem schwer / anspruchsvoll sein.


Kurz noch Vor & Nachteile:
Vorteile:
- Geld. Wobei du auch beachten musst, dass du evtl. zwei Wohnungen (Praxisstandort & Studiumsstandort) bezahlen musst. Da bleibt nicht mehr viel über. Im Moment bekommst du als Dual Student so ca. 900€ im ersten Jahr. Seit diesem Jahr sind duale Studiengänge von der sozialversicherungspflicht befreit, das heißt du musst keine Arbeitsversicherung usw. zahlen.. Bleiben also 900€ pro Monat.
- Praxis: Effektiv sechs 3-Monatige Praktikas an die du sehr leicht kommst.
- Übernahme: Die direkten Übernahmechancen, nach dem Studium sind extrem hoch, da du als Interner Bewerber gilst, und natürlich meist a menge Kontakte geknüpft hast.
- Anerkannter Abschluss: An sich steht der DHBW Abschluss sogar etwas höher als ein Uni-Bachelor Abschluss (mehr Credits). Nach dem Bachelor musst du kein (FH) oder ähnliches im Titel führen.

Nachteile:
- Uni grottig langweilig (Ist halt der Urlaub)
- Fest mit der Firma verbunden. Wie du oben, bei mir schon lesen konntest hab ich jetzt schon 3 firmen und meine erste Ausgliederung mitgemacht. War aber effektiv nicht so schlimm.
- Wenn du einen Master machen willst, überleg dir das sehr gut.. Zwar hat das DHBW Studium mehr Credits (210, statt 160) aber die 50 Credit Points für die Praxisphasen werden dir von jeder großen Uni sofort aberkannt. D.h. es kann sehr gut sein, dass viele Unis von dir einen Aufnahmetest oder ein Nachholsemster für das Master Studium fordern.. Theoretisch wird die DHBW bald Master-Studiengänge anbieten (dann hättest du den Master in 4 1/2 Jahren), solange siehts aber net so toll aus. Viele Absolventen Arbeiten aber eh erstmal zwei-drei Jahre und machen dann ein Abendstudium (finanziert von der Firma)..

Bei Fragen, melden ;-)
viele Grüße,
Timo
Posted By: PadMalcom

Re: Studium - 04/14/11 08:06

Hi Slin,

ich habe Applied Computer Science an der Dualen Hochschule Mannheim studiert. Ich hab auf meinem Blog 4 Erfahrungsberichte zum Dualen Studium geschrieben:

http://www.jofre.de/?tag=duales-studium


@checkbutton: München schönste Stadt der Welt?! Äh mal in Hamburg gewesen? wink
Posted By: old_bill

Re: Studium - 04/14/11 20:00

Hi,
Darmstadt könnte insofern interessant sein, als das sich in der Ecke Darmstadt/Mannheim einige Spielestudios befinden, und du hier eventuell das ein oder andere Praktika absolvieren kannst, falls das ein Thema ist.


Offtopic:
Originally Posted By: TechMuc
...Atos-Origin, ehemals SIS GmbH, ehemals Siemens AG.

Na noch ist es ja nicht durch, aus Paris kann ja noch das Veto kommen wink
Posted By: FBL

Re: Studium - 04/14/11 21:39

Originally Posted By: PadMalcom



@checkbutton: München schönste Stadt der Welt?! Äh mal in Hamburg gewesen? wink

Ich war mal in Hamburg. Und weiter?
Posted By: PadMalcom

Re: Studium - 04/15/11 07:24

OT: @Firoball: http://tinyurl.com/6cqzswo
Posted By: TechMuc

Re: Studium - 04/15/11 07:51

Quote:
Na noch ist es ja nicht durch, aus Paris kann ja noch das Veto kommen


Und dann mag uns weder Siemens noch Atos mehr.. Ein Ungeliebtes häßliches Entlein wink
Posted By: PadMalcom

Re: Studium - 04/15/11 08:08

@old_bill: Welche Studios sind denn in Mannheim? Ich hab mal gesucht aber außer einer kleinen Klitsche in Heidelberg nichts gefunden.
Posted By: old_bill

Re: Studium - 04/15/11 09:09

Originally Posted By: TechMuc
Und dann mag uns weder Siemens noch Atos mehr.. Ein Ungeliebtes häßliches Entlein wink

Let's see, es gibt immer Lösungen wink

@PadMalcom:
z.B.
http://www.spielkind-online.de/index.html
http://www.rough-sea.com/
http://crytek.com/career/offers/overview/frankfurt
http://www.related-designs.de/

Insofern läst sich in der Ecke Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Karlsruhe in dem Bereich schon das ein oder andere finden...
Posted By: Harry Potter

Re: Studium - 04/15/11 14:26

Originally Posted By: TechMuc
...Atos-Origin, ehemals SIS GmbH, ehemals Siemens AG.

omg! Wieviele von euch arbeiten denn noch bei der SIS GmbH (oder Siemens oder Atos)?
Schön langsam fühle ich mich hier wie auf einer Firmen-Veranstaltung! grin
Posted By: FBL

Re: Studium - 04/15/11 15:06

Originally Posted By: PadMalcom


Da kann ich kontern:
http://tinyurl.com/6cqzswo
Posted By: PadMalcom

Re: Studium - 04/15/11 16:44

Du Lümmel hast mir einfach den gleichen Link nochmal gepostet wink
Posted By: FBL

Re: Studium - 04/15/11 17:20

Er war ja schließlich auch noch gültig grin
Posted By: Slin

Re: Studium - 04/15/11 18:25

@old_bill: "all employees of Rough Sea Games have been layed off recently" steht auf deren blog seit gestern tongue

Ansonsten stellt sich bei mir halt jetzt die Frage ob ich ersteinmal professionell Spiele entwickeln will als Duales Studium in Darmstadt oder ob ich in Lübeck oder sonst irgendwo studiere und die Möglichkeit habe auch noch mehr Jobs außerhalb der Spielebranche kennen zu lernen und ein eventuell etwas spezialisierteres Studium.
Worauf ich jedenfalls nicht allzu viel Lust habe, ist im Studium mer als unbedingt nötig mit Wirtschaft belästigt zu werden und mir nur allgemeines Gelaber zu irgendwelchen Oberflächlichen Dingen anhören zu müssen, stattdessen interessiert mich alles was etwas technischer ist.
Und beruflich bin ich gern bereit zu programmieren, aber nicht unbedingt irgendwelchen langweiligen SAP und "Datenbanken" kram.
Am liebsten wäre mir irgendwelche Gerätschaften zusammen zu löten und mit nem Computer interagieren lassen oder so. Aber viel mehr Alternativen zur Spielentwicklung an Abwechslung, Anspruch, Gottspielen und Spaß scheint es kaum zu geben?

Ansonsten auf jeden Fall vielen Dank für die zahlreichen und sehr informativen antworten.
Posted By: Xarthor

Re: Studium - 04/16/11 07:57

Also wenn du dir kein allgemeines Gelaber zu irgendwelchen oberflächlichen Dingen anhören willst und dich für Lübeck entscheiden solltest, dann rate ich dir vom Anwendungsfach "Medieninformatik" ab.
Posted By: Slin

Re: Studium - 04/16/11 08:45

In Lübeck würde ich mich wohl für "Robotik und Automation" entscheiden.
Posted By: FBL

Re: Studium - 04/16/11 09:26

Wie auch immer du dich entscheidest, also Spieleentwicklung oder nicht, du solltest immer einen alternativen Plan in Betracht ziehen. Damit meine ich Ausbildung und/oder Studium.

Lass die ganze Spielebranche in Deutschland den Bach runtergehen, wegen Chacenlosigkeit, wegen zu hohen Unterhalts- und Produktionskosten... warum auch immer.

Dann hast du garnichts mehr in der Hand - außer ein paar JAhre Berufserfahrung in der Spieleentwicklung. Wieviel das bei nem klassischen Arbeitgeber zählt, weiß ich nicht, aber es gibt vermutlich besseres. Anders kannst du zumindest auf Studium und/oder Ausbildung zurückgreifen und solltest so gute Chancen auf nen Job haben. Vorausgesetzt es ist nicht wieder mal globale Krisenstimmung tongue
Posted By: Slin

Re: Studium - 04/16/11 09:38

Aus dem Grund ja auf jeden Fall ein Informatik Studium, die Frage ist ob Dual an nicht unbedingt meiner Wunschuni, oder nicht Dual an einer Uni die ich mir selbst aussuche.
Wobei ich auch keine Ahnung habe, wie gut der Ruf von Programmierern aus der Spielebranche bei anderen Unternehmen ist. Nicht dass die in meinen Lebenslauf gucken und sehen dass ich zwar Informatik studiert habe, aber bisher nur mit Spielen zu tun hatte und dann beschließen dass Computerspiele zusammenklicken keinen Wert für sie hat.
Posted By: FBL

Re: Studium - 04/16/11 11:37

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so negativ gesehen werden sollte. Es ist halt nur nicht der gewünschte Traumlebenslauf (den eh fast niemand hat). Ich kann mir halt vorstellen, dass ein seriöser Anzug-Krawatte-AG eher mit Vorbehalten gegenüber Leuten aus der Spielebranche daherkommt. Vermutlich beruht das aber auf Gegenseitigkeit und dürfte von daher ohnehin kein Thema sein laugh
Abhängig vom späteren Job sind aber ganz sicher interessante Aspekte dabei. Kreativität, selbständiges Einarbeiten zur Lösung bestimmter Probleme, arbeiten unter strengem Budget, ... sind schließlich Dinge, die auch woanders gefragt sind.

Die Liste hab ich nur mal mehr oder wengier geraten, ich habe nie profesionell in der Spielebranche gearbeitet.
Posted By: Harry Potter

Re: Studium - 04/16/11 11:58

Originally Posted By: Slin
Und beruflich bin ich gern bereit zu programmieren, aber nicht unbedingt irgendwelchen langweiligen SAP und "Datenbanken" kram.

Aber als SAP-Programmierer verdienst Du weit mehr. Ich glaube, ich habe einmal gelesen, dass ein SAP-Programmierer ca. 20% mehr verdient als andere Programmierer. Ich bin selbst beruflich SAP(ABAP)-Programmierer, und verdiene nicht so schlecht (ich kenne persönlich niemanden, der mehr verdient als ich).

Und das mit dem "langweilig sein" ist so eine Sache. Egal was man programmiert, wenn man es BERUFLICH macht, und immer wieder machen muss, dann wird es früher oder später sowieso langweilig werden. Auch wenn man Spiele programmiert. Und ich muss sagen, auch als SAP-Programmierer gibt es immer wieder spannende Projekte, die auch Spaß machen. Bei meinem letzten Projekt habe ich für einen Kunden ein großes Programmpaket ganz alleine selbst entwickeln dürfen, und konnte da auch sehr viele eigene Ideen einfließen lassen. Die Programmierung hat also wirklich Spaß gemacht (mal abgesehen von dem enormen Zeitdruck, aber den hat man als Programmierer sowieso IMMER). Und wenn man dann am Ende sieht, wie der Kunde mit der eigenen Software glücklich ist, und wie alles super funktioniert, und viele User gleichzeitig damit arbeiten, ... dann ist das für mich ungefähr das gleiche Gefühl, als ob ich ein tolles Multiplayer-Spiel entwickelt hätte.
Posted By: TechMuc

Re: Studium - 04/16/11 13:01

SAP WebDynpro for ABAP ist tatsächlich nicht so langweilig wie es scheint.. Auch Einkauftools zu schreiben kann spaß machen ;-) Wie Harry bereits gesagt hat
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