Merkfähigkeit

Posted By: Damocles_

Merkfähigkeit - 01/16/12 13:50

Hier ein kleiner aber recht interessanter Onlinetest zur Merkfähigkeit:

welches Level könnt ihr erreichen?

http://www.testedich.de/tests/folge/index.php3
Posted By: rvL_eXile

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 14:35

Simon grin
Like the original a lot more...
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:03

@Damocles: Welchen Level hast denn Du erreicht?

Das gemeine an dem Programm: es is so schlecht programmiert, dass man sich auch den Level merken muss, den man zuletzt erreicht hatte. grin
Außerdem bleibt bei einem Neustart manchmal ein Block auf gelb. Und dass die Blöcke blau sein sollen, dagegen muss ich auch protestieren! Oder bin ich etwa schon farbenblind?! grin
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:06

Level 6 beim ersten Versuch frown . Bin in sowas nicht sehr gut, vor allem weil das jedes mal eine andere Kombination ist und man sich keine Muster merken kann.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:11

Ich hatte Level 9 beim ersten Versuch.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:12

Du bist halt schlau und ich bin nur normal laugh

Ich hab mal in einer Wissenssendung gesehen (Der schlauste Deutsche oder sowas), dass die meisten bei solchen Sachen im ersten Versuch nur einen Wert zwischen 5 und 7 erreichen.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:14

Beim zweiten Versuch hatte ich nur Level 8.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:17

Jetzt hatte ich auch Level 8. Kommt auf die Schwierigkeit an, wie weit die Felder auseinander liegen. Beim ersten Versuch war es wild gestreut. Jetzt kam auch mehrmals zweimal dasselbe Feld hintereinander.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:19

Originally Posted By: Rondidon
Du bist halt schlau und ich bin nur normal laugh
Das hat glaube ich nichts mit Schlauheit zu tun. Autisten sind auch nicht unbedingt besonders schlau, können aber bei soetwas vielleicht sogar auf Level 100 kommen. wink
Keine Ahnung, was bei diesem Test ein "guter" Wert ist?!
Posted By: Damocles_

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:22

hab auch nur Level 8 geschafft.
Bin auch nicht so gut in solchen Sachen.

Mit nem bischen Training kann man das aber sicher ausbauen.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:23

Ja, stimmt schon. Jeder hat seine Stärken und Schwächen.
Der Test ist insofern gemein, als dass er jegliche Mustererkennung ausschließt. Keine Tiere, keine Töne, nur Felder, die jedes mal neu angeordnet sind. Von daher eigentlich ein interessanter Test. Ich komme nicht über 8, da kann ich machen was ich will laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:24

Originally Posted By: Rondidon
Jetzt hatte ich auch Level 8. Kommt auf die Schwierigkeit an, wie weit die Felder auseinander liegen. Beim ersten Versuch war es wild gestreut. Jetzt kam auch mehrmals zweimal dasselbe Feld hintereinander.
Lustigerweise habe ich immer dann verloren, wenn zweimal ein Feld hintereinander kam.
Weil ich stelle mir geistig vor, dass ich diese Felder mit einer Schnur verbinde. Und dieses Bild mit diesen gedachten Linien merke ich mir dann irgendwie leichter.
Und wenn ein Feld zweimal hintereinander aufleuchtet, dann ergibt das sozusagen keine neue Schnur. Und dann kann es passieren, dass ich glaube, dass ein falsches Feld zweimal hintereinander aufgeleuchtet hatte.
Posted By: Damocles_

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:25

Eigendlich ein Test auf fluide intelligenz. grin

Aber vor allem der n-back und dual n-back Test hat in Studien gezeigt, daß man damit
nachweisbar seine Leistungsfähigkeit bei IQ Tests steigern kann.

http://en.wikipedia.org/wiki/N-back
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:25

Hm, ich merk mir das mit gar nichts. Aber solche Verbildlichungen können Gedächtnis unterstützten, weil man sich ein Muster bzw. eine Verbildlichung aufbaut.
Posted By: Damocles_

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:27

es trainiert das schnelle Einordnen von Fakten zu Kategorien/Clustern.
Ist mit Sicherheit hilfreich.

Wären die Felder Zahlen oder Tiere vom Bauernhof (oder für Thomas Burgen) könnte man sich bei gleichem Spiel viel leichter/schneller Zuordnungen bilden.
Und zb sein akustisches Gedächtnis nutzen,
(phonological Loop)
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:35

Meine Ergebnisse liegen immer zwischen 7 und 9.
Bei 5 Versuchen 2mal die 9, 2mal die 8 und 1mal die 7.
Posted By: Damocles_

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:36

bei mir dauerts noch bis ich mal so schlau bin frown
Posted By: Rei_Ayanami

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:40

Boah, die Farben allein smirk

Level 8 beim ersten Versuch immerhin.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:42

Je öfter ich spiele, desto schlechter werde ich. grin
Jetzt hatte ich ein paarmal auch nur Level 6, und kam nicht mehr über die 7 hinaus.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:44

Originally Posted By: Damocles_
bei mir dauerts noch bis ich mal so schlau bin frown
Das kommt schon noch. Bei Deiner Zeitreise wirst Du in einen Tiefschlaf versetzt werden, bei dem sich auch Deine Gehirnzellen regenerieren können. wink
Posted By: Tempelbauer

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:45

Level 8 beim ersten versuch
wow, ich dachte schon ich bin einer der schlechtesten
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:53

Level 8 dürfte ein typischer Durchschnittswert bzw. Maximalwert sein.
Vielleicht bin ich auch nur deshalb auf Level 9 gekommen, weil ich mit einem Trick gearbeitet hatte. Ich hatte mir das erste Kästchen NIE gemerkt, sondern hatte immer den Mauszeiger auf das erste Kästchen gestellt. Dadurch musste ich mir dann immer ein Kästchen weniger merken, womit eigentlich mein Level 9 einem Level 8 entspricht. wink
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 16:57

Vielleicht hat ja unser Gehirn nur 8 Shadereinheiten?!? grin
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:00

Dafür ist die Grafik aber ziemlich gut. Und (meistens) ruckelfrei. laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:01

@Rondidon: Wie Du anhand von "Pax et Bellum" sehen kannst, braucht man keine Shader für eine gute Grafik. wink
Posted By: Slin

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:05

Originally Posted By: Harry Potter
@Rondidon: Wie Du anhand von "Pax et Bellum" sehen kannst, braucht man keine Shader für eine gute Grafik. wink

Selbst du brauchst inzwischen shader, du merkst davon nur nichts, weil dass alles automatisch passiert...

ich hab übrigens bei ersten versuch level 3 geschafft, beim zweiten level 4 und jetzt bin ich frustriert tongue
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:12

Ich hab übrigends irgendwann in der Schule aus Spaß mal ausgerechnet, wie hoch das menschliche Auge auflöst. Ich weiß leider den genauen Blickwinkel pro Auge nicht, aber aus einem Auflösungsvermögen von 1/60 Grad pro Auge (nach Lexikon) und einem geschätzten Blickwinkel von etwa 60 Grad horizontal und 60 Grad vertikal pro Auge ergibt das eine Auflösung von 3600x3600 "Pixel" pro Auge, was für zwei Augen 7200x3600 Pixel ergibt. Das ganze wird dann durch das Stereo-Sehen noch ein wenig aufgewertet. Aber eigentlich interessant. So hoch ist die Auflösung nicht (etwa 25 Megapixel).
Posted By: WretchedSid

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:12

Ich habs bis Level 6 geschafft, dann, und da bin ich mir sicher, hat das Spiel mich betrogen!
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:24

Google verrät: Das menschliche Gesichtsfeld ist etwa 180 Grad mal 130 Grad. Die Auflösung ist also 10800x7800 Pixel, was 84,24 Megapixeln entspricht laugh . Doch nicht so wenig. Etwa anderthalb mal so hoch wie die besten Hollywood-Stereokameras, die heutzutage in 4xFull HD auflösen laugh .
Posted By: rvL_eXile

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:39

Wir sind wohl alle in etwa gleich doof grin Hatte auch nur Level 6 erreicht... Beim 2. Versuch glaube ich wars auch nur Level 6...
Das original Simon finde ich besser, denn dort sind wenigstens verschiedene Farben da kann man sich das besser merken find ich.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 17:44

Originally Posted By: Slin
Originally Posted By: Harry Potter
@Rondidon: Wie Du anhand von "Pax et Bellum" sehen kannst, braucht man keine Shader für eine gute Grafik. wink

Selbst du brauchst inzwischen shader, du merkst davon nur nichts, weil dass alles automatisch passiert...
Nein, ICH brauche KEINE Shader! grin
Ernsthaft, ich arbeite meistens noch mit der A6, weil ich den WED von der A8 angenehmer empfinde. Und die Grafik sieht dort genauso aus wie in der A8. Vor allem in der Leveldesign-Phase arbeite ich noch mit der A6. Danach übernehme ich es dann in die A8, weil man dort vom Coding her mehr Möglichkeiten hat.

Und weil ich ja doch, zugegeben, den einen oder anderen Shader einsetzen werde. wink Habe zum Beispiel letzte Nacht mit Wasser herumexperimentiert. Und eine Spiegelung im Wasser sieht nunmal mit Verzerrung (durch die Wellen) besser aus, als eine Spiegelung ohne Verzerrung und ohne Shader. Vor allem wenn ich meine bisherige Technik (Wasser in mehreren semi-transparenten Schichten) mit einem Shader (für die Spiegelung mit Verzerrung) kombiniere, sieht das bombastisch aus. Ich muss die Texturen für die Wasser-Schichten noch überarbeiten, aber wenn das fertig ist, zeige ich mal ein Video davon her. Ich war gestern jedenfalls voll begeistert von meinem neuen Wasser. Das sieht so realistisch aus, dass ich es am liebsten trinken wollte. wink

Originally Posted By: Slin
ich hab übrigens bei ersten versuch level 3 geschafft
Wow! Das schafft nicht jeder! grin
Posted By: Damocles_

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:13

Das 60stel Grad pro Auge ist aber nur in der Mitte so.
Die Auflösung fällt rapide ab zur Seite hin.
(Die Netzhaut hat nur etwa 5 Millionen Zapfen, also 5 Megapixel)

Das Sichtfeld kann man dadurch testen indem auf einen festen Punkt schaut und dann seine Arme ausstreckt
zur Seite, und mit den Fingern wackelt.

Dadurch kannst Du testen am welchem Winkel Du nichts
mehr siehst. So jetzt Arme wieder runternehmen, das schaut doof aus.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:24

Mäh, also ist die Welt doch nur ein 240p Youtube-Video. Außer in der Mitte. So ein Mist.

Stimmt aber wirklich. Ich mache gerade Versuche Buchrücken in meinem Bücherregal zu lesen, obwohl ich das Buch nebenan anschaue. Ist sehr schwierig. Zwei Bücher daneben geht es gar nicht mehr.

@Thomas: Veröffentliche das Wasser doch als Contribution. Wenns wirklich so gut aussieht, hätten viele dafür ne Verwendung (ich zum Beispiel tongue ) laugh
Achja da fällt mir gerade was ein: Wie machst du das eigentlich mit dem Himmel? Ist der bei dir dynamisch? Weil ich mir gerade überlege, sowas in mein Projekt einzubauen.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:33

Originally Posted By: Rondidon
Google verrät: Das menschliche Gesichtsfeld ist etwa 180 Grad mal 130 Grad.
Die Auflösung des menschlichen Auges hat aber nichts mit dem Gesichtsfeld zu tun. Sie hängt einzig und allein davon ab, wieviele Sehzellen ( Fotorezeptoren) Du auf Deiner Netzhaut hast.
Es gibt zwei Arten von Sehzellen für die Bilderkennung:
1.) Die Stäbchen: sie dienen nur dazu, um hell/dunkel erkennen zu können. Sie sind lichtempfindlicher als die Zapfen. Der Mensch hat ca. 120 bis 130 Millionen Stäbchen.
2.) Die Zapfen: diese dienen für die Farberkennung. Der Mensch hat davon nur ca. 6 Millionen. Also jeder "Farbpixel", ist sozusagen zusätzlich noch in ca. 21 Helligkeits-Pixel unterteilt.

Man könnte also sagen, dass wir Farben nur mit 6 Megapixel wahrnehmen können, Graustufen jedoch mit 120 bis 130 Megapixel.

Aber das Bild, das wir sehen, ist genaugenommen gar nicht das Bild, das unsere Augen (Sehzellen) wahrnehmen. Sondern es wird erst im Gehirn sozusagen "vorberechnet". Wir sehen nie die Realität, so wie sie momentan ist, sondern ein Bild, von dem unser Gehirn annimmt, das es der momentanen Realität entspricht. Das Gehirn täuscht uns eigentlich ständig ein Bild vor, weil es die ECHTEN Bildinformationen noch gar nicht erhalten hat (die Bildinformationen brauchen fast eine halbe Sekunde, um von den Augen zum Gehirn zu gelangen).

Deshalb kommt es manchmal auch vor, dass sich unser Gehirn irrt. Dann kann es passieren, dass wir beim Autofahren einen Baumstamm am Straßenrand kurz für ein Kind halten. Oder wenn eine Computeranimation von einem fahrenden Auto dieses Auto abrupt anhalten lässt (von 100 km/h auf 0 km/h innerhalb einer tausendstel Sekunde), dann sehen wir trotzdem für den Bruchteil einer Sekunde dieses Auto noch weiterfahren. Weil das Gehirn eben davon ausgeht, dass in der Realität kein Auto so schnell stehenbleiben kann.

Wir sehen eigentlich ständig ein künstlich berechnetes Bild, das aus inzwischen schon veralteten Informationen berechnet wird. Genauso wie die Bilder, die wir in unseren Träumen sehen, wenn die Augen gar nicht aktiv sind.

Und dieses Bild, das wir da sehen, ist nicht auf Pixel aufgebaut. Wir nehmen ja auch immer nur einen kleinen Prozentsatz unseres Blickfeldes BEWUSST wahr, weil das Gehirn gar nicht in der Lage ist, ALLE Informationen von den Sinnesorganen zu verarbeiten. Das Gehirn muss filtern, um mit der gigantischen Datenmenge mithalten zu können.

Das ist übrigens auch der Grund, warum wir z.B. beim Hören von Musik "träumen". Also in unserer Phantasie ein Bild sehen, das nicht der momentanen Realität entspricht. Das passiert dadurch, weil das Gehirn den Daten aus den Ohren Vorrang gibt, und die Bildinformationen aus den Augen größtenteils weg-filtert. Und ohne diese realen Bildinformationen, zeigt uns das Gehirn dann ein Traum-Bild. Umgekehrt, wenn wir uns beim Autofahren dann plötzlich auf den Verkehr konzentrieren müssen (das Gehirn also möglichst viele Informationen aus den Augen benötigt), dann wird das Hören der Musik sozusagen ausgeblendet. Wir hören die Musik dann nur noch dumpf im Hintergrund, und nehmen sie nicht mehr bewusst wahr.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:41

Sehr interessant. Das wusste ich nicht. Aber dass es stimmt, kann es ganz leicht testen: Ich springe von einer Textstelle zu einer anderen und versuche diese so schnell wie möglich zu lesen. Es dauert aber fast eine Sekunde, bis sich das Bild schrf stellt und ich erkennen kann, was da steht. Wenn ich jetzt aber zwischen den gleichen Textstellen immer wieder hin und herspringe und zwischendurch nirgendwo anders hinschaue, sehe ich es sofort scharf und kann direkt zu lesen anfangen. Das Bild wird also tatsächlich vorberechnet.
Posted By: Lukas

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:49

Ich bin beim ersten Mal bis Level 9 gekommen. Beim zweiten Mal nur Level 7.


@Harry Potter: Kannst du irgendeine Quelle bezüglich der halben Sekunde Latenz vom Auge nennen? Das erscheint mir nämlich etwas viel. Das würde doch auch heißen, dass wenn man bei einem Spiel auf die Leertaste drücken soll sobald der Bildschirm seine Farbe ändert, nie schneller als eine halbe Sekunde wäre. Außerdem macht sich eine halbe Sekunde Latenz bei Online-Spielen doch auch schon bemerkbar.
Posted By: rvL_eXile

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:53

Das mit der Musik kann ich bestätigen, wenn ich hier beispielsweise konzentriert am Modelieren bin dann verschwindet die Musik einfach aus dem Hintergrund.
Ob das jetzt wegen der Augen ist oder einfach nur weil ich mich auf eine Sache konzentriere, kann ich natürlich nicht sagen...


Gruß Sebastian
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 18:54

Originally Posted By: Wikipedia
Als Schrecksekunde wird die durchschnittliche Reaktionszeit des Menschen auf ein überraschendes Ereignis bezeichnet, das eine angemessene Reaktion erfordert.

Im Durchschnitt liegt sie im Straßenverkehr tatsächlich bei rund einer Sekunde, wenn z. B. bei einem Wildwechsel in der Nacht ein Reh auf die Straße springt.

Die Reaktionszeit erhöht sich bei Übermüdung, Unaufmerksamkeit oder bei Alkoholkonsum bis etwa zum Doppelten, sie kann durch geistige Vorbereitung, Bremsbereitschaft und ähnliches verringert werden.

Bei erwarteten Ereignissen – wie der Beobachtung eines Sterndurchgangs durch ein Fadennetz oder im Kampfsport – kann sie je nach Typ und momentaner Verfassung auf 0,4 bis 0,1 Sekunden herabgedrückt werden.


Definiere erwartetes Ergebnisse "nach Typ". Ich denke die 0,4 wird dann so ein Farbbeispiel sein. Also hätte Thomas recht.

Das mit der Musik kann ich beim konzentrierten Arbeiten nicht. Ich komme dann durcheinander. Oder Extrembeispiel: Wenn ich zum Beispiel Podcasts höre und nebenher zum Programmieren anfange, bringe ich nichtmal einfachste Sachen zustande ohne den Podcast zu ignorieren. Ich kenne aber diverse Mädels, bei denen das geht. Ich denke das Multitasking-Problem liegt am männlichen Gehirn.

Das mit der Übermüdung kann ich bestätigen. Ich bin vor ein paar Jahren mit dem Fahrrad von einer Feier nach Hause gefahren und hab es unterwegs geschafft bergab eine Katze anzufahren und mich mit dem Fahrrad hinzulegen grin . Beidseitig nix passiert, aber mittags wäre das wohl nicht passiert. Aber das liegt wahrscheinlich auch am männlichen Gehirn tongue .
Posted By: Damocles_

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 19:14

Naja, die Schrecksekunde enthält ja das Element Scheck.
Also daß man erstmal eine Gefahr mitbekommt.
Wenn ich aber auf der Autobahn mit 180 auf der linken Spur fahre,
und auf der Mittelspur ein BMW hinter nem Omaauto fährt
stelle ich mich schon früh darauf ein, daß der Fahrer
einfach rüberziehen könnte. Da ist die Reaktion wesentlich
schneller, als wenn ich mich auf Schaukellieder konzentrieren würde.
Ich denke mal die Latenz ist so 0.2 Sekunden für die Informationsaufnahme, + 0.3 Sekunden
für Verarbeitung und Reaktion.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 19:16

Originally Posted By: Rondidon
@Thomas: Veröffentliche das Wasser doch als Contribution. Wenns wirklich so gut aussieht, hätten viele dafür ne Verwendung (ich zum Beispiel tongue )
Nein, DU hättest dafür keine Verwendung. Weil das Wasser, an dem ich gerade arbeite, ist im Durchschnitt ca. 10 bis 30 cm tief. Da würden Deine Schiffe auf Grund laufen. grin
Aber ich werde Dir, wenn es fertig ist, eine Demo schicken, damit Du Dir nach der selben Methode Dein eigenes Wasser machen kannst.

So funktioniert es:
Das Wasser besteht aus verschiedenen Schichten, also aus verschiedenen Polygon-Ebenen, mit jeweils einer halbtransparenten TGA-Textur.
Die unterste Schicht ist jedoch nicht transparent, sondern auf ihr liegt der Spiegel-Shader.

Darüber liegt eine Schicht mit der Boden-Textur vom Grund des Gewässers. Diese Schicht ist teilweise transparent, damit man den Spiegel-Boden hindurchscheinen sieht. Je tiefer das Wasser an einer bestimmten Stelle ist, desto transparenter ist auch die Boden-Textur. Bei sehr tiefen Stellen sieht man den Boden dann gar nicht mehr. Am Ufer ist er jedoch sehr gut sichtbar. Jede Schicht ist übrigens auch 3-dimensional ausmodelliert. Also große Steine am Boden des Gewässers sind auch 3-dimensional hervorgehoben.

Und dann gibt es noch die obsterste Schicht, sozusagen die Wasseroberfläche. In dieser Textur gibt es auch z.B. Steine, die aus dem Wasser herausragen, oder Wasserpflanzen an der Wasseroberfläche. Diese herausragenden Teile der Textur sind gar nicht transparent (sodass man weder Boden noch Spiegelung hindurch sieht). Überall da, wo Wasseroberfläche ist, ist die Textur jedoch teilweise transparent, sodass man sowohl den Boden als auch die Spiegelung hindurch sieht.

Als letzte Schicht wird es dann noch eine animierte Wasserströmungs-Schicht geben - genaugenommen sehr viele kleine endlos animierte Strömungs-"Sprites", die sehr stark transparent sind, sodass man nur ein paar Wellen von der Strömung sieht. Eventuell kommen dann später noch animierte Treibgut-Models hinzu (kleine Äste, oder Algen, oder ähnliches), die den gesamten Bach/Fluss entlang treiben, sodass man nicht das Gefühl hat, dass die Strömung nur eine kurze Endlos-Animation ist, sondern dass da wirklich etwas über mehrere Minuten lang langsam den Fluss hinunter treibt.

Wichtig für diese Wasserschichten-Models ist übrigens, dass der Mittelpunkt des Models sehr tief liegt. Ich erreiche das, indem ich ein einziges Polyon sehr tief nach unten setze. Dadurch kommt es dann zu keinen Clipping-/Sortier-Fehlern zwischen der großen Wasseroberfläche und z.B. halbtransparenten Pflanzen am Ufer. Dadurch dass der Mittelpunkt des Wasser-Models sehr tief liegt, ist er immer weiter entfernt als der von den anderen Models. Das Wasser wird dadurch dann immer im Hintergrund gerendert, und kann niemals z.B. einen Baum am Ufer überlagern.

Originally Posted By: Rondidon
Achja da fällt mir gerade was ein: Wie machst du das eigentlich mit dem Himmel? Ist der bei dir dynamisch? Weil ich mir gerade überlege, sowas in mein Projekt einzubauen.
Momentan ist er bei mir noch nicht dynamisch. Ich verwende einfach eine Himmels-Kuppel (ein Model einer Kuppel, mit nach innen gerichteten Normalen). Die Textur vom Himmel ist dabei horizontal gekachelt, um Texturspeicher zu sparen. Diese Kuppel dreht sich ganz langsam, sodass man bei den Wolken im Hintergrund den Eindruck bekommt, dass sie sich bewegen. Zusätzlich verwende ich noch Wolken-"Sprites" (wenn ich von "Sprites" spreche, dann meine ich eigentlich flache Models aus 2 Polygonen). Diese ziehen dann unter der Himmelskuppel langsam über den Himmel, und werden am Horizont immer transparenter, bis sie verschwinden, und an einer anderen Stelle wieder auftauchen und erneut über den Himmel ziehen. Wenn sich so eine Wolke vor die Sonne schiebt, reduziere ich die Helligkeit von allen Models im Level (ausgenommen Himmel - der bleibt immer gleich hell). Sieht ziemlich cool aus, wenn es plötzlich einen Schatten gibt, weil die Sonne verdeckt ist. Also eigentlich ist mein Himmel momentan halb-dynamisch. Er bewegt sich zwar, aber es gibt momentan noch keinen Übergang von Schönwetter zu Schlechtwetter, oder Sonnenuntergang oder ähnliches.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 19:27

Hat mir schon sehr geholfen und ich habe jetzt einige Ideen. Vielen Dank, dass Du immer gute Tipps auf Lager hast. laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 19:45

Originally Posted By: Lukas
@Harry Potter: Kannst du irgendeine Quelle bezüglich der halben Sekunde Latenz vom Auge nennen? Das erscheint mir nämlich etwas viel.
Nein, Quelle kann ich keine nennen. Ich hatte das mal vor einigen Jahren in einem Dokumentarfilm gesehen, und auch schon ein paarmal darüber gelesen. Das waren glaube ich Wissenschafts-Zeitungen im Warteraum von einem Arzt. wink

Genaugenommen stimmt das, was ich geschrieben hatte (ca. eine halbe Sekunde) auch nicht so ganz. Weil die Dauer ist von vielen Faktoren abhängig. Wenn man hellwach ist, dann ist diese Zeit kürzer. Wenn man übermüdet ist, oder alkoholisiert, dann kann diese Zeit auch länger sein. Und ich glaube, ein Adrenalinschub sorgt auch dafür, dass man besonders schnell reagieren kann (so eine Art Turboboost wink ).

Ich habe deshalb von "ca. einer halben Sekunde" geschrieben, weil ich das bei mir selbst beobachtet habe. Es ist die Zeit, zwischen dem Sehen einer Halluzination, und dem Erkennen, dass man sich geirrt hat. Also ich sah mal in der Nacht beim Autofahren ein kleines Mädchen am Straßenrand stehen. Ich konnte sogar ihr Gesicht erkennen, und welches Kleid sie anhatte. Und ca. eine halbe Sekunde später erkannte ich, dass es ein Wirklichkeit nur ein abgesägter Baumstumpf war, auf dem eine weiße Markierung aufgemalt war. Im Scheinwerferlicht hatte mein Gehirn das aber für ein ca. 8-jähriges blondes Mädchen in einem weißen Kleid gehalten, das möglicherweise über die Straße laufen wollte.

Und man kann diese Verzögerungszeit auch leicht selber testen. Einfach ein Programm schreiben, bei dem ein Balken mit konstanter Geschwindigkeit quer über den Bildschirm wandert. Und dann den Balken plötzlich abrupt anhalten. Man wird den Balken dann noch kurz weiterwandern sehen. Bis es dann plötzlich "klick" macht, und man bemerkt, dass der Balken stehen geblieben ist. Und diese Zeit dauert halt zwischen einer drittel Sekunde oder einer halben Sekunde, ... je nachdem wie schnell die Datenverarbeitung zwischen Sinnesorganen und Gehirn halt momentan abläuft.

Das drehende Rad:
Als Kind hatte ich übrigens ein anderes, ähnliches Phänomen entdeckt. Wenn man die Augen schließt, und sich ein drehendes Rad vorstellt (z.B. ein Mühlrad), das sich in ca. einer Sekunde einmal herumdreht, und man dabei einen Punkt am Rand von diesem Rad "geistig anvisiert" und mitverfolgt, dann passiert etwas lustiges. Wenn man sich ein paar Sekunden lang vorstellt, wie sich dieses Rad dreht, dann kann man es in Gedanken nur noch mit "viel Kraft" anhalten. Also wenn man versucht, sich vorzustellen, dass dieses Rad abrupt angehalten wird, so geht das gar nicht. Durch den Schwung, den das Rad hat, wird es sich noch weiterdrehen. Unser Gehirn weiß also offensichtlich aus Erfahrungen, dass das Rad eine gewisse Masse und eine gewisse Geschwindigkeit hat, und daher nicht einfach abrupt angehalten werden kann. Obwohl man eigentlich glauben sollte, dass man sich vorstellen kann, was immer man will. Aber das ist offensichtlich nicht so.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 19:54

Originally Posted By: Rondidon
sehe ich es sofort scharf und kann direkt zu lesen anfangen. Das Bild wird also tatsächlich vorberechnet.
Du kannst auch mal etwas anderes ausprobieren. Stell Dich mal irgendwo hin (z.B. in Dein Computerzimmer), und schaue Dir die Umgebung an. Bleib regungslos stehen, und drehe nur den Kopf. Du siehst dabei ja immer nur einen gewissen Bildausschnitt. Wenn Du den Kopf drehst, dann siehst Du aber auch das, was sich neben Dir, oder sogar hinter Dir befindet.

Und jetzt dreh Dich mal um, und schaue Dir das an, was sich hinter Deinem Rücken befindet. Stell Dich z.B. mit dem Rücken zu einem Fenster, drehe Dich dann um, sodass Du das Fenster siehst. Wenn Du jetzt nach vorne blickst, kannst Du das Fenster eigentlich gar nicht mehr sehen. Trotzdem weiß das Gehirn noch, dass es da ist, und wie es aussieht. Und wenn Du Dich jetzt in Gedanken auf das Fenster konzentriert, dann hast Du das Gefühl, dass Du es sogar noch sehen kannst, obwohl Du in die andere Richtung schaust.

Das Gehirn speichert sozusagen, wenn Du den Kopf immer wieder drehst, eine 360-Grad-Ansicht von Deiner Umgebung. Du glaubst also Dinge, sozusagen aus dem Augenwinkel heraus, sehen zu können, die Du gar nicht mehr sehen kannst.
Posted By: Rondidon

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 20:14

Ich hab noch ein anderes Beispiel. Mir ist es schon oft passiert, dass ich Dinge (z.B. Schilder) nur flüchtig beim vorbeifahren angesehen habe. Ich konnte sie in der Zeit nicht lesen bzw. interpretieren. Aber dann gehe ich das Bild im Geist nochmal durch und plötzlich weiß ich zwei Sekunden später, was da stand oder um was es sich gehandelt hat. Obwohl ich das Schild/den Gegenstand nur 0,5 Sekunden lang gesehen habe und es/er schon 50 Meter hinter mir ist.
Das Bild wird also im ersten Schritt flüchtig zusammengesetzt/vorausgeahnt und erst später interpretiert.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 20:31

Originally Posted By: Rondidon
Aber dann gehe ich das Bild im Geist nochmal durch und plötzlich weiß ich zwei Sekunden später, was da stand. Obwohl ich das Schild nur 0,5 Sekunden lang gesehen habe und es schon 50 Meter hinter mir ist.
Ja, offensichtlich speichern wir viel mehr Informationen im Gehirn ab, als wir wirklich BEWUSST wahrnehmen/auswerten.
Man kann ja auch mittels Hypnose Erinnerungen aus dem Gehirn "hervorholen", die man gar nicht bewusst wahrgenommen hatte.

Aber ich glaube, das funktioniert nur so lange, so lange diese Erinnerung noch im Kurzzeitgedächtnis existiert.
Sobald man schlafen geht (und lange genug schläft, damit man auch in die Tiefschlafphase kommt), werden wichtige Erinnerungen aus dem Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis übertragen. Meiner Meinung nach ist das auch der Grund, warum wir träumen. Weil das Gehirn dann nach Erinnerungen sucht, und diese dann in aufbereiteter Form im Langzeitgedächtnis ablegt. Und dabei entstehen die "Geschichten", die wir als Träume wahrnehmen.

Kleiner Tipp: Wenn man etwas gelernt hat, und man sich das Gelernte auch möglichst lange merken möchte, dann sollte man möglichst schnell nach dem Lernen schlafen gehen und möglichst lange schlafen. Ein Buch unter den Kopfpolster zu legen, wie man es früher oft den Kindern geraten hat, bringt jedoch nichts. grin
Posted By: Lukas

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 21:20

Originally Posted By: Harry Potter
Originally Posted By: Lukas
@Harry Potter: Kannst du irgendeine Quelle bezüglich der halben Sekunde Latenz vom Auge nennen? Das erscheint mir nämlich etwas viel.
Nein, Quelle kann ich keine nennen. Ich hatte das mal vor einigen Jahren in einem Dokumentarfilm gesehen, und auch schon ein paarmal darüber gelesen. Das waren glaube ich Wissenschafts-Zeitungen im Warteraum von einem Arzt. wink

Genaugenommen stimmt das, was ich geschrieben hatte (ca. eine halbe Sekunde) auch nicht so ganz. Weil die Dauer ist von vielen Faktoren abhängig. Wenn man hellwach ist, dann ist diese Zeit kürzer. Wenn man übermüdet ist, oder alkoholisiert, dann kann diese Zeit auch länger sein. Und ich glaube, ein Adrenalinschub sorgt auch dafür, dass man besonders schnell reagieren kann (so eine Art Turboboost wink ).

Ich habe deshalb von "ca. einer halben Sekunde" geschrieben, weil ich das bei mir selbst beobachtet habe. Es ist die Zeit, zwischen dem Sehen einer Halluzination, und dem Erkennen, dass man sich geirrt hat. Also ich sah mal in der Nacht beim Autofahren ein kleines Mädchen am Straßenrand stehen. Ich konnte sogar ihr Gesicht erkennen, und welches Kleid sie anhatte. Und ca. eine halbe Sekunde später erkannte ich, dass es ein Wirklichkeit nur ein abgesägter Baumstumpf war, auf dem eine weiße Markierung aufgemalt war. Im Scheinwerferlicht hatte mein Gehirn das aber für ein ca. 8-jähriges blondes Mädchen in einem weißen Kleid gehalten, das möglicherweise über die Straße laufen wollte.

Und man kann diese Verzögerungszeit auch leicht selber testen. Einfach ein Programm schreiben, bei dem ein Balken mit konstanter Geschwindigkeit quer über den Bildschirm wandert. Und dann den Balken plötzlich abrupt anhalten. Man wird den Balken dann noch kurz weiterwandern sehen. Bis es dann plötzlich "klick" macht, und man bemerkt, dass der Balken stehen geblieben ist. Und diese Zeit dauert halt zwischen einer drittel Sekunde oder einer halben Sekunde, ... je nachdem wie schnell die Datenverarbeitung zwischen Sinnesorganen und Gehirn halt momentan abläuft.

Das drehende Rad:
Als Kind hatte ich übrigens ein anderes, ähnliches Phänomen entdeckt. Wenn man die Augen schließt, und sich ein drehendes Rad vorstellt (z.B. ein Mühlrad), das sich in ca. einer Sekunde einmal herumdreht, und man dabei einen Punkt am Rand von diesem Rad "geistig anvisiert" und mitverfolgt, dann passiert etwas lustiges. Wenn man sich ein paar Sekunden lang vorstellt, wie sich dieses Rad dreht, dann kann man es in Gedanken nur noch mit "viel Kraft" anhalten. Also wenn man versucht, sich vorzustellen, dass dieses Rad abrupt angehalten wird, so geht das gar nicht. Durch den Schwung, den das Rad hat, wird es sich noch weiterdrehen. Unser Gehirn weiß also offensichtlich aus Erfahrungen, dass das Rad eine gewisse Masse und eine gewisse Geschwindigkeit hat, und daher nicht einfach abrupt angehalten werden kann. Obwohl man eigentlich glauben sollte, dass man sich vorstellen kann, was immer man will. Aber das ist offensichtlich nicht so.



Also das, was du da beschreibst, klingt eher nach der Reaktionszeit, nicht nach der Latenz der Augen. Also ist noch ein Denkvorgang dazwischen. Das klingt wieder plausibel.

Das mit dem Mädchen am Rand hat ja auch mehr damit zu tun, wie du das Bild interpretierst, nicht wie schnell deine Augen sind. Da der Baumstamm bei der Sicht wohl einem Mädchen ähnlich sah, hast du ein zweideutiges Bild gesehen, und bevor du es genauer erkennen konntest, hast du automatisch das schlimmere angenommen (ein Baumstamm kann ja nicht plötzlich über die Straße laufen), das hat die Evolution uns so einprogrammiert. Deswegen wird das auch nie umgekehrt passieren.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/16/12 23:24

Originally Posted By: Lukas
Also das, was du da beschreibst, klingt eher nach der Reaktionszeit
Was genau ist denn für Dich die Reaktionszeit?
Das ist doch die Zeit, die benötigt wird, um Signale über die Nerven zu übertragen. Die Signale der Sinnesorgane zum Gehirn, und vom Gehirn zu den Muskeln.
Der Mensch reagiert doch immer so schnell wie möglich auf ein Ereignis. Zum Beispiel, wenn ein Ball auf Dein Gesicht zufliegt, wirst Du reflexartig die Arme vor das Gesicht halten, um den Ball abzuwehren. Dazu braucht man nicht lange nachzudenken. Das funktioniert "reflexartig". Wenn man aber z.B. betrunken ist, oder stark übermüdet ist, wird man den Ball nicht schnell genug abwehren können. Nicht, weil man länger zum Nachdenken braucht, sondern weil die Signale nicht schnell genug übertragen werden können.

Also die Reaktionszeit ist meiner Meinung nach die Zeit, die benötigt wird, um Signale über die Nerven zu übertragen. Das Denken ist natürlich auch so eine Signalübertragung (nur halt innerhalb des Gehirns).


Originally Posted By: Lukas
Das mit dem Mädchen am Rand hat ja auch mehr damit zu tun, wie du das Bild interpretierst
Wie schon gesagt: ich konnte das Mädchen genau beschreiben. Ich hatte mir nicht nur gedacht, dass der Baumstamm ein Mädchen sein könnte, sondern ich sah das Mädchen wirklich vor mir.
Es gab ja diesbezüglich viele Untersuchungen. Bei Halluzinationen sieht man wirklich Dinge, die es in Wirklichkeit nicht gibt. So können zum Beispiel Alkoholiker weiße Mäuse sehen. Unter Drogeneinfluss nimmt man die Umwelt auch ganz anders wahr (andere Farben, etc.). Und das liegt ja nicht an den Augen, sondern weil unser Gehirn beim "Berechnen" von dem Bild, das wir angeblich sehen, Fehler macht.

Es gab da einige lustige Experimente, die zeigen, wie genau wir unsere Umwelt tatsächlich wahrnehmen. Zum Beispiel eines, wo ein eingeweihter Mann A auf der Straße einen fremden Mann B angesprochen hat, und nach dem Weg gefragt hat. Bevor der Mann B antworten konnte, wurde kurz der Blickkontakt zwischen den beiden Personen unterbrochen (indem zwei Männer zwischen Mann A und B hindurchgegangen sind, und dabei eine große Holzplatte getragen haben, die die Sicht verdeckt hat). Und hinter dieser Holzplatte wurde der eingeweihte Mann A dann schnell durch einen anderen Mann C ausgetauscht. In fast allen Fällen war es so, dass der Mann B gar nicht bemerkt hatte, dass die Person A durch Person C ausgetauscht wurde. Er hatte dann einfach dem Mann C die Antwort auf die Frage nach dem Weg gegeben. Sogar unterschiedliche Kleidungsstücke sind nicht aufgefallen.
Nur wenn die Geschlechter unterschiedlich waren, also wenn ein Mann von einer Frau angesprochen wurde, oder eine Frau von einem Mann, dann hatte man wirklich bemerkt, dass die Person ausgetauscht wurde. Weil man in diesem Fall dann die andere Person viel intensiver wahrnimmt.

Es gab auch Studien, wo deutlich wurde, wie leicht Zeugenaussagen manipuliert werden können, und wie leicht sich Menschen täuschen lassen, ohne es selbst zu bemerken. Zum Beispiel wurde einmal ein schwerer Gegenstand von einer Brücke ins Wasser geworfen. Danach haben einige ausgewählte Personen gerufen, dass ein Kind ins Wasser gefallen ist. Und eine nicht eingeweihte Person, die den Vorfall gar nicht gesehen haben kann, weil sie mit dem Rücken zur Brücke stand, wurde danach befragt, was sie genau gesehen hat. Und obwohl sie nur das Geräusch vom Aufschlag ins Wasser, und die Stimmen der anderen (eingeweihten) Personen gehört hatte, hatte sie danach felsenfest daran geglaubt, dass sie das Kind gesehen hatte, wie es von der Brücke ins Wasser stürzte.

Also das was wir wahrnehmen (bzw. das was uns unser Gehirn als Realität vortäuscht), und die Realität, das sind meistens zwei komplett verschiedene Dinge. wink

In diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel hier recht interessant:
Das Vergessen - Einige Forschungsergebnisse zum Erinnern und zum "False-Memory-Syndrome"


Posted By: Lukas

Re: Merkfähigkeit - 01/18/12 13:54

Originally Posted By: Harry Potter
Was genau ist denn für Dich die Reaktionszeit?

Für mich ist die Reaktionszeit, die Zeit zwischen der etwas passiert, und das wir deshalb etwas machen. Das beinhaltet nicht nur die Latenz von unseren Nerven, sondern auch die Zeit, die Denkvorgänge in Anspruch nehmen.


Jedenfalls, falls du es anders in Erinnerung hast oder etwas anderes gemeint hast, hier ist das was du geschrieben hattest:
Originally Posted By: Harry Potter
(die Bildinformationen brauchen fast eine halbe Sekunde, um von den Augen zum Gehirn zu gelangen)

So wie du das formuliert hast, verstehe ich es so, dass es eine halbe Sekunde dauern würde, bis das Bild, das von den Augen kommt, überhaupt erst unverarbeitet zum Gehirn kommt und bevor es überhaupt irgendwie interpretiert wird.
Nach dem, was du später geschrieben hast, kannst du das nicht wirklich so gemeint haben.


Quote:
Also die Reaktionszeit ist meiner Meinung nach die Zeit, die benötigt wird, um Signale über die Nerven zu übertragen. Das Denken ist natürlich auch so eine Signalübertragung (nur halt innerhalb des Gehirns).

Denken ist aber auch eine SignalVERARBEITUNG. Das was beim Denken rauskommt ist nicht das gleiche wie das was reingekommen ist.
Wenn man sich das Gehirn als Computer und die Augen als Webcam vorstellt, dann ist die Gesamtlatenz, die man zwischen der Bewegung in der Realität und auf dem Bildschirm wahrnimmt, nicht nur durch die Zeit verursacht, die das Signal durch das USB-Kabel, usw. braucht, sondern auch die Zeit, die die CPU und die GPU das Signal verarbeiten. Das ist für mich ein Unterschied zu einer reinen Übertragung.




Zum Mädchen, von dem du gemeint hast, Details zu erkennen:


Das ist auch ein zweideutiges Bild. Man kann einen Hasen oder eine Ente erkennen. Egal was du zuerst erkannt hast, du wirst spätestens jetzt merken, dass man auch das andere erkennen kann. Vielleicht kennst du das Bild auch schon längst (z.B. aus How I Met Your Mother laugh ).
Du kannst hier Details vom Hasen oder der Ente erkennen. Trotzdem kann dann das Bild noch "umspringen".

Also, worum es mir nur geht, ist, dass das Mädchen keine Hallizunation war, sondern du hast nur ein zweideutiges Bild falsch interpretiert. Und wenn das passiert, kannst du natürlich auch Details erkennen.




Die Experimente, die du noch beschreibst, haben nichts mehr mit meinen Einwänden zu tun, aber sie sind schon interessant. Das mit dem Personen austauschen kenne ich schon. Das mit den Zeugenaussagen kannte ich nocht nicht, obwohl ich das mit dem Gorilla zwischen den Basketballern schon kannte. Ich finde, das klingt ziemlich beunruhigend...
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 01/18/12 16:32

Originally Posted By: Lukas
Für mich ist die Reaktionszeit, die Zeit zwischen der etwas passiert, und das wir deshalb etwas machen. Das beinhaltet nicht nur die Latenz von unseren Nerven, sondern auch die Zeit, die Denkvorgänge in Anspruch nehmen.
Okay, da sind wir ja einer Meinung.
Wobei ich es ein wenig anders formulieren würde:
Es ist die Zeit, zwischen dem WAHRNEHMEN(Erfassen/Messen) eines Ereignisses DURCH UNSERE SINNESORGANE, und dem Beginn einer Reaktion unseres Körpers.

Weil wenn es zum Beispiel auf der Sonne eine große Explosion geben würde, dann sehen wir das ja auch nicht in genau dem Moment, in dem das Ereignis PASSIERT. Sondern erst ca. 8 Minuten später, wenn das Licht von der Sonne bei unseren Augen ankommt. Also kann die Reaktionszeit erst ab dem Zeitpunkt beginnen, ab dem unsere Sinnesorgane das ankommende Licht (oder die Schallwellen, etc.) messen/erfassen können, und nicht ab dem Zeitpunkt an dem das Ereignis passiert.
Und die Reaktionszeit endet in dem Moment, in dem wir mit einer Reaktion beginnen (z.B. indem wir damit beginnen, uns zum Schutz die Hand vor das Gesicht zu halten).


Originally Posted By: Lukas
Jedenfalls, falls du es anders in Erinnerung hast oder etwas anderes gemeint hast, hier ist das was du geschrieben hattest:
die Bildinformationen brauchen fast eine halbe Sekunde, um von den Augen zum Gehirn zu gelangen.
Genau das hatte ich geschrieben, und genauso hatte ich es auch gemeint. wink
Das mit der halben Sekunde darf man allerdings nicht so ernst nehmen. Das ist nur ein ungefährer Wert, der bei verschiedenen Menschen und in verschiedenen Situationen abweichen kann. Aus den Zeitungsartikeln (und dem Dokumentarfilm), aus denen ich diese Information habe, war auch leider nicht ersichtlich, wie lange genau diese Verzögerungszeit dauert (also die Zeit, die ein Bildsignal von den Augen bis zum Gehirn benötigt). Es wurde nur gesagt, dass es verhältnismäßig lange dauert. Zu lange, für eine Erkennung in Echtzeit.

Aber es wurde in dem Dokumentarfilm ein Versuch mit einem Computerbildschirm gezeigt, auf dem ein fahrendes Auto zu sehen war. Genauer gesagt eine Computergrafik von einem Auto, das man von der Seite sieht, vor einem schwarzen Hintergrund. Und dieses Auto blieb plötzlich stehen. Von ca. 100 km/h auf 0 km/h ohne irgendeine Verzögerung. Und man konnte selbst erkennen, dass man das Auto noch kurz weiterfahren sah. Und diese Zeit dauerte bei mir eine geschätzte halbe Sekunde (vielleicht auch etwas weniger). Und das ist genau die Zeit, die unser Gehirn in die Zukunft blickt und ein Ereignis vorberechnet. Das Gehirn hatte mir also vorberechnet, wo sich das Auto momentan befinden müsste. Obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnte, ob sich das Auto tatsächlich dort befindet. Diese Information bekam das Gehirn ja erst ca. eine halbe Sekunde später zugeschickt.

Es ist tatsächlich so dass die Signale von den Sinnesorganen (z.B. Augen) ziemlich viel Zeit benötigen, um zum Gehirn zu gelangen, wo sie dann sozusagen "erkannt" werden. Und das ist nicht nur eine Theorie von mir, sondern das wurde mit verschiedensten Versuchen wissenschaftlich bestätigt. Die Übertragung läuft nicht in Echtzeit ab, sondern mit einer Verzögerung. Zwischen dem Eintreffen eines Lichtstrahls auf einer Sehzelle, und der Wahrnehmung dieses Ereignisses im Gehirn, vergeht einige Zeit.

Okay, wir können jetzt darüber streiten, wie lange diese Zeit dauert. Ob sie wirklich eine halbe Sekunde dauert, oder nur eine viertel Sekunde.
Aber Tatsache ist, dass diese Zeit zu lange dauert, um ein Erkennen von Gefahren in Echtzeit zu ermöglichen. Und aus diesem Grund rechnet uns unser Gehirn ständig ein Bild vor, von dem es annimmt, dass es der aktuellen Realität entspricht. Unser Gehirn spielt also ständig Prophet und wirft sozusagen ständig einen Blick in die Zukunft (wenn auch nur maximal eine halbe Sekunde in die Zukunft, was ja technisch gesehen durchaus möglich ist, und einfacher ist als ein Blick in die ferne Zukunft).

Um das ganze auf Dein Computer-Beispiel zu münzen: das ist so, als ob man eine Webcam hat, die an einem fernen Ort ein Geschehen filmt. Übers Internet gelangt das Bild dann zu Deinem Computer. Allerdings mit einer gewissen Verzögerungszeit. Du wirst also niemals die momentane Realität am Computer sehen können. Also macht der Computer folgendes: er zeigt Dir nicht das tatsächliche Bild von der Webcam, sondern er versucht ein Bild zu berechnen. Und zwar anhand aller Informationen, die er zuvor bekommen hatte. Wenn er also ein Einzelbild von einem fahrenden Auto bekommt, dann berechnet der PC ein Bild, bei dem das Auto 1 bis 2 Meter weitergefahren ist. Weil der Computer aus allen vorherigen Bildern weiß, wie schnell das Auto unterwegs ist. Daher kann er auch hochrechnen, an welcher Stelle sich das Auto in einer Sekunde befinden müsste.
Das heißt, der Computer würde ständig VERALTETE Bilder erhalten, würde aber durch die Hochrechnung dafür sorgen, dass die Bilddaten dennoch (höchstwahrscheinlich) aktuell sind.

Das klingt jetzt alles sehr fantastisch und unglaubwürdig. Weil wir uns nicht vorstellen können, dass es Computerprogramm soetwas so schnell berechnen könnte.
Aber unser Gehirn kann das offensichtlich. Weil es genau dafür konstruiert wurde. Dieses Bilder-Berechnen aus verschiedensten Informationsquellen/Sinnesorganen macht unser Gehirn ununterbrochen. Wir sehen genaugenommen nicht nur mit den Augen, sondern auch mit den Ohren, mit der Nase, etc.! Unser Gehirn "bastelt" sich aus allen Informationen, die es bekommen kann, ein Bild zusammen. Genauso wie wir nicht mit der Zunge alleine schmecken, sondern der Geruch und das Sehen spielen eine große Rolle dabei (da gibt es auch einige Experimente. Wenn wir z.B. beobachten, wie wir mit einer Erdbeere gefüttert werden, und in Wirklichkeit steckt man uns dann aber ein Stück Banane in den Mund, dann werden wir trotzdem eine Erdbeere schmecken. Oder wenn wir ein und denselben Wein aus verschiedenen Flaschen trinken (aus einer teuren Flasche, und aus einer billigen Flasche), werden viele glauben, dass der Wein aus der teureren Flasche besser schmeckt.

Also unser Gehirn sammelt ständig SÄMTLICHE Informationen die es bekommen kann, und berechnet uns daraus eine Wahrnehmung von unserer Umwelt. Mit der tatsächlichen Realität hat das aber oft nichts gemeinsam. Wir nehmen unsere Umwelt ja auch immer sehr stark vereinfacht/gefiltert wahr, damit unser Gehirn nicht überfordert wird.

Dass unser Gehirn das Bild, das wir sehen, nur berechnet (und es nicht eine originalgetreue Wiedergabe von unseren Augen, also unserer "Kamera", ist), das beweisen doch unsere Träume. Im Traum kommen uns unsere Träume absolut fotorealistisch und echt vor. Aber auch hier berechnet unser Gehirn nur ein Bild, das es in Wirklichkeit gar nicht gibt (es holt sich aber in diesem Fall die Informationen für die Bilderstellung nicht von den Sinnesorganen, sondern aus dem Gedächtnis).

Ein anderer Beweis für das "berechnete Bild" ist eine Krankheit (Prosopagnosie) bei der die erkrankten Personen keine Gesichter erkennen können. Sie können ALLES erkennen - außer Gesichter. Gesichter sehen für sie alle gleich aus. Sie können sie einfach nicht unterscheiden. Also offensichtlich hat unser Gehirn auch "Programme", die speziell für die Erkennung (und vielleicht auch grafische Darstellung?!) von Gesichtern zuständig sind. Das ist ein Zeichen dafür, dass wir niemals das GESAMTE Bild (das unsere Augen wahrnehmen) erkennen, sondern unser Gehirn konzentriert sich sozusagen auf bestimmte Objekte. Und da gibt es dann bestimmte Hirnteile, die für bestimmte Objekte "zuständig" sind. Wahrscheinlich hat das auch etwas damit zu tun, dass wir Wörter auch erkennen, wenn sie falsch geschrieben sind. Nur Anfangsbuchstabe und Endbuchstaben müssen passen. Wenn wir einen Text lesen, dann glauben wir, dass wir mit unseren Augen den GESAMTEN Text sehen. Aber das GLAUBEN wir nur. Tatsächlich nehmen wir nur einen Bruchteil davon wahr (übersehen dabei Tippfehler), und erst im Gehirn entsteht dann der Gedanke an einen Text, den wir tatsächlich zu sehen glauben (ohne Tippfehler).

Einerseits ist es erschreckend, dass wir die Umwelt niemals so wahrnehmen, wie sie wirklich ist. Aber andererseits ist diese Berechnung einer "virtuellen Umwelt in unserem Kopf" notwendig, damit unser Gehirn die Umgebung überhaupt wahrnehmen kann, ohne dabei durchzuschmoren.

Und andererseits: was ist schon die Realität? In der Realität gibt es keine Farben (nur Lichtwellen/Photonen mit unterschiedlichen Schwingungen/Wellenlängen). Es gibt keine Töne (sondern nur Schwingungen von z.B. Luft). Es gibt keine Wärme oder Kälte (sondern nur unterschiedlich starke Schwingungen von Atomen). Nichts in der Natur berührt sich (es liegen immer Magnetfelder zwischen den Atomen, die sich gegenseitig abstoßen). Und in Wahrheit ist alles was uns umgibt, genaugenommen nur Energie. Also alles was wir wahrnehmen ist eigentlich eine "Lüge" unseres Gehirns bzw. eine Vereinfachung, damit unser "primitives" Gehirn es besser verstehen kann. wink


Originally Posted By: Lukas
Zum Mädchen, von dem du gemeint hast, Details zu erkennen:

Das ist auch ein zweideutiges Bild. Man kann einen Hasen oder eine Ente erkennen.
Ja, ich kenne viele solcher Bilder. Aber diese Bilder haben nichts mit der Realität zu tun. Weil das auf dem Bild ist weder ein Hase, noch eine Ente. Es ist ein reines Fantasiegebilde. Und daher hat unser Gehirn ein Problem, zu erkennen, was es ist. Das Gehirn versucht dann, etwas zu finden, was diesem Bild am ehesten ähnlich sieht. Und dann fällt dem Gehirn vielleicht als erstes ein Hase ein. Weil das Ergebnis aber noch immer nicht zufriedenstellend ist (weil eigentlich sieht es ja nicht wirklich wie ein Hase aus), sucht unser Gehirn weiter. Und irgendwann entdeckt es, dass es auch einer Ente ähnlich schauen könnte. Und dann erkennen wir eine Ente.

Das hat aber jetzt nichts mit meinem Beispiel mit dem Kind am Straßenrand zu tun. Weil der Baumstamm sah ganz bestimmt nicht einem Mädchen ähnlich. Mein Gehirn hatte wahrscheinlich bei der ersten Wahrnehmung des Baumstammes den Baumstamm nur verschwommen aus den Augenwinkeln erkannt. Und hatte dann das schlimmste angenommen, und mir ein Bild von einem Mädchen vor-berechnet. Weil wie schon gesagt: ich sah das Mädchen so, als ob es wirklich existiert hätte. Ich konnte das Gesicht erkennen, die Haare, das Kleid. Und dann plötzlich machte es klick, und das Gehirn korrigierte den Fehler. Weil es inzwischen die ECHTEN Bilddaten von dem Baumstamm erhalten hatte.
Posted By: Harry Potter

Re: Merkfähigkeit - 02/10/12 23:30

Zum Thema "Gesichtserkennung" bin ich heute auf etwas interessantes gestoßen:
den Margret Thatcher-Effekt (auch Thatcher-Illusion genannt).

Ich kannte diesen Effekt zwar schon früher, aber vielleicht ist das ja für einige von euch neu bzw. interessant?!

Das ganze funktioniert so:
Wenn wir ein Gesicht erkennen, dann bemerken wir normalerweise sofort, wenn es in diesem Gesicht einen "Fehler" gibt (z.B. wenn mit Photoshop die Augen verdreht wurden).
Menschen, die an Prosopagnosie leiden (Gesichtsblindheit) können diese "Fehler" allerdings nicht erkennen.

Und auch gesunde Menschen können diese Fehler nicht sofort erkennen, wenn das Gesicht auf den Kopf gestellt wird.

Hier mal ein Beispiel:
So sieht das Bild aus, wenn es auf den Kopf gestellt ist. Auf dem ersten Blick sieht es ganz normal aus:


Wenn man das Bild aber dann um 180 Grad dreht, dann fallen uns die Fehler (verdrehte Augen und verdrehter Mund) sofort auf:

Click to reveal..
Hier das selbe Bild, um 180 Grad gedreht:



Edit: Ich vermute, dass es daran liegt, dass unser Gehirn nie ein Gesicht in seiner Gesamtheit betrachtet, sondern wir konzentrieren uns nur auf bestimmte Merkmale, wie z.B. Augen oder Mund. Und wenn diese für uns wichtigen Merkmale korrekt ausgerichtet sind, bemerken wir auch keinen Fehler (obwohl der Rest des Gesichts auf den Kopf gestellt ist).
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