Asperger Selbsttest

Posted By: Hummel

Asperger Selbsttest - 01/28/12 23:10

www.psychotherapiepraxis.at/surveys/test_asperger.phtml

"41 Punkte (von 50):
Sie zeigen auffallend viele Verhaltenscharakteristika, die an Asperger-Patienten beobachtet werden."
>:(
Jetzt hab ich Hunger auf Milch.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/28/12 23:42

26 Punkte (von 50)

Quote:
Sie zeigen einige Verhaltenscharakteristika, die auch an Asperger-Patienten beobachtet werden.

Dies mag Zufall sein, möglicherweise haben Sie aber auch schon sehr früh in Ihrem Leben die Erfahrung gemacht, daß es manchmal besser - und 'sicherer' - ist, sich zurückzuziehen und Ihre Umwelt aus der Distanz zu betrachten. Es gelingt Ihnen jedoch meistens sehr gut, diese Mauern um sich herum in Momenten, in denen dies erforderlich ist, einzureißen und auf andere zuzugehen, ja viele Menschen dürften Sie sogar als sehr angenehm und erfreulich offen erleben.

Vielleicht spüren Sie Ihre leichte (normalerweise kaum merkbare) Kontaktstörung vor allem dann, wenn es darum geht, sich für Sie wichtigen Personen (z.B. Ihrem/r Partner/in oder im Beruf) zu öffnen oder eigene Positionen nachdrücklich genug wahrzunehmen. Da verläßt Sie dann mitunter von einer Minute auf die andere die Energie und Sie ziehen sich zurück - was die anderen dann oft als 'unnahbar', 'glatt', 'verstockt' oder gar 'kalt' interpretieren mögen. In diesen Situationen ist es weder für Sie leicht, sich wieder zu öffnen, noch schaffen es die anderen, Sie aus Ihrer inneren Zuflucht zu locken.

Sollte es sich dabei um immer wiederkehrende, typische Situationen handeln, ist es Ihnen sicherlich gut möglich, daran zu arbeiten und Ihre inneren Mauern selbst in diesen schwierigen Schlüsselsituationen Stück für Stück abzubauen. Sie selbst können sicherlich gut einschätzen, ob als Unterstützung dafür eine begleitende Psychotherapie (in Form einer Einzel- oder Gruppentherapie) sinnvoll sein könnte oder ob Sie diesen Weg lieber allein gehen wollen.

Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 00:23

32 Punkte (von 50):

Sie zeigen auffallend viele Verhaltenscharakteristika, die an Asperger-Patienten beobachtet werden.

Dies hat sicherlich Gründe - einer davon mag eine genetische Vorbelastung sein (bei den meisten Autismusstörungen wird heute neben psychischen Faktoren zumindest eine genetische Mitursache angenommen), es gab darüber hinaus aber vielleicht auch noch Erfahrungen in Ihrer frühen Kindheit und Jugend, die es oftmals als besser und 'weiser' erscheinen ließen, sich zurückzuziehen, zu schützen, und Ihre Umwelt aus sicherer Distanz zu betrachten. Verfügen Sie über derartige Erinnerungen oder Bilder?

Woher auch immer die Ursachen Ihres Verhaltens stammen mögen, es könnte sein, daß es Ihnen bisher trotz allem verhältnismäßig gut gelang, im Alltag damit umzugehen. Sie sind im Job oder Studium vermutlich durchschnittlich bis sehr erfolgreich (von fallweisen Motivationsproblemen mal abgesehen) und haben diverse Bekannte, auch einige Freunde. Gleichzeitig führen die Kontaktstörungen, die Sie wahrscheinlich auch selbst immer wieder an sich spüren, auch dazu, daß es Ihnen schwer fällt, andere Menschen nahe genug an sich heranzulassen, sodaß intensive und lebendige Beziehungen mit großer Nähe und Intensität daraus entstehen könnten. Dies kann nicht nur zu Problemen bei der Partnersuche führen, sondern wirkt sich meist auch innerhalb von Partnerschaften, fallweise auch im Job belastend aus (etwa, wenn es darum geht, eigene Positionen nachdrücklich genug wahrzunehmen). Da verläßt Sie dann oft Ihre Energie und Sie ziehen sich zurück - was die anderen dann oft als 'unnahbar', 'glatt', 'verstockt' oder gar 'kalt' interpretieren mögen. In diesen Situationen ist es weder für Sie leicht, sich zu öffnen, noch schaffen es die anderen, Sie aus Ihrer inneren Zuflucht zu locken.

Sie selbst spüren sicherlich am besten, ob Sie etwas an Ihrer Situation ändern möchten oder nicht. Wenn Sie dies tun wollen, empfiehlt es sich, mit einer begleitenden Psychotherapie (in Form einer Einzel- oder Gruppentherapie) zu beginnen. Wichtig wird es hierbei insbesonders sein, daß Sie sich, so gut es geht, auf die Therapie einlassen und diese nicht vorschnell abbrechen.
Denn die ersten Verbesserungen könnten sich recht rasch einstellen - und Sie vorschnell zum Schluß gelangen, daß damit schon alles 'erledigt' sei... Insofern wird sich die Therapie auch als ständiger Gradmesser des Vertrauens und der Hingabe an einen laufenden Prozeß erweisen, die Sie bereits entwickeln können - in diesem Fall Ihrer eigenen Entwicklung und Ihren eigenen, zum Teil noch ungenutzt daliegenden Resourcen gegenüber.


Treffer.
Posted By: Tempelbauer

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 00:58

29
Posted By: sPlKe

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 01:16

Quote:
13 Punkte (von 50):

Sie zeigen einige Verhaltenscharakteristika, die auch an Asperger-Patienten beobachtet werden.

Dies mag Zufall sein, möglicherweise haben Sie aber auch schon sehr früh in Ihrem Leben die Erfahrung gemacht, daß es manchmal besser - und 'sicherer' - ist, sich zurückzuziehen und Ihre Umwelt aus der Distanz zu betrachten. Es gelingt Ihnen jedoch meistens sehr gut, diese Mauern um sich herum in Momenten, in denen dies erforderlich ist, einzureißen und auf andere zuzugehen, ja viele Menschen dürften Sie sogar als sehr angenehm und erfreulich offen erleben.

Vielleicht spüren Sie Ihre leichte (normalerweise kaum merkbare) Kontaktstörung vor allem dann, wenn es darum geht, sich für Sie wichtigen Personen (z.B. Ihrem/r Partner/in oder im Beruf) zu öffnen oder eigene Positionen nachdrücklich genug wahrzunehmen. Da verläßt Sie dann mitunter von einer Minute auf die andere die Energie und Sie ziehen sich zurück - was die anderen dann oft als 'unnahbar', 'glatt', 'verstockt' oder gar 'kalt' interpretieren mögen. In diesen Situationen ist es weder für Sie leicht, sich wieder zu öffnen, noch schaffen es die anderen, Sie aus Ihrer inneren Zuflucht zu locken.

Sollte es sich dabei um immer wiederkehrende, typische Situationen handeln, ist es Ihnen sicherlich gut möglich, daran zu arbeiten und Ihre inneren Mauern selbst in diesen schwierigen Schlüsselsituationen Stück für Stück abzubauen. Sie selbst können sicherlich gut einschätzen, ob als Unterstützung dafür eine begleitende Psychotherapie (in Form einer Einzel- oder Gruppentherapie) sinnvoll sein könnte oder ob Sie diesen Weg lieber allein gehen wollen.



Völlig falsch was da steht. Ich bin der Weltoffenste mensch überhaupt, VORALLEM wenns um meine Frau geht. Grad weil mir halt oft Abläufe und Muster schnell auffallen will das garnix heißen...
Posted By: Slin

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 02:38

Hm 24, ich hab irgendwie mit mehr gerechnet tongue
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 07:40

Ich kann den Fragebogen so einfach gar nicht ausfüllen, weil die einzelnen Punkte nicht immer gleichbleibend sind und von Stimmungen abhängen.

Ich finde man sollte nicht pauschalisieren und Lebensphasen auf "Asperger" scheiben, wie es der Fragebogen macht. Punkte, wie "Machen Ihnen Familienfeiern Spaß? Würden Sie Partys einem entspannten Abend mit einem Buch vorziehen? Sind Sie kommunikativ? Gehen Sie gerne auf Leute zu?" sind absolut stimmungsabhängig. Und hier macht es einen Unterschied, ob man single ist oder in Partnerschaft. Ob gerade glücklich oder eher nicht so. Von diversen sozialen Schwierigkeiten und Lebensumständen wie Jobsicherheit.

Wenn man sich mal ein wenig zurückzieht und nachdenkt, dann sind das nicht unbedingt Asperger-Auffälligkeiten, wie der Test es am Ende beschreibt. laugh
Posted By: Rei_Ayanami

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 09:43

27 Punkte (von 50)
Posted By: Damocles_

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 10:02

Also Telephonnummern oder Zahlen merken kann ich überhaupt nicht.

Ich hab hauptsächlich das Problem mir langweilige Fakten zu merken.
Das ist insbesondere ein Problem bei Unterhaltungen mit Leuten
die vor allem mit Fakten diskutieren. (aber ohne auf Zusammenhänge einzugehen)
Ich abstrahiere gerne.

Ich bin sogar der Meinung, daß schnelles "Basis" Kopfrechnen
(eg: 13+9-4*3 etc)
Vor allem eine Eigenschaft von gutem Faktenmerken ist,
da die einzel-Operationen 7+5=12 zB nicht berechnet werden, sondern
schon vorgelernt sind.
Und Zwischenergebnisse müssen dann zwischengespeichert werden,
was eine Qualität von der Kurzzeit-Merkfähigkeit ist.

Beides Sachen wo ich nicht gut bin... frown
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:07

Originally Posted By: Rondidon
Ich kann den Fragebogen so einfach gar nicht ausfüllen, weil die einzelnen Punkte nicht immer gleichbleibend sind und von Stimmungen abhängen.
Dann hast Du 50 Punkte (von 50). wink

Ich denke, wenn jemand beim Beantworten des Tests versucht, ein System darin "herauszulesen", und die Fragen zu hinterfragen, dann muss er einen recht hohen Wert haben. Wenn man dadurch dann gar nicht mehr in der Lage ist, den Test zu beantworten, dann hat man bestimmt den Maximalwert. grin

Ernsthaft, es würde mich wundern, wenn irgendjemand hier im Forum einen sehr niedrigen Wert hat. Weil ich denke, ein bisschen "Asperger" ist die Grundvoraussetzung dafür, dass jemand Programmierer wird, oder ein künstlerisch kreativer Mensch.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:15

Kleiner Witz des Tages (ich hoffe, er ist nicht zuuu schlecht grin ):
"Ich habe 0 Punkte (von 50)!!! Aber der Test dürfte nicht sehr gut sein. Weil er hat nicht erkannt, dass ich ein notorischer Lügner bin, der alle Fragen immer absichtlich falsch beantwortet."
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:15

Quote:
Weil ich denke, ein bisschen "Asperger" ist die Grundvoraussetzung dafür, dass jemand Programmierer wird


Ja, das glaub ich auch. Ich würds halt nicht Asperger nennen, sondern analytische Fähigkeiten. Asperger ist ja eine krankhafte Form davon. Das bedeutet auch, dass der ganze soziale Bereich wegfällt oder stark gestört ist.

Ich hinterfrage übrigends ständig alles. Das kann echt nerven .

Gibt es irgendwo btw einen guten Online IQ test? Weil das würde mich mal interessieren. Hab sowas nie gemacht.
Posted By: Hummel

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:33

Ich hab schließlich fast ein halbes Jahr gebraucht um ansatzweise soziale Kontakte in der Uni zu knüpfen, ich denke mal da sind die 41/50 nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Posted By: Slin

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:34

Eigentlich nennt es der Test auch nicht Asperger, es werden lediglich ähnliche Verhaltensmuster festgestellt. Und ich sehe eigentlich kein Problem damit, dass jeder ein paar mehr oder weniger ähnlichkeiten hat.

Ich mein, ja ich bin ganz gern mal allein und ich hab wirklich Schwierigkeiten Gespräche aufrecht zu erhalten und auf andere Leute zuzugehen. Ich bin allerdings nicht in der Lage mir irgendwelche Zahlen oder so zu merken, hab dafür aber kein Problem damit spontan irgendwas zu machen und geh an Dinge gern immer wieder anders heran und versuche Fehler nicht zu wiederholen.
Das ist so und da gibt es sicherlich Gemeinsamkeiten mit Asperger Patienten, aber auch ein paar Unterschiede. Mal abgesehen davon ist das Asperger-Syndrom soweit ich weiß eher nichts was man im Laufe seines Lebens entwickelt, sondern etwas angeborenes...
Posted By: Hummel

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:37

Quote:
Mal abgesehen davon ist das Asperger-Syndrom soweit ich weiß eher nichts was man im Laufe seines Lebens entwickelt, sondern etwas angeborenes...
Wahrscheinlich teils-teils, ich denke mal die Stärke der Ausprägung hängt von persönlichen Erfahrungen ab.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 12:44

Originally Posted By: Rondidon
Ja, das glaub ich auch. Ich würds halt nicht Asperger nennen, sondern analytische Fähigkeiten. Asperger ist ja eine krankhafte Form davon.
Das würde ich nicht sagen. Als Krankheit würde ich es erst dann bezeichnen, wenn man von Autismus spricht. Also wenn man zu einem "normalen" Leben dann gar nicht mehr in der Lage ist.

Ich würde Asperger sogar eher als Begabung bezeichnen. Man hat dadurch geistige Fähigkeiten, die "normale" Menschen nicht haben. Man kann in seinen Gedanken "Luftschlösser" bauen (also man kann sich komplexe Geschichten ausdenken, man versteht komplexe Zusammenhänge, und kann dadurch Bücher schreiben, Filme drehen, Spiele programmieren, etc.).
Und auch große Feldherren wie Napoleon oder Cäsar hatten "Asperger", und hatten damit den Vorteil, dass sie komplexe Situationen, wie z.B. Schlachten, besser überblicken konnten (bzw. vor einer Schlacht die Kämpfe in Gedanken durchspielen konnten, und z.B. das beste Gelände und die dafür am besten geeignete Strategie wählen konnten). "Asperger"-Menschen sind Denker. Die alles analysieren, alles hinterfragen, auf alles eine Antwort suchen. Aber klar, wenn jemand in so einer "Fantasiewelt" lebt, dann leiden halt auch die sozialen Kontakte darunter. Meine Eltern hatten mich immer als "Träumer" bezeichnet.

Wikipedia meint dazu:
Quote:
Das Asperger-Syndrom ist oft nicht nur mit Beeinträchtigungen, sondern auch mit erheblichen Stärken verbunden, etwa in den Bereichen der Wahrnehmung, der Introspektion (Selbstbeobachtung), der Aufmerksamkeit oder der Gedächtnisleistung. Die Frage, ob es als Krankheit oder als eine Normvariante der menschlichen Informationsverarbeitung einzustufen ist, wird darum sowohl von Asperger-Autisten und Angehörigen als auch von Wissenschaftlern und Ärzten uneinheitlich beantwortet.


Ich würde sogar so weit gehen zu sagen: Ohne "Asperger" wären alle Menschen wie dumme Schafe. Sie würden sich zwar alle in einer großen Herde wohl fühlen, aber es gäbe unter ihnen keine Erfinder, keine Philosophen, keine Wissenschafter, keine Künstler, etc. etc.!
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 13:11

Ich kann nur sagen der Test hat ein paar Sachen ausgespuckt, die so nicht direkt gefragt wurden, aber absolut perfekt passen.
Ich war wirklich erstaunt, wie gut das Ergebnis zu dem wie ich es selbst sehe eigentlich passt.
Es scheint also gewisse Zusammenhänge zu geben.
Posted By: Damocles_

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 13:22

Autismus-Test
man könnte auch die Frage stellen:

sagen sie immer wieder

1,2,3,4,5,6,1,2,3,B,4,5,6,1,2,3,4,5,B,6,1,2,3,5,6,1,2,3,4,5,6

werden die Unruhig?
Posted By: Slin

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 13:28

Originally Posted By: Damocles_
Autismus-Test
man könnte auch die Frage stellen:

sagen sie immer wieder

1,2,3,4,5,6,1,2,3,B,4,5,6,1,2,3,4,5,B,6,1,2,3,5,6,1,2,3,4,5,6

werden die Unruhig?


MEHR laugh
Ich glaube aber dass man das trainieren kann und eigentlich müssten die meisten hier ganz gut damit zurecht kommen...
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 13:34

@Harry

Ich würde trotzdem "Erfinder-Geist" und Analyse nicht mit Asperger gleichsetzen. Klar gibts Parallelen. Aber man hat ja nicht automatisch soziale Einschränkungen, wenn man erfindungsfreudig ist.

Und selbst wenn man persönliche Schwierigkeiten hat, so kann man diese auch wegen anderen Sachen entwickeln. Das muss nicht unbedingt veranlagt sein, sondern kann auch auf ein punktuelles Trauma zurückgehen oder auf negativen Erfahrungen beruhen, die einen über Jahre hinweg prägen. Das Spektrum warum jemand irgendwie ist, ist sehr breit. Ich würde das nicht pauschal einkategorisieren.
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 13:55

Einige Probleme, wo ich immer und imemr wiedergegen eine Wand laufe, und nicht verstehe wieso, ließen sich evtl. durch Asperger erklären.
Wenngleich es dann allenfalls eine eher schwache Ausprägung sein dürfte (oder einfach nur Einbildung).
Dennoch gibt es einige Fakten, denen ich mir schon länger selbst bewusst bin, für die ich aber weder Erklärung noch Abhilfe gefunden habe.
Werde mich wohl doch mal zu nem Psychologen wagen, einfach um das mal aufzudecken, damit ich es verstehe und besser damit umgehen kann.
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 14:08

Naja ich hab auch meine Schwierigkeiten. Ich hab zum Beispiel Probleme enge Beziehungen aufrecht zu erhalten bzw. fühle mich dabei innerlich oft nicht gut genug. Ich glaube aber eher, dass das von meiner Erfahrung her kommt, weil es in meiner Familie immer einen gewissen Hang zum Perfektionismus gab, dem ich oft nicht genügen konnte. Das hat nichts mit Asperger zu tun, sondern ist was persönliches. laugh .
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 14:35

Originally Posted By: Rondidon
Aber man hat ja nicht automatisch soziale Einschränkungen, wenn man erfindungsfreudig ist.
Doch, ich denke, da gibt es schon Zusammenhänge. Die sozialen Einschränkungen sind ja nicht bei allen Menschen gleich (deshalb gibt es ja die Skala von 1 bis 50). Nur Menschen, die einen Wert von 50 haben, haben vermutlich fast gar keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen.

Nehmen wir nur mal ein Beispiel: Du selbst kannst bestimmt stundenlang vorm Computer sitzen, und an Deinem Gamestudio-Projekt arbeiten. Deswegen hast Du bestimmt schon mal einen höheren "Asperger-Wert" als andere Menschen. Viele Menschen können nämlich nicht einmal 10 Minuten vor einem Computer sitzen, ohne nervös am Sessel herumzurutschen. Die würden diese Zeit viel lieber in der Disco verbringen, oder mit Freunden, oder mit Sport in freier Natur. Die sitzen lieber stundenlang vor einem Schminkspiegel, als sich vor einen Computer zu setzen.


Ich glaube, dass es vereinfacht gesagt zwei Arten von Menschen gibt:

a) cool Menschen mit einem extrem hohen Selbstvertrauen. Die sehr gut aussehen, und beim anderen Geschlecht sehr gut ankommen.
Diese Menschen werden sich in den meisten Fällen nicht zu kreativen Menschen entwickeln. Die werden eher Berufe erlernen, die mit anderen Menschen zu tun haben (z.B. Schi-Lehrer). Solche Menschen wird man auch selten vor einem Computer sehen. Die gehen lieber ins Fitness-Center, als sich stundenlang vor einen Computer zu setzen, und z.B. ein Spiel zu entwickeln. Diese Menschen haben normalerweise auch nicht den Wunsch, etwas zu erfinden oder zu entwickeln. Sie konsumieren lieber, weil sie es gewohnt sind, dass sie im Leben sowieso immer alles bekommen, was sie haben wollen (allein schon aufgrund ihres tollen Aussehens).


b) blush Und dann gibt es diejenigen, die (meist schon von Kind an) eher wenig Selbstvertrauen haben. Die nicht so besonders gut aussehen. Die in der Schule öfter mal verspottet wurden. Die vom anderen Geschlecht einen Korb nach dem anderen bekommen. Und diese Menschen versuchen dann, ihre körperlichen Nachteile auszugleichen, indem sie auf anderen Gebieten erfolgreich werden. Das passiert meist unbewusst. Man bekommt halt für bestimmte Taten (z.B. ein Spiel, das man programmiert hat) von anderen Menschen Anerkennung. Und daher macht man in diese Richtung weiter. Für diese Menschen steht dann nicht mehr ihr Aussehen und der Kontakt zu anderen Menschen im Mittelpunkt ihres Lebens, sondern ihre TATEN. Sie holen sich die Anerkennung, indem sie tolle Dinge erfinden, tolle Spiele programmieren, malen, Musik komponieren, etc. etc.! Aus diesen Menschen werden dann oft Künstler, Denker, Philosophen, Wissenschafter, etc. etc.!

Und dann gibt es natürlich Menschen, die da irgendwo dazwischen liegen.
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 14:39

Ja, das stimmt schon.
Posted By: sPlKe

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 17:39

Wie schon gesagt, ich habe keine Probleme. Ich erkenne halt schnell Abläufe und Muster, allerdings GARNICHT mit zahlen. Eher mit Verhalten der Menschen, was mich am Ende zu einem sehr abgestumpften Beobachter gemacht hat.
Das heißt jetzt nicht dass ich keine Freunde habe oder mich um nichts kümmere. Ich bin einfach eher apathischer wenn es um emotionale Reaktionen geht. Vorallem kurzschlussreaktionen und/oder Beziehungsstreits.

Für mich sind solche Tests einfahc nur ein beweiß dafür, dass wir alle von oben in eine Schublade gedrägnt werden in der wir zu leben haben. Fällst du aus diesem Rahmen bist du gleich "krank" oder "hast Probleme". Und das kotzt mich tierisch an.

Kreative Menschen, Sozialkritiker und Künstler sind nicht krank. Und die Probleme die wir haben haben wir weil sogenannte "normale" Menschen uns Probleme machen, uns kategorisieren und vorschreiben wie wir zu leben haben. Wenn ich mir Leute ansehe wie Thomas (Harry Potter) oder Achim (Pappenheimer) die definitiv nicht krank sind aber dennoch die ersten sind, die hier im Forum über Dinge wie Politik und Soziales diskutieren obwohl sie wissen dass es nichts bringt und die Leute doch sowieso nur dagegen reden, dann sehe ich mich auch in meiner Annahme bestätigt. Denn die beiden sind sehr kreativ und sehr freundliche, gute menschen, an denen sich so mancher "Normalo" eine Scheibe abschneiden könnte.

Ich kann das ja nicht. Mein Narzismus hat dazu geführt, dass ich mich von all dem abgrenze, da mir die absolute Hilflosigkeit der Situation in der wir uns befinden einfach nur weh tut. Resignation im Endstatium würde der normale Mensch sagen.

Mir warf ein Psychologe der auch Psychiater war (vom Amtsarzt auf mich angesetzt) mal Sozialphobie mit Anleihen zur Misanthropie vor. Völliger Unfug, jeder der mich kennt weiß ich bin ein furchtbar sozialer Mensch. Ich mag nur die Menschheit als ganzes nicht, weil wir dumm sind. Religion, Tradition, alte Bräuche und Glauben, Dinge die der Menschheit eigentlich dienen sollten verschmelzen zu einem Tegel aus Hass, Angst und Gewalt. Und jeder der es wagt etwas dagegen zu sagen der wird ausgegrenzt oder dem wird sogar gedroht. Die breite Masse an menschen ist dumm. Viel zu dumm um über ihr eigenes Schicksal zu entscheiden. Deswegen sitzen wir in dem Loch in dem wir uns befinden. Und jeder der etwas dagegen sagt wird als "anders" hingestellt und dem wird zu herzen gelegt er möge sich doch anpassen. Und genau so entstehen solche schwachsinnigen Tests.

End of Rant

PS.: Harry, ich hab sehr viel Selbstvertrauen, sehe RELATIV gut aus (früher besser weil bessere Figur) und bin generell Chef, komm allgemein gut an, vorallem bei Frauen. Dennoch bin ich kreativ. Somit ist deine zwei Lager Eingrenzung bereits widerlegt. Nur mal so nebenbei erwähnt...
Posted By: ventilator

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 17:41

27 (von 50)

soviel ich weiß, sind leute mit asperger-syndrom eher wie ulillillia.

nerds diagnostizieren sich nur als ausrede gerne damit. aber an sozialen fähigkeiten kann man arbeiten, wenn man möchte. laugh
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 17:54

Quote:
Wenn ich mir Leute ansehe wie Thomas (Harry Potter) oder Achim (Pappenheimer) die definitiv nicht krank sind [...] denn die beiden sind sehr kreativ und sehr freundliche, gute menschen, an denen sich so mancher "Normalo" eine Scheibe abschneiden könnte.

+1 laugh

Quote:
über Dinge wie Politik und Soziales diskutieren obwohl sie wissen dass es nichts bringt und die Leute doch sowieso nur dagegen reden

Man darf diskutieren aber nicht mit "dagegen reden" verwechseln. Falls du auf die Sache mit der Steuerflucht anspielst. Man kann ja auch mal verschiedener Meinung sein. laugh .
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 18:16

Quote:
soviel ich weiß, sind leute mit asperger-syndrom eher wie ulillillia.


Der Junge hier beschreibt es gut. Das Video ist super interessant: http://www.youtube.com/watch?v=PAtC6jPW28U&feature=related .

Er kann Leuten nicht die Augen schauen ohne innerlich zusammenzuzucken ("I panic inside"). Wenn Leute mit ihm reden, bringt er manchmal kein Wort raus und weiß nicht woran das liegt. Und non-verbale Kommunikation kann er "überhaupt nicht". Er kann Leuten also keine Emotionen ablesen und hat Probleme Gesten zu interpretieren.
Und Freunde sind super schwierig für ihn, weil er immer nur das tun will, was er möchte und nicht zusammen Sachen unternehmen. Interessant ist, dass er das "innerlich will, aber nicht kann". "Like a disconnection between us".
Und dann hat er große Probleme Gespräche aus Menschenmassen herauszufiltern. "Like light bubbles flashing in my head and I can`t sort them". Das ist noch schlimmer, wenn er sich in einem "down" befindet.

Was ich total krass fand: "I can`t ... I did never know that other people had emotions. Until a few months ago.".

@Hummel: Vielleicht ist das Video was für dich. Wenn das bei dir auch so ist, kannst du dich mehr informieren. Ansonsten würde ich mich erst mal beruhigen. laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 20:13

Originally Posted By: Rondidon
Quote:
Wenn ich mir Leute ansehe wie Thomas (Harry Potter) oder Achim (Pappenheimer) die definitiv nicht krank sind [...] denn die beiden sind sehr kreativ und sehr freundliche, gute menschen, an denen sich so mancher "Normalo" eine Scheibe abschneiden könnte.

+1 laugh

+2 grin

Originally Posted By: sPlKe
Ich mag nur die Menschheit als ganzes nicht, weil wir dumm sind.
Da ist leider etwas wahres dran. Ich denke, das Problem ist, dass die meisten Menschen Egoisten sind. Sie leben in der großen "Herde" einfach so vor sich hin, jeder schaut nur auf sich selbst, man möchte mit möglichst geringem Aufwand ein möglichst schönes Leben führen. Man lehnt alles ab, was fremd und unbekannt ist, weil man sich dann sicherer fühlt. Man denkt sich "hinter mir die Sintflut", "es gibt ja eh kein Leben nach dem Tod", also "was habe ich davon, die Welt zu verbessern?", "sollen DIE DA OBEN sich doch um die Probleme kümmern". Wie eine dumme Schafherde eben.

Und dann gibt es Menschen (die Minderheit), die die Welt verbessern wollen. Das sind dann die Menschen, die die Menschheit weiterbringen (Forscher, Wissenschafter, Erfinder, Künstler, Denker, etc.). Ohne die wäre die Menschheit immer noch eine dumme "Schafherde", die in steinzeitlichen Höhlen lebt.

Originally Posted By: sPlKe
Harry, ich hab sehr viel Selbstvertrauen, sehe RELATIV gut aus (früher besser weil bessere Figur) und bin generell Chef, komm allgemein gut an, vorallem bei Frauen.
Haha. grin Deshalb hatte ich ja geschrieben "Und dann gibt es natürlich Menschen, die da irgendwo dazwischen liegen". wink
Posted By: sPlKe

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 20:15

also gruppe drei tongue
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 20:36

Originally Posted By: sPlKe
also gruppe drei tongue
Nein, man darf das nicht als "Gruppen" sehen. Deshalb hatte ich auch geschrieben "vereinfacht gesagt". Weil eine Gruppenbildung ist immer eine Vereinfachung/Abstraktion, um komplexe Dinge leichter erklären bzw. verstehen zu können.

Das Leben ist nunmal nicht "binär", sondern "fuzzy". Oder wie Du selbst geschrieben hattest: man kann Menschen nicht in Schubladen stecken. Jeder ist anders.

Meine zwei Gruppen sollte man eher als den Minimalwert und den Maximalwert auf einer Skala sehen. Und jeder Mensch liegt da irgendwo dazwischen. Die meisten sehr nahe am Minimalwert (Gruppe A), andere sehr nahe am Maximalwert (Gruppe B).

Außerdem darf man nicht vergessen, dass man sich im Laufe des Lebens verändert. Ich selbst hatte als Kind/Jugendlicher große Probleme damit, jemandem anderen in die Augen zu blicken, und hatte panische Angst davor, vor einer großen Menschenmenge eine Rede halten zu müssen. Heute ist das nicht mehr so, oder zumindest nicht mehr so stark wie früher.

Nichts im Universum ist fix, alles ist ständig in Bewegung. Und es gibt auch keine Schubladen - zumindest bräuchte man sehr viele Schubladen, wenn man so etwas Komplexes wie einen Menschen in Schubladen stecken möchte. Weil jeder Mensch müsste dann seine eigene Schublade bekommen. wink
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 21:20

Originally Posted By: Hummel
Wenn ich Gespräche nur teils mitbekomme stresst das schon. [..] Wenn ich nur in der Nähe meiner Kommilitonen sitze zu denen ich versuche Kontake zu knüpfen (oder es vorhabe) und ich ständig darüber nachdenke wie ich jetzt wohl auf diese wirke [...] dann hat das eher wenig mit Einbildung zu tun.

Du, das kann aber auch andere Gründe haben.
Mich hat ein bestimmtes Ereignis, auf das ich jetzt aber nicht eingehen will im öffentlichen Raum, kurz nach meinem 18. Geburtstag sehr aus der Bahn geworfen. Da ist etwas passiert, über das man nur mit sehr vertrauten Leuten reden kann. Nenn es ein Trauma, wie auch immer. Ich war vorher absolut stabil, hatte zwar meine üblichen Problemchen wie jeder andere auch, aber eigentlich war ich ein ganz normaler Jugendlicher. Aber es gibt halt Sachen, die dich sehr beschäftigen und verletzen können.
Ich konnte das dann eine Zeit überspielen, aber letztendlich holt es einen dann doch schlagartig ein. Wenn man dann noch in einem familiären Umfeld lebt, wo man über gewisse Dinge nicht reden kann ohne Gesichtsverlust, dann kann einen das sehr beschäftigen und das ist sehr schwer da wieder raus zu kommen. Und in der Zeit hatte ich dann plötzlich ähnliche Probleme, weil ich dachte jeder sieht mir an dass irgendwas nicht stimmt. Ich konnte niemandem mehr in die Augen schauen und habe eine regelrechte Sozialphobie entwickelt und mich zeitweise zurückgezogen. Bin Abends Ewigkeiten durch die Gegend gelaufen und dachte schon ich bin krank oder was auch immer. Sah auch nicht gut aus.
Ich hatte dann das Glück einen guten Freund zu haben, der auf mich eingegangen ist und das erkannt hat. Und später dann noch jemand anderes. Und dann merkt man, dass man mit manchen Sachen nicht alleine ist und dass in Wirklichkeit die meisten irgendwas überspielen. Und dass man von anderen in solchen Situationen auch ganz anders wahrgenommen wird, als man sich das selber ausmahlt. Nämlich viel positiver.
Und wenn man das dann erkannt hat, erledigt sich vieles von selbst und man kann wieder neu starten. Ich will nur sagen: Denk einfach mal genau darüber nach was dich belastet und überlege dir, mit wem du das vertraulich besprechen kannst. Und sei es nur einfach mal über dich zu reden. Das führt zwar am Anfang eventuell zu Schüttelfrost, aber danach freut es dich ungemein und es erleicht dich...
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 22:11

Ich habe heute mit ner Freundin telefoniert, und da kamen wir einbissl auf das Thema zu sprechen.
Ein paar Dinge hat sie dabei erwähnt, die mir bisher nie bewusst waren, und wegen denen mich auch noch nie jemand angesprochen hat.

Als da wären:
- ich schaue bei Gesprächen nicht regelmäßig und auch nicht lange in die Augen des Gesprächspartners
- wenn ich in Rage bin oder vertieft in ein Thema, dann fange ich anscheinend an mit dem Oberkörper zu wippen
- wenn ich jemanden nicht mag, kann man das auf der Stelle aus meinem Gesicht ablesen. Ohne dass ich versuche zwieder zu schaun. Mir ist das garnicht bewusst.
- ich scheine eine sehr auffällige Gestik zu haben

Ich habe einige andere Probleme privater Natur, die ich bisher rein meinem Sturrschädel zugeschoben habe. Dass es evtl auch irgendwie in so eine Richtung gehen könnte, war mir zuvor nie klar. Ich dachte halt ich bin nicht so massenkompatibel wegen doch nicht ganz alltäglicher Interessen, aber evtl. ist ja doch mehr dran.

Denke ich nehme das alles mal als Anreiz, mal mit einem mir noch unbekannten Arzt drüber zu sprechen. Jedenfalls hat das gezielte Nachfragen bei Freunden nach komischen Eigenheiten, die stark auffallen, mehr geliefert als ich erwartet hatte.
Das ist irgendwie schon unangenehm, aber sollte es sich bewahrheiten, dass ich mir doch nicht nur irgendwas einbilde/einrede (was durchaus auch wahrscheinlich ist), dann würde mir das wirklich weiterhelfen. Weil ich hätte eine Erklärung warum ich so bin wie ich bin. Oder zumindest ein Teil wäre mir klarer.

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Um mal ein Besipiel zu nennen, wie ich sowas meine.
Ich kenne Harrypotter ja schon etwas, und hoffe es ist ok, was ich nun schreibe.

An Harry fällt mir auf, dass er sehr zielstrebig ist, sehr verbissen, sich an Details aufhängt und sie hinterfragt, dran rumgrübelt, und im Zweifelsfall auch keine Kosten und Mühen scheut um dort weiterzukommen. Und zwar immer, wenn ich ihn treffe.
Also ein extremer Ehrgeiz, was an sich keine schlechte Sache ist. An Gesprächen meine ich aber oft festzustellen, dass Harry schon wieder ganz woanders ist gedanklich. Also wenn wir auf nem Mittelaltermarkt sind habe ich das Gefühl, wie sich Harry grad vorstellt, wie das damals gewesen sein könnte, binnen Sekunden alle Fehler und unpassenden Dinge aufnimmt, und sich die Gespräche sehr schnell um genau eben enes drehen.

Es stört mich nicht, ich finde es auch nicht schlimm - ich kenne Harry ja nun doch schon eine Weile, aber es fällt mir auf. Jedesmal aufs Neue.

Ich weiß nicht, inwieweit Harry das aktiv wahrnimmt.
Ich selbst habe wohl ähnliche (mir bisher nicht bewusst gewesene) Macken. Anderer Natur, aber ich selbst nehme sie nicht wahr, und auf andere wirken sie komisch, befremdlich.
Wenn einem selbst das nicht klar ist, dann versteht man einfach die Reaktionen (oft Anfeindungen) anderer nicht. Man erlebt es seit der ersten Schulklasse immer und immer wieder - und versteht es nicht. Man weiß nicht, was man schon wieder falsch / anders als die andern gemacht hat.
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 22:19

Aber dass du so bist wie du bist, ist gut so. Ich will jetzt nicht in Gesülze verfallen laugh , aber das muss man schon mal sagen. Jeder ist okay wie er ist, wie auch immer er ist. Solange er niemanden bewusst und gezielt verletzt oder sonst was anstellt. Aber dafür gibt es dann die Justiz, die in Deutschland ja auch meistens nach meinem Verständnis gut abwägt. Jeder hat auch Gründe dafür warum er so ist wie er ist. Und dafür muss man sich nicht schämen oder darin eine Krankheit suchen. laugh
Wenn Thomas gerne über Mittelalterdetails nachdenkt: Ist doch super. Das ist halt sein Hobby.
Wenn Du durch die Gegend wippst wenn du aufgeregt bis: Ok. Wen störts? Immerhin weiß man was du denkst und das finde ich immer angenehm an anderen Leuten.
Erst Eigenarten machen einen zu was besonderem.
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 22:25

Asperger würde ich nicht zwangsläufig als Krankheit sehen. Extreme Ausprägungen - vielleicht - doch nichtmal da bin ich mir sicher.
Aber wenn sich das Syndrom nur leicht zeigt, dann sind die Beeinträchtigungen überschaubar - und es ist ja oft so, dass man diese Schwächen durch andere Stärken ausgleichen kann.

Aber es schadet nie zu wissen, woran man ist. Wenn man die Diagnose hat, dann kannman damit umgehen, kann es anderen Menschen auch erklären.
Wenn sichergestellt ist, man bildet sich was ein, dann hat man eine reelle Chance seine Marotten abzulegen.

Aber ich bin seit längeren auf der Suche nach "etwas" (ich weiß nicht was, aber mir fehlt irgendwas was ich über mich wissen muss/sollte - aber nicht weiß, um mit meinem Leben besser klarzukommen), und das ganze Thema liefert mir einen wichtigen Anhaltspunkt der es mir wert ist, eine profesionelle Sichtweise einzufangen.
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 22:30

Ja, das ist nie verkehrt. Kannst du zumindest nix falsches machen laugh.

Aber steiger dich halt nicht rein. Ich kann dir auch viele Dinge aufzählen, die ich an mir nicht mag. Dass ich manchmal besserwisserisch bin, zum Beispiel. Oder dass ich manchmal egoistisch handle. Oder dass ich zu lange Texte schreibe, die am Ende uninteressant sind tongue . Oder dass ich mich oft schlechter mache, als ich eigentlich bin. Damit muss man halt umgehen lernen.
Posted By: Damocles_

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 22:42

Krankheiten sind evolutionsbiologisch im Prinzip alle körperlichen Eigenschaften welche einem das Überleben/Fortpflanzen
in der Steinzeitgesellschaft verhindert hätten.
(oder die Gruppe / Nachfahren daran gehindert hat)

Ein Autist wird kaum durchgeschleift worden sein.
Jemand mit Aspergers hatte vielleicht ein paar Raufereien,
aber war wohl eher derjenige, der die Pfeilspizen für die
Jäger präpariert hat.
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 22:56

Originally Posted By: Rondidon
Ja, das ist nie verkehrt. Kannst du zumindest nix falsches machen laugh .

Aber steiger dich halt nicht rein. Ich kann dir auch viele Dinge aufzählen, die ich an mir nicht mag. Dass ich manchmal besserwisserisch bin, zum Beispiel. Oder dass ich manchmal egoistisch handle. Damit muss man halt umgehen lernen.


Reingesteigert habe ich mich schon lange vor diesem Thread.
Irgendwoher muss es ja kommen, dass die Leute mich grundsätzlich erstmal als komisch einstufen. Das verfolgt mich seit ich mich an das Problem erinnern kann, und ich habe es nie verstanden - und nie abstellen können.
Allerdings hab ich erst in eine andere Richtung gesucht und konnte mich zwar in eine gewisse Linie einsortieren, aber ich verstehe das Warum nicht.
Und hier hoffe ich jetzt, weiterzukommen. Und wenn es nur ein kleines bisschen ist.
Posted By: Toast

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:22

Ich denke man muss da auch ein wenig vorsichtig sein und nicht alles in Schubladen einordnen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass z.B. Dinge wie Burn-Out sehr schnell inflationär eingesetzt werden. So simpel liegen die Dinge aus meiner Sicht aber nicht - es kann so viele unterschiedliche Gründe für Verhaltensweisen, Krankheiten, Neigungen oder sonstirgendwas geben. Wenn man also meint einem praktischen Oberbegriff gefunden zu haben wäre ich vorsichtig...

Vor allen Dingen sollte man sich von der Normalität verabschieden - sowas gibt es einfach nicht. Wir alle haben keine perfekte Kindheit, keine perfekte Umgebung und sind selber schonmal gar nicht perfekt. Da hat jeder sein eigenes Päckchen zu tragen mit Traumas oder schlechten Erfahrungen im großen wie im kleinen Maßstab. Auch sollte man vielleicht die denkweise ändern - gerade wenn man dann so was wie hier im Thema liest was Asperger angeht. Gewisse Entwicklungen sind nunmal nicht krankhaft oder schlecht (von wirklich krassen Beispiele die in Richtung geistiger Behinderung gehen mal abgesehen), sondern schlicht und ergreifend natürlich. Ich denke gerade die Kindheit ist da sehr stark prägend und so verfällt man in gewisse Schutzreaktionen die nichtmal zwingend logisch oder gar hilfreich sein müssen...

Heute weiß ich zum Beispiel, dass einige meiner Reaktionen auf gewisse Mobbing-Tendenzen mir gegenüber kontraproduktiv waren und mich noch viel mehr zur Zielscheibe gemacht haben. Aus damaliger Sicht waren meine Verhaltensweise aber die einzige Möglichkeit zu reagieren und zum Reflektieren des Ganzen fehlte mir einfach Lebenserfahrung und vor allem der nötige Abstand zum Geschehen. Trotz all dieser Erkenntnisse hilft mir das heute aber auch nur begrenzt weiter, denn gewisse Dinge lassen dann einfach Narben und eingefahrene Verhaltensweisen, Ängste oder was auch immer zurück, wobei "Narben" jetzt vielleicht etwas dramatisch klingt, aber es drückt ganz gut aus was ich meine. So kann ich mir dann auch gewisse Sachen erklären wie zum Beispiel ein Unwohlsein wenn man im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. In Bezug damit habe ich halt viele schlechte Erfahrungen gemacht und somit ist es denke ich nur natürlich, dass ich Probleme habe was das angeht. Man sollte sich hier aber nicht entmutigen lassen und auch wenn man die Erfahrungen und daraus falsch gelernten Letionen kaum noch ungeschehen machen kann, so ist das dennoch nicht das Ende der Fahnenstange. Ich hatte zum Beispiel Probleme mit dem Vorträge halten. Klar - man steht voll im Mittelpunkt (was ja auch so schon für niemanden eine alltägliche Situation ist und selbst dann ist Lampenfieber ja eine ganz natürliche Sache) was dann auch noch schwieriger ist, wenn das in der Schule vor der Klasse geschieht wo man diese Situation ja tunlichst vermeiden will. Ich habe da zunächst dann immer wie vom Schüttelfrost getroffen dagestanden und unkontrolliert gezittert und dazu gesellte sich dann passenderweise noch der übliche Fluchtreflex der einem das Denken erschwerte was die ganze Situation dann natürlich noch schwieriger machte. Allerdings hatte ich soviel Selbstbeherrschung, dass ich meinen Vortrag dann trotzdem einfach durchgezogen haben so gut es ging. Rückblickend kann ich da sogar ganz stolz auf mich sein, denn vom zitternden Körper, der zitternden Stimme und dem "Chaos im Kopf" abgesehen habe ich da stets ordentliche Leistungen erbracht die oftmals sicherlich besser war als bei jenen ohne derart erschwerende Umstände (ja, ja, Selbstbeweihräucherung :D). Glücklicherweise kann ich aber sagen, dass ich das in den Griff bekommen habe und heute Vorträgen recht gelassen entgegensehe (vielleicht sogar gelassener als so manch anderer) und auch diese ganzen Ticks im Sinne des Zitterns nicht mehr habe...

Der Grund warum ich das jetzt erzählt habe ist folgender: Nur weil ich diese Probleme hatte sehe ich mich nicht an irgendeinem Syndrom "erkrankt" das soziale Interaktion erschwert (wobei ich weiß Gott auch abseits dieses Beispiels hier durchaus Probleme habe - wahrscheinich teilweise auch durch die genannten Ursprünge entstanden). Ich glaube, um es mal "physikalisch" auszudrücken, an ein Actio und Reactio Prinzip. Wir reagieren auf gewisse Erfahrungen und prägen uns damit. Dabei treffen wir oft nicht die klügste Wahl (falls es sowas überhaupt gibt) weil wir nicht selten auch gar nicht anders können. Das gehört für mich zum Leben dazu und es widerstrebt mir hier "Krankheiten" oder "Syndrome" zu sehen. Die Existenz außerordentlicher "Fehlentwicklungen", die es an sich verhindern, dass sich bestimmte Dinge entwickeln oder möglich sind bestreite ich dabei gar nicht...

Ohne jetzt Firoball zu nahe treten zu wollen, aber so wie ich die Beiträge verstehe geht das aus meiner Sicht in die falsche Richtung. Man ist wer man ist mit all seinen Stärken und Schwächen und sollte es tunlichst vermeiden sich von anderen erklären zu lassen was bei einem suboptimal läuft. Jeder lebt so wie er von den eigenen Erfahrungen geprägt wurde. Da der Großteil von uns ja wohl schon erwachsen ist sollte man an dieser Stelle dann auch in der Lage sein Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und auch über ein Selbstbewusstsein verfügen. So gesehen sollte dann jeder genug Selbstreflexion haben, um die eigenen Handlungsweisen zu überdenken. Daher finde ich auch Firoballs Einstellung (zumindest die, die ich aus seinen Beiträgen herauslese) etwas zu kurzsichtig. Sich von jemand anderem was sagen zu lassen, damit man sein Verhalten anderen gegenüber dann "erklären" kann ist aus meiner Sicht der falsche Ansatz. Damit läuft man schnell Gefahr es sich zu leicht zu machen - gerade wenn gewisse Begriffe (Burn-Out war da ein Beispiel) für heute immer schwammigere Begriffe werden. Stattdessen sollte man die eigenen Verhaltensweisen überprüfen und selbst überlegen ob da in der derzeitigen Lebenssituation und den gesammelten Erfahungen heraus eine Änderung am Verhalten angebracht wäre. Wenn man da anderer Meinung ist sehe ich da auch nur wenig Bedarf etwas zu tun - selbst wenn das Verhalten dann ein wenig "atypisch" ist...

Ein Problem wo man sich dann aber wirklich Hilfe suchen sollte ist aus meiner Sicht aber erst dann gegeben, wenn diese Selbstreflexion und Fähigkeit zur Änderung nicht gegeben ist. Wie etwa in dem hier im Thema verlinktem Video des Mädchens mit Asperger: Die beschrieb ja etwa, dass wenn jemand zum Spielen kommt sie das gerne tun möchte, aber nicht kann und sich dann in "Einzelspieler-Aktivitäten" vertieft. Dann ist es sicherlich angebracht Hilfe zu suchen, aber wenn man so ist wie man ist und dann eine Liste mit Punkten die für Asperger sprechen gewisse Übereinstimmungen liest, dann ist das für mich kein Anzeichen eines krankhaften Verhaltens...

Interessant finde ich aber auch Firoballs (EDIT: inzwischen nicht mehr tongue ) letzte Aussage hier (sorry wenn ich jetzt ein wenig auf dir rumreite smile) von wegen einer Suche nach "etwas", die hier sozusagen das Tüpfelchen auf dem i bildet. Das ist doch eine der natürlichsten Sachen von allen! Das ist doch gerade der Antrieb, der uns zur Religion, zur Philosophie und der Frage nach dem Sinn des Lebens führt! Da braucht man keine "professionelle Sichtweise" um sich das erklären zu lassen. Das ist in uns allen fest verankert aber spielt in unserem Alltag halt nur selten eine "gesprächswerte" Rolle, da wir mit dem Leben an sich meist genug um die Ohren haben. Ich denke das kennen wir alle vor allem vom Ende der Pubertät. Zumindest ich habe da ein gewisses Interesse für die Religion / den Sinn des Lebens entwickelt, wobei ich da nur ganz ganz selten mit jemanden drüber gesprochen habe (was wahrscheinlich auch daran lag, dass nachdem mich keine der großen Weltreligionen überzeugen konnte anfing im Esoterik Bereich zu stochern, auch wenn der "Bullshit-Faktor" dort oftmals größer war als bei den Weltreligionen). Im Endeffekt habe ich mir so dann ein eigenes Bild gemacht und würde sogar soweit gehen zu sagen, dass mein Weltbild und Glaube in gewisser Weise "ungewöhnlich" ist, wenn gleichzeitig auch nüchtern betrachtet überraschend logisch, aber das soll hier nicht das Thema werden. So konnte ich aber meine Suche nach dem "Etwas" ein gutes Stück befriedigen / vorantreiben. Ganz los lassen einen solche Fragen natürlich nie, weil es die ultimativ eindeutigen Antworten ja nicht gibt. Zumindest nicht solange dieses Jahr nicht doch noch was heftiges passiert... grin
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:23

@Firo: Naja als ich dich vor 6 1/2 jahren auf der Dusmania getroffen habe, fand ich dich nicht komisch. Aber das kann ich mit dem Altersunterschied auch schwer einschätzen. Jedenfalls konnte ich das damals nicht laugh .

Edit: Oh mein Gott Toast, soll ich das jetzt lesen??! . Wie lange hast du denn dafür gebraucht?
Ich habs mir mal ausgedrückt und les es als Nachtlektüre. laugh
Posted By: Toast

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:28

Originally Posted By: Rondidon
Edit: Oh mein Gott Toast, soll ich das jetzt lesen??! grin . Wie lange hast du denn dafür gebraucht? laugh

Tja, ich mag ausladendere Diskussionen in Textform sehr gerne (wie man am letzten Beitrag sieht) und ziehe sie je nachdem einem Gespräch auch schonmal vor. Welchem Syndrom entspreche ich damit? grin
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:31

Journalisten-Syndrom. Das ist übel und führt zu Geltungssucht. Da musst du aufpassen. laugh
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:36

Ok das war nicht lustig, aber mir ist nichts besseres eingefallen ^^ . Bis Morgen.
Posted By: Toast

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:42

Ach keine Angst, der Humor ist schon bei mir angekommen und meine Antwort war dann auch in gleicher Weise gedacht - deswegen der Smiley. War in der Tat mehr Text als ursprünglich geplant, wahrscheinlich weil ich unterbewusst dem Lernen für die anstehende Klausur entgehen wollte... wink
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/29/12 23:54

Das Problem ist, es geht mir unter anderem um Dinge, die ganz klar als (psychische) Krankheit einzustufen sind, und die ich hier nicht weiter erwähnen will. Und das versuche ich zu verstehen. Wie kam es dazu, wo kommt das her. Denn angeboren war es wohl kaum, sondern da haben bestimmte Erlebnisse mitgespielt.

Das haut aber nicht hin, wenn ich die möglichen Ursachen (siehe weiter oben) außer Acht lasse und das einfach so hinnehme. Das habe ich lang genug getan ("das wird schon"), ohne einen Fortschritt gemacht zu haben!
Deswegen will ich die Ursache rausfinden. Ich habe eine Menge anderer Problemchen, die einfach nur markanter Chrakter sein mögen, aber eben auch mehr. Was ich daraus dann mache - das hängt von der Erkenntnis, die sich mir erschließt, ab. Evtl. kann ich auch einfach garnichts dagegen machen. Oder es ist ein Knoten im Kopf, der gelöst werden muss.
Und wenn ich somit von sehr auffälligen Eigenheiten erfahre, die ich selbst noch nie an mir bemerkt habe, dann ist das für mich sicherlich ein Grund, das auch mal genauer anzuschaun.

Das hat mit leicht machen und Kurzsichtigkeit nichts zu tun! Für mich ist das ein Lichtblick, mich mit einer Situation zurechtzufinden, die mich auch schon in ganz andere Gefilde getrieben hat, weil ich nicht so recht wusste, wie das alles weitergehen soll.
Posted By: Toast

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 00:10

Ok, wenn du da gewisse Dinge siehst, wo du wenig Einfluss drauf zu nehmen können scheinst, da du es ja als "krankhaft" ansiehst, dann ist die Suche nach Hilfe - wie ja auch beschrieben - sicherlich sinnvoll. Streckenweise klang es halt so, als käme dir das Gelesene sehr gelegen um anderen deinen Charakter über "leichtes Asperger" zu erklären...

Ansonsten ist vieles natürlich "Geschmackssache". Wenn man von jemandem über gewisse Eigenheiten aufgeklärt wird, die man selber gar nicht sieht wäre das für mich etwa ein prima Ansatz um an mir selbst zu arbeiten, anstatt darüber erstaunt zu sein und mich von jemandem genau analysieren zu lassen, um evtl. noch mehr dieser Eigenheiten aufzudecken. Sowas kann schließlich auch ein ganz spannendes Unterfangen sein - so kann ich heute ja etwa gewisse kontraproduktive Verhaltensweisen meiner Jugend besser bzw. anders einordnen was mir damals einfach nicht bewusst war. In dieser Hinsicht muss ich aber auch sagen, dass ich mein damaliges Verhalten nicht als "krankhaft", sondern eher als "natürlich" bezeichnen würde, weswegen man das vielleicht nicht vergleichen kann...
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 00:14

Mir wäre es am liebsten wenn ich meinen Charakter mit überhaupt nichts erklären müsste (auch mir selbst gegenüber nicht), aber eine durchs gesamte Leben durchgezogene rote Linie sagt halt was anderes. Dadurch dass ich es ignoriere, geht es nicht weg (lange genug probiert).
Posted By: Toast

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 00:29

Wobei ich auch denke, dass "ignorieren" in der Tat keine Lösung herbeiführen wird - meist muss man da schon "an sich arbeiten". Das "Was?" und "Wie?" sind da dann natürlich die Nüsse die es zu knacken gilt und für die es sicherlich auch keine Patentlösung gibt...

Naja, wie auch immer: Egal wie du's nun angehst - ich wünsche dir viel Erfolg dabei! laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 00:55

Originally Posted By: Rondidon
Ok das war nicht lustig, aber mir ist nichts besseres eingefallen
Also ich hab schon schmunzeln müssen. wink

Auch über das "Ausgedrucken und als Nachtlektüre lesen" (ich hoffe, das war überhaupt ein Witz?! grin ).
Ich selbst habe seit ca. 10 Jahren ein echtes "papierloses Büro". Ich drucke so gut wie nie etwas aus. Alles was ich brauche, habe ich entweder im Computer oder in meinem Kopf. Auch zu Hause habe ich keinen Drucker. Und sogar wenn ich z.B. irgendwelche interessanten Zeitungsartikel (aus einer Papier-Zeitung) aufbewahren möchte, mache ich eher ein Digitalfoto davon, als das Papier aufzubewahren.
Posted By: Myrkling

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 02:35

Ich stimme Toast zu, wenn er schreibt, dass man hier mit Selbstdiagnosen vorsichtig sein sollte. Einige der Asperger-Symptome können beispielsweise auch mit sozialer Angst oder Unsicherheit erklärt werden. (Ich beziehe mich hiermit jedoch nicht explizit auf irgendeinen Threadteilnehmer.)

Ich finde es auch unglaublich schwierig, anderen Menschen in die Augen zu sehen und anschließend den Blickkontakt zu halten. Es macht mich total nervös, wenn ich das Gefühl habe, von anderen Personen angestarrt zu werden. Das ist besonders lästig, wenn ich abends mit der Bahn oder dem Bus fahre und sich die Gesichter aller Personen in den Fensterscheiben widerspiegeln.

In Gesprächen bin ich meistens angespannt und verfalle in ein In-die-Augen-starren. Ich habe zwar überhaupt keine Probleme damit, Mimik, Gestik und die Botschaft meines Gegenübers zu verstehen, kann aber häufig nicht angemessen darauf reagieren. Beispielsweise kann ich normalerweise nur neutrale bis leicht positive Gefühle zeigen (obwohl ich ein vermutlich normales Gefühlsspektrum habe), unabhängig davon, ob das Geschilderte positiv oder negativ ist.

Allgemein interessiere ich mich für Menschen und bin gerne mit ihnen zusammen. In Gesellschaft wird man allerdings schnell mit den eigenen Unzulänglichkeiten konfrontiert. Es ist angenehmer, das zu vermeiden. laugh

Ich würde mich auf jeden Fall nicht als Asperger einstufen. Gestern hatte ich 26 Punkte, heute 24.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 03:17

Originally Posted By: Firoball
Ich kenne Harrypotter ja schon etwas, und hoffe es ist ok, was ich nun schreibe.
Ja, ich habe keine Probleme damit. Ist auch für mich interessant, wie andere über mich denken. wink

Originally Posted By: Firoball
An Harry fällt mir auf, dass er sehr zielstrebig ist, sehr verbissen, sich an Details aufhängt und sie hinterfragt, dran rumgrübelt, und im Zweifelsfall auch keine Kosten und Mühen scheut um dort weiterzukommen. Und zwar immer, wenn ich ihn treffe.
Haha, ja das stimmt.
Hat aber wahrscheinlich damit zu tun, dass wir uns hauptsächlich an "mittelalterlichen" Orten getroffen haben, die für mein "Pax et Bellum"-Projekt besonders interessant waren. Für mich waren die Mittelalterfeste weniger ein Fest und Unterhaltung, sondern viel mehr vergleichbar mit einem Forschungsprojekt oder einer Fotosafari. Also "Arbeit" pur. Ich hatte dabei mein Gehirn sozusagen auf 300% Leistung übertaktet, und habe nach allem Ausschau gehalten, was irgendwie für mein Projekt verwertbar sein könnte. Sogar im Tragen der Rüstung sah ich ein "Forschungsprojekt", weil ich dadurch persönlich erleben wollte, wie man sich als Ritter so fühlt. Wie es sich so anfühlt, wenn man in einer Rüstung steckt, welche Einschränkungen und Probleme man damit hat, wie die Akustik unter einem Helm ist, wie leicht man erschöpft ist, etc., etc.! Eben, um das dann in meinem Spiel so wirklichkeitsnah wie möglich wiedergeben zu können. So habe ich z.B. gelernt, dass die Ritter damals in einem Zeltlager wohl kaum die ganze Zeit über mit einem Helm und einem Schild herumgelaufen sein können. Sondern die werden, genauso wie wir, alles unnötige Zeugs in irgendeinem Zelt abgelegt haben. wink

Im Jahr 2011 war ich übrigens auf keinem einzigen Mittelalterfest. Ich hatte zu viel arbeiten müssen. frown
Und 2010 war ich erstmals ohne Digitalkamera auf einem Mittelalterfest. Weil ich auch mal das Fest genießen wollte, ohne ständig ans Fotografieren denken zu müssen.


Originally Posted By: Firoball
Ich weiß nicht, inwieweit Harry das aktiv wahrnimmt.
Ja, ich nehme es aktiv wahr. Und ich versuche auch oft, es möglichst zu verbergen. Aber das gelingt mir leider nicht immer. wink

Ich merke das oft bei meinen Reisebegleiterinnen bei meinen Frankreich-Reisen. Die sehen eine Burg natürlich mit ganz anderen Augen als ich. Für sie ist eine Burg nett anzusehen, aber nach ein paar Minuten haben sie sich satt gesehen, und es wird langweilig für sie. Und sie wundern sich dann immer, warum ich 15 Minuten lang vor einer langweiligen Burgmauer stehe, und dutzende Fotos davon schieße. Für mich selbst erzählt diese Mauer aber spannende Geschichten. Ich entdecke darin z.B. verschiedene Schichten von Steinen, die auf verschiedene Bauabschnitte hindeuten. Kann oft erkennen, aus welcher Zeitepoche welcher Teil der Mauer stammt. Erkenne Muster in der Mauer, erkenne Reste von einem ehemaligen Verputz, Reste von Farben, etc. etc.! Und in meinem Kopf setzt sich dann langsam ein Bild zusammen, wie die Burg im 14.Jahrhundert ausgesehen haben könnte.

Und natürlich will ich nicht, dass meine Reisebegleiter sich zu sehr langweilen. Und daher versuche ich, meine "Arbeit" möglichst schnell zu erledigen. Und dann später, wenn ich mir zu Hause die Fotos anschaue, ärgere ich mich dann selbst über mich, weil ich mir nicht mehr Zeit genommen hatte, um noch mehr Fotos zu schießen oder die Burg noch genauer zu studieren. Am liebsten würde ich ja mehrere Tage bei einer Burg verbringen. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, dass ich heuer vermutlich ALLEINE nach Frankreich fahren werde (so wie letztes Jahr die 3 Tage in Les Baux de Provence). Dann kann ich mir für eine Burg so viel Zeit nehmen, wie ich möchte. Allerdings fühle ich mich dabei nie sehr wohl, wenn ich ganz alleine in einem fremden Land unterwegs bin. Wenn ich dann irgendetwas interessantes erlebe, bin ich immer ein wenig traurig, weil ich das Erlebte nicht mit einer anderen Person "teilen" kann.


Originally Posted By: Firoball
und im Zweifelsfall auch keine Kosten und Mühen scheut um dort weiterzukommen
Das stimmt. Ich will gar nicht nachrechnen, wieviel Geld ich schon in mein Hobby hineingesteckt habe.


Originally Posted By: Firoball
Denke ich nehme das alles mal als Anreiz, mal mit einem mir noch unbekannten Arzt drüber zu sprechen. Jedenfalls hat das gezielte Nachfragen bei Freunden nach komischen Eigenheiten, die stark auffallen, mehr geliefert als ich erwartet hatte.
@Firoball: Okay, Robert, jetzt sprechen wir mal über DICH. wink
Ich glaube, Du hast in Wahrheit nur ein EINZIGES Problem: Du hast zu wenig Selbstvertrauen. Du schätzt Dich schlechter ein, als Du wirklich bist.
Mir ist das besonders stark bei unserem Frankreich-Urlaub aufgefallen. Du hattest Dich bei mir ständig für Dein Verhalten entschuldigt. Hast Dich ständig dafür entschuldigt, dass Du so viel Blödsinn redest, dass Du nervst, etc. etc., aber in Wahrheit konnte ich das gar nicht nachvollziehen. Das einzige was wirklich genervt hat, waren Deine ständigen Entschuldigungen, und dass Du Dich schlechter gemacht hast, als Du bist.

Okay, Du bist ein etwas schrulliger Typ. Mit ausgefallenen Hobbies und so. Aber das ist doch nichts Negatives. Im Gegenteil, das macht Dich doch erst sympatisch. Es gibt nichts langweiligeres als "normale Durchschnittsmenschen". Wer will schon einen Einheitsbrei?! wink

Also meiner Meinung nach musst Du an Dir gar nichts ändern. Du bist perfekt, so wie Du bist. Und es macht auch wenig Sinn, sich verändern zu wollen. Du bist so wie Du bist, und daran wird sich bis zu Deinem Tod auch nichts ändern. Du musst nur lernen, mit Dir selbst zufrieden zu sein. Also nicht herumjammern und Dich für Dich selbst entschuldigen - weil dann wirkst Du auf andere Menschen wie ein Schwächling, oder ein Versager. Das kommt nie gut an. Vor allem nicht bei Frauen, die ja starke Typen mit Selbstvertrauen haben wollen. Umgekehrt darf man aber auch nicht den Fehler machen, sich zu verstellen. Am besten, Du bist einfach so wie Du bist, und stehst auch dazu.

Und nicht ständig hinterfragen, ob Du etwas falsch gemacht hast. Geh immer davon aus, dass Du nichts falsch machst. Und wenn Du wirklich einen Fehler machst, der andere Menschen stört, dann werden die anderen Dich eh darauf aufmerksam machen. Und wenn andere Menschen dich generell nicht mögen, oder wenn es andere Menschen stört, dass Du mit dem Oberkörper wippst (was mir übrigens noch nie aufgefallen ist), oder wenn es sie stört, dass Du nicht lange in die Augen schauen kannst (was übrigens die wenigsten Männer gerne tun - im Gegensatz zu Frauen), dann vergiss diese Menschen einfach. Die sind es dann nicht wert, dass Du Dich mit ihnen abgibst.

Übrigens: alle aus meinem Freundeskreis, die Dich kennen (von Mittelalterfesten), haben noch nie etwas negatives über Dich gesagt.
Moment, da fällt mir doch etwas ein! grin Die Silvia hatte mal gesagt, dass Du manchmal abwertend über Frauen sprichst. Daran solltest Du vielleicht etwas ändern. wink So wie ich Dich einschätze, dürfte das aber für Dich so eine Art Selbstschutz sein?! Weil Du keine Enttäuschung erleben willst, gibst Du Dich nach außen so, als ob Du generell nichts mit Frauen zu tun haben willst. Vermute ich mal.

Also kurz gesagt: bleib so wie Du bist, und akzeptiere Dich so wie Du bist. Meiner Meinung nach brauchst Du auch keinen Arzt oder Psychologen. Das einzige, worauf Du in Zukunft aufpassen musst, ist meiner Meinung nach ein Problem, das mit "A" anfängt (ich will jetzt hier nicht darüber schreiben, weil ich nicht weiß, ob es Dir recht ist. Und vielleicht irre ich mich ja auch?! Es ist etwas, was mir im Urlaub negativ aufgefallen war. Stichwort: "zum Einschlafen". Ich hoffe, Du weißt, was ich meine?! wink ).
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 03:32

Originally Posted By: Myrkling
Ich finde es auch unglaublich schwierig, anderen Menschen in die Augen zu sehen und anschließend den Blickkontakt zu halten. Es macht mich total nervös, wenn ich das Gefühl habe, von anderen Personen angestarrt zu werden.
Das ist normal. Es gab da glaube ich mal eine Studie, bei der herauskam, dass das bei fast allen Männern so ist. Man kann sogar Raubtiere einschüchtern, indem man ihnen lange Zeit in die Augen starrt.

Nur Frauen sind da irgendwie anders. Ich finde das immer lustig, wenn ich beim Autofahren andere Autofahrer durch den Rückspiegel betrachte. Frauen verdrehen immer den Kopf, wenn sie mit ihren Beifahrern sprechen (was ja nicht ungefährlich ist - ich bete dann jedesmal, dass mir die Fahrerin nicht hinten auffährt). Männer dagegen blicken immer geradeaus, wenn sie mit ihren Beifahrern sprechen. Nur wenn die Beifahrerin ihre Frau oder Freundin ist, dann verdrehen auch sie manchmal den Kopf und blicken ihnen in die Augen. Und wahrscheinlich auch nur deshalb, weil sie von ihren Frauen immer wieder den Vorwurf bekommen haben, dass sie das nicht tun?! grin
Posted By: Damocles_

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 04:27

Quote:
Frauen verdrehen immer den Kopf, wenn sie mit ihren Beifahrern sprechen


Naja Brombeeren rennen ja auch nicht weg, das Mammut schon. wink

Quote:
Für mich waren die Mittelalterfeste weniger ein Fest und Unterhaltung, sondern viel mehr vergleichbar mit einem Forschungsprojekt oder einer Fotosafari.


Im Gunde zeigt das ja nur Dein Interesse an der Thematik. So wie
ein Musiker auch bei einem Konzert andere Sachen aufnimmt als
jemand der nur Party machen will.
(Die Feste gibts ja auch vor allem wegen Leuten wie Dir, die das mittelaterthema visualisieren, sonst
hätte man auch ein Bierzelt mit Wolle-Petri Musik machen können, wenn man
nur feiern möchte)

Ich glaube die Mitarbeit an experimenteller Archäologie

http://de.wikipedia.org/wiki/Experimentelle_Arch%C3%A4ologie
, die mittelalterliche Techniken/Tagesabläufe untersucht wäre das richtige für Dich.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 05:58

Originally Posted By: Damocles_
Naja Brombeeren rennen ja auch nicht weg, das Mammut schon.
Ich glaube, das hat weniger mit dem Sammeln von Beeren zu tun, als mit der Fortpflanzung und dem Aufziehen von Kindern. Frauen schauen in die Augen, weil sie da unterbewusst einiges herauslesen können (so Gefühls-Dinge halt grin - also das, was wir Männer angeblich nicht verstehen).
Angeblich haben einige Frauen in den Sehzellen auch zwei Farbrezeptoren für die Farbe Rot. Sie können also mehr Rottöne unterscheiden als Männer. Man vermutet, dass das dazu dient, damit Frauen Errötungen im Gesicht leichter erkennen können.
Was für Männer so aussieht: smile ... sieht für Frauen dann so aus: blush ... Dadurch erkennen sie leichter, ob jemand lügt oder ob jemand ehrlich ist.

Ein Männchen hat es mit der Fortpflanzung ja ziemlich leicht. Man sucht sich einfach das nächstgelegene Weibchen, dann das nächste, dann das nächste, ... usw.! wink
Bei Weibchen ist das nicht so einfach. Wenn die sich den FALSCHEN Partner aussuchen, dann haben sie Pech gehabt. Dann müssen sie erst mal 9 Monate warten, und überleben diese Zeit womöglich nicht einmal, wenn der Partner nicht treu bleibt und das Weibchen während der Schwangerschaft vor z.B. wilden Tieren oder amoklaufenden Mammuts beschützt. Deshalb ist es für Weibchen sehr wichtig, dass sie den Richtigen erkennen. Und deshalb hat ihnen die Natur soetwas wie Lügendetektoren eingebaut. Das funktioniert über Gerüche, durch Erkennung von Errötung, und eben auch durch Blicke in die Augen.


Originally Posted By: Damocles_
Ich glaube die Mitarbeit an experimenteller Archäologie die mittelalterliche Techniken/Tagesabläufe untersucht wäre das richtige für Dich.
Im Prinzip tue ich das eh. Ich lese Bücher und Zeitschriften über experimentelle Archäologie, manches schaue ich mir auch direkt vor Ort an. In Frankreich gibt es ja ein paar Orte, wo soetwas regelmäßig gemacht wird. z.B. die Burgbaustelle in Guédelon, oder das mittelalterliche Bauerndorf in Saint Julien-aux-Bois. Ohne die experimentelle Archäologie könnte ich das Mittelalter ja gar nicht rekonstruieren. Weil es zu viele Wissenslücken gibt, zu viele Dinge sind aus dem Mittelalter nicht überliefert. Da hilft dann nur die experimentelle Archäologie weiter.

Manches mache ich sogar selbst - z.B. mit Feder und Tinte auf echtem Pergament schreiben. Oder ich habe auch Pergament-Briefe auf verschiedene Arten gefaltet, und habe dann die Falt-Kanten (oder wie immer man das nennt, also der Knick, der beim Falten entsteht) mit entfalteten Briefen und Urkunden auf Fotos in Büchern oder in Museen verglichen. Dadurch weiß ich jetzt wie, und in welcher Reihenfolge man damals Briefe gefaltet hatte, und wie man danach dann den gefalteten Brief versiegelt hatte. Briefverkehr wird schließlich ein wichtiger Bestandteil meines Spieles sein. Daher war das für mich sehr wichtig.

Oder ich habe auch experimentiert, wie man Siegelabdrücke am besten herstellen kann. Und dabei bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass der einzige sinnvolle Weg der ist, dass man das Wachs zuvor in einem Gefäß oder einem Löffel über einer Flamme erwärmt, sodass es flüssig wird. Und erst dann gießt man es möglichst schnell auf das Pergament (oder in eine Tonschale) und drückt den Siegel-Stempfel drauf. Das Tropfen von Wachs aus einer Kerze konnte ich ausschließen, weil: Erstens wurde die Form dadurch nicht rund genug. Zweitens war das Wachs schwarz vom Ruß, wenn es direkt von einer Kerze tropfte. Und drittens waren die ersten Tropfen schon wieder hart und getrocknet, bis das gesamte Wachs am Pergament war.
Interessanterweise zeigen Hollywood-Filme in letzter Zeit auch genau meine Methode, die ich vor ein paar Jahren herausgefunden hatte. In früheren Filmen wurde das Wachs noch auf das Pergament getropft. Offensichtlich sind andere "experimentelle Archäologen" zu dem selben Ergebnis gekommen wie ich?! laugh

Ach ja: falls ich mich irgendwann hier im Forum nicht mehr melden sollte, dann ist vermutlich eines meiner Experimente schief gelaufen. grin
Weil es gibt da etwas, was ich gerne mal ausprobieren möchte. Auf mittelalterlichen Darstellungen von Seeschlachten sieht man nämlich immer wieder Ritter in Rüstungen, die im Meer schwimmen. Normalerweise geht man ja davon aus, dass man mit einer 20 kg schweren Rüstung sofort unter geht. Aber ich glaube, dass das möglicherweise ein weit verbreiteter Irrtum ist. Weil unter einer Rüstung trägt man ja einen Gambeson (also eine dicke gefütterte Schutzkleidung). Die Wasserverdrängung ist also recht groß. Und es gibt bestimmt auch viele Luftkammern unter der Rüstung. Also ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die mittelalterlichen Darstellungen stimmen, und dass man tatsächlich in einer Rüstung zumindest einige Zeit lang schwimmen kann. Aber das müsste mal jemand ausprobieren. wink
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 13:01

Quote:
Auch über das "Ausgedrucken und als Nachtlektüre lesen" (ich hoffe, das war überhaupt ein Witz?!).

Nur so halb. Ich habe es mir wirklich ausgedruckt und gestern Abend noch gelesen. Ich mach das bei längeren Artikeln immer, weil mir vom Bildschirmlesen bei langen Texten schwindelig wird, was ich hinterher nur durch Sport oder einen Spaziergang wieder wegbekomme. Ich brauche da immer etwas Ausgleich laugh .

Den folgenden Text könnt ihr euch auch ausdrucken falls ich da alles reinquetschen kann, was mir gerade so im Kopf rumschwirrt, befürchte ich. Zu Firoball:

Was Thomas geschrieben hat, finde ich sehr wichtig. Es hilft mir deine Situation anders einzuschätzen und ich möchte dir in dem zusammenhang mal etwas persönlicheres erzählen.

Ich konnte mich mit dem Text ziemlich gut identifizieren. Ich bin auch jemand, der sich gerne schlecher redet/denkt, als er eigentlich ist. Und ich weiß woran das liegt. Aber dazu später.
Rückblickend betrachtet hatte ich meine ganze Schulzeit lang immer Probleme mich selbst richtig einzuschätzen. Nicht auf der "Wissens-Ebene". Bei Diskussionsrunden in Gemeinschaftskunde, Biologie oder sonst was war ich immer sehr standhaft und selbstbewusst. Auch das Präsentieren fiel mir leicht. Auch wenn ich natürlich immer sehr aufgeregt war. Ich habe da meistens sehr gute Noten gemacht.

Was mir jedoch nicht leicht fiel, sind einfache Gespräche. Ich fühlte mich meinem Gegenüber fast immer unterlegen, weil ich mir dachte "Der Gegenüber ist besser, hat mehr Sex-Appeal bei Mädels, und ist einfach viel lockerer drauf, viel spontaner, redet das lustigere Zeugs und ist allgemein cooler!".
Das war nicht bei jedem so, ich hatte auch sehr gute Freunde, mit denen ich wirklich auch über persönliches reden konnte und die auch mit mir sehr persönliches beredet haben. Aber um ehrlich zu sein waren diese Freunde ganz ähnlich gestrickt wie ich. Wir hatten einen ähnlichen Hintergrund und ähnliche Eigenheiten laugh
In dieser Zeit war ein besonderes Problem bei mir immer das mit den Mädels. Ich habe es nur bei ganz wenigen hinbekommen wirklich offen zu sein und mich nicht zu verstellen bzw. keinen Fluchtinstinkt zu entwicklen. Und diese ohnmächtige Schwäche in mir habe ich gehasst, weil es für mich auch keinen Sinn ergeben hat und mich unterlegen gemacht hat.

Ich bin ein ziemlich komplizierter Mensch. Es gibt Bereiche, in denen ich selbsbewusster bin als viele andere. Ich kann mit psychischen Drucksituationen, wo andere Ewigkeiten, ja teilweise jahrelang zu knabbern haben, gut umgehen und sie schnell kompensieren. Und das ohne Hilfmittel. Ich bin in solchen Bereichen stark. Das hat mir diese Sache vor 4 Jahren gezeigt. Aber einfach zu sein, wie und wer ich bin, das fällt mir bei vielen Leuten unheimlich schwer. Nicht, dass ich dann nichts rede, aber ich verstelle mich in vielen Punkten aus, wahrscheinlich, Selbstschutz. Ich will, ja ich kann nicht "schwach" sein. Das ist für mich eine Horrorvorstellung. Speziell in meiner Jugendzeit beobachtete ich mich deshlab ständig selbst. Inzwischen weiß ich aber, dass andere diese Sache und "mich" anders sehen. Eine Freundin z.B. hat das vor einigen Jahren in einem ruhigen Moment mal angesprochen. Sie meinte, ich habe sehr guten Kern, Einfühlungsvermögen und bin eigentlich angenehmer als viele andere. Wenn ich etwas nettes sage, dann meine ich das auch ernst. Das schätzt sie. Und das stimmt auch.

Ich habe speziell in den letzten vier Jahren sehr viel über mein Leben nachgedacht. Unter anderem auch darüber, warum ich so bin, wie ich bin. Ich bin der Jüngste von insgesamt drei Geschwistern, wobei der Altersunterschied 6 bzw. 8 Jahre beträgt. Ich lebte bis zu meinem Auszug vor zwei Jahren in einem Mehrgenerationenhaushalt. Mein Vater ist ein wirklich guter Mensch, der seinerseits seine eigenen Probleme zu tragen hat, aber dadurch sehr zielstrebig und in seinem Tun perfektionistisch sein kann. Er definierte "gut" oder "schlecht" oft durch Taten. Wenn ich etwas machen sollte, musste das so gut sein, wie er das machen würde. Die Küche musste blitzblank abgespült sein, das Haus gepflegt, die Schuhe sauber, der Garten aufgeräumt. Er hat oft seine eigenen Maßstäbe auf alle anderen übertragen und hat einem auch zu verstehen gegeben, wenn ihm etwas nicht passte oder etwas anders anpacken würde. Teilweise auch auf für mich schwierige Weise. Er machte das jedoch unterbewusst und subtil. Manchmal auch offen, aber damit war es dann einfacher umzugehen. Er ist aber kein schlechter Mensch. Er ist nett. Das ist alles ein wenig schwierig zu beschreiben.
Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist, dass es als Kind und Jugendlicher emotional schwierig ist, einem in fast allen Bereichen überlegenen Vater zu genügen. Er ist einfach verdammt gut und kann, ohne Übertreibung, einfach alles. Und das sehr gut.
Begründet durch den Familienhintergrund, wo es auf Seiten meines Vaters ein erfolgreiches Bauunternehmen gibt, eine Bauernseite, eine Wäscherei und einen handwerksbetrieb, einen späteren Familienstreit zwei Generationen vor mir und Zerwürfnisse auf vielen Ebenen, hat er zu der Zeit als das alles noch so war, einfach sehr viel Handwerksgeschick, aber auch Disziplin auf Arbeitsebene und sehr viel theoretisches und vor allem praktisches Wissen mitbekommen. Er hat schon Häuser gebaut und Pläne dazu entworfen, Gas- und Wasserinstallation, Häuserverwaltung, und auch sehr viel aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau mitbekommen. Einfach durch die Bauern-Seite, wo wir heute immer noch Baumwiesen haben und jährliche (non-kommerzielle) Obsternte etc., die inzwischen meistens ich größtenteils übernehme.
Dazu kommt sehr viel praktisches Wissen über Handwerk durch meinen Uropa und eine Lehre als Elektroniker bei HP. Er arbeitet inzwischen in einem kleineren Familienunternehmen und ist da ähnlich wie Thomas einer der besten.
Dazu ist er halt in Sachen Politik sehr fit und belesen, spekuliert zu allem Überfluss als Freizeitbeschäftigung mit Erspartem sehr erfolgreich an der Börse, macht seine Steuererklärungen grundsätzlkich selbst, und reapriert alles was kaputt geht, installiert alles was gekauft wird selbst, bis zu Stromleitungen und Heizungseinrichtung. Und das bekommt er gundsätzlich einfach immer alles hin laugh .

Das darf man jetzt nicht falsch verstehen. Ich habe da größten Respekt vor. Ich habe noch niemanden getroffen, der das alles so hinbekommt, sich das alles zutraut, und es einfach alles kann. Ich finde das super und ich schätze das sehr.

Aber - ich weiß nicht ob man sich das vorstellen kann - natürlich ist es für mich schwierig. Da ist immer ein gewisser Erfolgsdruck auf allen Ebenen. Es wird zwar erwartet, dass man vieles einfach kann, weil man selbst es in einem ähnlichen Alter auch konnte, aber es wird übersehen, dass man es gar nicht können kann, weil der praktische Hintergrund fehlt. Und das trifft einen emotional. Wenn auch nur tief in sich drinnen. Aber es programmiert dein Unterbewusstsein in die Richtung "ich bin nicht gut genug".
Dazu kommt halt noch, dass meine Geschwister, obwohl ich zugegebenermaßen handwerklich geschickter bin und für einen Ungelernten zumindest ansatzweise was kann, schulisch einfach immer viel besser waren als ich. Beide haben ein Abitur im 1,x Bereich. Beide haben inzwischen gut geheiratet und sind erfolgreich in ihren Jobs. Auch das finde ich toll. Aber es ist halt trotzdem schwierig.

Familie ist die Grundfeste einer jeden Persönlichkeit. Ob man es zugibt, oder nicht. Es prägt einen.

Ich habe sehr, sehr viel Gutes von zuhause mitbekommen. Ich achte Menschen und Tiere, werfe meinen Müll nicht in die Gegend, ich denke "grün", ich habe Respekt und ein gewisses Einfühlungsvermögen.
Ich würde im Gegensatz zu Kim Schmitz beispielsweise meine Millionen nicht in Feuerwerke und "Tittenpartys" verpulvern. Ich würde das Geld in Stiftungen investieren und helfen wollen.

Wer bis hierhin durchgehalten hat: Respekt laugh . Jetzt bleibt nur noch die Frage: Was lehrt uns das? Es lehrt uns, dass die meisten Leute nachvollziehbare Gründe für ihr Handeln, für ihr Selbstbewusstsein und für ihre übernommenen Verantwortungen haben. Viele Gründe mögen für andere Leute auch nicht nachvollziehbar sein, und doch sind sie für den Betroffenen essentiell und maßgebend.
Viele Menschen meinen, sie hätten "Mankos" und wären wenig wert. Vielen sieht man das von außen überhaupt nicht an. Manche suchen sogar nach einer Krankheitsursache für ihre Probleme, oder sogar noch schlimmeres.

Aber die Wahrheit ist, dass uns genau diese Mankos zu Menschen machen, denn sie zeigen, dass wir versuchen "gut" zu sein. Viele Freundschaften und Liebesbeziehungen sind nur deshalb so innig, weil man die gleichen Marotten hat und sich deshalb ergänzen kann. "Gemeinsam sind wird stark!". Auf einer Wellenlänge zu sein bedeutet auch die gleichen "Schwächen" zu haben.
Firoball, wenn du an dir Eigenheiten erkennst, dann ist das nur ein Zeichen dafür, dass bei dir alles in Ordnung ist und dass du irgendwann auch den passenden Partner finden wirst.

In diesem Sinne!


Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 13:18

Oh mein Gott Rondidon, soll ich das jetzt lesen??! shocked . Wie lange hast du denn dafür gebraucht? tongue
Irgendwie bereue ich es jetzt, dass ich keinen Drucker mehr habe. grin
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 13:28

laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 13:33

Originally Posted By: Rondidon
Wer bis hierhin durchgehalten hat: Respekt laugh
Danke. Jetzt habe ich nur noch zwei Absätze vor mir. grin
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 13:36

Puh, geschafft. Ich bin durch. Jetzt geh ich erstmal schlafen. Die Erholung habe ich mir jetzt verdient. sleep grin
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 13:48

Hab mich schon gewundert. Du bist irgendwie zu jeder Tageszeit immer wach und am schreiben laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:05

Habe Urlaub und arbeite daher rund um die Uhr an meinem Spiel. wink
Da kommt es schon mal vor, dass ich bis 7 Uhr in der Früh durcharbeite, und dann bis 13 Uhr schlafe.

Edit: Jetzt muss ich aber dann Schluss machen, und soziale Kontakte pflegen gehen (eine Freundin im Krankenhaus besuchen). Das mit dem Schlafengehen war nur eine Ausrede. wink
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:11

Harry Potter schläft nicht. Er wartet bis der Computer wieder auf Betriebstemperatur ist.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:16

Originally Posted By: Rondidon
Harry Potter schläft nicht. Er wartet bis der Computer wieder auf Betriebstemperatur ist.
Böse Zungen behaupten, dass ich selbst im Schlaf dem Computer keine Ruhepause gönne. Ich programmiere dann schlafwandelnd. wink
Das hat im Winter außerdem den Vorteil, dass ich mir Heizkosten erspare. grin

Ernsthaft: da ich gerade an einem Intro-Video (also mein Logo) für mein nächstes Pax-et-Bellum-Video arbeite, läuft mein PC oft tatsächlich weiter während ich schlafe. Weil das Rendern in 3dsMax dauert bei dem Video oft mehrere Stunden.
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:18

Harry Potter schläft nicht. Er malträtiert den armen Computer rund um die Uhr. wink
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:18

Originally Posted By: Rondidon
Harry Potter schläft nicht. Er wartet bis der Computer wieder auf Betriebstemperatur ist.
Chuck Norris beneidet Harry Potter um sein Durchhaltevermögen. wink
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:20

Naja dafür reichts noch nicht ganz. Aber du bist auf einem guten Weg laugh
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 14:29

Chuck Norris bekommt Angst.
Posted By: Michael_Schwarz

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 15:52

Es ist immer wieder erstaunlich wie jedes Jahr wieder diese persönlichkeitstester und asperger selbsttests hier gepostet werden, und wie jedes jahr dazu seitenlange diskussionen dazu entstehen.

Man würde denken nach ein paar jahren hätte es sich ausdiskutiert über solche themen grin
Posted By: Uhrwerk

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 17:10

Über sowas diskutiert es sich nicht aus, weil man bei solchen Tests dazu kommt über sich selbst nachzudenken und (möglicherweise zurecht?) glaubt Erkenntnisse über sich zu gewinnen.
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 17:38

Ja, geht mir auch so. Ich mag so Psycho-Kram, weil man dabei auch immer was über sich selbst erfährt. Und es ist mal eine Abwechslung zu den ganzen anderen Themen, die normalerweise immer diskutiert werden. Man kann lange semi-philosophische Texte schreiben, die außer Thomas, Toast und mir wahrscheinlich niemand liest tongue .
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 17:55

Originally Posted By: Rondidon

Firoball, wenn du an dir Eigenheiten erkennst, dann ist das nur ein Zeichen dafür, dass bei dir alles in Ordnung ist und dass du irgendwann auch den passenden Partner finden wirst.

In diesem Sinne!



Interessanter Text. Diese Problematik kenne ich nicht so sehr, da mein einer erfolgreicher Onkel das nicht wirklich heraushängen lässt, und der andere kurzgesagt ein Arschloch ist.
Letzteres ist mal garkein Vorbild, ersterer wäre eines, wenn ich Lsut hätte, Führungsarbeit zu leisten.
Aber das will ich nicht, ich finde das trocken, nervig und unberechenbar. Ich will was entwickeln und dabei eigene Ideen einbringen.

Ich würde dir auch bei deinem letzten Satz zustimmen - wenn es nur rein um mehr oder weniger normale Eigenheiten ginge. Aber es hängt wie gesagt deutlich mehr dran, und da muss ich bei den Eigenheiten anfangen, weil diese bilden nunmal den Ersteindruck bei anderen Menschen - Kommunikation über Internet mal außen vor.

Ich habe heute z.B. ganz genau auf Blickontakt und anderes Verhalten beim Reden geachtet.
Mir ist beides (automatisches Wegschauen, unruhiges Sitzen) aufgefallen, ohne dass ich es irgendwie provoziert hätte, ohne dass es sich irgendwie fremd gefühlt hätte. Ich habe dann probiert, ruhig zu sitzen, habe drauf geachtet, wie oft das Gegenüber den Blickkontakt sucht.... und ich habe festgestellt, es ist wahnsinnig anstrengend, und bewirkt dezentes Unwohlsein. Ich konnte mich dabei fast nicht mehr auf das Gespräch konzentrieren und habe mitunter auch mal den Faden verloren.

Harry: Du meinst Alkohol? Da brauchst du dir keine Sorgen machen. Ich trinke zwar schon immer mal wieder was, aber kenne eienrseits die Grenzen, und bin eigentlich die größte Zeit abstinent. Im Urlaub oder beim Feiern hab ich aber schonmal Lust drauf. Die richtigen Besäufnisse sind extrem selten geworden, das hat man mal ne Weile ausprobiert und dann isses halt langweilig.

Im Frankreich Urlaub waren das übrigens 2 Dosen Desperados verteilt auf 2 Abende, und es dürfte in der Pension jeweils ein Feierabend Bier gewesen sein. wie oft wir so noch Essen waren, weiß ich nicht mehr.
In Frankreich kann man allenfalls süchtig nach Cidre werden. Es gibt dort irgendwie kein gutes Bier, und (Trauben)Wein trinke ich nicht so gern grin
Posted By: ventilator

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 18:26

ich hatte früher auch probleme mit dem blickkontakt. ich dachte mir: in _die_ augen schauen? das ist unmöglich! ich kann nur in ein auge schauen. aber in welches? also hab ich bei gesprächen immer auf den mund geschaut. dann hab ich zufällig was über den dreiecksblick gelesen. funktioniert wunderprächtig. laugh
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 18:31

Das mit dem Alkohol kenne ich. Auf Feiern macht es halt locker und es hilft einem für die Stimmung. Party ohne Alkohol macht halt keinen Spaß und kann sogar anstrengend sein.
In Discos oder auf Partys habe ich zum Beispiel immer Hemmungen zu tanzen oder im Mittelpunkt zu sein. Sobald aber ein bisschen Alkohol im Spiel ist, ist das kein Problem. Aber natürlich nur im Zusammenspiel mit den richtigen Leuten.

Aber zum Wesentlichen:

Hast du dir schon mal überlegt im Internet nach Menschen zu suchen, die ähnliche Probleme haben? Da könntest du dich mal austauschen. Egal was das im Detail ist. Du findest eigentlich zu allem was.

Quote:
(automatisches Wegschauen, unruhiges Sitzen)

Aus der Ferndiagnostik würde ich sagen: Das ist eine Wirkung und keine Ursache. Ich denke die Ursache liegt im Selbstvertrauen. Du hast Angst, dass dein Gegenüber irgendetwas an oder besser gesagt in dir entdecken könnte. Das sind irrationale Ängste. Völlig unbegründet. Mach dir klar, dass es da nichts zu entdecken gibt, was dich in die Ecke drängen könnte. Weil du okay bist. Gespräche mit Leuten, die dich kennen oder die du neu kennenlernst (s.o.) helfen. Wenn du im zweiten Schritt für sowas offen bist: Meditation und Esotherik kann auch helfen. Es gibt Bereiche, die sich auf so etwas spezialisiert haben. Aber das ist natürlich nur ein spiritueller Rahmen, der dich beruhigen soll. Im Kern musst du das selbst machen. laugh
Posted By: Joozey

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 18:52

Quote:
1,2,3,4,5,6,1,2,3,B,4,5,6,1,2,3,4,5,B,6,1,2,3,5,6,1,2,3,4,5,6

werden die Unruhig?


Don't panic, I sorted them out for you:
1,1,1,1,1
2,2,2,2,2
3,3,3,3,3
5,5,5,5,5
6,6,6,6,6
4,4,4,4
B,B
Posted By: Damocles_

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 19:09

Quote:

Don't panic, I sorted them out for you:
1,1,1,1,1
2,2,2,2,2
3,3,3,2,3
5,5,5,5,5
6,6,6,6,6
4,4,4,4
B,B


for that you get a double grin grin
or a telephone book,
your choice
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 19:10

Pass auf mit dem Telefonbuch, sonst kriegen manche vor Aufregung noch nen Herzinfarkt tongue
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 20:35

Originally Posted By: Firoball
Harry: Du meinst Alkohol?
Nein, Alzheimer. grin
Hehe, nein, ich hatte schon den Alkohol gemeint. Weil Du hattest, als wir zusammen in Frankreich waren, gesagt, dass Du ohne einem Bier am Abend nicht einschlafen kannst. Das hatte mich ein wenig nachdenklich gemacht.
Vielleicht wolltest Du Dich aber auch einfach nur mit Alkohol betäuben, weil ich so laut schnarche?!?! grin wink
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 20:41

Asperger-Desensibilisierung Teil 1:

1

Und? Nervös geworden? Falls nicht, können wir morgen die Dosis erhöhen. grin
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 20:44

@Michael_Schwarz: Ruhe!!! Stör uns hier nicht auf unserer 3DGS-Psychiater-Couch. Entweder Du legst Dich dazu, oder Du wartest draussen im Warteraum. tongue wink
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 21:03

Der arme Michael ^^ .
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 22:17

Originally Posted By: Harry Potter

Vielleicht wolltest Du Dich aber auch einfach nur mit Alkohol betäuben, weil ich so laut schnarche?!?! grin wink


Eher das grin
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 22:38

Gibt es vielleicht irgendwo einen Schnarch-Selbsttest? grin
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 23:47

Zum Betäuben hat die Dose Desperados übrigens nicht gereicht.
Aber ich wurde müde und bin vor dir eingepennt grin
Posted By: Toast

Re: Asperger Selbsttest - 01/30/12 23:47

Wenn du vom eigenen Schnarchen wach wirst hast du ein Problem... grin

Aber um wieder auf Asperger zurückzukommen:
http://www.youtube.com/watch?v=xlyyPQeN5BQ smile
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 01/31/12 01:01

Originally Posted By: Toast
Wenn du vom eigenen Schnarchen wach wirst hast du ein Problem... grin
Noch schlimmer ist es, wenn man durch das eigene Schnarchen gar nicht erst einschlafen kann. grin
Posted By: Damocles_

Re: Asperger Selbsttest - 02/01/12 15:55

Quote:
Gibt es vielleicht irgendwo einen Schnarch-Selbsttest?

Mit nem Spiegel könnte man sich beobachten.
Posted By: Harry Potter

Re: Asperger Selbsttest - 02/01/12 15:59

Originally Posted By: Damocles_
Mit nem Spiegel könnte man sich beobachten.
Ja, das könnte funktionieren. Man muss nur aufpassen, dass man dabei nicht einschläft.

Edit: Und es sollte auch nicht zuuuu kalt im Schlafzimmer sein. Weil sonst beschlägt der Spiegel beim Schnarchen, und man sieht dann nicht mehr, ob man schnarcht.
Posted By: PHeMoX

Re: Asperger Selbsttest - 02/01/12 16:04

Lol, 39 von 50. tongue
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 02/01/12 16:12

Ist das jetzt gut oder schlecht? laugh
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 02/03/12 20:55

Ich habe die perfekte Demo gefunden, die den Topic hier ziemlich genau zusammengefasst. laugh

Erstellt mit der A5 Engine von Firoball im Jahre 2001. "The Conflict"
-> Läuft auf jedem Pentium 200 MMX mit 3DFX Voodoo 2 Karte oder höher. Dürfte also sogar auf Sidneys Mac laufen. Halbwegs. grin

http://www.firoball.de/download/conflict.zip

(Starten mit 800x600x16.bat)
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 02/03/12 21:26

Was soll die Demo mit Asperger zu tun haben? Oo
Da gehts um Himmel und Hölle, Gut und Böse. Mehr Anspruch war da nie dahinter.

Und natürlich startet man bitte 1600x1200x32.bat
Posted By: Rondidon

Re: Asperger Selbsttest - 02/03/12 22:58

Naja ich fand die Demo von den Texten her ziemlich interessant und philosophisch angehaucht. Ich dachte das passt ganz gut. laugh

1600x1200 geht nur bei FullHD Monitoren. Bei meinem 22" startet es dann nicht und ich bekomme nur eine Fehlermeldung.

Übrigends finde ich erstaunlich, dass die ganzen Acknex-Sachen heute noch funktionieren während fast keine andere Win9x Software mehr geht. Nur Glider von Revogames macht als einziges mir bekanntes Acknex-Spiel Probleme und läuft unter Vista und Win7 nicht mehr.
Aber das passt wirklich nicht hier ins Thema. laugh
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 02/03/12 23:40

-d VIDEO9
run demo at 1280x960
Posted By: fogman

Re: Asperger Selbsttest - 02/04/12 02:01

Firo, hast Du das jetzt nachgeschlagen oder aus´m Kopf heraus geschrieben?
Letzteres spricht dann wieder für Asperger. grin
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 02/04/12 14:05

Ich hatte in die readme geschaut.
-d VIDEO hätte ich aber noch gewusst, nur nicht, welche Auflösung dann rauskommt.

Ansonsten ist mir der Code noch in recht guter Erinnerung, vor allem dass er sehr sehr gruselig ist.
Aber alles verteh ich nimmer.
Posted By: FlorianP

Re: Asperger Selbsttest - 02/05/12 08:51

Add "The Conflict" to watchwhenhigh list. Check.
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 10/19/12 23:45

Originally Posted By: Rondidon


Quote:
(automatisches Wegschauen, unruhiges Sitzen)

Aus der Ferndiagnostik würde ich sagen: Das ist eine Wirkung und keine Ursache. Ich denke die Ursache liegt im Selbstvertrauen. Du hast Angst, dass dein Gegenüber irgendetwas an oder besser gesagt in dir entdecken könnte. Das sind irrationale Ängste. Völlig unbegründet. Mach dir klar, dass es da nichts zu entdecken gibt, was dich in die Ecke drängen könnte. Weil du okay bist. Gespräche mit Leuten, die dich kennen oder die du neu kennenlernst (s.o.) helfen. Wenn du im zweiten Schritt für sowas offen bist: Meditation und Esotherik kann auch helfen. Es gibt Bereiche, die sich auf so etwas spezialisiert haben. Aber das ist natürlich nur ein spiritueller Rahmen, der dich beruhigen soll. Im Kern musst du das selbst machen. laugh


Das Thema muss ich mal ausgraben.
Und zwar habe ich letztens eine Kinesiologie (kann jeder googlen) Sitzung gehabt.
Dabei geht es darum, rein die Körperreaktionen abzufragen, und Stresspunkte zu identifizieren. Das eigene Ego ist dabei reiner Beifahrer und kann im Endeffekt die Entscheidungen des eigenen Körpers nicht beeinflussen.

Es war eine sehr interessante wenn auch irgendwie absolut abgefahrene Erfahrung, und man muss irgendwie ein wenig vom rationalen Glauben abfallen... aber: es hat funktioniert.

Die oben erwähnten Symptome waren tatsächlich wohl eher kein Asperger oder Autismus, sondern eine Stresssituation des Körpers.
Allerdings kann man diese nicht einfach selber durch "Klarmachen" beseitigen, da der Körper ein Problem hat, nicht das eigene Ego. In der Regel findet man aber die Ursache nicht einfach so heraus. Ich habe viel drüber nachgedacht, bevor ich diese Sitzung hatte, und tatsächlich ist das meiste, was mir auf eigene Faust eingefallen ist, wohl eher eine Wirkung auf mein durch den Körper bestimmtes Auftreten.

Es kamen im Lauf der Sitzung Erinnerungen heraus, die mir zwar nicht neu waren, bei denen ich mich aber jetzt im Nachhinein fragen sollte, warum sie überhaupt noch da waren. Ich habe sie nie als wichtig oder besonders erachtet.

Da lag ich aber sehr sehr falsch. Bei diesen Schlüsselszenen hat mein Körper Höllenqualen durchgemacht - es sind Probleme entstanden, welche sich 20 Jahre und länger durch mein Leben gezogen haben.
Dinge, die ich selbst nicht beeinflussen konnte, wie eben die Probleme mit dem Blickkontakt, oder das unruhige Sitzen - oder auch das Blödschaun auf Fotos.
Mein Körper hatte durch einen Vorfall in der Kindheit abgespeichert, dass es sinnvoller ist, Mist zu bauen, statt zu Höchstleistungen aufzulaufen. Das erklärt meine Probleme, irgendwelche Übungen nachzumachen, warum ich mich dabei immer so angestellt habe, und warum ich in gewisser Hinsicht ein Tollpatsch war. Defensivhaltung des eigenen Körpers.
Ich selber wusste davon über zwei Jahrzehnte hinweg nichts, und konnte da auch nichts dran drehen. Ich bin immer davon ausgegangen, ich wurde so geboren, und sollte einfach endlich mal damit klarkommen.


Nach der Sitzung hab ich erstmal nur ganz wenig bemerkt - irgendwas war anders, besser, aber ich konnte nicht konkret sagen was.
Beim wöchentlichen Schwimmen war ich dann auf einen Schlag über die Gesamtdistanz um 3 Minuten schneller. Ich dachte zunächst, dass dies an einem Mitschwimmer lag, denn normal geh ich anders als dieses mal alleine Schwimmen.

Im Urlaub vergangene Woche ist es dann schließlich passiert. Ich wurde drauf angesprochen, dass mein nervöser Blick weg ist, dass sämtliche Unsicherheit in meinem Auftreten komplett WEG ist, und sich meine hektische Gestikulation normalisiert hat. Ich selbst hatte davon garnichts bemerkt - auch die Gestik nehme ich als kompeltt unverändert war... aber ich sehe es auf den Fotos. Das ist ein anderer Mensch - und er hat mein Gesicht! Sehr wirres Erlebnis.

Ich habe plötzlich gemerkt, dass mein Schuh hinten links extrem abgelaufen ist (mir war das durchaus bewusst, ist mir aber beim Laufen nie störend aufgefallen) und es war sehr unangenehm, mit den Schuhen zu laufen. Mein krummer Gang ist weg!
Meien Schmerzen im rechten Knie, die mir über mehrere Jahre hinweg nach 3 Tagen eine jede längere Wanderung versaut haben, obwohl am Knie selbst alles in Ordnung war - zumidnest die kleinen Alltagszipperlein: WEG! Längere Touren werde ich wohl 2013 testen - ich bin echt gespannt auf das Resultat.

Heute war ich nochmal schwimmen, diesmal wieder alleine.
Ich habe die Zeit der vorwoche ein weiteres Mal um knapp 1.5 Minuten unterboten - zuvor hing ich zwei Jahre lang auf der selben Zeit fest.


Das ist der totale Wahnsinn, und ich bin völlig begeistert. Angesichts dem Verlauf der Sitzung war ich ja echt erstaunt, was das für ein komisches Esotherik Zeugs ist.
Mein Körper hat Fragen beantwortet, die ich nicht einmal kannte. Er hat Probleme signalisiert, die ich nie als solche wahrgenommen hatte.
Mir wurde schwindlig allein durch Handbewegungen in Körpernähe - komplett ohne Berührung... man muss wie gesagt ein wenig von seinem Glauben abfallen und offen für was Neues sein.

Völlig egal wie es letzten Endes geholfen hat - es hat einfach sowas von funktioniert - und das ist sowas von geil!


Irgendwann kommt dann das nächste Problemthema meines Körpers dran. Das heftigste ist erstmal stabil beseitigt, und es hilft mir echt unglaublich weiter.
Denn mit der Sitzung wurden auch meine immer wiederkehrenden Motivationsprobleme und Zweifel an erstmal beseitigt.

Für Spieleentwicklung hab ich momentan aber dennoch keine Zeit - möchte aber irgendwann schon wieder etwas machen.
Posted By: Pappenheimer

Re: Asperger Selbsttest - 10/20/12 10:58

Hi Firoball,
das hört sich sehr gut an!
Worin bestand denn die Kinesiologische Sitzung? Warst Du da in einer Gruppe, oder allein, ist es eher wie eine physiotherapeutische Sitzung, oder wie sieht das aus?
Das, was ich auf Wikipedia dazu fand, ist ja eine sehr breite Palette an "Glaubenssätzen", die mit der Herangehensweise verbunden werden, während Deine Schilderung recht "bodenständig" klingt.
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 10/20/12 11:44

Meine Sitzung war allein, das war auch wichtig, sonst hätte der Körper total abgeblockt.

Bodenständig ist vielleicht die Grundidee, wenn es dann aber mit Bachblüten, Shakren (keine Ahnung wie man das schreibt), Glaubenssätzen etc. losgeht, muss man das einfach mal so hinnehmen.
Mit wissenschaftlichen Erklärungen braucht man da jedenfalls nicht rangehen, da wird man verzweifeln laugh

Im Endeffekt wird eine Liste an Themen aufgestellt, die dich irgendwie beschäftigen, an denen du also arbeiten willst. Welches der Themen am meisten brennt, das entscheidest schon nicht mehr du, sondern dein Körper. Der lügt nämlich im Gegensatz zu deinem Ego nie, verdrängt und vergisst auch nichts.
Ab und an muss man mal in der Vergangenheit kramen und bestimmte Erlebnisse erwähnen, ab und an sind mehr oder weniger seltsame Übungen notwendig (in meinem Fall hatte das mit irgendso ner Umkehr zu tun) - den Rest macht aber allein dein Körper.
Man steht viel rum, trinkt sehr viel Wasser dabei, ansonsten ist es aber recht entspannt.
Für Dich und deine Gedankengänge jedenfalls (man selber nimmt das ja alles nur als Beifahrer wahr, da man die essentiellen Dinge im Gegensatz zum Körper so geschickt verdrängt, dass es einem selber nicht mehr bewusst ist) - für den Körper hingegen ist es Schwerstarbeit. Am Ende der Sitzung merkt man plötzlich auch, wie einem die Schultern schmerzen, die Beine müde sind, etc...
Posted By: Pappenheimer

Re: Asperger Selbsttest - 10/20/12 13:02

Hm. Verzeih meine Neugierde.
Werden Dir Fragen gestellt?
Soll Dein Körper Bewegungen machen?
Wird er abgetastet?
Wird er Magnetfeldern ausgesetzt?
Wie antwortet er?
Über Interpretation des Kinesiologen?

Eigene Empfindungen und Erinnerungen hattest Du ja schon erwähnt.

Auf alle Fälle erstmal vielen Dank für Deinen Bericht.
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 10/20/12 14:08

Fragen werden dir selber nur gestellt, wenn der nächste Anhaltspunkt gesucht werden muss. Ansonsten wird dein Körper befragt.

Du kannst die Methodik ganz einfach selber testen.
Strecke deinen Arm nach vorne und denke an irgendwas total tolles - dann lass ihn von einer anderen Person nach unten drücken. Es wird Widerstand da sein.

Wiederhole das ganze, nur denke an etwas total furchtbares/unschönes.
Der Widerstand wird weg sein.


Das funktioniert übrigens auch in der Gruppe (ohne körperlichen Kontakt!!). Das haben wir vor Jahren mal ausprobiert, und ich habe gesehen wie 4 Leute einen vollgerüsteten Menschen allein durch positive oder negative Gedanken der Umstehenden entweder über einen Meter hochschleudern oder ihn so gut wie garnicht hochkatapultieren konnten. Damals wusste ich aber nichts über Kinesiologie.Die Befragung funktioniert im Endeffekt genauso, nur dass es mit herabhängenden Armen gemacht wird, sonst würde man kaum eine ganze Sitzung durchhalten laugh


Magnetfelder kommen dabei nicht zum Einsatz, allerdings gibts da andere Sachen - aber außer gedruckte Texte und dem Sitzungsbetreuer ist da sonst nichts dabei. Der Kinesiologe interpretiert dabei nicht - er frägt nur beim Körper nach.
Posted By: Hummel

Re: Asperger Selbsttest - 10/20/12 16:18

Interessant, was hat das Ganze gekostet?
Posted By: FBL

Re: Asperger Selbsttest - 10/20/12 20:44

Mich hat es garnichts gekostet.
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