Ich habe gestern auch etliche Artikel und Berichte über OnLive gelesen, auch einen Bericht eines Beta-Testers.
Das Ergebnis ist: Der Dienst funktioniert tatsächlich, wenn man eine schnelle Leitung zu einem Daten-Center hat, welches diesen Dienst anbietet. Der Lag soll gar nicht so schlimm sein. Wie man in einem UT3 Video sieht, trifft der Beta-Tester besser als ich auf meinem PC
http://www.pcgamer.com/2010/06/18/onlive-is-out-and-it-works-for-some/Der Tester meint, der Lag wäre nicht anders, als die älteren Flachbildmonitore, die auch etwas träger reagierten.
Die Preisgestaltung ist nicht optimal. Die Monatsgebühr ist in Ordnung, aber der Fakt, dass man den Vollpreis für die Spiele zahlen muss, macht es für mich z.B. weniger interessant als Steam, wo ich extreme Rabatte an verschiedenen Wochenenden erhalte.
Aber die Miete ist eine interessante Option. Man kann ja für ein paar Euro ein Spiel eine Woche lang durchspielen. Danach liegen die Games bei mir auch meistens nur rum.
Die Kommentare im 4P Forum sind typisch, ähnliches liest man in anderen Foren. Die Hardcore Gamer verstehen dieses Phänomen überhaupt nicht.
Aber wenn man etwas weiter denkt, ist diese Reaktion zwar verständlich, aber ökonomisch kurzsichtig. Der Hardcore Gamer ist vermutlich gar nicht der richtige Kunde für diesen Dienst. Warum sollte er sich einen 2. Zugang zu den Spielen verschaffen, die er eh schon hat?
Dieser Dienst ist für Leute, die mit schwacher Hardware oder gar keiner Hardware die neuesten Spiele spielen wollen. Es funktioniert ja demnächst auch mit Fernsehern. Es gibt einen Prototyp, wo es auf dem iPad präsentiert wurde. Mac-User können jetzt PC-Spiele spielen. Vielleicht gibt es auch mal einen Linux-Client. Linux-User könnten schlagartig alle PC-Games zocken. Clients für Konsolen wären theoretisch vorstellbar, auch wenn der Konsolenbetreiber das bestimmt nicht gerne sieht.
In Zukunft fallen vielleicht auch die Lizenzgebühren weg und es wird mehr mit der monatlichen Pauschale gearbeitet, wer weiß.
Das Geschäftsmodell an sich, könnte vielen Leuten Zugang zu High-End-Spielen gewähren, die sonst etwas wie Crysis nicht im Traum auf ihrer Hardware zocken konnten. Spiele-PCs wären weniger wichtig und nur noch für den harten Kern interessant.