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Studium #314861
03/11/10 17:06
03/11/10 17:06
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Ich habe hier zwar schon einige ähnliche Posts gesehen im Laufe der Jahre aber noch nichts wirklich vergleichbares und deshalb einfach mal beschlossen zu Posten wink

Jedenfalls sind hier ja durchaus ein paar Leute vertreten die ähnliche Interessen habe wie ich und die auch schon irgendwas studieren, studiert haben oder auch abgebrochen haben.
Da sich meine Schullaufbahn nun so langsahm dem Ende zuneigt, kann es denke ich nicht schaden schonmal so langsahm ein paar Informationen zu sammeln.
Nicht vorstellen kann ich mir ein reines Mathestudium, schon allein, da ich damit keine Aussicht auf einen Beruf sehe, der mir wirklich Spaß machen würde. Vorstellen könnte ich mir Elektrotechnik oder Physik und am ehesten noch Informatik. Ganz besonders interessant finde ich aber auch das von der TUHH angebotene Infotronik Studium.

Was mich jetzt interessiert sind einfach eure Erfahrungen und vielleicht auch etwas Hilfestellung zur Ortswahl.
Hat hier jemand Erfahrung mit "Dualem Studium"?
Also wenn ihr etwas Zeit habt und einfach zum Thema drauflos schreibt, kann es eigentlich nur interessant werden wink

Re: Studium [Re: Slin] #314870
03/11/10 18:05
03/11/10 18:05
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mk_1 Offline

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E-Technik an der RWTH Aachen.
Ich behaupte mal, ich bin nicht dumm, ich gehöre aber mit Sicherheit auch nicht zu den Genies. Zu Beginn des Studiums ging es mit dem Lernen noch locker, inzwischen bin ich echt am Kämpfen und muss echt viel tun. Dafür bin ich demnächst mit allen schweren Klausuren durch (Vordiplom + einige Pflichtklausuren), danach soll es - wie man mir sagte - ziemlich locker zugehen.

Zum Studium selber: Es ist viel Theorie, wenig Praxis, die Praktika sind mehr nach dem Motto "steck hier ein paar Kabel rein, mess was, dann steck die Kabel rein, mess nochmal. Wo ist der Unterschied und wieso? Wieso weicht das ganze von den berechneten Werten ab?", die sind also recht unnütz. Ab dem dritten Semester ist man zumindest soweit, dass man sich seine eigenen Schaltungen basteln kann, inklusive Microcontroller oder wenn es nötig ist auch gerne ein paar mehr. wink Ich arbeite an einem Freizeitprojekt, ein elektronisches Trink... Unterhaltungsspiel für vier Personen, mit zwei LCD-Displays, Soundausgabe und dem ganzen üblichen LED-Schnickschnack. Das hat mir einen enormen Ansporn gegeben, das Studium wirklich durchzuziehen.

Weiterhin ist E-Technik sehr mathelastig. Klar, da schwingt viel und wo Schwingungen sind, sind Sinusfunktionen und Differentialgleichungen nicht weit weg. Man muss aber zugute halten, dass wenig auf den Hintergrund eingegangen wird. Es werden keine großartig komplexen Körper definiert und generell gibt man sich mit dem, was einem die großen Mathematiker der letzten paar Jahrhunderte so zur Verfügung gestellt haben, ohne Herleitung zufrieden.

Das gilt aber nur für den Matheteil. Das dritte und 5./6. Semester geht auf elektrische Felder ein. Elektrisches Feld, Magnetisches Feld, deren Zusammenspiel über die Maxwellschen Gleichungen, ziemlich anstrengend und je nach Studienziel auch total nutzlos.

Grundstudium: Mathe (teilweise schwer, aber alles schaffbar), Informatik (wer programmieren kann und etwas in den Vorlesungen aufpasst: läppsch), E-Technik (zu Beginn verwirrend, aber nach viel Übung auch einfach), Physik (Oberstufenniveau)

Hauptstudium: Elektrische Felder (sehr hart), Elektronische Bauelemente (Transistoren, MOSFETs, Operationsverstärker, OTA, sehr interessant), Systemtheorie (pure Mathematik aber nützlich und interessant, kann schwer sein)
danach gibt es Wahlfächer wie digitale Bildverarbeitung, Compilerbau, usw.
kann also auch sehr viel Informatik sein

ein Informatikstudium habe ich nicht gewählt, weil:
a) Theorie pur. Ich muss ein Problem nicht zwangsweise klassifizieren, damit ich es lösen oder auch nicht lösen kann
b) Hobby zum Beruf machen ist fein, aber mein Leben vorm Bildschirm verbringen und auf Code starren, nein danke.

Ich hoffe, das hat dir ein wenig geholfen.


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Re: Studium [Re: mk_1] #314873
03/11/10 18:20
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Also ich plane Kognitionswissenschaften zu studieren.
Das wird bis zum Master bzw. Promotion zur Zeit nur in Osnabrück angeboten, vereint aber Thematisch einen großen Bereich meines Interesses.
Vll ist es ja auch interessant für dich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitionswissenschaft
EDIT: auf Englisch fast noch besser:
http://en.wikipedia.org/wiki/Cognitive_science /EDIT
http://www.gk-ev.de/
In Osnabrück:
http://www.uni-osnabrueck.de/160_12030.html

Last edited by Puppeteer; 03/11/10 18:22.

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http://omegapuppeteer.mybrute.com
Re: Studium [Re: Puppeteer] #314879
03/11/10 19:03
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Physikstudent hier (Uni Hamburg).

Geht ja wohl nur noch auf Bachelor (ich muss leider auch auf Bachelor machen), die verschiedenen Unis sind mit der Umstellung sicher alle unterschiedlich gut klar gekommen, ich bin bei mir eher wenig begeistert: Das Problem ist, dass der Bachelor als "berufsqualifizierender Abschluss" grob das umfassen soll, was das Diplom damals umfasst hat. Allerdings sinds weniger Semester - entsprechend wird eine Menge gequetscht und zusammengelegt, und einiges bleibt dabei leider einfach auf der Strecke. Wie sehr das ins Gewicht fällt, hängt aber sicher vom Professor und der Uni ab.

Stofftechnisch - gehts erstmal mit klassischer Mechanik los, die natürlich keinen vom Hocker haut, auch, wenn es hier und da über den Schulstoff hinausgeht (was man aber sicher auch erwartet). Du wirst schon im ersten Semester auf erste Differentialgleichungen treffen (harmonischer Oszillator), die kommen aber immer und immer wieder.
Gleichzeitig gibt es Mathekurse, in denen alle wichtigen Sätze & Definitionen genannt und auch bewiesen werden*. Da du ja als Enginenutzer vermutlich schon gewisse Hintergründe in Dingen wie Vektorrechnung usw. hast, wird dir vieles leichter fallen als dem Durchschnittsstudenten. Aber gewisse andere Dinge, die dort von der ersten Stunde an erwartet werden (Leichte Beweise führen usw.) stellen einige vor echte Schwierigkeiten. Ist aber machbar - nicht unbedingt einfach, aber machbar.

Das Physikstudium selbst beginnt wie gesagt recht harmlos, im zweiten kommt dann (jedenfalls bei uns) Elektrodynamik, d.h. elektrische und magnetische Felder, Maxwellgleichungen usw. Ab hier wird es dann richtig interessant (seien wir ehrlich, so aufregend sind rotierende Körper nicht), aber ein gewisses Grundverständnis für die Phänomene hilft. Hier wirst du selbst am besten wissen, wie du in Physik grundsätzlich klar kommst.

Bei uns gabs in den ersten zwei Semestern Einführungskurse in die theoretische Physik, wo man dann bereits erste Grundlagen in den "theoretischen Herangehensweisen" lernt. Hat mir immer mehr Spaß gemacht, als Experimentalphysik laugh

(Drittes Semester ist bei uns Quantenmechanik & Statistische Mechanik, was natürlich nicht jedermanns Sache ist. Gleichzeitig geht es dann mit "richtiger" Theorie los).

Nebenfächer - im Bachelor fröhlich "Ergänzungsfach" genannt - kann man sich aus einem relativ breiten Spektrum aussuchen, da kannst du dann deine Interessen vertiefen. Es gibt aber auch andere Studiengänge, wo man sich von Anfang an auf das "Nebenfach" konzentriert (Geowissenschaften o.ä.)

Dann sind da noch die Praktika. Die... sind furchtbar. Aber sie gehen vorbei.

Wenn du noch spezielle Fragen hast, kann ich die gerne beantworten. Grundsätzlich macht mir das Studium Spaß und ich würde es weiterempfehlen - aber nur, wenn man das Fach wirklich mag (was aber wohl für alle Studienfächer gilt)


* hängt aber auch vom Prof. ab - und alles kann man ganz sicher nicht beweisen - aber es ist klar, dass der Physikstudent an manchen Sätzen vielleicht eher interessiert ist, als an anderen, und im Großen und Ganzen wird darauf auch Rücksicht genommen.


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Re: Studium [Re: Slin] #314906
03/11/10 22:24
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Also ich habe einige Semester Physik studiert, bin nun aber in Richtung Werkstoffingenieurswesen abgewandert. Auch habe ich unter anderem durch Freunde einen kleinen Einblick in andere Studiengänge...

Tja - was kann ich dir erzählen. Ich denke ich erspare dir das Gesülze von wegen wie anders die Uni doch ist als die Schule. Da wird einem zwar viel Wahres erzählt, einige Dinge sind allerdings auch kompletter Blödsinn und oftmals sind sie sehr von dir, deinen Profs und deinem Umfeld abhängig...

Da du ja unter Anderem auch Physik ins Auge gefasst hast werde ich dir dazu mal was erzählen. Ich hab's wie erwähnt im Laufe des vierten Semesters abgebrochen. Es hatte leider nur wenig mit dem zu tun was auf den Informationstagen beschrieben wurde und was ich mir darunter vorstellte. Im Endeffekt muss ich sagen: Du brauchst ein sehr großes Faible für Mathematik, denn auch wenn es nicht den Anschein hat (und das durfte ich dann selber leider erfahren) sind ca. 80-90% der Zeit die du in den ersten paar Jahren verbringen wirst quasi ausschließlich mit Mathematik gefüllt. Für mich (damals noch Diplom) hieß das dann, dass man etwa im ersten Semester noch schön lockere Chemie als Nebenfach hat und jedes Semester eine Veranstaltung über Experimentalphysik, welche man themenmäßig ganz gut mit dem vergleichen kann, was man in der Schule als Physik hat. Prinzipiell war es das dann auch schon was man mit der Physik / Naturwissenschaft so wie du sie dir vorstellst in Verbindung kriegen kann. In den höheren Semestern sieht es dann so aus, dass du quasi nur noch das eine Experimentalphysik-Fach hast, wo du dir wirklich vorkommst, als hättest du was mit Physik zu tun...

Beim Rest ist das leider nicht der Fall. Hier gibt es dann zum einen jedes Semester eine Matheveranstaltung - kann man nicht viel zu sagen ausser, dass es im Vergleich zur Schule recht ungewöhnlich ist, da man eher selten "rechnet". Den Großteil der Zeit verbringt man mit dem Erbringen (und Verstehen!) von Beweisen. Ist zwar recht anspruchsvoll, aber man kann damit leben. Zusätzlich zu diesen so genannten "Höhere Mathematik" Veranstaltungen wirst du auch noch einige wenige Veranstaltungen zu Analysis bzw. Lineare Algebra haben, je nachdem werden's dann sogar dieselben sein wie die der Mathematiker. Klingt soweit ja gar nicht mal so schlimm, denn man weiß ja von vornherein schon, dass man nicht mathescheu sein darf...

Das Problem (zumindest für mich) waren dann aber die "getarnten Veranstaltungen". Das sind dann Dinge wie "Einführung in die Datenverarbeitung" oder die "Theoretische Physik" (mit einem anderem Themengebiet jedes Semester). Klingt gut und interessant, aber es sind letztendlich Matheveranstaltungen. Beim Datenverarbeitungskram geht es letztendlich nicht darum einen Rechner bzw. Software zu verstehen und bedienen zu können, sondern es geht um Stochastik. So war dann auch einer der ersten Kommentare des Profs, dass er zahlreiche mathematische Methoden zur Datenauswertung vorstellen wird, sie uns aber nicht erklären wird. Letztendlich musste man sich also selber versuchen themenmäßig in Mathebüchern nachzuschlagen, wenn man verstehen wollte was man da überhaupt macht und warum es funktioniert...

In der Theoretischen Physik war das nicht viel anders, auch wenn es zugegebenermaßen deutlich mehr Bezüge zur Physik gab. Primär geht es dann darum, irgendwelche Fälle mathematisch zu beschreiben. Will also heissen, dass man im Prinzip nichts anderes macht als irgendeinen Körper zu beschreiben und wie er sich bewegt. Das läuft dann allerdings nicht in der Weise ab, wie du's in der Schul-Mechanik (Newton & Co) kennengelernt hast. Da wird dann halt allgemein in einer gewissen Zahl von Dimensionen und gewissen Rechenregeln und Tricks dran rumgerechnet. Was an mathematischem Handwerkszeug dazu nötig ist wird bzw. wurde dir in den Mathefächern zu dem Zeitpunkt noch nicht beigebracht und dementsprechend darfst du die entsprechenden Schlagworte mal wieder selber in Mathebüchern nachschlagen. So hatte ich dann in diesen Fächern immer das Problem, dass mir im Prinzip klar war was gemacht werden muss und worauf es hinausläuft - nur leider waren die mathematischen Probleme harte Nüsse. Wenn man's nicht gesehen hat glaubt man kaum wie schwierig irgendein Ding sein kann dass sich nur irgendwie dreht und bewegt... wink

Interessant ist dann auch die Erfahrung, dass wenn dann ein bis zwei Semester später die Dinge die du etwa für die theoretische Physik gelernt hast dann auch in den Mathefächern auftauchen du da trotzdem keinen Plan haben wirst, da es dort wieder mal nicht so sehr um die praktische Anwendung, sondern um den Beweis von Zusammenhängen der ganzen Gesetzmäßigkeiten gehen wird...

An einem gewissem Punkt habe ich dann die "Notbremse" gezogen, weil obwohl ich versucht habe mich durchzubeissen einfach zu blöd wurde. Die Experimentalphysik hat mir viel Spaß gemacht und auch mit den Mathefächern - selbst wenn sich deren praktische Bezug für die Zukunft nie ganz erschlossen hat - hätte ich leben können. Dass der Teil der theoretischen Physik dann aber auch noch derartig in den Mathebereich abdriftete und man auch noch vorgesetzt bekommt, dass das was man da lernt für über 95% der Absolventen egal sein wird, da nur sehr wenige sich auf die theoretische Physik spezialisieren war für mich dann einfach zuviel. Ich bin der Mathematik gegenüber nicht abneigend eingestellt, aber dann über mehrere Semester hinweg quasi nur das eine Fach der Experimentalphysik zu haben, dass nicht quasi nur aus dem Nacharbeiten von mathematischen Fragen besteht war mir dann zuviel. Hier hätte ich mir eine Einführungsveranstaltung gewünscht, die einem das auch klarmacht. Die ganzen Informationstage bestehen ausschließlich aus Experimentalphysik mit der Anmerkung, dass natürlich auch Mathe vorkommt. Das Studium präsentierte sich dann aber vielmehr als Mathestudium mit dem kleinen Nebenfach Physik. In den höheren Semestern soll sich das wohl bessern (vor allem weil dann der theoretische Kram als Pflichtfach größtenteils wegfällt und wenn man es denn so wählt durch Experimentalphysik Fächer ersetzte werden)...

Für mich war es das die Quälerei durch die Mathefächer dann aber doch nicht wert und ich bin dann auf den Werkstoffingenieursstudiengang gewechselt wo ich mir sicher war, dass mir nicht zig getarnte Mathefächer begegnen würden. Inzwischen gibt es ja nun das Bachelor System. Was ich von einigen Bekannten dazu gehört habe ist eher zwiegespalten. Interessant fand ich, dass es im ersten Semester jetzt eine eigene Veranstaltung namens "Einführung in die theoertische Physik" gibt, wo man eben viele mathematische Methoden im Hauruck-Verfahren gezeigt bekommt. Auch waren Professoren teilweise wohl etwas ungehalten, dass dann dafür etwa eine theoretische Physikveranstaltung vom Winter- ins Sommersemester verlegt wurde ohne den Stoff zu kürzen (man bemerke: Von der Vorlesungszeit her ist das Sommersemester kürzer). Teilweise gab's im ersten Semester wohl auch Probleme, da wolh unter anderem wegen der neuen Einführungsveranstaltung das offiziell zulässige Stundenpensum pro Woche überschritten wurde. Des Rätsels Lösung war dann etwa, dass man halt etwa die Übung für das Chemie Fach offiziell nicht mehr besuchen musste. Nette Augenwischerei, aber im Endeffekt nur ein Hinweis darauf, dass das Studium zumindest in dem Semester eigentlich überladen ist...

Tja - ansonsten kann ich nur grob was Erzählen. Informatik ist ebenfalls eins der "matheverseuchten" Fächer, wobei das meiner Meinung nach besser Vorauszusehen ist, da du dem Computer ja alle Probleme umschreiben musst. Von daher liegt die Zahl der Mathefächer nochmal eine ganze Schippe höher als in Physik. Dann gäbe es da noch die Elektrotechnik, welches sich mir gegenüber immer als ein wenig merkwürdig dargestellt hat. Mit einem Mathegehalt der in etwa dem bei Physik gleichkommt muss der Schwierigkeitsgrad einiger Veranstaltungen wohl legendär sein. Ich kenne einen Diplomer der nun fast durch ist und wie oft der mir von Veranstaltungen mit 90-95% Durchfallquote erzählt hat ist nicht mehr feierlich...

Dementsprechend habe ich auch großen Respekt vor Leuten, die sich durch ein Mathe-, Physik-, Elektrotechnik- oder Informatikstudium schlagen. Es sind die bei weitem schwierigsten Studiengänge die ich kenne...

So - zum Schluss vielleicht noch kurz was zum Thema Bachelor, weil darüber ja viel geredet wird. Ist es gut oder schlecht? Ich kann es nicht sagen. Ich denke es hängt stark vom Studiengang ab. Tendentiell ist es aber mit Sicherheit eine Verschlechterung, da das neue "Regelwerk" quasi ausschließlich Nachteile für Studenten hat und Vorteile hauptsächlich nur für die Abarbeitung von den Nummern, die die Studenten am Ende nuneinmal sind. Da wird in einigen Fächern für jeden Furz nen Test geschrieben, es gibt ständige Anwesenheitspflichten und so weiter. Hatte beim Einführen des Bachelors bei den Architekten wohl auch dazu geführt, dass nicht wenige in den Vorlesungen einfach umgekippt sind. Schwächeanfälle wegen Überarbeitung. Fand ich nicht prickelnd zu hören. Gleichzeitig will ich aber auch keine Angst vor'm Studium machen. Hängt sicherlich vieles von der Einstellung und vom jeweiligem Studienfach ab. Einige müssen sich vielleicht damit abfinden nicht immer Noten im Einser- oder Zweierbereich abzusahnen - ist am Ende wahrscheinlich gesünder. Im Bereich Werkstoffingenieurswesen etwa fand ich die Bachelor-Folgen (gehöre da ja jetzt mit dazu) erträglich. Es gibt zwar einige strunzdumme Regelungen, aber ich würde es im großen Ganzen als "fair" bezeichnen...

Re: Studium [Re: Toast] #314908
03/11/10 22:38
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mk_1: danke für deinen Beitrag! Ich glaub jetzt studier ich wirklich E-Technik, hab mir das schon lange überlegt (ähnliche Ideen wie Slin gehabt) und muss mich dieses Jahr entscheiden... Deine Post hat mich glaube ich nen ganzen Schritt weitergebracht.


~"I never let school interfere with my education"~
-Mark Twain
Re: Studium [Re: Toast] #314909
03/11/10 22:51
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kann vlt nochmal jemand genauer auf das Infostudium eingehen?-hat das hier jemand durchgezogen?

Re: Studium [Re: Hummel] #314912
03/11/10 23:11
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@Toast: Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich wir von dem Fach berichten!

Ich denke, daran sieht man, wieviel letzendlich auch von Universität und Professoren abhängt. Gerade bei den theoretischen Vorlesungen neigt wohl der ein oder andere Professor dazu, die physikalischen Hintergründe zu vergessen (ich hatte da bisher Glück gehabt). Aber es stimmt schon: Die "allgemeinsten Lösungen" bestimmter physikalischer Probleme erscheinen einem im ersten Moment (und auch noch im zweiten, dritten...) wenig sinnvoll - man erwartet irgendwie etwas anderes als Integrale (die aber noch nicht gelöst sind) oder unendliche Summen. So richtig verstanden hab ich das alles aber auch erst in den Übungen.

Was noch ein weiterer Punkt ist: Die Vorlesung ist eine Sache, aber den Stoff richtig verstehen und verinnerlichen tut man erst in den Übungen. Das ist zwar leider eine Menge, die man da machen muss, aber es bringt wirklich viel.


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Re: Studium [Re: Hummel] #314913
03/11/10 23:20
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AlexDeloy Offline
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Ich bin gerade in den letzten Zügen meiner Bachelorarbeit.
Mit Informatik direkt kann ich nicht dienen, ich studiere in Passau Internet Computing. Von der aussterbenden Art der Dipl.Inf. als "info light" belächelt und von den e-technikern als "betreutes surfen" verspottet (beides zu Unrecht übrigens)
Der Studiengang setzt sich aus nem Informatikstudium mit nur 2 Mathe-Vorlesungen (Grundlagen) + 3 Wirtschaftlastige Vorlesungen + 3-4 Rechtsvorlesungen zusammen.
Die Wirtschaftssachen kann man m.M.n. von der Nützlichkeit her knicken aber die Jurasachen wie Internetrecht, Rechtsinformatik, etc. sind gut machbar und brauchbar.
Wer auf einen Teil Mathe verzichten kann liegt mit so nem interdisziplinären Studiengang gar nicht so falsch, natürlich bleibt der Hauptfokus immer auf Informatik, die paar Fachfremden Vorlesungen nimmt man halt nebenbei mit.
Fokus liegt wie der Name schon andeutet auf Webinhalten, aber es gibt auch genug konventionelle Infovorlesungen.

Außerdem positiv anzumerken: Software Engineering Praktikum im 5. Semester, man hat da im Team 3-4 Monate Zeit eine Anwendung nach einem vorgegeben Pflichtenheft in kommerzieller Qualität zu entwickeln. Sehr spaßig und vor allem lehrreich.

Ich link hier mal unverbindlich die Infoseite mit Studienplan rein, wenn du Richtung E-Technik und Physik schielst möchte ich noch den Link zum Studiengang Intelligente Technische Systeme Intelligente Technische Systeme weitergeben.

Was Hilfestellung zur Ortswahl angeht: Passau liegt von Eutin schlappe 900km entfernt laugh
Generell würde ich aber nur zweitrangig auf die Lage des Studienortes schauen, mal von daheim wegkommen hat auch was für sich (Natürlich klappt das besser wenn Bafög und/oder die Eltern mitspielen), kommt natürlich auch immer darauf an in welcher Größe von Stadt man sich wohl fühlt, Großstädte wie München wären mir persönlich zu groß

Re: Studium [Re: AlexDeloy] #314917
03/11/10 23:48
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@Error014:
Ja, ich hatte da mit Professoren, bei denen es etwa ein Exemplar mit dem Spitznamen des "Exmatrikulators" gab vielleicht nicht immer die beste Besetzung... wink

Vielleicht hat sich da inzwischen auch was beim Bachelor geändert bzw. verbessert - wie gesagt so eine Veranstaltung "Einführung in die theoretische Physik" wie du sie ja glaube ich auch angesprochen hast gab's bei uns gar nicht. Da fing also das Fach an und das wurde stillschweigend vorausgesetzt - war also quasi ein virtuelles Mathefach das man komplett und ohne Vorgaben selber nebenbei bearbeiten musste. Das kann man mögen, muss man aber nicht... XD

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