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Re: Studium [Re: AlexDeloy] #314919
03/12/10 00:02
03/12/10 00:02
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Ok dann sind hier mal meine Erfahrungen.
Studiengang: Informatik
Fachsemester: 4. (ab Sommersemester)
Universität: Universität zu Lübeck
Informationen zum Studiengang im Netz: www.informatik.uni-luebeck.de

Meine Erfahrungen soweit sind: Mathe ja, aber nicht zu viel.
Das Studium der Informatik ist hier in Lübeck wie folgt aufgebaut:
Man studiert zwar Informatik auf Bachelor (und später evtl Master), allerdings gibt es noch 4 Anwendungsfächer zur Auswahl. Diese wären da Robotik&Automation, Medieninformatik, Medizinische Informatik und Bioinformatik.
Ich habe davon letzteres gewählt, aber das spielt kaum eine Rolle, da man pro Semester eigentlich nur eine Veranstaltung im Anwendungsfach hat.
Ich konzentrier mich folgenden also auf das Hauptfach, näheres zu den Anwendungsfächern findest du auch auf der oben genannten internet seite.

In den ersten vier Semestern hat man im Hauptfach jeweils einen Mathe Block, in den ersten drei Semester besteht dieser jeweils aus einer 8+2 Veranstaltung. D.h. 8 Semesterstunden Vorlesung + 2 Semesterstunden Übung. Die Blöcke/Veranstaltungen sind:
Lineare Algebra und Diskrete Strukturen I (kurz: LADS), Lineare Algebra und Diskrete Strukturen II, Analysis I, Analysis II+Stochastik I

Analysis II und Stochastik I sind somit jeweils eine 4+1 Veranstaltung.
Ich persönlich fand LADS I/II sehr interessant und vorallem auch nachvollziehbar, logisch strukturiert. Was nicht zu letzt aber auch am Prof. liegt.
Analysis liegt mir dahingehend nicht ganz so, da dort vorallem bei unserem Prof. sehr viele Epsilons, deltas etc. vom himmel fallen ;-)
In LADS I geht es los mit Aussagen Logik, Mengelehre, Gruppen, Körper. Weitere Themen sind Vektorräume, Graphen (Einführung) und Matrizen.
In LADS II gehts weiter mit Linearen Gleichungssystemen und wie man sie löst und sehr viel Matrizen rechnung (wenn ich mich recht erinnere). Ich hatte das empfinden, das LADS II sehr viel mehr "anwenden" war als LADS I.
So waren auch die Klausuren recht verschieden. In LADS I gings im wesentlich darum zu zeigen das etwas eine Gruppe ist oder nicht, ob irgendwas ein Untervektorraum ist oder eine Norm etc. pp.
In LADS II berechnete man dann eher Basis-Wechsel-Matrizen und hat vielmehr einfach das angewandt was man vorher ausführlich in der Vorlesung gelernt hat.

Analysis I, na ja. Nicht so mein Fall wie gesagt. Dort gehts halt um Stetigkeit, Differenzierbarkeit etc.

Mehr Matheveranstaltungen habe ich bisher nicht gehört. Aber allgemein gilt: Wer die Übungsblätter bearbeitet, zur Übung geht und zuhört und auch in der Vorlesung nicht pennt, schafft es mit ein wenig Vorbereitung (Altklausuren bearbeiten) auch durch die Klausur.

Tjo was gibts noch zu sagen: Im Gegensatz zur Vorstellung von manchen sitzt man im Informatikstudium _nicht_ den ganzen Tag vor dem Bildschirm. Jedenfalls nicht in der Uni und auch nicht zwangsläufig wenn man die Übungszettel bearbeitet.

Hier noch weitere Veranstaltungen im Überblick:
1. Semester:
- Programmieren: Dies war bei uns im wesentlichen eine Einführung in Java und die Grundlagen der Objektorientierten Programmierung. Aber der Prof. der das bei uns gemacht hat ist inzwischen nicht mehr da und ein, meiner meinung nach, geeigneterer Prof. hat übernommen. Letztes Semester wurde da wohl etwas mehr gemacht als bei uns.
- Betriebssysteme: War bei mir eine ziemliche Schlafveranstaltung. Dies ist eine Einführung in Grundlagen der Betriebssysteme. Also Speicherverwaltung, Scheduling-Verfahren etc.
- Logik für Informatiker: Eine der besten Veranstaltungen (liegt auch am Prof.) dort wird man leicht in die Theoretische Informatik eingeführt.

2. Semester:
- Algorithmen und Datenstrukturen: Baut auf Programmieren auf. Hier gehts nun um das Kennenlernen von Grundlegenden Algorithmen und Lösungsverfahren sowie Datenstrukturen. Ein paar beispiele: Binär Bäume, AVL Bäume, BubbleSort, Mergesort (und weitere Sortierverfahren), Hashfunktionen, Dijkstra, Breitensuche/Tiefensuche in Graphen, Suchen in Texten (Knuth-Morris-Pratt)
- Softwareergonomie: Behandelt Themen zur Ergonomie von Software, dort werden einige Normen vorgestellt. (mein lieblingsfach war es nicht)
- Technische Grundlagen der Informatik: Das Elektrotechnik/Informatik Grenz Fach. Fängt an mit Schaltalgebra, dann FlipFlops, Automaten (Moore/Mealy) zur beschreibung von Schaltwerken, Minimierungsverfahren (Quine-McClusky, Karnaugh-Veitch), Register-Transfer Programme, Mikroprograme, Assembler (auf ATmega16)

3. Semester:
- Technische Grundlagen der Informatik Praktikum: Hier wird nun das ganze wissen aus dem 2. Semester vertieft, die Klausurzulassung erhält man erst nach erfolgreicher übung im 2. Semster und erfolgreicher Praktikumsteilsnahme im 3. Semester. Fängt an mit der physik hinter schaltungen (Funktionsweise von Dioden etc.), dann einfache Schaltungen, später dann Mikroprogrammierte Steuerwerke und abschließend Assembler Programmierung auf dem ATmega16.
- Theoretische Informatik: War bei uns der selbe Prof. wie in Logik für Informatiker, daher sehr gute Veranstaltung. Wie der Name schon sagt: Theoretische Informatik. Inhalt (im Groben): Berechenbarkeit (Zeit- und Platzklassen), (Nicht-)Deterministische endliche Automaten (NFA, DFA), 2-Wege-NFAs, Push-Down-Automaten, Turing-Maschine und jeweils was diese berechnen können. Innerhalb der Übung wird man einige Dinge beweisen müssen als übungsaufgaben (korrektheit von automaten und anderes), aber bei uns gab es immer Beweisrezepte im Skript und durch LADS I und Logik für Informatiker war man schon gut vorbereitet und das Beweisen war mehr bla blubber ;-)
- Softwaretechnik: Vergleichbar mit Softwareenginering. Gibt eine Einführung in die Entwurfsmethodik von Software etc. Zu dieser Veranstaltung gibt es im vierten Semester dann ein Praktikum wo ein Semester lang in 4-Teams nach Pflichtenheft eine Software erstellt wird. Diese wird am ende bewertet und fließt mit in die gesamtnote des Softwaretechnik Moduls ein (Klausur + Praktikum)

Zu den nachfolgenden Semestern kann ich nicht so viel sagen. Da weiß ich nicht mehr als im Internet steht.
Hoffe es reicht als kleiner Einblick in das Informatik Studium (bezogen auf die Uni Lübeck)

-----------
Hier noch ein paar Vorteile der Uni Lübeck wink (Werbung):
+ Kleine Uni => Gute Betreuung durch Dozenten und Übungsleiter (man kennt sich)
+ Anwendungsfächer => Informatik Abschluß mit Wissen in anderen bereichen aber keine engstirnige Spezialisierung im Bachelor, Weitere Spezialisierung im Master
+ Mathe Fächer gestreckt auf 4 Semester (früher war dies alles auf 2 Semester gepackt)
+ Keine Studiengebühren (dank Schleswig-Holstein)

Re: Studium [Re: Xarthor] #314933
03/12/10 07:53
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Tempelbauer Offline
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Jetzt komme ich

Studiengang: Angewandte Informatik
Fachsemester: 6 (mein letztes)
Universität: Hochschule Fulda
Informationen zum Studiengang im Netz: www.hs-fulda.de

Wie auch bei Xarthor: Mathe im angenehmen Umfang

In den ersten beiden Semestern ists bei uns so, dass es erstmal weniger mit Rechnern zu tun hat. Außer der Programmieren-Veranstaltung gibts nichts. Viel mehr Einblicke in angrenzende Bereiche (Elektrotechnik, BWL, Präsentation, Mathematik).
Die "gefürchteten" Mathe-Fächer kommen zuerst. Wobei das durchaus mit ner guten Note machbar ist, wenn man halt mal was dafür macht. Bei mir wars so, ich bin an die Uni gekommen und gleich die ersten am Campus meinten: "Mathe, das ist beim ersten Mal nicht machbar". Ich habs geschrieben und beim ersten Versuch ne 2. Damit kann ich leben, zumal ich nicht der Mathefreak bin.

Im zweiten Semester gings bei uns dann mit Algebra weiter (das war einfacher als Analysis). Desweiteren mit Programmieren II, BWL II, Algorithmen und Datenstrukturen, Datenbanken, Digitaltechnik. Das war sehr interessant. Ist auch das Semester mit meinem besten Notenschnitt.

Im 3. gehts dann richtig los und tiefer in die Materie. Wir haben z.B. unter Solaris im Xemacs-Editor eine Mandelbrotmenge berechnet und grafisch visualisiert. Dann noch Multimediagrundlagen (web, video, audio). Das Projektmodul hat begonnen (das geht über 2 Module; in dem du im Team zu 8-10 Mann Software entwickelst). parallel zum projekt läuft software-engineering

Das 4. ging wieder mehr in Richtig Theorie, allerdings tiefer. In Automatentheorie lernst du z.B. die Grundlagen für Compilerbau und Syntaxanalyse. In Verteilte Systeme lernt man Theorie über Netzwerktechnik, Grafische Datenverarbeitung ist ne Einführung in OpenGL und "Konzeption von Systemen" ist wichtig für Projektplanung (haben viel mit Anforderungsspezifikationen gemacht, UML und co.; für nen Privatentwickler vielleicht überdimensioniert, aber nicht wenn man das kommerziell macht und Kundenwünsche erfüllen will).

Danach kann man sich in eine spezielle Richtung vertiefen. Da gibts:
- Medieninformatik (Multimedia-Anwendungen, 3D-Technik, etc)
- Wirtschaftsinformatik (Statistik, BWL, Wirtschaftlichkeitsberechnungnen denk ich)
- Embedded Systems (das geht mehr in den Hardware-Bereich, u.a. Robotik)
- Telekommunikation (VoIP, Netzwerktechnik, etc)

Ich habe Medieninformatik gewählt. Da erwartet dich im 5. Semester:
3D-Modellierung und Animation: Grundlagen mit kleinem Projekt (erstellen eines 3D-Animations-Films), Audio/Video-Verarbeitung (auch mit Projekt; Grundlagen der Filmtechnik), Wissensbasierte Systeme (Theorie zu neuronalen Netzen; Projekt mit Roboter). kurzum: das interessanteste Semester, zumal du auch mal eigene Erfahrungen sammeln kannst und dich nicht nur theoretisch damit auseinander setzt. allerdings auch sehr stressig. viele projekte, viel zu tun.

Im 6. (und letzten) gibts dann ein 12 wöchiges Praxisprojekt wo du im Unternehmen arbeitest. Danach 12 wochen Abschlussarbeit (meist über das Thema was du im unternehmen bearbeitet hast).


ich bin jetzt zurzeit im praxisprojekt. im sommer werd ich fertig sein (in der regelstudienzeit)

achja, vorteile:
+ kleine hochschule
+ keine studiengebühren
+ inkl semesterticket (kostenlos zug und bus hessenweit)
+ relativ gut ausgestattete labore

Re: Studium [Re: Tempelbauer] #314968
03/12/10 14:40
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Slin Offline OP
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Vielen Dank für die schon so zahlreichen und sehr ausführlichen Antworten. Das ist wirklich alles sehr hilfreich und interessant.

@Puppeteer: Das ist tatsächlich sehr interessant, ich habe aber den Eindruck, dass das für meinen Geschmack zu theoretisch bleibt und einige Teile mir eventuell auch zu lernlastig sind. Aber an sich ist das doch äußerst interessant.

Elektrotechnik und Physik finde ich auch weiterhin interessant, ich tendiere aber immer deutlicher in Richtung eines Informatikstudiums. Die Spezialisierung schon im Bachelor Studium von Tempelbauer gefällt mir glaub ich nicht so gut. Kann es sein, dass der Eindruck täuscht, dass Informatik von den bisher vorgestellten Studiengängen noch am meisten Praxisbezug hat, oder ist das tatsächlich so?

Mir fallen spontan noch zwei Leute hier im Forum ein von denen ich gern Feedback zu ihrem Studium hätte, von allen anderen aber natürlich auch weiterhin.

Darüber hinaus fände ich aber jetzt vor allem auch noch interessant, wonach ich die Universität aussuchen sollte. Die Distanz zu Zuhause ist mir dabei eigentlich ziemlich egal. Aber die Stadt sollte nicht total heruntergekommen sein und die Uni sollte sowohl von den Professoren her als auch von der Ausstattung überzeugen. Gibt es da irgendwelche einfachen Möglichkeiten sich ein gutes Bild dazu zu verschaffen?
Interessant finde ich auch, dass ihr, Xarthor und Tempelbauer, zum Schluß nur Vorteile nennt. Gibt es auch irgendetwas weshalb ihr euch schonmal über eure Wahl geärgert habt, oder seit ihr wirklich wunschlos Glücklich? Gibt es irgendwelche Unis die besonders beliebt sind im Bezug auf Informatik, wenn ja warum? Ich habe im Moment etwas den Eindruck, dass man bei der Wahl kaum etwas falsch machen kann. Das kann ich mir aber eigentlich kaum vorstellen.

Re: Studium [Re: Slin] #314971
03/12/10 15:00
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oliver2s Offline
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Ich schreib auch mal was zu mir:

Ich studiere seit letztem Jahr "Wirtschaftswissenschaft" an der Uni Mainz. Dieser Studiengang beinhaltet am Anfang BWL, VWL, Mathe, Informatik und Jura. Alles sehr allgemein gehalten am Anfang, erst im 4ten Semester musst du anfangen dich zu spezialisieren. Ich will mich wenn es soweit ist auf (Wirtschafts-)Informatik spezialisieren. Das Fach hat von Anfang an einen sehr guten Praxisbezug in Sachen Informatik. Wir haben im ersten Semester HTML, PHP und SQL gelernt, ein Semester zuvor wurde JAVA gelehrt. Alles sehr Praxisbezogen gehalten, du musst von Anfang an immer daheim an einem Projekt arbeiten. Wir mussten zum Beispiel bis Semesterende einen kompletten Blog programmieren.

Die ersten paar Semester musst du dich halt mit dem anderen Kram rumärgern wie VWL, Marketing, Rechnungswesen, bissel Jura und natürlich Mathematik (Analysis, Lineare Algebra und Statistik). Hast du aber diese Hürden genommen und bist soweit dich spezialisieren zu dürfen (auf Informatik dann) wird das ganze sehr locker.

Ich finde das allgemein sehr geschickt gelöst von der Uni mit diesem Studiengang weil er halt sehr Praxisbezogen ist. Es gibt auch das reine "Informatik" ohne den Wirtschaftsteil, aber das ist wirklich sehr trocken und voller Theorie hab ich mir sagen lassen.

EDIT: Zu der Stadt, ich finde Mainz ist einfach eine Hammer Stadt. Es ist eine Großstadt hat aber eher das Flair einer Kleinstadt durch die vielen Grünanlagen und alten Gebäude. Außerdem ist die Infrastruktur optimal. Die Autobahn liegt eigentlich direkt an der Uni und an der Innenstadt. Außerdem kannst du mit dem Studi-Ticket kostenlos nach Frankfurt und Koblenz (um mal die großen Städte zu nennen). Und feiern kann man in Mainz auch super.

Was ich noch besonders cool finde ist das Uni-Wlan in Kombination mit den Studentenwohnheimen. Wenn du einen Platz in einem dieser Campus-Studentenwohnheime ergattern kannst (ist sehr schwierig dort ein Platz zu kriegen) dann kannst du per Uni-Wlan ins Internet und brauchst keinen extra Internetanschluss. Und das WLan dort ist verdammt schnell auf dem Campus.

Last edited by oliver2s; 03/12/10 15:07.
Re: Studium [Re: Slin] #314974
03/12/10 15:07
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Nun was hier in Lübeck speziell etwas "nervt" ist, dass der Informatikstudiengang eher so eine "nebensächlichkeit" zu sein scheint.
Die großen Aushänge Schilder der kleinen Uni sind der Medizinstudiengang (1. Platz im CHE Ranking soweit ich weiß) und der CLS (Computational Life Science, mittlerweile auch "Angewandte Mathematik in den Lebenswissenschaften" genannt) Studiengang. (Der Studiengang MIW = Medizinische Ingenieurs Wissenschaften wird auch mehr gefördert)
Wie äußert sich das? Nun als Informatikstudent hast du meist nicht die Möglichkeit interessante veranstaltungen anderer studiengänge zu besuchen, aber deine eigenen sind "durchsetzt" mit studenten anderer studiengänge. Desweiteren ist die vergabe der ECTS punkte teilweise uneinheitlich.
Was sich auch teilweise stark unterscheidet sind die Prüfungsordnungen der einzelnen Studiengänge, aber da wird wohl in naher zukunft dran gearbeitet.
Wirklich richtig ärgern tut mich das alles aber nicht.

Was du dir für eine entscheidungsfindung (was die wahl der uni betrifft) noch anschauen könntest wäre das erwähnte CHE Ranking:
http://ranking.zeit.de/che10/CHE
Dort steht die Uni Lübeck in Sachen Informatik auch nicht schlecht dar.
Man sollte aber schon genau hinschauen welche Benotungen einen als Student interessieren und nicht nur nach dem Ranking gehen.
Zu den beliebtesten Unis gehören sehr wahrscheinlich alle Elite-Unis. Zu denen gehört Lübeck beispielsweise nicht, Lübeck gehört "bloß" zu einem Excellenz-Cluster.

Was das Studium im Wesentlichen zu einer guten Erfahrung macht sind meiner Meinung nach die Profs. und ihre Fähigkeiten in der Lehre.
Ob sich nun viele junge oder alte Profs an einer Uni tummeln lässt sich oft rausfinden in denen man die Institutsseiten abgrast und sich die Mitarbeiter anschaut (falls bilder vorhanden). Die Kompetenz derjenigen zu beurteilen kann man im vorhinein jedoch leider meist nicht.
Da sollte man sich dann unter studenten der jeweiligen uni umhören.

Meine Erfahrung hier in Lübeck war jedoch bis jetzt sehr positiv. Es gab keinen Prof. der total daneben war.

Re: Studium [Re: Slin] #314977
03/12/10 15:13
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Originally Posted By: Slin
Mir fallen spontan noch zwei Leute hier im Forum ein von denen ich gern Feedback zu ihrem Studium hätte

von wem?

Originally Posted By: Slin
Darüber hinaus fände ich aber jetzt vor allem auch noch interessant, wonach ich die Universität aussuchen sollte. Die Distanz zu Zuhause ist mir dabei eigentlich ziemlich egal. Aber die Stadt sollte nicht total heruntergekommen sein und die Uni sollte sowohl von den Professoren her als auch von der Ausstattung überzeugen. Gibt es da irgendwelche einfachen Möglichkeiten sich ein gutes Bild dazu zu verschaffen?

Dazu kann ich dir auf jeden Fall was sagen. Such dir die Unis raus, die dir vom Studienplan und von der örtlichen Lage her passen, auch Reputation, wenn das für dich wichtig ist. Dann gehst du einfach zu den Unis und hockst dich in die Vorlesungen. Das ist absolut kein Problem, weil die Profs ihre Studenten eh nicht alle kennen.
Ich hab mir zum Beispiel die TU München, Uni Konstanz und Stuttgart angeschaut. Bei der ersten hat mir zwar der Campus gefallen, allerdings waren die Leute da recht unsympathisch. In Konstanz hatte ich den Eindruck, als ob die Leute da nicht so recht wüssten, warum sie überhaupt Physik studieren. Und die Uni in Stuttgart haben wir nicht gefunden. Darum bin ich dann nach Heidelberg und jetzt sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

Ich habe übrigens den Eindruck, dass sich das Niveau der Studiengänge von Uni zu Uni stark unterscheidet. Außerdem kann man in fast allen Studiengängen "schmalspur" und "hardcore" studieren. Ein Beispiel ist, dass man an manchen Unis in Informatik Mathematik mit den Mathematikern hören kann, und zwar alle Vorlesungen. Dadurch musst du mehr Vorlesungen hören, die auch noch schwieriger sind. Manchem mag das unnötig erscheinen, weil sie nie wieder einen Beweis in ihrem Beruf machen werden. Aber ob dir sowas liegt, entscheidet sich dann im Studium, darüber würde ich mir keine so großen Gedanken machen.

Im Zweifelsfall kannst du die Uni später wechseln, das ist im Bachelorsystem noch wesentlich einfacher als früher. Die einzigen Unis, an denen ich definitiv nicht studieren wollte, sind irgendwelche Winzunis, die sich keine ordentlichen Profs leisten können. Das Problem ist, dass da die meisten Leute dann auch übers Wochenende heimfahren. Von Studentenleben merkst du dann nicht so viel.

Gruß,
Joey

Re: Studium [Re: Joey] #314983
03/12/10 15:40
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danke für die Informatik-Infos wink

Re: Studium [Re: Hummel] #314988
03/12/10 16:16
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Ich kenne ein paar Leute die an "Elite-Unis" in München oder Karlsruhe sind bzw. waren und die sind alle nur mäßig begeistert: zu große Vorlesungen, zuviel Stoff bzw. Druck (man ist ja schließlich Elite-Uni)
Ob man auf Ratings so viel gibt sei jedem selbst überlassen, Passau hat den 3. Platz im CHE Ranking für Informatik gemacht und dann ging die Selbstbeweihräucherung los, hat sich aber inzwischen wieder gelegt laugh

Persönlich bin ich mit meinem Info-mit-weniger-Mathe Studiengang aber höchst zufrieden, bin damals zufällig darauf aufmerksam geworden weil bei Heise ne Meldung drüber stand und den Master werd ich auf jeden Fall auch hier absolvieren.

Wie Joey schon sagte das Niveau unterscheidet sich wohl ziemlich von Uni zu Uni von daher sollte man auf keinen Fall pauschalisieren, du solltest dir auf jeden Fall ein paar Unis der engeren Wahl anschauen und mal in die ein oder andere Erstsemestervorlesung reinhören. Auch der Campus und Leute sollten einem irgendwie zusagen (Hab ich schon erwähnt dass Passau laut Unicum den schönsten Campus hat ? smile)

Also am besten wenn du Zeit dafür hast mal in der Republik rumfahren und alles anschauen. Je nach Stadt findet sich sicher jemand aus der verstreuten Anhängerschaft dieses Forums der einen mal ne Rundtour durch die Uni gibt (und vllt. auch mal ne Übernachtungscouch frei hat)

Edit:
Eben noch was zum Thema "mal schauen wie einem das gefallen könnte gefunden": Informatik Sommercamp, sowas gibts sicher an anderen Unis auch und man kann sich da mal ein besseres Bild von Leuten und Location machen.

Last edited by AlexDeloy; 03/12/10 16:19. Reason: noch was rein
Re: Studium [Re: AlexDeloy] #315000
03/12/10 17:03
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Zur Wahl: Was ist den das, ich meine bei "Architektur" fehlt Mannheim:

Natürlich ist da die Hochschule Magdeburg-Stendal toller:

Ein weiterer Beleg, dass man auf Ratings absolut nichts geben kann.

Re: Studium [Re: Joey] #315118
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Versteh ich das richtig? Weil die Gebäude schöner sind? Deswegen kann man nicht nach Rankings gehn? grin

Mein Tipp: Geh' nach München!
1. Schönste Stadt Deutschlands (seriously!)
2. Zwei (!!) Elite-Unis in einer Stadt
3. Großes Studienangebot

PS: Wems in München zu stressig ist, zuviel Druck, usw., der passt hier garnicht her. Und in der Arbeitswelt wirds nicht anders sein...


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