"Obwohl es keinen Nachweis eines positiven Effektes gibt, wird die Eigenharntherapie bei folgenden Krankheiten angewendet:
..."

"Die hier vorgestellten Verfahren gelten aus wissenschaftlicher Sicht im Falle der vorgeschlagenen Indikationen als bestenfalls wirkungslos..."

http://de.wikipedia.org/wiki/Eigenharnbehandlung

Leute, ist doch eigentlich ganz egal... wichtig ist aber, dass wir alle einer Meinung sind. Fit zu sein, körperlich gesund sein ist doch besser als irgendwelche Krankheitsbilder zu behandeln. Wenn mein Körper gesund ist, dann brauche ich mir um den Rest keine Sorgen mehr zu machen.
Also... morgens gut frühstücken (mir hilft der Brei), Handy weg von den Balls, dann geht das Bumsen wie von alleine (ich nehme hierfür meine Lebensgefährtin) und positive Emotionen sind auch sehr wichtig - so gestalten sich nämlich folgend meine Sinneswahrnehmungen. Und wenn man positiv denkt, dann kommt man bestimmt nicht auf solche krumme Ideen... wie z.B.... dass Frank sich nachts mit Urin einschmiert und anschließend im Vorgarten Regentänze um die Mülltonne veranstaltet.

Wäre Urin ein Allheilmittel oder hätte auch nur ansatzweise die positiven Eigenschaften, die hier unterbreitet werden sollen, warum hat es sich dann bspw. evolutionstechnisch nicht durchgesetzt, dass sich der Urin über irgendwelche Poren auf der Haut verteilt? Stattdessen wird der Urin ausgeschieden, dazu mit einem beißenden Gestank und wahrscheinlich einem ebenso fürchterlichen Geschmack.
Im Urin ist all das "Gift" enthalten, das dein Körper auf keinen Fall behalten will. Wenn man nun theoretisch überwiegend Urin trinkt, macht der Körper das nicht lange mit. Demnach sollte man davon lieber die Finger lassen.
Es ist korrekt, dass Harnstoff im Urin enthalten ist, und dass Harnstoff ein wirksamer Stoff zur Behandlung von vielen Krankheiten (in Form von Cremes) ist, dass jedoch Urin wirksamer sei, ist ein Aberglaube.
Es gehört, meines Erachtens nach, auch zum Menschsein, etwas Würde zu bewahren und sich nicht mit seinen Exkrementen und sonstigen asexuellen Ausscheidungen einzureiben bzw. von diesen zu kosten.

In diesem und alphas Sinne: Positive Energie! <3

Fogman: In dem Link von JustSid steht beschrieben, warum Harnstoff hilft und dass er deshalb in medizinischen Produkten genutzt wird. Er ist also keine Homöopathie und auch nicht wirkungslos. Kauf mal eine normale Fußpilzsalbe und schau Dir die Inhaltsstoffe an!

Superku: Du sollst es ja nicht trinken. Gift ist in Verdünnungen sehr oft Medizin, das gilt für diverse Gifte in dieser Welt. Und die Idee vom "Menschsein" ist albern, nur weil Du Dir etwas nicht vorstellen kannst oder eklig findest, muss es nicht "unmenschlich" oder unmoralisch oder herabwürdigend sein. Viele finden Spinnen eklig und dennoch ist es nicht "unmenschlich", eine Spinne zu berühren, zu züchten oder deren Gift für die Medizin zu nutzen.
Da bewahre ich mir als Mensch doch lieber eine Offenheit und folge meinen eigenen Erfahrungen als irgend welchen aufgesetzten Wertvorstellungen.

Richtig, aber Urin ist nicht dasselbe Harnstoff.

Ihr tut so als würden die Anhänger dieser Behandlungsweise darin baden...
Nicht immer alles so extrem sehen.



Habe ich auch so nie geschrieben.
Was ich meinte bezog sich darauf, daß Du mit Homöopathie keine guten Erfahrungen gemacht hast, aber mit Eigenurin.
Wissenschaftlich betrachtet sind beide jedoch wirkungslos,
völlig unabhängig von irgendwelchen subjektiven Erfahrungen.

Ich habe auch nie geschrieben daß Harnstoff wirkungslos ist.
Harnstoff != Urin.
Er ist zwar enthalten, aber es ist nicht das selbe.
Im Urin sind auch viele Abbaustoffe enthalten deren Wechselwirkungen ich nicht einschätzen kann.

Aha, sehr interessant. In Paprika ist Vitamin C drin, aber ist nicht dasselbe. In der Suppe ist Wasser drin, aber ist nicht dasselbe.

Und jetzt nochmal ohne Ironie: Harnstoff ist Harnstoff. Es wirkt auf die gleiche Weise. Urin ist keimfrei. Die Sorge der Uringegner ist nur, dass beim Austritt des Urins Keime hinzukommen könnten, weshalb Urinbefürworter den Mittelstrahl nutzen. Wegen dieser Keimfreiheitsdebatte neigen Ärzte zu Harnstoff, der extra gereinigt wurde. Ich habe mit einigen Ärzten darüber gesprochen. Es ist auch ein vernünftiges Argument für einen Arzt, der seinem Patienten ja nicht schaden will. Diese Ärzte geben ja selber zu, dass es funktioniert, nur bevorzugen sie die aus ihrer Sicht "sauberere" Variante.

Natriumchlorid ist Kochsalz. Natrium ist giftig, Chlor auch. Kochsalz ist lebenswichtig. Es kommt eben auch auf die Zusammensetzung an ob etwas giftig ist oder nicht.

Wenn das Wasser in der Suppe ist, so ist es nicht mehr
das gleiche Wasser wie jenes daß aus der Leitung kam.

Zum Vitamin C:
Reines Vitamin C wird vom Organismus schneller ausgeschieden als "natürliches", womit meistens Extrakte aus natürlichen Vitamin-C-Quellen wie z.B. Acerola gemeint sind.
Das führt man auf die Begleitstoffe (Flavonoide) bei "natürlichem Vitamin C" zurück.

(Auch hier: Quelle wird auf Wunsch genannt)

Da ich kein Mediziner bin würde ich davon abraten etwas zu sich zu nehmen was der Körper von sich aus loswerden will. Ich bin da aber generell sehr skeptisch.

Es ist auch keine Ironie sondern nunmal Fakt das es keinen wissenschaftlichen Nachweis für einen positiven Effekt der Eigenurintherapie gibt.
Und ich halte mich an wissenschaftliche Fakten wenn es um die Gesundheit geht.

Edit: "versalzen" aus dem zweiten Absatz entfernt,
es ist egal ob die Suppe versalzen ist. Das Wasser hat dennoch eine andere Wirkung.

Du denkst vermutlich bei der Eigenurintherapie an das Trinken und somit reden wir aneinander vorbei. Der Harnstoff wirkt jedenfalls auf der Haut und zusmmen mit dem körpereigenen Antibiotika hilft er schneller, als gereinigter klinischer Harnstoff. Es gibt genügend Leute, die das ausprobiert haben. Beim Fußpilz braucht man Wochen und muss 3 mal täglich mit der Salbe behandeln, beim Eigenurin ist es nach wenigen Behandlungen weg.

Genau wie Du schreibst, macht die Mischung manchmal die Medizin und das kann scheinbar die Natur besser als die Apotheke.

Du schreibst ja selbst: Scheinbar.
Es gibt auch genügend Leute die Placebos ausprobiert haben und denen sie helfen.
Das ist aber im Grunde einfach ein Prinzip von mir - Erfahrung vs. wissenschaftliche Meinung, da stehe ich meist auf Seiten der Wissenschaft.

Erfahrungen lassen sich nicht widerlegen, im Gegensatz zu wissenschaftlichen Ansätzen. Das macht sie halt indiskutabel, denn behaupten kann man schlicht alles.

Edit:
Ich sag´s mal so: Jeder soll nach seiner Façon selig werden.
(Friedrich II, Könnich von Preußen)

Ausprobieren schadet sicherlich genausowenig wie gesunde Skepsis.