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Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Clemens] #388373
12/01/11 23:12
12/01/11 23:12
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Du meine Güte. Was ist denn hier los. Kaum bin ich ein paar Tage weg, läuft schon das Forum über vor lauter Postings. grin
Wer soll denn das alles beantworten?! shocked wink

Also gut, ich werde mich mal von Posting zu Posting durchkämpfen, und dabei hoffentlich möglichst wenige Leichen hinterlassen. smile

Originally Posted By: Clemens
Deine Screenshots sind hier im Forum zu Recht in aller Munde
Nein, um Gottes Willen! Die Screenshots sind zum Anschauen da!!! Und nicht zum in den Mund nehmen. grin Aber danke. smile

Originally Posted By: Clemens
Nun ließt man auch noch von deinen Spielkonzept-Plänen - die ähnlich verrückt erscheinen, wie dein grafischer Anspruch
Naja, ich denke mir: "Wenn schon verrückt, dann ORDENTLICH verrückt". grin Wenn nur die Grafik "verrückt gut" aussieht, und das ganze dann aber spielerisch schnell langweilig wird, dann macht das alles ja keinen Sinn. Deshalb soll nicht nur die Grafik toll werden, sondern vor allem auch spielerisch soll "Pax et Bellum" den Spieler möglichst lange fesseln. Und das geht nur mit einer gut durchdachten KI, die das Spiel jeden Tag auf's neue interessant macht. Gescriptete Ereignisse kann man da nicht gebrauchen, bzw. die gescripteten Ereignisse müssen viel dynamischer werden. Es wird in meinem Spiel zwar jede Menge gescriptete Ereignisse geben, aber die finden nicht immer am selben Ort und zur selben Zeit statt.

Zum Beispiel könnte ein Pferd den Reiter abwerfen. Das passiert aber nicht an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit. Sondern es passiert irgendann durch Zufall, an irgendeinem unvorhersehbaren Ort. Wenn bestimmte Parameter passen, wird dann das Pferd scheuen und seinen Reiter abwerfen. Und das wird in der KI-Ereigniskette weitere Ereignisse auslösen. Zum Beispiel Gelächter der Personen, die sich in der Nähe befinden. Oder wenn sich der Reiter in einer Gruppe von Reitern befindet, dann werden die anderen warten bis er wieder auf das Pferd aufsteigt.

Auf die KI werde ich dann aber später noch genauer eingehen. Interessanterweise hatte ich die KI schon im Kopf, als ich noch gar nicht geplant hatte, ein fotorealistisches Mittelalterspiel zu machen. Das war schon zu einer Zeit, als es noch nicht einmal DirectX gab. Damals hatte ich so eine ähnliche KI, wie ich sie für mein Spiel plane, bereits in der ersten Version von Visual Basic programmiert. Das Programm hatte das Verhalten einer Mannschaft auf einem Segelkriegsschiff simuliert.
Es war zwar nur ein Testprogramm ohne Grafik (bzw. jede Person wurde nur als beweglicher farbiger Punkt angezeigt, damit man die Position der Person auf dem Schiffsdeck erkennen kann), und die Eigenschaften und aktuellen Tätigkeiten der Personen wurden in Listenform angezeigt.

War aber ziemlich cool, wie die Mannschaft bei einem simulierten Seegefecht "herumgewuselt" ist, wie Befehle von einer Person zur nächsten weitergegeben wurden. Und wie auf bestimmte Ereignisse reagiert wurde, die ich per Knopfdruck auslösen konnte (z.B. Einschlag einer Kanonenkugel an einem bestimmten Punkt vom Schiff, oder ich konnte auch das Schiff sinken lassen).

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Harry Potter] #388376
12/01/11 23:23
12/01/11 23:23
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Originally Posted By: Clemens
Ich frage mich nun, wie fortgeschritten dein Spiel inzwischen ist und was sind deine ungefähren terminlichen Vorstellungen eines Release? Klingt nämlich mehr wie ein Lebensprojekt oder vlt. sogar ein generationenübergreifendes Werk
Okay, gute Frage.

Zunächst einmal die Vorgeschichte bis zum heutigen Tag (Hinweis: hinter den Links im Text verbergen sich auch ein paar Fotos):

1.) Begonnen hatte alles im Jahr 1969, als ich in Wien geboren wurde. grin
Schon bald darauf bekam ich von meiner Großmutter einen Playmobil-Ritter geschenkt. Es folgten ein Playmobil Schuldturm, das Playmobil Rathaus, und das Playmobil Gasthaus. Von da an begann mein Interesse für das Mittelalter, Burgenbau und Städtebau.


2.) Im Kindergarten hatte ich dann mein erstes Bild von einer Burg gezeichnet. Meine Kindergartentante war damals so begeistert von dem Bild, dass sie es überall herumgezeigt hatte. Meine Mutter hat das Bild bis heute aufbewahrt, und vor ein paar Minuten hatte ich es erstmals digitalisiert.

Ladies and Gentlemen, ich präsentiere .... ta ta ta taaaaaa ... sozusagen mein allererster "Screenshot" vom "Pax et Bellum"-Projekt.
Entstanden im Kindergarten, ca. Mitte der 1970er Jahre: grin

Interessanterweise hat diese Burg sehr große Ähnlichkeit mit der Burg von Gombervaux, die ich in mein Spiel einbauen möchte (das wird die erste steinerne Burg im Spiel sein).
Das fällt mir erst jetzt auf. Ob ich wohl damals schon irgendwelche Vorahnungen hatte?!? confused


3.) Es folgten meine Kindheitsjahre, die ich im Sommer hauptsächlich auf dem Land (Wienerwald) verbracht hatte. Damals gab es dann Burgenbau im richtigen Leben. Mit meinem besten Freund und unseren beiden Schwestern hatten wir im Wald kleine Festungen aus Baumstämmen gebaut. Palisadenzäune mit Wachtürmen und Zugbrücke. Leider wurden alle diese Bauwerke von Förstern zerstört. grin Damals spielten wir auch oft im Wald "Robin Hood", mit selbstgebastelten Pfeilen und Bögen. Und einmal hatte ich sogar eine große Steinschleuder und eine Speerschleuder gebaut - die leider etwas weiter geschossen hatte als geplant. Der ca. 1 1/2 Meter lange Speer flog 40 Meter quer durch meinen Garten, und traf die Mauer vom Nachbarhaus. Die Nachbarin hat mir das bis heute nicht verziehen. grin

Damals kam ich auch zu der Erkenntnis, dass man, wenn man etwas großes erreichen möchte, manchmal auch ein wenig größenwahnsinnig sein muss. grin Da die Förster ja all unsere Bauwerke im Wald vernichtet hatten, beschlossen wir schließlich, so ein Bauwerk bei mir im Garten zu bauen. Zuerst sollte es relativ klein werden. Dann hatte ich die Idee, das ganze noch viel größer werden zu lassen. Und mein bester Freund sagte damals, "Du bist ja wahnsinnig. Das schaffen wir nie!". Und das hier wurde schließlich daraus:
Ein Beispiel für erfolgreichen Größenwahn


4.) Und dann kam das Jahr 1978. Zum ersten mal ging ich mit Freunden ohne meine Eltern ins Kino, und sah einen Film, der mein Leben verändert hatte: Krieg der Sterne (Star Wars). Von da an waren Robin Hood und das Mittelalter vergessen, und ich hatte nur noch einen Wunsch: ich wollte Science-Fiction-Filme drehen. Zuerst zeichnete ich nur StarWars-Comics, aber als sich mein Vater eine Super8-Kamera kaufte, begann mein neues Leben als Filmregisseur. Damals war das noch sehr mühsam, da auf einer Filmrolle nur ca. 3 Minuten Film Platz hatten. Und die Entwicklung dauerte oft mehrere Wochen. Aber später dann sollten ja zum Glück die ersten Video8-Camcorder und Hi8-Camcorder erfunden werden. Aber das ist eine andere Geschichte. wink


5.) Irgendwann in den 1980er Jahren (ich glaube, ich war 14 Jahre alt), kaufte sich mein Vater den ersten Heimcomputer. Ein Sinclair ZX Spectrum. Da mein Vater nicht so richtig damit umgehen konnte, hatte ich mir schon nach kurzer Zeit den Computer angeeignet. Und so begann ich, meine ersten Computerspiele zu programmieren. Bei den ersten Spielen hatte ich noch das Coding der Spiele aus Büchern abgetippt, und sie dann ein wenig verändert. Und so hatte ich mir selbst programmieren beigebracht. Mein erstes komplett eigenes Computerspiel war ein SpaceInvader-Klon. Und es folgten ca. 20 bis 30 weitere Spiele, die damals in meinem Freundeskreis sehr beliebt waren.

Ja, richtig, 20 bis 30 Spiele, die ich alle fertiggestellt hatte. Damals war es halt noch einfacher, Spiele zu programmieren und fertigzustellen, da Grafik und Sound nicht so anspruchsvoll waren. Und von Fotorealismus wagte ich damals noch nicht einmal zu träumen. grin

Aus dieser Zeit ist nur noch ein Ausdruck von ein paar Screenshots auf Thermopapier vorhanden:

Einige Spiele, die ich damals programmiert hatte, waren Klone von Spielen, die mir meiner Eltern damals nicht kaufen wollten. Und mein Taschengeld reichte damals noch nicht aus, dass ich sie mir selbst kaufen konnte. Also programmierte ich sie auf dem Spectrum in ähnlicher Form nach. Mein Commando-Spiel vom Screenshot oben hatte ich zum Beispiel vom C64-Spiel Commando abgeschaut. Ein paar Bilder in einer Computerzeitschrift brachten mich auf die Idee, selbst so ein ähnliches Spiel zu programmieren.

Dieses Commando-Spiel war dann auch das beste Spiel, das ich auf dem Spectrum programmiert hatte. Es war ein Sidescroller, bei dem man sich zunächst durch die Wüste hindurchkämpfen musste, dann durch 2 feindliche Lager hindurch, und schließlich musste man am Ende einen Gefangenen aus einem feindlichen Stützpunkt befreien (siehe Screenshot). Dabei hatte man mehrere verschiedene Schusswaffen und auch Raketenwerfer zur Verfügung, mit denen auch Mauern, Sandsäcke und Palmen zerstört werden konnten.

Nach dem Sinclair ZX Spectrum folgte dann der Commodore 64, der mich fast zur Verzweiflung gebracht hatte, weil das Spiele-Programmieren sehr viel schwieriger war als beim alten Spectrum. Zum Glück kam schließlich der Commodore Amiga 2000, und ich konnte wieder, zumindest ein paar wenige, Spiele programmieren. Damals kaufte ich mir auch ein Genlock Interface, und damit war zum ersten mal das Mischen von Videos und Computergrafik möglich.

Schließlich wurde der Amiga vom PC verdrängt. Und die Spieleprogrammierung machte bei mir erstmal eine große Pause. Stattdessen konzentrierte ich mich immer mehr auf Video und Computergrafik. Wie mein großes Vorbild George Lucas wollte ich einen eigenen ScienceFiction-Film drehen, der zu 90% aus Computergrafik bestehen sollte.

Fortsetzung folgt dann morgen ... wink

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Harry Potter] #388413
12/02/11 15:16
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Quote:
Damals war es halt noch einfacher, Spiele zu programmieren und fertigzustellen, da Grafik und Sound nicht so anspruchsvoll waren


Das ist auch der Grund warum Indyspiele in den letzen 4-5 Jahren so
an Popularität gewonnen haben.
Seit dem wird sehr viel mehr einfache, 80er oder 90er Retrografik und
einache Pixelgrafik sowie 8-bit Sounds verwendet.

Einfach weil man mit diesen Sachen schon coole Spiele produzieren kann, (viele Spieler erinnern sich noch an ihren Nintendo/Gameboy/C64 etc)
und weil man durch diese Limitierung wesentlich schneller was fertig bringt.

(ich gehe mal jetzt vom Durschnitsentwickler aus, den die Motivation schon nach einigen Monaten am immer gleichen Projekt verlassen würde)

Man versucht sich von dem Weg den professionelle AAA Studios gehen (und da natürlich immer besser sind)
abzuheben.
Die großen Studios haben nicht die Freiheit solch einfache Grafik zu benutzen, egal ob das Spiel Fun macht.
(Der Publisher würde denen die Ohren langziehen allein bei der Idee)

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Damocles_] #388419
12/02/11 16:17
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@Damocles_:
Ja, der Meinung bin ich auch.
Minecraft, Voxatron, ...
Alles gute Spiele.

@Harry Potter:
Respekt, die Screenshots sehen echt gut aus!
Würde die Spiele am liebsten mal spielen.

Dein Projekt ist einfach nur Hammer und ich find es cool, dass man immer mal wieder was über das Projekt erfährt.
Das Video war auch richtig hammer, sah einfach fett aus.
Wäre es möglich, es nochmal zu verlinken oder neu zu uploaden?

Gruß Felix


Visit my site: www.masterq32.de
Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: MasterQ32] #388420
12/02/11 17:46
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I also started programming on the Sinclair ZX-Spectrum.
Making a simple platformer game because my tape did not load the
real game anymore,
So I tried to recreate it. I must have been 10 or 11 back then,
when I wrote my firt BASIC Programs.

Later I made some games on the Amiga500, using the 3D Construction-Kit.

----

Ups jetzt hab ich Englisch geschrieben unds garnicht gemerkt ...
Ist das Euch auch schon mal passiert?


Last edited by Damocles_; 12/02/11 19:20.
Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Damocles_] #388432
12/02/11 20:41
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Originally Posted By: Damocles_
Ups jetzt hab ich Englisch geschrieben unds garnicht gemerkt ...
Ist das Euch auch schon mal passiert?

Das ist ein Forum-Virus! - Befällt aber immer nur Deutsche. Die anderen sind immun... weiß auch nicht warum. tongue

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Damocles_] #388442
12/02/11 23:01
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Originally Posted By: Damocles_
Ups jetzt hab ich Englisch geschrieben unds garnicht gemerkt ...
Ist das Euch auch schon mal passiert?
Nein. Aber ich habe mal erlebt, dass jemand mitten im Satz von deutsch auf englisch gewechselt hat.

Und mir passiert es manchmal, dass ich ein ganz anderes Wort tippe, als das was ich tippen wollte. Dann schreibe ich zum Beispiel anstatt "endlich" das Wort "ehrlich".

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Harry Potter] #388452
12/03/11 02:39
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... Hier kommt die Fortsetzung der Vorgeschichte zu meinem "Pax et Bellum"-Projekt:

Seit dem Beginn der 1980er Jahre drehte ich dann in meiner Freizeit Filme (hauptsächlich in den Sommerferien, da ich in Wien in die Schule ging, und nur den Sommer am Land verbrachte).

Am Anfang waren es noch ein paar Experimente mit einer Super8-Kamera. Hauptsächlich Stop-Motion-Trickfilme mit StarWars-Figuren und selbst gebastelten Miniatur-Landschaften und Raumstationen. Auch meine erste Raumschiff-Enterprise-Parodie hatte ich damit gedreht. Die Filmrolle ist allerdings leider verloren gegangen.

Als ich mir dann meine erste Videokamera gekauft hatte, fing ich damit an, den Science-Fiction-Film "ELDOR" zu drehen. Eigentlich war es eine Mischung aus Science-Fiction, Antikriegsfilm und Indiana Jones. grin

Die Handlung spielte in ferner Zukunft, auf dem weit entfernten Planeten "Eldor" (der Name war eine Mischung aus dem Waldmond "Endor" aus dem Film "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", der damals gerade im Kino lief, und "El Dorado", dem sagenhaften Goldland in Südamerika).

Die Handlung in Kurzform:
Quote:
Der Film spielt in ferner Zukunft. Es gibt zwei Großmächte, die, ähnlich wie im Kalten Krieg, miteinander verfeindet sind. Weit entfernt von der Erde gibt es den Planeten Eldor, auf dem diese zwei Großmächte Militärstützpunkte errichtet haben. Und dann kommt es plötzlich auf der Erde zu einem Atomkrieg, und der Kontakt zwischen Eldor und Erde bricht ab.

Der Film sollte zeigen, wie sich die wenigen überlebenden Menschen in so einer Situation verhalten würden. Wie würden sie auf den Untergang ihres Heimatplaneten reagieren? Sollen sie auf Eldor ebenfalls ihre Atomwaffen abfeuern, und den Gegner vernichten? Oder sollten sie froh sein, dass sie überlebt haben, und ein neues Leben beginnen?

Naja, und dann gibt es halt jede Menge Ängste, was der Gegner nun tun würde. Und Konflikte in den eigenen Reihen. Die einen meinen, man sollte den Feind so schnell wie möglich vernichten. Die anderen meinen, man sollte Kontakt aufnehmen, und Frieden schließen. Schließlich versuchen die beiden Hauptdarsteller sich durch den Dschungel hindurchzukämpfen, um mit dem Feind Kontakt aufzunehmen. Es kommt zu Missverständnissen, Kämpfen, zu Verschwörung in den eigenen Reihen, zu Gefahren durch wilde Tiere, etc., etc. ... und nach langem hin und her am Ende schließlich zum Frieden.

Und dann entdeckt man im Laufe der Zeit immer mehr, wie hilflos man eigentlich ist. Trotz modernster Waffen, kann man nichts damit anfangen, da man keine Munition mehr dafür hat, und nicht in der Lage ist, sie zu reparieren und weiterzuentwickeln.

Schließlich greift man wieder zu Pfeil und Bogen, nimmt Kontakt mit den Urmenschen-ähnlichen Eingeborenen des Planeten auf, bringt ihnen neues Wissen bei, gründet die erste Hochkultur ... und schließlich entwickelt sich die Menschheit wieder genauso wie damals auf der Erde.

Und man weiß am Ende des Films nicht, ob der Film nun in der Zukunft spielte, oder in der Vergangenheit unserer Erde, die damals noch "Eldor" genannt wurde.


Im Film sah das dann so aus:


(Klicken für maximale Größe)

Der Typ mit den dunklen Haaren und dem Schlamm im Gesicht, das war übrigens ich ... vor langer, langer Zeit. grin
Der andere war mein bester Freund Alex, der mich bei meinen vielen Projekten immer unterstützt hatte (und das obwohl er nicht gerne gefilmt wurde). Das war auch der, mit dem ich im Wald diese bereits vorher erwähnten Holzburgen (wir nannten es damals "Lager") gebaut hatte.

Die Waffen waren Modellbausätze, die ich zusammengebaut hatte. Das Mündungsfeuer war ein kleines Lämpchen, durch das ich so viel Strom jagte, dass es fast durchgebrannt ist (und dabei sehr hell geleuchtet hatte). Die pyrotechnischen Effekte hatte ich selbst gebastelt. Der Einsatz dieser Effekte erfolgte natürlich unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen (wir filmten im Wald zum Beispiel immer nur kurz nach einem Regen).

Den Geschützturm hatte ich aus Holz, Karton und verschiedenen Plastikteilen zusammengebaut. Das Lagerfeuer zum Schluss (zusammen mit meiner Schwester) fand bei mir im Garten statt. Die Titelgrafik entstand im Commodore-64. Die Animation am Anfang war damals nur durch Einzelbildaufnahme des Fernsehbildes möglich. Die Musik ist von T'Pau (damals noch von SCHALLPLATTE abgespielt! smirk ).

Der Film wurde leider nie fertig. Die Handlung war einfach zu komplex und zu lang, sodass ich schließlich beschlossen hatte, stattdessen einen kürzeren Film zu drehen. Die Idee, dass man nicht weiß, ob der Film in der Zukunft oder in der Vergangenheit spielt, wird ünrigens auch in die Handlung vom Spiel "Pax et Bellum" eingebaut. Aber dazu möchte ich nicht allzuviel verraten. Das ist noch streng geheim. wink

Einige der besten Szenen von "Eldor" hatte ich damals in einem kurzen Video, ohne Handlung, zusammengeschnitten. Die Bildqualität ist leider nicht die beste, da ich zum Schneiden damals das Videomaterial von Video-8 auf VHS kopieren musste. Und von VHS schnitt ich es wieder zurück auf Video-8. Schließlich digitalisierte ich es dann viele Jahre später.

Insgesamt hatte ich so ca. 10 Stunden Filmmaterial. Falls ich irgendwann mal genügend Zeit haben sollte, und falls die Magnetbänder noch lesbar sind, werde ich vielleicht mal ein längeres Video zusammenschneiden.

Hier nun das Video mit den besten Szenen:
Download MPG-Video ELDOR (88 MB)



Nach diesem Eldor-Filmprojekt beschloss ich dann, einen neuen, kürzeren Film zu drehen - eine StarWars- und Raumschiff-Enterprise-Parodie.
Das Ergebnis sah dann so aus:


(Klicken für maximale Größe)

Als Kind hatte ich immer schon sehr viel gebastelt und Modelle gebaut. Aber die Kulisse für diesen Film war das größte, was ich jemals gebastelt hatte. Alles selbst gemacht: die Raumschiff-Modelle, die Enterprise-Kommandobrücke aus Styropor, Holz und Karton (die hatte ich damals im Keller vom Haus meiner Eltern aufgebaut), mein R2D2-Roboter bestehend aus einem Mülleimer und einer schwarz lackierten Käseglocke. Das Auge ist übrigens eine Filmrolle von meinen ersten Super8-Filmen. Und auch die pyrotechnischen Effekte waren alle selbstgemacht. Im Hintergrund läuft übrigens, auf einem versteckten Schwarz/Weiß-Fernseher (damals konnte ich mir noch keinen Farbfernseher leisten), eine selbst programmierte Commodore64-Computeranimation.

Ach ja, ich bin dieser Käptn Kork (2.Foto in der 2.Reihe). Lang, lang ist's her. grin Der Steuermann Zulu wurde von meinem besten Freund Alex gespielt. Der Roboter war ferngesteuert. Unten war ein ferngesteuertes Auto eingebaut, und der Kopf wurde von einem Elektromotor und einigen Zahnrädern gedreht.

Der Film wurde leider auch nie fertiggestellt, da ich kurz nach dem Dreh der hier gezeigten Szenen zum Österreichischen Bundesheer musste.
Und dort ging das Filmemachen dann weiter ... aber das ist eine andere Geschichte. grin

Es gibt auch von dieser ScienceFiction-Parodie einen kurzen Zusammenschnitt der besten Szenen:

Hier nun das Video mit den besten Szenen:
Download AVI-Video ENTERPRISE (23 MB)


Fortsetzung folgt ... wink

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Harry Potter] #388459
12/03/11 09:58
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Wow... ich bin schwer beeindruckt.
Die vielen Details in den einzelnen Filmszenen sowie den gekonnten Einsatz diverser filmischen Mittel finde ich echt erststaunlich.
Aber es verwudnert eigentlich kaum, da ich dich noch nie beim Schludern erlebt habe. Du gehst Dinge an, wo ich garnicht erst anfange, weil es mir schlicht unmöglich scheint, das als Einzelperson zu stemmen.

Hut ab, das ist echt stark.

Re: Fotorealistisches Mittelalter - Pax et Bellum [Re: Harry Potter] #388569
12/04/11 15:02
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... Hier kommt die nächste Fortsetzung der Vorgeschichte zu meinem "Pax et Bellum"-Projekt:

Als ich gerade mitten in den Dreharbeiten zu meiner ScienceFiction-Parodie war, musste ich plötzlich zum Österreichischen Bundesheer einrücken (1 Jahr früher als ursprünglich geplant). Das war im Oktober 1989.
Und im Frühling 1990 beschlossen dann ich und ein paar von meinen Bundesheer-Kameraden, dass wir in der Kaserne heimlich einen Film drehen könnten.

Was dann kam, war wahrscheinlich die größte logistische Meisterleistung aller Zeiten. grin
Und weil es etwas Verbotenes war (jedenfalls damals noch - später holte ich mir dann die Erlaubnis, in der Kaserne drehen zu dürfen), war es damals so spannend wie in einem Film (vergleichbar mit Ocean's Eleven oder Mission Impossible grin ).

Ungefähr 15 Grundwehrdiener waren in das "Projekt" eingeweiht. Der Plan war es, einen Kurzfilm zu drehen.
Wir hatten uns dann in der Kaserne zusammengesetzt, und hatten uns in einer Art Brainstorming das Drehbuch überlegt. Als Ergebnis kam dann heraus, dass wir einen Werbespot für einen Schokoriegel drehen wollten.

Das sollte dann im Film so aussehen:
Quote:
Ein paar Soldaten befreien eine Geisel (einen Kameraden) aus einer feindlichen Kaserne. Im Gebäude, in dem die Geisel gefangen gehalten wird, kommt es zu einem Schusswechsel. Und auch danach, auf der Flucht über den Truppenübungsplatz, kommt es zu einem Feuergefecht. Schließlich gelingt aber die Flucht, und der befreite Soldat sagt zu seinen Kameraden: "Danke, dass ihr mich befreit habt". Daraufhin antworten diese: "Wir mussten es tun. Du hattest nämlich unsere Schokoriegel eingesteckt". Der befreite Gefangene greift in seine Brusttasche, holt zwei Schokoriegel hervor, und hält sie vor die Kamera. Ende der Werbung. grin

Das Problem war dann allerdings: wie dreht man heimlich einen Film in einer Kaserne, bei dem es auch noch zu einer Schießerei kommen soll, ohne dass es einer der Offiziere oder Unteroffiziere bemerkt?

Da es aber für alle Probleme irgendeine Lösung gibt, fing ich als erstes damit an, aufgrund meiner pyrotechnischen Erfahrungen aus meinen vorherigen Filmprojekten, an einer Spezialmunition für die echten Sturmgewehre (STG-77) zu basteln.



Diese Munition sollte, ohne einem lauten Knall, ein schönes Mündungsfeuer ergeben. Am Wochenende hatte ich also zu Hause die Munition gebastelt, und in der Kaserne hatten wir diese dann mit den echten Waffen ausprobiert. Der erste Versuch schlug noch fehl, und der Knall war noch zu laut. Aber zum Glück hatten wir Fenster und Türen mit Decken schalldicht gemacht, und auch der Schuss selbst fand unter einer Decke statt. Beim zweiten Versuch war dann die Stichflamme zu klein. Aber beim dritten Versuch klappte es dann.

Als nächstes musste die Kamera in die Kaserne geschmuggelt werden. Das war auch nicht so ganz einfach, weil die Kamera erstens ziemlich groß war (eine Schulterkamera Sony CCD-V200), und zweitens machte die Wache am Tor ab und zu Gepäckskontrollen. Wir hatten dann beschlossen, eine größere Gruppe zu bilden, die gleichzeitig durch das Tor gingen, weil dadurch die Gefahr von Gepäckskontrollen reduziert wurde. Und es klappte.

Und dann kam der erste Drehtag für die Innenaufnahmen in unserem Kasernenblock. Wir, ca. 15 Grundwehrdiener, hatten beschlossen, das Wochenende in der Kaserne zu bleiben. Dadurch hatten wir das Gebäude für uns alleine. Das einzige Problem war der OvT (Offizier vom Tag). Also ein Offizier, der in unregelmäßigen Zeitabständen durch die Kaserne ging, und alles kontrollierte. Unser Gebäude selbst wurde von den zwei ChvT (Chargen vom Tag) bewacht. Das waren aber Grundwehrdiener, die in unser Filmprojekt eingeweiht waren. Die mussten halt, wenn der OvT vorbeikam, diesem immer berichten, dass es "keine besonderen Vorfälle gab". wink

Der erste Drehtag:

Wir warteten also am Samstag Abend ab, bis der OvT das erste mal vorbeikam (er kam ca. alle 1 bis 2 Stunden vorbei). Die 8 Schauspieler (inkl. ich als Kameramann + Schauspieler) hatten unsere Uniformen angezogen. Die 2 Chargen vom Tag waren eingeweiht. Und 5 weitere eingeweihte Grundwehrdiener befanden sich außerhalb des Gebäudes, um die Position des OvT's auszuspionieren. Diese hatten uns dann rechtzeitig gewarnt, falls sich der OvT nähern sollte.

Naja, und dann gingen die Dreharbeiten los. Zweimal mussten wir unterbrechen, weil der OvT vorbeikam.
Zwischen den einzelnen Schüssen mussten wir immer wieder eine Pause einlegen, und die Fenster öffnen, damit uns der Schießpulvergestank nicht verraten kann. Außerdem brauchte ich auch immer wieder Zeit, um meine Spezialmunition nachzuladen.
Aber insgesamt hatte alles super funktioniert, und einer der Darsteller hatte sogar einen wahnsinns Stunt hingelegt, von dem wir nicht einmal zu träumen gewagt hätten (siehe Video). Und das, obwohl er einen gebrochenen Arm und einen Gipsverband hatte (was man an dem abgewinkelten Arm sehen kann, wenn er dann am Boden liegt).

Am nächsten Tag drehten wir dann noch die Befreihungs-Szene im Waschraum.

Das Ende dieses kleinen Filmprojektes:

Leider kam es dann aber nicht mehr zu den Außenaufnahmen, obwohl wir schon alles dafür vorbereitet hatten. Wir wollten bei der Flucht-Szene aus dem Gebäude sogar einen feindlichen Soldaten aus dem Fenster fallen lassen. In der Kaserne hatten wir nämlich so einen Crashtest-Dummy. Und diese lebensechte Puppe wollten wir ankleiden und beim Schusswechsel aus dem Fenster stürzen lassen.

Aber ein paar Tage vor Drehbeginn musste ich nach einer Gefechtsübung ins Heeresspital eingeliefert werden (jemand hatte direkt neben meinem Ohr einen Schuss abgefeuert, was dazu führte, dass ich bis heute am rechten Ohr nur noch halb so laut höre und einen Tinnitus habe). Während ich im Spital lag, musste ich auch noch am Blinddarm operiert werden.
Ich war dann ein paar Wochen außer Gefecht gesetzt, und in dieser Zeit schmuggelten meine Kameraden dann auch die Kamera wieder aus der Kaserne. Außerdem wurden einige von ihnen in eine andere Stadt verlegt. Das war dann das Ende des Filmprojektes.

Aber immerhin waren die Innenaufnahmen vollständig. Und ich konnte ein kurzes Video zusammenschneiden. Und das sah dann so aus:

(Klicken für maximale Größe)

Und das Video dazu gibt es hier:
Download Bundesheer-Filmprojekt MPG-Video (32 MB)

Nach dem Bundesheer war dann erstmal Pause mit dem Filmemachen, weil ich in der EDV-Abteilung einer Molkerei zum Arbeiten begonnen hatte. In dieser Zeit hatte ich mich dann wieder mehr auf das Programmieren konzentriert. Zunächst am Commodore Amiga, und später dann, als dieser durch den PC verdrängt wurde, schrieb ich meine ersten Programme am PC.

Fortsetzung folgt ... wink

Edit: Dieses Bundesheer-Video hatte ursprünglich eine zweite Tonspur für die Stimmen und die Waffen-Geräusche. Man konnte nämlich bei Video8-Kassetten auf einer zweiten Tonspur eine Nachvertonung machen. Allerdings ging diese Tonspur beim Überspielen des Videos auf den PC verloren. Wenn ich irgendwann wieder mehr Zeit haben sollte, werde ich das Video vielleicht mal neu schneiden (in besserer Bildqualität), und auch neu vertonen.

Last edited by Harry Potter; 12/04/11 15:26.
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