E-Technik an der RWTH Aachen.
Ich behaupte mal, ich bin nicht dumm, ich gehöre aber mit Sicherheit auch nicht zu den Genies. Zu Beginn des Studiums ging es mit dem Lernen noch locker, inzwischen bin ich echt am Kämpfen und muss echt viel tun. Dafür bin ich demnächst mit allen schweren Klausuren durch (Vordiplom + einige Pflichtklausuren), danach soll es - wie man mir sagte - ziemlich locker zugehen.

Zum Studium selber: Es ist viel Theorie, wenig Praxis, die Praktika sind mehr nach dem Motto "steck hier ein paar Kabel rein, mess was, dann steck die Kabel rein, mess nochmal. Wo ist der Unterschied und wieso? Wieso weicht das ganze von den berechneten Werten ab?", die sind also recht unnütz. Ab dem dritten Semester ist man zumindest soweit, dass man sich seine eigenen Schaltungen basteln kann, inklusive Microcontroller oder wenn es nötig ist auch gerne ein paar mehr. wink Ich arbeite an einem Freizeitprojekt, ein elektronisches Trink... Unterhaltungsspiel für vier Personen, mit zwei LCD-Displays, Soundausgabe und dem ganzen üblichen LED-Schnickschnack. Das hat mir einen enormen Ansporn gegeben, das Studium wirklich durchzuziehen.

Weiterhin ist E-Technik sehr mathelastig. Klar, da schwingt viel und wo Schwingungen sind, sind Sinusfunktionen und Differentialgleichungen nicht weit weg. Man muss aber zugute halten, dass wenig auf den Hintergrund eingegangen wird. Es werden keine großartig komplexen Körper definiert und generell gibt man sich mit dem, was einem die großen Mathematiker der letzten paar Jahrhunderte so zur Verfügung gestellt haben, ohne Herleitung zufrieden.

Das gilt aber nur für den Matheteil. Das dritte und 5./6. Semester geht auf elektrische Felder ein. Elektrisches Feld, Magnetisches Feld, deren Zusammenspiel über die Maxwellschen Gleichungen, ziemlich anstrengend und je nach Studienziel auch total nutzlos.

Grundstudium: Mathe (teilweise schwer, aber alles schaffbar), Informatik (wer programmieren kann und etwas in den Vorlesungen aufpasst: läppsch), E-Technik (zu Beginn verwirrend, aber nach viel Übung auch einfach), Physik (Oberstufenniveau)

Hauptstudium: Elektrische Felder (sehr hart), Elektronische Bauelemente (Transistoren, MOSFETs, Operationsverstärker, OTA, sehr interessant), Systemtheorie (pure Mathematik aber nützlich und interessant, kann schwer sein)
danach gibt es Wahlfächer wie digitale Bildverarbeitung, Compilerbau, usw.
kann also auch sehr viel Informatik sein

ein Informatikstudium habe ich nicht gewählt, weil:
a) Theorie pur. Ich muss ein Problem nicht zwangsweise klassifizieren, damit ich es lösen oder auch nicht lösen kann
b) Hobby zum Beruf machen ist fein, aber mein Leben vorm Bildschirm verbringen und auf Code starren, nein danke.

Ich hoffe, das hat dir ein wenig geholfen.


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