Und eines sollte man nicht vergessen… wenn es um Religion geht, geht es nicht um rationelle Vorgänge – sondern, wie schon mehrfach betont, um Glauben, um Gefühle.

Jeder provokative Vorgang lockt also Reaktionen auf einer Gefühlsebene.

Und jetzt ein Beispiel . Ungeachtet meiner religiösen Attitüde… ich habe kein Problem damit, wenn Gothics rumhüpfen, von mir aus Hühner schlachten und Satan anbeten. Sobald sie aber mich wegen eins möglichen anderen Glaubens angreifen, darüber Witze machen, mich verspotten und der Lächerlichkeit preisgeben – dann gebe ich zu – gehöre ich zu der Sorte Mensch, die gewalttätig werden könnte.

Dazu brauche ich keinen muslimischen Glauben und dazu brauche ich kein Fundamentalist zu sein. Das sind nun einmal Emotionen, die ich nicht durch meinen Verstand regulieren kann.

Ich hätte auch damals kein Problem damit gehabt, wenn Salman Rushdie von der Bildfläche verschwunden wäre. Lustig rumhüpfen, auf Kosten andere Millionen scheffeln und wenn es Angst wird, wie ein kleines Baby wimmern „war doch nur Spaß, habe das doch gar nicht so gemeint“.