Ich habe bis eben gebraucht, um DeinenPost und folgenden Artikel zu lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerkrieg_in_Libyen_2011.
Wobei ich letzteren nicht einmal durchgelesen habe.
Angesichts des Artikels wundert mich schon sehr, warum bei Dir die Rollenverteilung von Westen gleich Böse und Gaddafi gleich Gut so klar ist.

Wenn denn Gaddafi so ein kluger weiser Herrscher ist, warum ist er dann so unsäglich dämlich, gegen die Demonstranten so brutal vorzugehen, dass selbst die arabische Liga sich beschwert?


Aber nochmal zu den Grundsätzlichkeiten:


Verantwortlichkeiten:
Quote:
Verantwortlichkeiten für Handlungen muss man Peronen zuschreiben und nicht ganzen Nationen.

Was ich nicht damit meine, ist, dass man sich damit herausreden kann, dass einzelne sozusagen "unabhängig von allen anderen" schuld für bestimmte Handlungen sind, sondern umgekehrt, obwohl die Entscheidungen der einzelnen von ihrem Umfeld in der Regierung aus dem 'Pool' der Lobbyisten etc. beeinflusst werden, sie doch ihren ureigenen Handlungsspielraum haben, den man ihnen zugestehen sollte, anstatt zu behaupten, dass sie wie ferngesteuerte Marionetten nur den Weisungen einer grauen Eminenz im ach so verborgenen Hintergrund genüge tun würden.

Differenzieren:
Quote:
Nehmen wir mal als Beispiel Deinen Satz oben. Das ist ja eigentlich auch eine Verallgemeinerung. Du sagst, dass Leute, die mit Programmieren zu tun haben, differenziert denken können. Ich behaupte mal, dass diese beiden Dinge überhaupt nicht zusammenhängen. Ja, ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass man nicht einmal behaupten kann, dass es Menschen gibt, die differenzieren können, und solche, die es nicht können. Ich glaube, "differenziert" zu denken "erlernt" man erst im Laufe des Lebens. Wenn man jünger ist, neigt man eher dazu, es nicht zu tun als wie wenn man älter und "weiser" ist.

Verallgemeinerung und Vereinfachung ist zwar zwangsläufig in jeder Äußerung vorhanden, aber meine Verknüpfung von Denken können und Differenzieren können, ist gradezu eine Tautlogie.
Du hast natürlich recht, dass das Differenzieren können in einem Bereich(z.B. Programmieren) nicht zwangsläufig zu einem Differenzieren in einem anderen Bereich(wie z.B. Politik) führt. Aber Intelligenz könnte man fast mit der Fähigkeit zu differenzieren definieren, nämlich die Fähigkeit Unterschiede zu festzustellen oder festzusetzen und zueinander in Beziehung zu setzen.
Soweit Differenzierungen an ihren Gegenstand gebunden sind, kann man sagen, dass die jeweilige Sachkenntnis die Differenzierungsfähigkeit erhöht.
Aber die erstere Differenzierung kommt als Fähigkeit vom Betrachter her und die zweite Differenzierung wird durch die Komplexität des Sachgegenstandes vom Betrachter gefordert, wenn er der Sache gewachsen sein will.

Wahrheit:
Zum Thema Wahrheit mal eine noch andere Veranschaulichung als die von Dir gewählten:
Politik und gesellschaftliche Entwicklungen werden von derart vielen Menschen beeinflusst, dass man bei jeder notwendigerweise vereinfachenden Schlussfolgerung, bei der man Handlungen zu Strömungen oder Tendenzen und bei der man Menschen zu Verbündeten oder Koalitionen oder Interessengemeinschaften zusammenfasst, berücksichtigen muss, dass diese Koalitionen und Tendenzen nur einige von vielen sind, die in gegebenem Zusammenhang eventuell entscheidend das politische Geschehen beeinflussen, aber wenig später schon von anderen Tendenzen und Bündnissen in gewisse Bedeutungslossigkeit zurückgedrängt werden können.