ZINSKRITIK

Für die, die es interessiert:

Es gibt ja einige Zinskritiker unter den Occupy-"Teilnehmern", mir ist das, was ich an Erklärungsmodellen bislang gefunden habe, zu verkürzt.
Wer also etwas genaueres dazu weiß, bitte her damit.

Hier eine der wenigen Quellen, die ich zu einer Diskussion der Machbarkeit der Abschaffung von Zins gefunden habe.
Es ist eine Einschätzung von Keynes zu Gesells Vorschlag des gestempelten Geldes:
("Liquiditätspremie" ist, sehr grob ausgedrückt, Keynes Wort für den Zins.
de.wikipedia.org/wiki/Liquidit%C3%A4tspr%C3%A4mie )

"Der hinter dem gestempelten Geld liegende Gedanke ist gesund.
Es ist in der Tat möglich, daß Mittel gefunden werden könnten, um
ihn in bescheidenem Rahmen in der Wirklichkeit anzuwenden. Aber es
bestehen viele Schwierigkeiten, auf die Gesell nicht gefaßt war. Ins-
besondere war·er sich nicht bewußt, daß das Geld nicht einzigartig
darin ist, daß ihm eine Liquiditätsprämie anhaftet, sondern in dieser
Beziehung nur·im Grad von vielen anderen Waren abweicht, und daß
seine Bedeutung daher·rührt, daß es eine größere Liquiditätsprämie
als irgendeine andere Ware hat. Wenn den Banknoten somit durch das
Stempelsystem ihre Liquiditätsprämie genommen würde, würde eine
lange Reihe von Ersatzmitteln in ihre Fußstapfen treten - Bankgeld,
täglich abrufbare Darlehen, ausländisches Geld, Juwelen und die Edel-
metalle im allgemeinen und so weiter."
userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/keynes/jmk.htm

Keynes sagt damit, dass Gesell übersieht, dass Geld nicht das einzige Gut ist, dass durch das Verleihen einen Ertrag abwirft.
Deshalb würde ein "gestempeltes" Geld nur dazu führen, dass die Menschen ihre Ersparnisse in anderen Gütern anlegen.
D.h. man würde nicht durch das "gestempelte" Geld den Zins abschaffen können.