Originally Posted By: Firoball
Ich kenne Harrypotter ja schon etwas, und hoffe es ist ok, was ich nun schreibe.
Ja, ich habe keine Probleme damit. Ist auch für mich interessant, wie andere über mich denken. wink

Originally Posted By: Firoball
An Harry fällt mir auf, dass er sehr zielstrebig ist, sehr verbissen, sich an Details aufhängt und sie hinterfragt, dran rumgrübelt, und im Zweifelsfall auch keine Kosten und Mühen scheut um dort weiterzukommen. Und zwar immer, wenn ich ihn treffe.
Haha, ja das stimmt.
Hat aber wahrscheinlich damit zu tun, dass wir uns hauptsächlich an "mittelalterlichen" Orten getroffen haben, die für mein "Pax et Bellum"-Projekt besonders interessant waren. Für mich waren die Mittelalterfeste weniger ein Fest und Unterhaltung, sondern viel mehr vergleichbar mit einem Forschungsprojekt oder einer Fotosafari. Also "Arbeit" pur. Ich hatte dabei mein Gehirn sozusagen auf 300% Leistung übertaktet, und habe nach allem Ausschau gehalten, was irgendwie für mein Projekt verwertbar sein könnte. Sogar im Tragen der Rüstung sah ich ein "Forschungsprojekt", weil ich dadurch persönlich erleben wollte, wie man sich als Ritter so fühlt. Wie es sich so anfühlt, wenn man in einer Rüstung steckt, welche Einschränkungen und Probleme man damit hat, wie die Akustik unter einem Helm ist, wie leicht man erschöpft ist, etc., etc.! Eben, um das dann in meinem Spiel so wirklichkeitsnah wie möglich wiedergeben zu können. So habe ich z.B. gelernt, dass die Ritter damals in einem Zeltlager wohl kaum die ganze Zeit über mit einem Helm und einem Schild herumgelaufen sein können. Sondern die werden, genauso wie wir, alles unnötige Zeugs in irgendeinem Zelt abgelegt haben. wink

Im Jahr 2011 war ich übrigens auf keinem einzigen Mittelalterfest. Ich hatte zu viel arbeiten müssen. frown
Und 2010 war ich erstmals ohne Digitalkamera auf einem Mittelalterfest. Weil ich auch mal das Fest genießen wollte, ohne ständig ans Fotografieren denken zu müssen.


Originally Posted By: Firoball
Ich weiß nicht, inwieweit Harry das aktiv wahrnimmt.
Ja, ich nehme es aktiv wahr. Und ich versuche auch oft, es möglichst zu verbergen. Aber das gelingt mir leider nicht immer. wink

Ich merke das oft bei meinen Reisebegleiterinnen bei meinen Frankreich-Reisen. Die sehen eine Burg natürlich mit ganz anderen Augen als ich. Für sie ist eine Burg nett anzusehen, aber nach ein paar Minuten haben sie sich satt gesehen, und es wird langweilig für sie. Und sie wundern sich dann immer, warum ich 15 Minuten lang vor einer langweiligen Burgmauer stehe, und dutzende Fotos davon schieße. Für mich selbst erzählt diese Mauer aber spannende Geschichten. Ich entdecke darin z.B. verschiedene Schichten von Steinen, die auf verschiedene Bauabschnitte hindeuten. Kann oft erkennen, aus welcher Zeitepoche welcher Teil der Mauer stammt. Erkenne Muster in der Mauer, erkenne Reste von einem ehemaligen Verputz, Reste von Farben, etc. etc.! Und in meinem Kopf setzt sich dann langsam ein Bild zusammen, wie die Burg im 14.Jahrhundert ausgesehen haben könnte.

Und natürlich will ich nicht, dass meine Reisebegleiter sich zu sehr langweilen. Und daher versuche ich, meine "Arbeit" möglichst schnell zu erledigen. Und dann später, wenn ich mir zu Hause die Fotos anschaue, ärgere ich mich dann selbst über mich, weil ich mir nicht mehr Zeit genommen hatte, um noch mehr Fotos zu schießen oder die Burg noch genauer zu studieren. Am liebsten würde ich ja mehrere Tage bei einer Burg verbringen. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, dass ich heuer vermutlich ALLEINE nach Frankreich fahren werde (so wie letztes Jahr die 3 Tage in Les Baux de Provence). Dann kann ich mir für eine Burg so viel Zeit nehmen, wie ich möchte. Allerdings fühle ich mich dabei nie sehr wohl, wenn ich ganz alleine in einem fremden Land unterwegs bin. Wenn ich dann irgendetwas interessantes erlebe, bin ich immer ein wenig traurig, weil ich das Erlebte nicht mit einer anderen Person "teilen" kann.


Originally Posted By: Firoball
und im Zweifelsfall auch keine Kosten und Mühen scheut um dort weiterzukommen
Das stimmt. Ich will gar nicht nachrechnen, wieviel Geld ich schon in mein Hobby hineingesteckt habe.


Originally Posted By: Firoball
Denke ich nehme das alles mal als Anreiz, mal mit einem mir noch unbekannten Arzt drüber zu sprechen. Jedenfalls hat das gezielte Nachfragen bei Freunden nach komischen Eigenheiten, die stark auffallen, mehr geliefert als ich erwartet hatte.
@Firoball: Okay, Robert, jetzt sprechen wir mal über DICH. wink
Ich glaube, Du hast in Wahrheit nur ein EINZIGES Problem: Du hast zu wenig Selbstvertrauen. Du schätzt Dich schlechter ein, als Du wirklich bist.
Mir ist das besonders stark bei unserem Frankreich-Urlaub aufgefallen. Du hattest Dich bei mir ständig für Dein Verhalten entschuldigt. Hast Dich ständig dafür entschuldigt, dass Du so viel Blödsinn redest, dass Du nervst, etc. etc., aber in Wahrheit konnte ich das gar nicht nachvollziehen. Das einzige was wirklich genervt hat, waren Deine ständigen Entschuldigungen, und dass Du Dich schlechter gemacht hast, als Du bist.

Okay, Du bist ein etwas schrulliger Typ. Mit ausgefallenen Hobbies und so. Aber das ist doch nichts Negatives. Im Gegenteil, das macht Dich doch erst sympatisch. Es gibt nichts langweiligeres als "normale Durchschnittsmenschen". Wer will schon einen Einheitsbrei?! wink

Also meiner Meinung nach musst Du an Dir gar nichts ändern. Du bist perfekt, so wie Du bist. Und es macht auch wenig Sinn, sich verändern zu wollen. Du bist so wie Du bist, und daran wird sich bis zu Deinem Tod auch nichts ändern. Du musst nur lernen, mit Dir selbst zufrieden zu sein. Also nicht herumjammern und Dich für Dich selbst entschuldigen - weil dann wirkst Du auf andere Menschen wie ein Schwächling, oder ein Versager. Das kommt nie gut an. Vor allem nicht bei Frauen, die ja starke Typen mit Selbstvertrauen haben wollen. Umgekehrt darf man aber auch nicht den Fehler machen, sich zu verstellen. Am besten, Du bist einfach so wie Du bist, und stehst auch dazu.

Und nicht ständig hinterfragen, ob Du etwas falsch gemacht hast. Geh immer davon aus, dass Du nichts falsch machst. Und wenn Du wirklich einen Fehler machst, der andere Menschen stört, dann werden die anderen Dich eh darauf aufmerksam machen. Und wenn andere Menschen dich generell nicht mögen, oder wenn es andere Menschen stört, dass Du mit dem Oberkörper wippst (was mir übrigens noch nie aufgefallen ist), oder wenn es sie stört, dass Du nicht lange in die Augen schauen kannst (was übrigens die wenigsten Männer gerne tun - im Gegensatz zu Frauen), dann vergiss diese Menschen einfach. Die sind es dann nicht wert, dass Du Dich mit ihnen abgibst.

Übrigens: alle aus meinem Freundeskreis, die Dich kennen (von Mittelalterfesten), haben noch nie etwas negatives über Dich gesagt.
Moment, da fällt mir doch etwas ein! grin Die Silvia hatte mal gesagt, dass Du manchmal abwertend über Frauen sprichst. Daran solltest Du vielleicht etwas ändern. wink So wie ich Dich einschätze, dürfte das aber für Dich so eine Art Selbstschutz sein?! Weil Du keine Enttäuschung erleben willst, gibst Du Dich nach außen so, als ob Du generell nichts mit Frauen zu tun haben willst. Vermute ich mal.

Also kurz gesagt: bleib so wie Du bist, und akzeptiere Dich so wie Du bist. Meiner Meinung nach brauchst Du auch keinen Arzt oder Psychologen. Das einzige, worauf Du in Zukunft aufpassen musst, ist meiner Meinung nach ein Problem, das mit "A" anfängt (ich will jetzt hier nicht darüber schreiben, weil ich nicht weiß, ob es Dir recht ist. Und vielleicht irre ich mich ja auch?! Es ist etwas, was mir im Urlaub negativ aufgefallen war. Stichwort: "zum Einschlafen". Ich hoffe, Du weißt, was ich meine?! wink ).