Ja, Du hast das mit der Verschuldung schön zusammengefasst. All die Zinszahlungen, die Rettungsschirme, das Geld, um Griechenland zu "helfen", geht am Ende in den meisten Fällen zurück an die Banken. Wir retten keine Staaten, wir subventionieren Banken. Die Bank hat einem wackeligem Schuldner weiterhin Geld geliehen. Wenn der Schuldner nicht mehr zahlungsfähig ist, kann im echten Leben so eine Forderung ausfallen. Die Bank muss sie abschreiben, was bei den vielen Zinszahlungen nicht mal schlimm wäre, denn oft haben sie ihr Geld schon längst zurück.

Die Situation zeigt einfach nur mal wieder deutlich, dass der Begriff "Kapitalismus" nicht ohne Grund aus dem Wort Kapital gebildet wurde. Das Kapital herrscht und wird auch als erstes bedient, wenn es zu einer Krise kommt.

Aber: Wenn man sich Beispielrechnungen anschaut, nach denen ein einziger Cent nach 2000 Jahren mit Zinseszinsen das Mehrfache des Erdgewichts an Gold erspart hätte, dann müsste jedem sofort klar sein, dass Zinsen durch die exponentionelle Entwicklung in dieser Welt nicht funktionieren. Sie erschaffen Werte, die nicht existieren, die keine materialie Grundlage haben. Daher muss so ein System immer wieder durch eine wirklich heftige Krise zerstört und von vorne neu gestartet werden. Oder wir müssten den Zins abschaffen, zumindest den Zinseszins. Eine Alternative wäre, dass Banken regelmäßig Forderungen streichen müssten oder einfach enteignet werden. Die Krise gefolgt von Superinflation und/oder der Einführung einer neuen Währung ist vermutlich die Variante, wo keiner dem anderen direkt auf die Füße tritt, wo man es einfach laufen lässt und niemand die Verantwortung / Schuld übernimmt.

Daher ist nicht die Frage, ob so eine Krise kommt, die Frage ist nur, wann.


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