Um das besser zu verstehen, muss man bis zum Anfang zurück. Am Anfang liefen Leute mit Wertgegenständen rum, z.B. mit Gold, um damit zu tauschen. Dieses Gold wurde von den ersten "Bänkern" nur aus Sicherheitsgründen verwahrt und man erhielt dafür einen Wertgutschein, mit dem man das Gold wieder eintauschen konnte. Dafür musste man einen jährlichen Aufpreis bezahlen. Dieser Aufpreis existierte aber nicht in Gold. Man müsste jemanden anderes Gold nehmen, um diesen Preis zu zahlen. Man selbst hat ja weniger eingezahlt. Da aber jeder diesen Aufpreis zu zahlen hatte, gab es bald mehr und mehr Schulden, als überhaupt jemals Gold eingelagert wurde.

Dieses einfache Beispiel zeigt schon, dass der Zins niemals in Geld sondern nur in Wertgegenständen hätte gezahlt werden dürfen, um das System stabil zu halten. Zumindest müssten immer neue Werte geschaffen werden, um ihn zahlen zu können. Irgendwann ist aber durch die prozentuale Entwicklung Schluss. Wir können nicht mehr Werte schaffen. Der Zins müsste verschwinden.

Außerdem stellte der Bänker fest, dass die Leute kaum noch ihr Gold abholten. Sie tauschten nur noch mit den Wertpapieren. Also gab er immer mehr Papiere aus, die gar nicht mehr mit Wertgegenständen gesichert wurden. Es wurde mehr und mehr Geld geschöpft.

Das passiert natürlich nach wie vor, z.B. heute sogar so extrem, dass nichtmal mehr genug Geld da ist, um die Konten, Forderungen und Schulden zu decken. Es ist gar nicht so viel Papier gedruckt, nicht so viele Münzen geprägt, wie Geld im Umlauf ist. Würden wir alle unser Bargeld abholen wollen, ginge das praktisch gar nicht.
Durch Kreditkarten oder diverse kurzfristige Kredite wird das immer weiter ausgedehnt. Gleichzeitig wird es mit Zinsen vermehrt. Es wird hier nicht jedesmal jemandem weggenommen. Im Idealfall stecken aber produktive Größen dahinter. Aber wenn die Zentralbank Geld (auch wieder für Zinsen) rausgibt, druckt sie es schlicht neu. Das passiert in Europa nicht so heftig wie in Großbritannien oder Amerika. Aber die Inflationsraten zeigen, dass das auch hier passiert. Im Idealfall sollte das nicht höher sein, als die wirtschaftliche Entwicklung. Bei uns ist es doch aber höher als der Zins, den ich als normaler Mensch auf meinem Sparkonto bekomme (2,3 Prozent Teuerungsrate für 2011, während ich 1,5 Prozent Zinsen auf meinem Diba-Konto bekommen habe). Deutschland hatte zwar 2011 gute 3 Prozent Wachstum, was diese Teuerung erklären könnte. Der Euro basiert aber auf der gesamten europäischen Wirtschaft, die deutlich schlechter ausfiel. Wenn wir in Deutschland schneller wachsen, als der Rest, müssten wir ja beim Euro aus unserer Sicht eher eine Deflation feststellen, während Länder mit wenig oder keinem Wachstum eine normale Inflation verzeichnen.

Damit verliert mein Geld eigentlich an Kaufkraft, weil ständig Neues geschaffen wird und zwar mehr, als wir an neuen Gütern produzieren.


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