@fogman: ich habe ja gar nicht gesagt, dass jcl unehrlich ist. wink
Im Gegenteil, ich finde, er macht es vollkommen richtig. Und die Personen, die soetwas kaufen, kaufen es ja freiwillig. Weil sie es so wollen. Und weil sie daran GLAUBEN.

Es ist im Grunde genommen so eine Glaubens-Sache. Manche glauben an Horoskope, andere kaufen die Bibel und glauben, dass alles was darin steht auch stimmt, andere glauben an Homöopathie (trinken im Grunde genommen nur Wasser, und glauben, dass es eine heilende Wirkungen hat). Und wieder andere glauben halt, dass sie mit irgendwelchen Tricks oder Computerprogrammen das Glück zu ihrem Gunsten manipulieren können, und sind froh, wenn es Programme dafür gibt, die sie kaufen können. Jcl hat einfach nur diese Marktlücke entdeckt und genutzt.

Mit Gamestudio ist es ja eigentlich genauso. Viele von denen, die Gamestudio gekauft haben, haben am Anfang wahrscheinlich geglaubt bzw. gehofft, dass sie damit großartige Spiele programmieren können, und damit womöglich sogar reich werden können. Aber wieviele haben das wirklich geschafft? Obwohl es theoretisch möglich wäre, ging für die meisten diese Hoffnung wohl nicht in Erfüllung. Aber auch daran ist sicher nicht jcl schuld.
Mit Zorro wird es so ähnlich sein (ich kenne es allerdings nicht im Detail, und vermute daher nur). Es ist im Grunde genommen nur ein Werkzeug, mit dem man es schaffen könnte, reich zu werden. Schaffen werden es aber wahrscheinlich nur die wenigsten. Mit Betrug oder Unehrlichkeit hat das aber sicher nichts zu tun. Jcl verkauft ja NUR ein Werkzeug. Oder eigentlich verkauft er Hoffnung. wink

Dass es Conitec-Mitarbeiter selbst einsetzen glaube ich auf's Wort. Weil schließlich muss es ja irgendjemand auch in der Praxis testen, bevor man es verkaufen kann. wink

Vor langer Zeit...
Ich hatte übrigens auch mal soetwas ähnliches programmiert. Damals war ich noch Ferialpraktikant im Rechenzentrum einer Firma, in der ich dann auch gleich geblieben bin. Ein Arbeitskollege hatte damals eine geniale Idee (wie er glaubte), mit der man beim "Lotto - 6 aus 45" die Gewinnchancen erhöhen kann. "Das Überdrüber-System, mit dem man hundertprozentig reich werden wird". Und er wollte, dass ich, als meine erste Aufgabe als Ferialpraktikant, ihm ein Programm dafür schreibe, das nach seinem System die einzelnen Tipps (also wie man die Scheine ankreuzen muss) berechnen sollte.

Sein "System" klang zwar irgendwie logisch und sinnvoll, doch ich hatte ihm damals gesagt, dass er das Glück nicht austricksen kann. Der Zufall hält sich nunmal nicht an irgendwelche Regeln. Und selbst mit dem besten und kompliziertesten System kann man die Zukunft nicht voraussehen. Aber gut, er wollte das Programm unbedingt haben, und für mich war das eine interessantere Aufgabe, als z.B. irgendwelche Ordner in den Aktenschränken zu sortieren und zu beschriften (das durfte dann eine andere Ferialpraktikantin machen grin ). Damals hatte ich das Programm übrigens noch unter MS-DOS in Quickbasic geschrieben.

Als das Programm fertig war, hatte ich ihm auch noch ein Simulationsprogramm dazu programmiert, das sein System mit simulierten zufälligen Lottoziehungen getestet hatte, und dabei den Gewinn bzw. Verlust mitgerechnet hatte. Bei den meisten Testläufen kam trotz seines "genialen" Systems am Ende ein Minus heraus. Ungefähr nach dem zehnten Versuch hätte er dann einmal den großen Gewinn gemacht - allerdings erst nach ca. 250 Jahren Lotto-spielen grin (das Programm ging davon aus, dass er jede Woche an der Lottoziehung teilnimmt, und dabei jedesmal Tipps im Wert von ca. 300 Euro setzt).

Er hatte sich dann aber trotzdem nicht von seinem Plan abbringen lassen, und hatte ca. 2 bis 3 Jahre lang gespielt. Nach ca. 20.000 Euro Verlust hatte er dann aufgehört zu spielen. Aber er hatte in dieser Zeit immerhin Träume und Hoffnung, und man kann nicht sagen, ich hätte ihn nicht gewarnt gehabt. grin